~ Die Süßwasserfische der Immerlande ~

 

Ilunon Mâhies - die Buntbarsche der Elbenlande


Die Ilunon Mâhies, die "farbigen Barsche" der Elbenlande, bewohnen mit hunderten verschiedener Arten die Flüsse, Seen und selbst die Brackwassergebiete der Elbenreiche im Südwesten der Immerlande, wo sie sogar den Hauptbestandteil aller dort vorkommenden Fischarten stellen. Sowohl in ihrer Größe, als auch in ihrer Erscheinungsform können sie sich erheblich voneinander unterscheiden, obwohl sie alle der gleichen Art angehören. Ihnen allen gemeinsam ist jedoch, dass sie auf jeder Kopfseite nur ein Nasenloch besitzen, dass sie Brutpflege betreiben - ob lebendgebärend oder nicht -, dass sie, wie ihr Name schon verrät, bunt und farbenfroh sind, und dass sie alle essbar sind – und äußerst wohlschmeckend obendrein. Die meisten Buntbarsche besitzen zudem eine einzige Rückenflosse, die deutlich in einen Teil mit harten und einen mit weicheren Strahlen zu unterscheiden ist, viele nennen auch schleierartige Schwanz-, Seiten- oder Afterflossen ihr Eigen. Einige Buntbarsche sind lebendgebärend, andere laichen in geschützten Senken oder Höhlen, viele von ihnen sind sogenannte Maulbrüter. Etwa die Hälfte aller bekannten Buntbarscharten zählen zu den Raubfischen, die andere Hälfte zu den Pflanzenfressern, entsprechend hat sich die Maulform der Tiere den verschiedenen Ernährungsarten angepasst und reicht von tief gespalten bei den räuberischen Arten bis hin zu stark unterständig bei jenen, die sich auf das Abraspeln von Algen und Moosen an Felsen spezialisiert haben. Die Größenspanne der Buntbarsche reicht von gerade einmal fünf Sekheln beim kleinen Scuonor oder Purpurling bis zu einem stolzen Schritt beim Sîrin Saigearîl oder Grünen Pfauenauge. Sie alle zu beschreiben würde jeden Rahmen sprengen, doch die bedeutsamsten, schönsten und schmackhaftesten sind hier zusammengetragen.

 

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~ Bekannte Arten der Ilunon Mâhies ~

 

CaêsrocomâhiCaîesrocomâhi

Der Caîesrocomâhi oder "Seitenpanzerbarsch", manchmal auch Royermâhi, "Harnischbarsch" genannt, ist ein mittelgroßer Buntbarsch, der etwa 40 Sekhel lang und ungefähr 1 bis 1,2 Stein schwer werden kann. Er besitzt die typisch hochrückige Barschform, eine langgestreckte, relativ kleine, stachelbewehrte Rückenflosse, eine große Afterflosse, die sich am Bauch entlang über das gesamte hintere Drittel des Fisches zieht und eine paddelförmige Schwanzflosse. Die Grundfarbe des Seitenpanzerbarsches ist ein schimmerndes Goldbraun, die dunkleren Flossen sind leuchtend blau gerändert und auch auf der glatten Stirn tragen die Tiere einen leuchtend blauen Fleck. Die Schuppenhaut dieser Buntbarschart ist zu beiden Seiten des Körpers extrem verdickt und bildet lammellenartige Rillen, was ihm auch seinen Namen eingebracht hat.

Caîesrocomâhies kommen in den südlichen und südwestlichen Elbenlanden vor, ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Flüsse Damaresamruns und Siams und die Gewässer der Küstenebene in der Bucht von Calabrilden bis zur Mündung des Farnafares. Die Tiere leben also im Süß- und Brackwasser, vor allem in geschützten Flussmündungen und Küstenseen oder marinen Lagunen. Sie meiden schnell fließende Gewässer. Seitenpanzerbarsche sind aggressive Raubfische, die andere, kleinere Fischarten und deren Larven oder Jungtiere jagen. Sie zählen zu den Höhlen- und Maulbrütern, doch nur das Weibchen dieser Art betreibt die Brutpflege und nimmt die Larven nach dem Schlüpfen bei Gefahr auch ins Maul, die Männchen verteidigen nur das Revier und ihr Weibchen samt dem Nachwuchs. Die Fische sind sehr fruchtbar und vermehrungsfreudig, und pflanzen sich bei guten Bedingungen das ganze Jahr über fort.

Sowohl der tiefgoldene, durchscheinende und etwa erbsengroße Rogen der Caîesrocomâhies, als auch die Fische selbst sind essbar und von erlesenem, sehr reinen Geschmack. Ihr Fleisch ist fettarm, weiß, saftig und zart, dabei aber von fester Konsistenz. In Damaresamrun und Siam sind die Fische als Zutat für Ishuê und Varnasma nicht wegzudenken. Die Filets des Seitenpanzerbarsches eignen sich auch hervorragend zum Braten oder Grillen, das Fleisch lässt sich jedoch auch gut kleingeschnitten verarbeiten und ist oft Bestandteil verschiedener Fischsuppen oder Sude. Zudem liefert diese Buntbarschart dank ihrer verdickten Schuppenhaut und schönen Färbung ein ganz besonderes Fischleder mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften, wenn dessen Gewinnung und Verarbeitung aufgrund der geringen Größe der Tiere auch mühevoll ist.


ChadêagriorChadêagrior

Der Chadêagrior oder "Moosgräber" zählt mit zu den kleinsten Buntbarscharten und wird mit acht Sekheln Länge nicht sehr viel größer als ein Purpurling, ist jedoch ein äußerst schneller und geschickter Schwimmer. Moosgräber besitzen eher einen langgestreckten, schmalen Körper mit einer ausgeprägten, stachligen Rückenflosse und einer recht großen Afterflosse, an deren oberen Ende zwei bis drei zartrosa Punkte zu finden sind. Die Grundfarbe dieser kleinen Buntbarsche ist ein dunkles Tannengrün, über den gesamten Körper ziehen sich jedoch hell-mintgrüne Streifen und einzelne Punkte. Auch die Flossen sind heller gestreift oder vom Körper abgesetzt.

Chadêagriores sind Pflanzenfresser und bevorzugen unter Wasser wachsende Algen, Moose und andere dichte Wasserpflanzen als Nahrung, die sie mit ihren winzigen, scharfen Zähnchen regelrecht abweiden. Sie kommen nur in kalten, schnell fließenden Gewässern vor, weswegen man sie nur in den nördlichen Elbenlanden und dort bevorzugt in den Gebirgsflüssen findet. Selbst die naturkundigen Gelehrten der Immerlande wissen nur wenig über diese Buntbarschart, denn die Tiere sind bisher nur wenig erforscht und sehr scheu. Sie sind lebendgebärend und bringen im Sturmwind verhältnismäßig wenige Jungfische zur Welt, die sie jedoch nahezu drei Monde lang gut bewachen - vor allem vor gefräßigen Schwarzforellen, welche die erklärten Fressfeinde junger Moosgräber sind. Beide Eltern betreiben die Brutpflege, nachdem das Weibchen alle Jungen an einer geschützten Stelle geboren hat. Während der gesamten Paarungszeit ist das Männchen äußerst aggressiv und verteidigt sein Weibchen auch gegen wesentlich größere Feinde.

Auch diese Buntbarschart ist essbar, entwickelt ihren feinen, würzigen Geschmack jedoch am besten durch Räuchern über Hainbuchen und Erlenholz, wodurch die ursprünglich dunkelgrünen Fischchen eine satte, goldgrüne Färbung erhalten. Ihre Gräten sind zwar nicht ganz so zart wie die der Purpurlinge, doch auch sie können "mit Kopf und Schwanz" verzehrt werden. Will man die Hauptgräte dennoch entfernen, so verfährt man nicht anders als beim Purpurling auch - man entfernt den Kopf, fasst den Fisch mit Daumen und Zeigefinger und drückt an Bauch und Rücken leicht an. So kann der Schwanz mitsamt der Hauptgräte leicht herausgelöst werden, ohne den Fischkörper selbst dabei zu öffnen.

 

FaênrîlFaênrîl

Faênrîles oder Goldaugen zählen wohl zu den beliebtesten Süßwasserspeisefischen sämtlicher Elbenvölker – diese mittelgroßen Buntbarsche kommen allerdings auch in allen Fließgewässern der Elbenlande vor. Sie beheimaten sämtliche Flüsse und größere Seen, in kleineren, ruhigeren Gewässern sind sie nicht zu finden. Mit etwa 30 bis 40 Sekheln Länge und einem Gewicht von 3 bis 3,5 Stein zählen Faênrîles zu den mittelgroßen Buntbarscharten. Sowohl ihre Schuppen, als auch ihr schmackhaftes Fleisch sind leuchtend goldgelb gefärbt. Faênrîles sind Raubfische, die sich von kleinen Wasserinsekten, Fliegenlarven, Fischlaich und allen möglichen anderen kleinen Beutetieren ernähren. Ihre Paarungszeit beginnt im Sturmwind und endet Ende Grünglanz, sie ziehen nur eine Brut pro Jahr auf, haben dafür aber Dutzende Jungtiere.

Goldaugen zählen zu den Maulbrütern und gebären lebende Junge, wobei ein Männchen nicht nur ein einziges Weibchen hat, sondern einen kleinen Harem von etwa zwei bis vier Fischdamen, die er eifersüchtig hütet. Nur die Weibchen nehmen die Jungfische bei Gefahr ins Maul, das Männchen versucht, etwaige Räuber abzulenken oder greift – ist der Angreifer kein unüberwindbarer Feind und eine Flucht unmöglich – seinerseits sogar an, um seinen Harem und die Jungfische zu verteidigen.

Sie besitzen nur wenige, feste Gräten und ein kräftiges, festes Fleisch mit einem reinen, frischen und leicht mineralischen Geschmack, was sie zu einem äußerst beliebten Speisefisch macht. Goldaugen können sowohl roh, als auch gebraten oder gegrillt verzehrt werden, doch sind diese Fische bei eigentlich allen Elbenvölkern hauptsächlich als Zutat für verschiedene Ishuês begehrt.

 

Jul MirlâstanJûl Mirlâstan

Der "Blaue Helmkopf" ist hochrückig, trägt wie alle Helmkopfarten die charakteristische "Beule" auf der Stirn, hat einen seitlich abgeflachten Körper und sechs oder sieben schwarzblaue oder indigofarbene Streifen bei blassblauer bis türkis-schimmernder Grundfarbe. Sowohl die Rückenflosse mit ihren recht harten, wenn auch nicht sehr langen Stacheln, als auch die Schwanz-, Seiten-, Bauch- und Afterflossen sind leuchtend hellblau gefärbt und türkisfarben gerändert. Sie erreichen Größen zwischen dreißig und vierzig Sekheln und ein Gewicht von etwa 3 bis 3,5 Stein.

Jûl Mirlâstanes kommen nur in den großen Seen im Süden Logrens vor, also im Faêrel, im Jularúen, im Taenrel, Re'lyres, Lanarel, Arisvindir, Faye'Sula, Sîrinrel, Losaîrel und Ránandolin. Dort leben sie in mehr oder minder großen Gruppen in Tiefen von 30 bis 40 Schritt, manche älteren Tiere steigen auch noch tiefer ab. Diese Buntbarschart ernährt sich vor allem von Weichtieren und kleineren Fischen. Blaue Helmköpfe zählen wie alle Helmköpfe zu den Maulbrütern, gebären jedoch keine lebenden Jungfische, sondern laichen erbsengroße, türkisfarbene Eier in gut verborgenen Höhlen. Ein Gelege umfasst meist um die fünfzig Eier. Die Weibchen betreiben die Brutpflege allein und betreuen die Jungen etwa sechs Wochen lang.

Jûl Mirlâstanes sind begehrte, edle Speisefische, gelten jedoch auch unter gaumenfreudenverwöhnten Silberelben als Luxusgut und sind frisch außerhalb Logrens so gut wie überhaupt nicht zu bekommen. Ihr delikates Fleisch ist von tief rosaroter Farbe und bleibt auch nach der Zubereitung fest, wird jedoch traditionell am liebsten roh verzehrt – auch wenn es sowohl gebraten, als auch gegrillt oder gekocht äußerst wohlschmeckend ist. Blaue Mirlâstanflocken (obwohl nicht von blauer Farbe), sind jedoch wie der Fisch, von dem sie stammen, eine seltene Luxuszutat.

 

Nirânis'haqirNirânis'haqir

Die farbenfrohen Nirânis'haqires oder Glutflossen kommen nur und ausschließlich im Laêthonfar in Siam vor, wo sie in großen Schwärmen leben, deren Bewegungen an sonnigen Tagen im glasklaren Wasser aufgrund der besonderen Färbung der Tiere wie magisch anmutende Feuerzungen- und Flammentänze wirken können. Mit 25 bis 30 Sekheln Länge und einem Gewicht von gut 800 Gran bis etwa 1 Stein zählen die diese Buntbarsche zu den mittelgroßen Vertretern ihrer Art. Sie sind gewandte und schnelle Schwimmer und leben in Schwärmen in Wassertiefen von etwa zehn bis zwanzig Schritt. Sie benötigen jedoch größere Felsen, Riffe oder versunkene Baumstämme in ihren Revieren, die ihnen als Rückzugsort, als Schutz für ihren Nachwuchs und als Brutstätten dienen können. Auf der Jagd nach Insekten, deren Larven oder kleinen Fischchen kommen sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden auch dicht unter die Wasseroberfläche.

Glutflossen sind recht vermehrungsfreudig und pflanzen sich das ganze Jahr über fort. Sie sind Höhlenbrüter, die ihren Laich gut bewachen und betreiben recht fürsorgliche Brutpflege, allerdings nicht sehr lange – nach knapp drei Siebentagen sind junge Nirânis'haqires schon auf sich gestellt. Die Färbung der Jungfische ist in den ersten Wochen vollkommen unspektakulär und graubraun, die leuchtenden Farben entwickeln sich erst im Laufe der ersten Lebensmonde, mit etwa vier Monden sind die Tiere ausgewachsen und geschlechtsreif.

Ein Männchen hat stets einen Harem von etwa drei bis fünf Weibchen, die es beschützt und deren Nachwuchs es fürsorglich behüten muss – eine arbeitsintensive Angelegenheit, was unter den Laikeda'ya ein Sprichwort über den "Glutflosseneifer" geprägt hat. Wer sich mit Glutflosseneifer einer Aufgabe widmet, verwendet besonders viel Energie und Leidenschaft auf etwas. Auch Nirânis'haqires sind essbar und schmecken sowohl roh in Ishuês oder als Varnasme hervorragend, als auch gekocht, gebraten oder gegrillt. Ihr Fleisch ist leicht süßlich-nussig und sehr zart. Die eigentliche Delikatesse und das begehrteste Nahrungsmittel, das diese Fische liefern, ist jedoch ihr glühend roter, etwa stecknadelkopfgroßer Rogen, der sogenannte "Glutkaviar", welcher vorzüglich schmeckt und nicht nur Zutat erlesener Ishuês ist, sondern, mit feinsten Salzen konserviert und auf geröstetem, weißen Buttermilchbrot serviert, auch pur als erlesene Nascherei gilt.

 

Nôr MirlâstanNôr Mirlâstan


Nôr Mirlâstanes oder Rote Helmköpfe sind Buntbarsche, die in allen Flüssen Erryns, Logrens, Damaresamuns und Siams vorkommen, welche in die Bucht von Carvallen, ins Dämmermeer, in die Jadesee oder die Saphirsee münden. Rote Helmköpfe zählen mit stolzen siebzig Sekheln Länge zu den sehr großen Buntbarschen und ihr Gewicht kann bis zu sieben Stein betragen. Ihre Körper sind oval und seitlich abgeflacht, die Köpfe zu den endständigen Mäulern hin spitz zulaufend. Ihre Grundfärbung ist ein intensives Lachsrot, das am Kopf und der charakteristischen Stirnbeule der Tiere deutlich dunkler, beinahe weinrot wird, während das hintere Drittel der Fische, vor allem um die Afterflosse, wesentlich heller und nur noch zartrosa gefärbt ist. Sowohl die Bauchflossen, als auch die Rücken und Schwanzflosse sind zart hell- oder violett-blau gerändert. Ebenso kennzeichnend sind die unregelmäßig weiß geränderten, schwarzen "Augenflecken" der Tiere, die sie auf jeder Körperseite von der Schwanzflosse bis hinter die Augen tragen. Sie sind stets individuell gemustert, keine Fleckenzeichnung eines Tieres gleicht der anderen. Meist tragen Nôr Mirlâstanes sieben bis neun solche schwarzen "Augen" auf jeder Seite. Die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich nicht.

Diese Buntbarschart lebt in den Unterläufen der Flüsse, die ins Meer münden und ist recht anpassungsfähig, was Klima und Wassertemperatur angeht, weshalb man sie sowohl in den kalten, klaren Flüssen des nördlichen Logren, als auch in den Flüssen Siams und des südlichen Damaresamrun findet. Sie bevorzugen jedoch Regionen mit überhängender Ufervegetation und sandigen Böden. Nôr Mirlâstanes ernähren sich räuberisch von kleineren Fischen, größeren wasserbewohnenden Schnecken und Würmern, von Wasserinsekten und solchen, die ins Wasser gefallen sind und stöbern auch im feinen Sand nach Muscheln. Sie sind Offenbrüter und beide Elternteile übernehmen zu etwa gleichen Teilen die Brutpflege. Ein Gelege umfasst bei großen Weibchen leicht um die tausend Eier. Dank ihres weiten Verbreitungsgebietes und der unterschiedlichen Klimazonen, in welchen die Tiere vorkommen, beginnt die Paarungs- und Laichzeit der nördlichen Vertreter dieser Buntbarschart erst im Grünglanz, während im Süden bereits im Taumond damit begonnen wird. Die winzigen, lachsroten Larven der Nôr Mirlâstanes werden gut vier Wochen lang von den Eltern behütet, beschützt und umsorgt, ehe sie, nun bereits einige Sekhel lang, eigene Wege gehen.

Der weinrote, glasklare und erbsengroße Rogen der Tiere ist sehr beliebt als Zutat zu elbischen Ishuês und auch das tiefrote und lachsrosa marmorierte Fleisch der Fische ist äußerst schmackhaft und kann sowohl roh, als auch gebraten, gegrillt oder gekocht verzehrt werden. Geschmacklich erinnern sie am ehesten an feinen Lachs, sind jedoch etwas magerer und würziger als dieser.  Vor allem werden aus ihrem Filetfleisch auch die für die elbischen Küchen so essentiellen Mirlâstanflocken hergestellt.

 

ScuonorScuonor

Der Scuonor oder Purpurling ist mit fünf Sekheln Länge der kleinste bekannte Buntbarsch und zählt zu den Pflanzenfressern. Er kommt in allen Seen und den meisten Flüssen der nördlichen und gemäßigten Elbenlande vor, allerdings bevorzugt diese Fischart seichte, klare Gewässer mit kiesigem oder sandigem Grund. Man findet Scuonores also meist in Ufernähe, in den Oberläufen und Quellgewässern größerer Flüsse und in kleineren Bächen.

Scuonores sind im Gegensatz zu vielen anderen und größeren Buntbarscharten keine Maulbrüter. Zeitig im Frühjahr bringt ein Purpurlingweibchen jedoch in geschützten Felsenhöhlen oder Nischen in Ufernähe etwa ein Dutzend winzige, kaum stecknadelkopfgroßer Jungfischchen zur Welt, die beide Elterntiere dann etwa vier Wochen lang hüten wie ihre Augäpfel, ehe der rasch wachsende Nachwuchs auf sich selbst gestellt ist. Bis zu vier Jungenaufzuchten hintereinander sind keine Seltenheit, so dass die gesamte Fortpflanzungszeit von Taumond bis Goldschein dauert.

Auch Purpurlinge sind essbar und wohlschmeckend, trotz ihrer geringen Größe. Die Hochelben verzehren diese Buntbarschart am liebsten luftgetrocknet und sonnengedörrt als knusprige Knabberei und als Vorspeise fehlen getrocknete Scuonores auf so gut wie keiner hochelbischen Festtafel. In Logren räuchert man sie zuerst über Hainbuchen und anschließend über Golderlenholz, was ihnen den typischen Glanz verleiht. Purpurlinge können vollständig, einschließlich Kopf und Schwanz sowie mit den Gräten verzehrt werden, da diese sehr weich und fein sind. Im gedörrten Zustand werden die kleinen Fische - deren ohnehin schon intensive Farbe in der Sonne noch nachdunkelt, so dass sie ein wenig aussehen wie knusprige Scheiben roter Rüben - auch stets komplett verzehrt. Bei der geräucherten Variante wird allerdings der Kopf abgetrennt, der Scuonor mit Daumen und Zeigefinger gefasst und an Bauch und Rücken leicht angedrückt. Auf diese Weise kann der Schwanz mitsamt der Hauptgräte leicht herausgelöst werden, ohne den kleinen Fischkörper dabei zu öffnen.

 

ShaermirlâstanShaermirlâstan


Shaermirlâstanes oder Sonnenhelmköpfe ähneln den Tyrfar Mirlâstanes oder Regenbogenhelmköpfen des Faêrsirin sehr in Aussehen und Lebensweise, sind jedoch ein wenig größer als diese, werden überhaupt nicht zahm und kommen nur in den Seen des südlichen Erryn und des nördlichen Damaresamruns vor. Ausgewachsen erreichen die Tiere eine Länge von 60 bis 70 Sekheln und ein Gewicht von gut 4 bis 5 Stein und zählen damit zu den größeren Buntbarschen. Die Männchen sind stets etwas größer als die Weibchen und haben eine ausgeprägtere Stirnbeule. Jungfische dieser Art sind schneeweiß gefärbt und entwickeln ihre sonnengelben Muster erst mit etwa einem Zwölfmond.

Die Tiere bevorzugen stehende Gewässer, die jedoch klar, tief und sauerstoffreich sein müssen und bevorzugen Tiefen von zehn bis vierzig Schritt. Sonnenhelmköpfe sind paarbildende Offenbrüter und während der Paarungszeit und der Jungenaufzucht sehr aggressiv, sowohl gegenüber Artgenossen, als auch gegenüber anderen Eindringlingen in ihr Revier. Sie zählen nicht zu den lebendgebärenden, sondern legen ihre Eier an einer sauber geputzten, schrägen festen Stelle mit feinstem Sand ab. Beide Elterntiere bewachen das Gelege und kümmern sich auch gut vier Siebentage lang fürsorglich um die geschlüpften Larven. Sonnenhelmköpfe ziehen bis zu drei Bruten pro Saison auf und beginnen mit der Paarungszeit für gewöhnlich bereits Ende Taumond. Sie sind Allesfresser und ernähren sich zwar hauptsächlich von Pflanzen, sind jedoch auch Raubfische. Sonnenhelmköpfe machen allerdings nicht aktiv Jagd auf kleinere Fische oder Insekten, sondern picken ihr Futter aus dem – bevorzugt sandigen oder kiesigen – Grund der Seen, in denen sie leben. Sie ernähren sich zwar vornehmlich von Algen, Moosen und Wasserpflanzen, die sie fleißig "abgrasen", aber eben auch von kleinen Krebsen, von Würmern, Schnecken, kleinen Muscheln und Larven.

Sonnenhelmköpfe sind essbar und zählen aufgrund ihres ausgezeichneten Geschmacks auch zu den beliebten Speisefischen der Hoch- und Windelben. Sie haben ein festes, sonnengelbes Fleisch, das zart weiß marmoriert ist und einen frischen, leicht würzigen Geschmack besitzt, der dem von Lachs ähnelt, aber delikater ist. Sie schmecken auch gebraten und gegrillt sehr gut, werden jedoch meist zur Herstellung feiner Ishuês verwendet oder aber als Varnasme verzehrt. Ihr schneeweißer Rogen mit den linsengroßen Eiern gilt ebenfalls als erlesene Feinkost. Auch aus dem Fleisch von Shaermirlâstanes werden Mirlâstanflocken hergestellt, ein essentieller Bestandteil elbischer Küche.

 

Sîrin SaigearîlSîrin Saigearîl

Mit einer Körperlänge von 85 bis 100 Sekheln und einem Gewicht von 8 bis 12 Stein ist der Sîrin Saigearîl, das "Grüne Pfauenauge" der größte und schwerste bekannte Buntbarsch. Sie sind eher lang und hechtförmig, als hochrückig, besitzen große Köpfe mit tiefen Maulspalten und kräftige, konisch geformte Zähne. Beim Grünen Pfauenaugen-Buntbarsch werden die Männchen deutlich größer als die Weibchen und besitzen eine steilere Stirn, ansonsten unterscheiden die Geschlechter sich nicht voneinander. Zwischen Jugend- und Erwachsenenfärbung der Fische gibt es deutliche Unterschiede, so sind Jungfische einheitlich grüngrau und recht unscheinbar, während erwachsene Tiere dieser Art leuchtend gras- und moosgrüne Schuppen ihr eigen nennen, unregelmäßig schwarze Punkte zu beiden Seiten des Körpers tragen sowie ein schwarzes, weißgerändertes Band und einen deutlichen Augenfleck vor der Schwanzflosse. Die lange, strahlige Rückenflosse, die Schwanz-, After- und Brustflossen der Tiere sind ebenfalls farblich nuanciert und können Türkis, Gold-Rost und Blautöne aufweisen. Die Augen der Sîrin Saigearîles sind regenbogenfarben bunt.

Diese Buntbarschart zählt zu den Allesfressern und ernährt sich sowohl von pflanzlicher, als auch von tierischer Nahrung, je nachdem, was ihr jeweiliger Lebensraum gerade hergibt. Sie sind immer ungeheuer gefräßig und gefährliche, schnelle Raubfische, die gern kleineren Fischen nachstellen. Grüne Pfauenaugen bevorzugen als Lebensraum die tieferen Küstenbereiche größerer Seen und sandige, felsige Bänke im Hauptstrom größerer Flüsse. Sie kommen überall in Logren und Erryn vor. Diese Buntbarschart zählt zu den Offenbrütern und betreibt intensive Brutpflege, wobei beide Elterntiere sich um den Schutz und die Aufzucht der Jungfischchen kümmern, die allerdings recht schnell wachsen, und bereits nach vier Wochen gut acht Sekhelrin aufweisen und selbstständig werden. Bis zum Alter von drei Monden etwa halten sich kleine Sîrin Saigearîles bevorzugt in seichten Gewässern auf, wo sie vor größeren Raubfischen sicherer sind und ernähren sich dort hauptsächlich von Mückenlarven und Kleinkrebsen. Erst mit einer Körperlänge von gut zwanzig Sekheln wagen sie sich auch in tiefere Gewässer.

Grüne Pfauenaugen können sehr, sehr alt werden, manche gelehrte Naturkundler sprechen gar von mehreren hundert Jahren, doch das ist keineswegs sicher. Die Fortpflanzungszeit der Tiere beginnt im Sturmwind und endet im Sonnenthron, so dass sie mehrere Bruten nacheinander aufziehen, ihre Gelege umfassen meist fünfzig bis achtzig unscheinbar graue Eier, die zwar grundsätzlich essbar, aber geschmacklich nichtssagend sind und daher kaum verzehrt werden. Das Fleisch dieser Buntbarsche ist jedoch äußerst wohlschmeckend und ihre Haut ist gebraten eine ausgesprochene Delikatesse. Sîrin Saigearîlfilet kann sowohl roh als Zutat für Ishuê und Varnasma verwendet werden, wo es neben seinem würzig-nussigen, feinen Geschmack auch wegen seiner auffallend tiefroten Farbe geschätzt wird, als auch gebraten, gegrillt oder als Bestandteil von allerlei schmackhaften Fischgerichten gekocht werden.  

 

Tyrfar MirlâstanTyrfar Mirlâstan


Regenbogen-Helmköpfe sind in den Seen des Faêrsîrin endemisch und kommen in freier Wildbahn daher nur im Oli'rel, im Farsyllaes, im Re'lendari, Lo'rel, Sadyarel, Nebrerîl und Fayesnaladis vor. Wegen ihrer auffallenden Färbung, ihrer Anpassungsfähigkeit, Neugier und - für Fische - großen Zahmheit sind sie jedoch beliebte Zier- und Nutzfische, und finden sich daher auch in den Wassergärten vieler elbischer Anwesen, und das längst nicht nur in Logren, sondern auch in Erryn und Damaresamrun (nicht jedoch in Siam, wo derlei Kultur im Wandernden Wald nicht gepflegt wird).

In Gefangenschaft werden diese Buntbarsche überraschend zahm, kommen rasch an die Wasseroberfläche und lassen sich mit der nötigen Behutsamkeit von ihnen vertrauten Wesen sogar gern berühren. Sie benötigen in Gefangenschaft jedoch ausreichend große, klare und saubere Gewässer als Lebensraum und sind nur bedingt mit anderen Arten gemeinsam zu halten. Tyrfar Mirlâstane zählen mit einer Größe von gut fünfzig Sekheln bei ausgewachsenen Tieren zu den größeren Buntbarscharten und können um die 4 bis 4,5 Stein schwer werden, erreichen diese Ausmaße jedoch nicht in Gefangenschaft, wo sie mit durchschnittlich 25 Sekheln und etwa 2,5 Stein deutlich kleiner bleiben. Die Männchen sind stets etwas größer als die Weibchen und haben eine ausgeprägtere Stirnbeule. Jungfische dieser Art sind unscheinbar grau gefärbt und entwickeln ihre prächtigen Muster und bunten Schuppenkleider erst mit etwa einem Zwölfmond.

Regenbogen-Helmköpfe sind paarbildende Offenbrüter und während der Paarungszeit und der Jungenaufzucht sehr aggressiv. Sie zählen nicht zu den lebendgebärenden, sondern legen ihre Eier an einer sauber geputzten, oft senkrechten oder schrägen festen Stelle ab. Beide Elterntiere bewachen das Gelege und kümmern sich auch sechs Wochen lang fürsorglich um die geschlüpften Larven. Sie ziehen nur eine Brut pro Saison auf und beginnen mit der Paarungszeit für gewöhnlich erst im Grünglanz. Die Tiere vermehren sich in Gefangenschaft nur selten, werden jedoch sehr alt – achtzig Jahresläufe oder mehr sind keine Seltenheit. Sie sind Raubfische, machen jedoch nicht aktiv Jagd auf kleinere Fische oder Insekten, sondern picken ihr Futter aus dem sandigen oder kiesigen Untergrund ihres Habitats. Würmer, Schnecken, kleine Muscheln und Larven stellen den Hauptbestandteil ihrer Nahrung dar.

Auch Tyrfar Mirlâstane sind essbar und haben ein festes, weißes Fleisch, das einen leicht nussigen, würzigen Geschmack besitzt. Vor allem bei den Jägern und Grenzwächtern im Faêrsîrin sind Regenbogen-Helmköpfe beliebte Beute – mit einer Angelschnur und einem Wurm lassen sie sich aufgrund ihrer natürlichen Neugier meist leicht ködern. Da ihr weißes, zartgelb marmoriertes Fleisch erst beim Braten oder Grillen über offenem Feuer seinen besten Geschmack entfaltet, werden sie kaum zur Herstellung von Ishuê verwendet. Auch aus Tyrfar Mirlâstanen werden Mirlâstanflocken hergestellt, welche nicht nur in der silberelbischen Küche essentiell sind.

 


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