~ Die Süßwasserfische der Immerlande ~

 

Rottenknocher

 

Name:
Die Moorá kennen eine ganze Vielzahl an Namen für diese besonderen Fische. Sie nennen sie unter anderem Bleichflossen, Negen, Schädelnager und hinsichtlich ihres ungewöhnlich großen Hungers auf zartes, blutiges Fleisch gelegentlich auch Kinderschreck.


Gattung:
Fische/Süßwasserfische/Raubsalmler


Aussehen:
Rottenknocher bestechen weder durch bunte Schuppenpracht, noch anmutige Formen. Ihr kleiner, hochrückiger und seitlich stark abgeflachter Leib ist von einheitlich grauer, bis schlammgrüner Färbung, wobei Bauch und Rücken für gewöhnlich etwas dunkler sind und die einzelnen Flossen bleich, was wässrig weiß ausfallen. Sie haben nur eine Rückenflosse, welche sie je nach Bedarf auch flach anlegen können, und eine scharf ausgeprägte und sehr klar konturierte Afterflosse, welche den Rottenknochern ein fast schon unheimlich schnelles und präzises Manövrieren erlaubt. Die Muskulatur ihrer Brustflossen ist überraschend stark ausgeprägt, wodurch sie sich auch in sehr sumpfigen Gewässern problemlos fortbewegen können. Zusätzlich besitzen diese Fische eine Kragenflosse, deren Knorpelgelenke in Stacheln enden, die sie aufstellen können, um etwaige Feinde abzuschrecken – sofern es welche gibt. Namensgebend für die Rottenknocher ist aber ihr Kopf, der unangenehme Ähnlichkeit mit einem frisch gebleichten Menschenschädel hat, sowie ihre drei Reihen an rasiermesserscharfen Zähnen, mit denen sie ihren Opfern binnen weniger Augenblicke das Fleisch von den Knochen nagen. Dabei hinterlassen ihre Bisse oft unangenehme Wunden, die sich, sofern nicht sofort behandelt, gerne entzünden und schwären. Sie selber tragen oft und viele Narben, da sie sich beim Fressen im Eifer des Gefechts manchmal gegenseitig verletzen.


Größe:
Diese Fische erreichen eine Länge von allerhöchstens 30 Sekhel, doch Schauermärchen berichten von Exemplaren von bis zu einem Schritt.


Gewicht:
Unabhängig vom Geschlecht bringt ein Rottenknocher etwa 1,0 bis 1,5 Stein auf die Waage.


Ernährung:
Rottenknocher sind Allesfresser und haben einen unheimlich soliden Magen, dem selbst Knochensplitter, Eisenspäne und Steine nichts anhaben können. Es stehen sowohl andere Fische, als auch unvorsichtiges Kleingetier auf dem Speiseplan. Mitunter macht ein Schwarm hungriger Rottenknocher auch vor einem ausgewachsenen Sumpfelch nicht Halt, und wer schon einmal einen S'cheance um sein Leben hat kämpfen sehen, weil ein paar Hundert Fische sich in seinen Knochen und Muskeln verbissen haben, wird es nie wieder wagen seine Füße in diesen Gewässern baumeln zu lassen. Die Moorá meiden die entsprechenden Wasser und wissen die Fische mit Netzen zu fangen, ohne auch nur einen einzelnen Zeh einzubüßen.


Lebensraum und Lebensweise:
Rottenknocher findet man ausschließlich in den unwirklichsten und tiefsten Sümpfen des Westens in den Rhaínlanden, unter anderem im Blodmôr und im Sûthmôr, wo Wald und Morast zu einem grünschwarzen, schattenverhangenen Labyrinth verschmelzen und das Sonnenlicht nur ein blasser Schimmer hoch über dem trüben Wasser ist. Die Fische sind sowohl im seichten Gewässer, als auch dunklen Untiefen zu finden. Sie leben in Verbänden von bis zu 100 Tieren, die sich grundsätzlich nur gesammelt von einem Ort zum anderen bewegen. Nur sehr selten findet man ein einsames Tier in freier Wildbahn. Seltsamerweise scheint das Sozialverhalten der Rottenknocher nicht auf dem Gesetz des Stärkeren zu basieren... zumindest nicht nur, denn bei Angriff sammeln sich lediglich die stärksten und schnellsten des Schwarms, während die Schwächeren und Verletzten erst dazu stoßen, wenn von dem Opfer keine Gefahr mehr droht. Von den Starken wird die Beute erledigt, doch dann wird gewartet, bis der Rest des Schwarms sich gesammelt hat, ehe man in gemeinschaftlicher Gier über das Fleisch herfällt.

Diese mustergültige Hilfsbereitschaft endet abrupt, wenn das Fressen knapp wird, denn dann zeigt sich, warum diejenigen, die sich nicht selbst versorgen können, überhaupt am Leben erhalten und durchgefüttert wurden. Rottenknocher fressen in der Not nämlich auch ihre Artgenossen. Im Allgemeinen jagen oder greifen Rottenknocher nur dann an, wenn sie Hunger haben. Die Weibchen laichen das ganze Jahr über zwischen drei und viermal jeweils 5 bis 10 Eier, die sie in einer Art Hautsack am Unterkörper 3 Siebentage mit sich führen, bis der Nachwuchs schlüpft. Feste Laichplätze kennen die Rottenknocher nicht. Die Eier werden durch das Männchen, das sich im Kreis aller Buhler behaupten konnte, befruchtet. Frischgeschlüpfte Rottenknocher sind nicht größer als eine Fingerkuppe, jedoch nicht minder gefräßig, als die Erwachsenen. Es dauert ungefähr 4 Monde, bis ein Jungtier erwachsen und zeugungsfähig ist. In dieser Zeit werden viele von ihnen von anderen, stärkeren Raubfischen gefressen.


Verhalten gegenüber Artgenossen:
Solange genug Nahrung vorhanden ist, um damit den ganzen Schwarm zu ernähren, wird innerhalb eines Verbandes darauf geachtet, dass alle satt werden, doch wehe der Hunger nimmt Überhand – dann werden die Gefütterten zu Futter. Sofern unterschiedliche Schwärme zusammenfinden, oder auch einzelne Rottenknocher aufeinander treffen, schließen sie sich in den meisten Fällen zusammen.


Verhalten gegenüber Artfremden:
Alles was Fleisch ist, kann man fressen und damit steht potentiell jedes artfremde Tier, das irgendwie zerlegt werden kann, auf dem Speiseplan der Rottenknocher. Auch ein unvorsichtiger Moorá, ein wagemutiger Wanderer, oder irgendein anderes Wesen wird nicht verschmäht. Jedoch wird Beute nur dann attackiert, wenn Hunger vorhanden ist.


Lebenserwartung:
Rottenknocher können in freier Wildbahn bis zu 10 Jahre alt werden, überleben jedoch aufgrund ihrer brutalen Lebensweise selten die ersten 2 Jahre.


Besondere Fähigkeiten:
Aufgrund der kompakten und akkuraten Art und Weise, wie sie sich im Schwarm bewegen, sind sogar mehrere hundert ihrer Art zusammen nur sehr, sehr schwer in den sumpfigen Gewässern auszumachen – und wenn man es bemerkt, ist es meistens zu spät.


Items:
Zähne, Fleisch, Knochenstachel

Rottenknocher


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