~ Die Weine der Immerlande ~


Die Ursprünge des Weinanbaus verlieren sich in den Nebeln der Zeit. Der Mythos des Zwölfgötterglaubens erzählt zwar, Warachdan, ein Archon Amitaris und Herr des Weins, habe das Geheimnis seiner Herstellung einst zu den Menschen gebracht, doch haben die Ersten Menschen des Verborgenen Königreichs und der späteren Neun Reiche schon Wein gekeltert, lange bevor der Zwölfgötterglaube wirklich unter ihnen verbreitet war. Tatsächlich ist der Weinbau eine Erfindung der Sterblichen, denn kein anderes Volk Rohas hat je vor ihnen Wein angebaut - selbst den Elben der Himmelsinseln war er unbekannt, bis sie in die Immerlande und mit den Menschenvölkern in Berührung kamen.

Auch heute, im Fünften Zeitalter der Welt, ist der Weinbau fest in menschlicher Hand. Die Hochelben Erryns kultivieren zwar mittlerweile ihren geheimnisvollen Sommerwein, einige Mogbarsippen mögen ein wenig Weinbau zum Hausgebrauch ausüben, so er denn in ihren Gärten wächst, doch Weinbau in großem Stil betreiben nach wie vor nur die Menschen. Und obwohl letztere inzwischen überall, wo es Witterungsverhältnisse und Böden erlauben, Wein in kleinen Mengen für den Eigenbedarf produzieren mögen, gibt es doch nur drei wirklich große und berühmte Weinbaugebiete in den ganzen Immerlanden: im Freien Herzogtum Ceresdor der Drachenlande, in dessen Ländereien seit dem Fall des Imperiums von Tamarlon die alten cambrischen Weinbaugebiete liegen, in den Nebrinôrthares am Südostufer des Ildorel zwischen dem See, dem Wyrmschwanz und dem Bar el-Atbár, sowie an den Ufern des Rhaín in den Rhaínlanden. Auch die Elben bauen seit Cobrins Ritt der Dreizehn und seinen fürstlichen Geschenken an die Schönen - unter anderem mehrere edle Rebstöcke – weiße Weine an, allerdings nur in Erryn und dort auch nur im Tal des Teryno, in den nördlichen Sîrinlorthares und an den Ufern der Narafares.

Das Wort 'Wein' ist ein klassisches Wanderwort, das fast unter allen Menschenvölkern in ähnlichen Formen vertreten ist, ohne dass man heute noch nachvollziehen könnte, aus welcher Sprache es ursprünglich stammen mag. Selbst das elbische Vînn und das zwergische Veynn sind mehr als ähnlich. In den Drachenlanden und in Laigin heißt er Fìon, in den Herzlanden Gwin, in den Rhaínlanden Wijin, in Normand und auf Barsa – ebenso bei den Barbaren Immerfrosts – Vín, im übrigen Immerfrost Viini, bei den Thundrassar und in Ardun Wîn, selbst auf den Sommerinseln nennt man das Getränk Winu oder Huino. Die Stämme der Eisigen Öden fallen hierbei allerdings mit Imialuk gründlich aus dem Rahmen, und auch in Azurien geht man hier eigene Wege und nennt Wein Sarâb. Bei den Tharndrakhi ist es mit Raîm ähnlich.

Weine gleich welcher Art spielen schon seit langer Zeit eine bedeutende Rolle im Leben der meisten immerländischen Völker, nicht nur der Menschen, auch wenn heute noch fast ausschließlich letztere ihn herstellen. Er ist Symbol zahlreicher Mythologien, spielt eine große Rolle im Zwölfgötterglauben, ist Bestandteil ritueller Praktiken, ein wohlschmeckendes Rauschmittel, Gegenstand zahlloser Trinklieder, nicht wegzudenkender Bestandteil von Feierlichkeiten, Festen und Zusammenkünften jeglicher Art, ist vor allem in den Herz- und Drachenlanden, doch längst auch bei den Elben, ein Sinnbild der Kultur und des guten Geschmacks schlechthin und steht im Zwölfgötterglauben außerdem für Lebensfreude und die Herrlichkeit der Schöpfung des Weltenliedes.

Weine, ganz gleich ob rot, weiß oder schwarz, aus dem vergorenen Saft der Trauben der zahlreichen Unterarten der Edlen Weinrebe gewonnen. Die häufigsten Weine der Immerlande sind Rot- und Weißweine, gefolgt von prickelnden Perlweinen, den neumodischen Kupferweinen und den seltenen (und meist sehr kostbaren) Schwarzweinen. Es gibt auch Obst- und Beerenweine, die in gänzlich anderen Verfahren von den sesshaften Völkern (und nicht nur den Menschen) der Immerlande produziert werden, diese zählen jedoch nicht zu den "Echten Weinen", besitzen nicht deren Lagerfähigkeit und meist auch weit weniger Alkoholgehalt.  

Laut imperialem Gesetz darf schon seit tamarlonischen Zeiten nur ein Getränk, das von den Früchten der Weinrebe stammt, auch als Wein ohne weitere Erklärungen gehandelt werden. Als Weine im weiteren Sinne werden auch verschiedene Starkweine, also - etwa durch Zugabe von Weinbrand - verstärkte Weine wie Portwein, Marsala und Sherish bezeichnet. Andere weinähnliche Getränke müssen im Namen führen, woraus sie gemacht sind, etwa Honigwein, Obst- und Beerenweine oder Apfelwein. Es gibt allerdings auch irreführende Namen für wesentlich stärkere alkoholische Getränke, etwa Normander Feuerwein, ein Gebräu, das wahrlich nichts mit Wein gleich welcher Art gemein hat.

Besondere Weine sind genau das, was der Name schon verrät: außergewöhnlich, etwa der Ceresdorer Traumwein, der heilige Inariwein und noch einige andere.

 

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