Die Dràgonsràid oder Straße der Drachen (Drachenlande)

Die Dràgonsràid, die "Straße der Drachen", nimmt ihren Anfang in Tuathbailémór. Während der Herrschaft der Dracayrens und des Ersten Imperiums, des Reichs Tamarlon, war die Dràgonsràid vermutlich einfach die Fortsetzung des heutigen Grasweges - oder vielmehr er war ihr weiterer Verlauf nach Norden -, doch während jener verfällt und verwaist, ist die Straße der Drachen gut Instandgehalten und wird viel bereist. Sie beginnt in Tuathbailémór im Norden des Freien Herzogtums von Arnis und führt über Dùn Chailleann, Creagmór, Bunantsleibh und Allt-na-h-Aire einmal quer durchs Land. Bei Allt-na-h-Aire führt sie ins Ordensland der Sturmschwerter und dort in einem Bogen bis an die Furten der Airte direkt gegenüber der gleichnamigen belgraver Stadt am anderen Ufer des Flusses. Dort trifft sie am östlichen Airteufer auf die Westliche Weinstraße, die von Belgrave her den Fluss passiert und dann über Lair Draconis weiter nach Osten und Südosten verläuft.


Die Straße der Drachen besitzt heute, im Fünften Zeitalter der Welt, eine Gesamtlänge von 840 TS. Als der Grasweg der heutigen Ostlande noch zu ihr gehörte, war sie einst sehr viel länger und ging über 2000 Tausendschritt weit bis hinauf nach Frith, das zu tamarlonischen Zeiten ein Handelsposten im Norden des Reichs war. Die Dràgonsràid führt über weite Strecken in Arnis durch dichte, dunkle Wälder und nur auf der Etappe zwischen Dùn Chaillean und Creagmór sowie im Ordensland der Sturmschwerter zwischen Allt-na-h-Aire und den Airtefurten durch fruchtbares Weideland. Das bekannteste und größte Gasthaus – samt Schmiede, Stellmacherei und einem Rabenschlag – an dieser Straße ist der Silbergreif. Wie die meisten Gasthäuser in Arnis, Belgrave und dem Ordensland ist es nicht nur für die Bedürfnisse von Menschen, sondern auch für die von Mogbars und Ogern bestens eingerichtet, es gibt also alles in etwas kleiner und in reichlich größer. Auch der Wirt ist ein Oger namens Adgom Fassbauch, von dem man obendrein sagt, er sei einer der klügsten seiner Art überhaupt. Agdom ist zwar kein Gelehrter, aber ein durchaus belesener und wirklich kluger Mann, der für Abenteurer hilfreiche Ratschläge und immer wieder auch den ein oder anderen Auftrag parat hält.


Im Winter ist die Dràgonsràid im Norden von Arnis wegen des vielen Schnees, das in diesem Herzogtum mitunter fallen kann, meist von Nebelmond bis Taumond nur noch mit Pferde- oder Hundeschlitten zu bereisen. Reisende ohne Reittiere tun gut daran, sich mit Schneeschuhen oder Schneegleitern zu üben, müssen sie während des Winters doch auf ihr unterwegs sein. Überwacht wird die Straße der Drachen von der Greifengarde Arnis', sie ist jedoch nicht ohne Gefahren. Nicht nur, dass in den dünn besiedelten Gegenden von Arnis Raubtiere in großer Zahl vorkommen, es gibt auch aller Wachen zum Trotz gefährliches Gesindel, etwa die Räuberbande der 'Schwarzen Hunde', die vor allem den Norden des Herzogtums unsicher macht.