~ Die Salzwasserfische der Immerlande ~

 

Riff-Fische


Riff-Fische werden die oftmals bunten, vielfältigen Fische der Korallenriffe genannt. Es scheint sie in jeder Form, Farbe und Größe zu geben, doch die wenigsten sind den Naturforschern und Entdeckern der Immerlande bisher bekannt. Einzelne von ihnen, etwa der Einhornfisch, sind schon genauer erforscht, doch das ist die Ausnahme, nicht die Regel. Jene Exemplare, die sich etwa beim Perlentauchen an den zugänglichen Korallenriffen, wie beispielsweise am Fächerriff in der Jadesee, am Korallenwall in der Großen Perlenbucht oder an ähnlichen Orten beobachten lassen, sind hier zusammenfassend aufgeführt, doch im Allgemeinen weiß man noch kaum etwas über diese farbenfrohen Bewohner der Meere. Was sie miteinander gemein haben, ist ihr Lebensraum und ihre Abhängigkeit von den großen Korallenriffen des Synamuris.

 

Azuraugen oder Blauaugen


Azuraugen sind winzig, ausgewachsene Exemplare erreichen eine Größe von nur 1,5 Sekhel. Ihre ovalen Körper sind milchig Weiß, im Bereich der Rückenflosse weisen sie eine gelbliche Färbung auf, die sich in feinen, immer länger werdenden Streifen zum Kopf hin fortsetzt. Namensgebend sind die großen azurblauen Augen der Winzlinge. Perlentaucher halten gerne nach den kleinen Fischen Ausschau, da sie sich mit Vorliebe in der Nähe von Perlmuschelvorkommen aufhalten.

Azurauge

 

Fähnchenfisch


Diese etwa handtellergroßen Fische besitzen hat einen dreieckigen, weißen, hochrückigen Körperbau. Namensgebend ist der zu einer langen, weißen Fahne ausgezogene Vorderteil der Rückenflosse. Ebenfalls sehr charakteristisch sind die zwei schwarzen Querstreifen, die sich deutlich den der weißen Grundfarbe des Körpers abheben. Die Schwanzflosse sowie der hintere Teil der Rückenflosse und die Spitze des Fähnchens sind indes je nach Art gelblich, grünlich, bläulich, rötlich oder gar purpurn gefärbt. Die putzigen Fische sind in sämtlichen Meeren des Südens in Riffen und Küstennähe zu finden. Sie sind ausgesprochen sozial, leben stets in kleineren Schwärmen zusammen und betätigen sich sogar recht häufig als Putzerfische, die Außenparasiten von größeren Fischen entfernen, welche die Fähnchenfische im Gegenzug so gut es geht vor Fressfeinden schützen.

Fähnchenfisch

 

Gelber Seharim

Wie kleine Sterne funkeln die Schwärme Gelber Seharim in den dunklen Tiefen der Südmeere, wenn sie des Nachts ihre sicheren Verstecke in den zahlreichen Korallenriffen verlassen. Die nicht ganz handtellergroßen Riff-Fische sind zitronengelb und leuchten in der Dunkelheit geheimnisvoll. Flossenränder und Maulregion sind bläulich umrandet. Ein größerer, sternförmiger Fleck im selben Farbton prangt auf ihrer Stirn.

Gelber Seharim

 

Loaschwertgrundel


Loaschwertgrundeln leben überall im Sidh'Amriel in Tiefen von 10 bis 100 Schritt an den oberen Bereichen von Barriere-Riffen sowie an Riffhängen. Ihr langgestreckter, aalähnlicher Körperbau kann eine Länge von bis zu 10 Sekhel erreichen. Sie besitzen eine längliche, zweigeteilte schwertähnliche Rückenflosse und eine ähnliche, aber einfache und etwas kürzere Afterflosse. Kopf und Flossen sind zart grünlich getönt, der weitere Farbverlauf geht ins weißliche über und wechselt zum Schwanz hin abrupt zu kräftigem Rostrot. Die schlanken Fische leben in monogamen Paaren zusammen. Droht Gefahr ziehen sie sich blitzschnell in kleine Wohnhöhlen in ihrem Heimatriff zurück, ansonsten ist über ihre Lebensweise wenig bekannt.

Loaschwertgrundel

 

Narrenfisch


Diese lustigen Gesellen bevorzugen Lagunen und Außenriffe mit sehr starkem Korallenbewuchs. Ihre ovalen, etwa 16 Sekhel langen Körper sind mit kleinen, sich nicht überlappenden Schuppen bedeckt, welche winzige Stacheln tragen. Männliche Narrenfische unterscheiden sich von ihren weiblichen Artgenossen dadurch unterscheiden, dass sie die orangeroten Streifen und Punkte rund um Auge und Maul verlieren, sobald sie erwachsen sind. Zur Paarungszeit finden sie sich in kleinen Gruppen zusammen und laichen in Sandgruben oder Korallenbruch, welche sich in strömungsreichen Riffkanälen befinden. Die übrige Zeit sind Narrenfische eher Einzelgänger.

Narrenfisch

 

Mitternachtsstern

Dieser Fisch wird vor allem wegen seiner charakteristischen, mitternachtsblauen Färbung mit goldenen Schuppen, die an funkelnde Sterne erinnern, so genannt. Er kommt in großer Zahl am Korallenwall, am Fächerriff und an vielen kleineren Korallenriffen im Synamuris vor und scheint eher seichte Gewässer und höhere, lichtnähere Riffregionen zu lieben. Wie sein schnabelartiges Maul verrät, ernährt sich der Mitternachtsstern hauptsächlich von Muscheln, Krebsen und Seeigeln, die er geschickt auf den Rücken dreht, um an ihr schmackhaftes Inneres zu kommen. Perlenfischer und -taucher erzählen, dass Mitternachtsfische immer zu zweit anzutreffen sind, man nimmt an, Männchen und Weibchen bleiben sich ein Leben lang treu. Über die Lebensgewohnheiten und das Verhalten dieser Tiere ist darüber hinaus rein gar nichts bekannt. Sie sollen jedoch ungenießbar sein und außerhalb des Wassers einen üblen Geruch verströmen, weswegen man sie gern dort lässt, wo sie hingehören - in die farbenfrohe Welt der Korallenriffe.

Mitternachtsstern

 

Papaigenofisch


Die schreiend bunten Fischlein kommen ausschließlich in den Lagunen und flachen, geschützten Korallenriffen des Amrielamuris vor. Sie werden maximal sechs Sekhel groß und besitzen eine intensive, grünblau und orange marmorierte Körperzeichnung. Die grünblaue Musterung leuchtet im Dunkel. Im Unterschied zu weiblichen Papaigenofischen ist bei den Männchen der Hauptstrahl der Rückenflosse leicht verlängert. Die kleinen Glubschaugen sitzen leicht erhöht und das Fischmaul ist zu einem kleinen Kussmund zugespitzt. Sie sind ausgesprochene Weiberhelden, die bis aufs Blut um die Gunst ihrer Herzensdame ringen oder ihr Revier gegen Konkurrenten verteidigen. Ein Kampf zwischen zwei männlichen Papaigenofischen endet immer mit dem Tod eines Tieres.

Papaigenofisch

 

Prunkschwertgrundel


Der Körperbau der Prunkschwertgrundeln ähnelt dem der Loaschwertgrundeln. Im Gegensatz zu ihren größeren Vettern besitzen die Prunkschwertgrundeln allerdings deutlich kürzere, dafür jedoch breitere Flossen. Ausgewachsene Exemplare erreichen lediglich eine Länge von circa 8 Sekhel. Der aalähnliche Körper besitzt eine helle, creme-, sand- oder karamellfarbene Grundfarbe. Flossen und Schwanz sind rotviolett gefärbt und blaugrün gerändert, während die gelblichen Augen von einem blaugrünen Innen- und einem rotvioletten Außenring eingefasst werden. Die auffälligen Fische leben überall im Sidh'Amriel in Tiefen von 5 bis 50 Schritt, hauptsächlich über offenen Sandböden zwischen Mangroven und an der Basis von Saumriffen. Des Weiteren bewohnen sie sowohl Sandzonen zwischen Korallenriffen als auch Schlammböden in der Nähe von Flussmündungen. Zum Schutz vor Feinden graben sie sich blitzschnell, kopfüber in den Sandboden ein oder verschwinden in selbstgegrabene Rückzugshöhlen. Getrocknete Prunkschwertgrundeln gelten bei den Chanka als Delikatesse. Ebenso wie Sprotten werden sie aber auch gerne gesalzen oder geräuchert verspeist, wobei der sehr weiche Kopf und der Schwanz üblicherweise mit verzehrt werden.

Prunkschwertgrundel

 

Regalang


Der recht imposante, leuchtend sonnengelb und strahlend blau und weiß gestreifte Regalang ist einer der größeren Riff-Fische. Die Gelehrten nehmen an, dass er irgendwie zu den Buntbarschen zählen könnte, da er angeblich ein ganz ähnliches Verhalten an den Tag legt. Man weiß nur wenig über diese wundervollen Tiere - wo genau sie an den Riffen leben, wie sie sich verhalten und auch was sie fressen oder vor welchen Räubern sie sich in Acht nehmen müssen... in all diesen Fragen tappt die immerländische Naturkunde noch weitgehend im Dunkeln.

Regalang

 

Regenbogenfisch



Der Regenbogenfisch trägt seinen Namen völlig zu Recht, denn er vereint in seinem Schuppenkleid nahezu alle Farben der bunten Himmelsbrücke - blau, gelb, grün, rot und orange. Die Fische leben in kleinen Schwärmen vor allem in der Nähe von Anemonen, die ihnen, ähnlich den Harlekinen, Schutz bieten, da sie ebenfalls gegen Nesselgifte immun scheinen.Über ihr weiteres Verhalten und ihre Lebensgewohnheiten ist kaum etwas bekannt, aber sie gelten auch als die "Juwelen der Riffe", die oft im seichteren Wasser zu bewundern sind, wie sie mit blitzendem, buntem Schuppenkleid hierhin und dorthin schwimmen.

Regenbogenfisch

 

Rote Springer


Die rötlichen, weißgestreiften Gesellen mit den großen schwarzen Knopfaugen sind nervöse Schwarmfische, die ständig auf der Flucht zu sein scheinen. Tagsüber verhalten sie sich allerdings relativ ruhig, sofern sie nicht gestört werden, und leben in Höhlen, Spalten oder unter Überhängen der Korallenriffe. Bei Perlentauchern sind die schlanken, kleinen, nachtaktiven Fische wegen ihrer giftigen Kiemendeckelstacheln berüchtigt. Mit diesen Stacheln verteidigen die roten Springer sich, wenn man sie versehentlich aufscheucht. Zwar besitzt das Stachelgift keine tödliche Wirkung, verursacht aber hässliche, schmerzhafte Wunden, die nur sehr schwer wieder verheilen. Ihren Namen verdanken sie ihrer rötlichen Körperfarbe sowie ihrer blitzschnellen, sprungähnlichen Schwimmweise.

Roter Springer

 

Scheibenfisch


Der Name ist Programm. Dieser kleine Fisch ist rund und flach wie eine Scheibe, sodass er bequem durch die engsten Spalten schwimmen kann. Auch sein restliches Erscheinungsbild ist ausgesprochen auffällig. Der helle, elfenbeinfarbene Körper ist von einer grünblauen, wellenartigen Linienzeichnung überzogen, welche beide Körperseiten bedeckt. Etwa in der Körpermitte zieht sich zudem ein dickes, dunkles Vertikalband von der Rücken- fast bis zur Afterflosse hinab. Dieses Band findet seine Wiederholung in einer kürzeren, dünneren und weniger stark ausgeprägten Variante, die über den Augen liegt. Die Ränder der zarten Fischflossen sind rötlich getönt und zum Teil mit winzigen grünblauen Tüpfelchen bedeckt.

Scheibenfisch

 

Seharimflamme


Diese rotorange leuchtenden Fische leben in den geschützten Lagunen und Außenriffen der Südmeere in einer Tiefe zwischen 5 und 50 Schritt. Sie scheinen es gerne warm zu mögen, weshalb sie rund um die Vulkaninseln Morr'Marzamatruk und Kura'kura im Archipel der Sommerinseln besonders häufig zu beobachten sind. Männliche und weibliche Seharimflammen lassen sich nur im direkten Vergleich voneinander unterscheiden. Bei den Männchen findet sich ein wenig mehr Blau am Ende von Rücken- und Afterflosse und ihre Körperfärbung ist insgesamt ein wenig dunkler als die der Weibchen. Darüber hinaus sind die sechs dunklen Vertikalstreifen auf den beiden Körperseiten bei weiblichen Fischen minimal schmaler als bei ihren männlichen Gegenstücken.

Seharimflamme

 

Sonnenfisch

Dieser relativ kleine Meeresbewohner ist in nahezu allen bisher bekannten Korallenriffen zu finden, vom Fächerriff in der Jadesee bis zu den Korallenbänken rund um die kleinen und großen Eilande der Sidh'Amriel. Sonnenfische ernähren sich hauptsächlich von kleinen Krebsen und Muscheln, nehmen jedoch auch die Futterreste größerer Fische auf, die sich zwischen den Korallen und Schwämmen ansammeln. Sonnenfische sind nur so groß wie die Handfläche eines Mannes und funkeln im türkisblauen, glasklaren Wasser so strahlend und gelb, dass ihnen dieser Schimmer sogar ihren Namen eingebracht hat. Die Elben nennen sie Shaervares, bei den Menschen heißen sie Sonnenfische. In großer Zahl kommen die Shaervares auch in den Kanälen von Faêrtaran, wo sich längst künstliche Riffe gebildet haben.

Sonnenfisch

 

Täuschauge


Die hübschen Täuschaugen kann man in nahezu allen bisher bekannten Korallenriffen der Südmeere finden. Sie haben einen silbrig weißen, hochrückige Körperbau und vier sehr charakteristische orangefarbene Vertikalstreifen, die zum Rand hin häufig heller werden und bei besonders jungen Fischen eine stark ins gelbliche gehende Färbung aufweisen. Im hinteren Bereich der Rückenflosse befindet sich auf beiden Seiten des Fischkörpers einen auffälliger, weiß umsäumter, schwarzer Augenfleck, welcher dem Täuschauge seinen Namen gibt. Das falsche Augenpaar ist ein nützlicher Trick um optisch orientierte Fressfeinde in die Irre zu führen, da viele Raubfische sich zumeist auf die Augen ihrer Beute fokussieren. Durch das falsche Augenpaar werden diese Jäger leicht in Hinblick auf die Fluchtrichtung ihrer Opfer getäuscht.

Täuschauge

 

Tölpelfisch


Diese dunklen, weißgetüpfelten Fische scheinen Verwandte der Narrenfische zu sein, denen sie sowohl in Körperform als auch Verhalten stark ähneln. Tölpelfische sind circa 10 Sekhel größer als ihre kleineren Vettern und deutlich anders gefärbt, aber mit demselben Schutzmechanismus – mit Stacheln besetzten Schuppen – ausgestattet. Diese Stacheln haben die unvorsichtigen, tölpelhaften Fische auch bitter nötig. Zu gerne schwimmen sie nämlich dicht an die Wasseroberfläche empor und strecken ihre gelben Mäuler staunend der Sonnen entgegen, was sie zur leichten Beute für allerlei Seevögel werden lässt.

Tölpelfisch

 

Zebrastreifen


Der Lebensraum der Zebrastreifen ist auf den Archipel der Sommerinseln beschränkt, wo sie nur in gut versteckten, schwer zugänglichen und voneinander isolierten Buchten an der wettergeschützten Seite der kleinerer Inseln des Archipels vorkommen. Im sehr flachen Wasser leben die gestreiften Fische in Seegraswiesen, in tieferen küstennahen Gebieten findet man sie auch zwischen den Wurzeln von Mangroven sowie in Lagunen und zahlreichen Korallenriffen. Zebrastreifen besitzen einen hochrückigen, ovalen Körperbau mit lang gezogenen Flossen und silbriger Grundfarbe. Zwei schwarze Vertikalstreifen ziehen sich an den Rückenflossen beginnend über den Bauch der Fische. Ein dritter Streifen tarnt die sehr großen Augen, ein kleinerer, vierter bedeckt das Maul. Sämtliche Flossen sowie die Flanken zwischen den zwei Vertikalstreifen sind von weißsilbrigen Punkten bedeckt. Dieses Muster ist vergleichbar mit einem Fingerabdruck, denn es ist von Zebrastreifen zu Zebrastreifen ein wenig anders, kein Muster ist zweimal vorhanden. Die nur rund drei Sekhel großen Fischlein sind ausgesprochen sozial veranlagt, den Zebrastreifen leben in Schwärmen zusammen, die aus bis zu 500 Tieren bestehen können. Im Durchschnitt sind Schwärme mit etwas über 25 bis 50 Individuen allerdings wesentlich kleiner. Jungtiere verstecken sich zudem oft zum Schutz in Gruppen von zwei bis zwölf Fischen in langnadeligen Seeigeln und Seeanemonen.

Zebrastreifen


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