~ Die Ameisen und Termiten der Immerlande ~

 

Sniengan



Name:
Sniengan, Amazonen-Ameise


Gattung:
Insekten / Ameisen / Treiberameisen


Aussehen:
Auf dem üblicherweise runden Kopf der Ameise befinden sich zwei Antennen zwischen den Facettenaugen. Die Amazonen-Ameisen haben auffallend stark ausgebildete Mundwerkzeuge, die sie zum Zerkleinern und Transportieren fester Materialien, aber auch zum Kämpfen und auf der Jagd verwenden. Kopf, Brustteil und Beine sind rotbraun gefärbt, der mit einem Giftstachel bewehrte Hinterleib hingegen schwarz.


Größe:
Sniengan werden je nach Aufgabe im Volk unterschiedlich groß. Eine normale Arbeiterin erreicht bis zu 15 Sekhelrin, Soldatinnen werden doppelt so groß, und die Königinnen erreichen sogar bis zu 4 Selkhel.  Die nur zur Paarungszeit auftretenden Männchen erreichen eine ähnliche Größe wie die Arbeiterinnen.


Gewicht:
Sie wiegen je nach Größe zwischen 1 und 4 Gran.


Ernährung:
Sniengan ernähren sich von Insekten, Würmern, Schnecken und anderen wirbellosen Kleintieren.


Lebensraum und Lebensweise:
Die Amazonen-Ameisen sind bisher ausschließlich im Dunkelwald beobachtet worden, aber auch dort nie in den Bergregionen oder in sumpfigen Gebieten. Sie sind Staaten bildende Insekten, leben meist auf Wanderschaft und ziehen in Völkern von bis zu 1 Million Tieren durch den Wald. Ihr Staat besteht fast ausnahmslos aus Weibchen: Bis zu 8 eng verwandte Königinnen in einem Volk sowie die unfruchtbare Arbeiterinnen und Soldatinnen. Es herrscht strikte Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Gruppen. Die Männchen haben einzig die Aufgabe, die Königinnen zu befruchten, sterben anschließend und werden dann von den Arbeiterinnen als Futter zerlegt und in die Kolonie zurückgeholt.

Im Leben der Sniengan gibt es zwei Phasen: Wanderphase und sesshafte Phase. In der Wander-Phase ziehen die Ameisen am Tage über von Soldatinnen gesicherte Wege weiter, erbeuten auf ihrem Weg Insekten, Spinnen und kleine wirbellose Tiere. An den Rändern einer solchen Kolonne rücken als Flankenschutz die Soldatinnen vor. Sie arbeiten auch als Pioniertrupp, indem sie mit ihren Leibern über Gräben Brücken bauen oder entlang steiler Stellen als Geländer fungieren. Für die Nacht oder in den sesshaften Zeiten bauen die Tiere unter einem umgestürzten Baum oder in einer Erdhöhle eine Kolonie. Dazu klammern sich erst einige Tiere an der Decke des Unterschlupfes fest, andere klettern den Leibern entlang nach unten und haken sich mit den Fußklauen am oberen Tier fest. So entstehen lebendige Ketten und Netze mit immer mehr Schichten von Ameisenkörpern. Schließlich hängt als meterdicke Kugel ein Riesenvolk von einer Million Tieren im Versteck, die schwere Königin und tausende weißer Larven wohlgeschützt im Zentrum. Bei der kleinsten Störung sammeln sich auf der Oberfläche der Kolonie Soldatinnen, die mit kräftigen Kiefern und Stacheln das Nest verteidigen. Die sesshafte Phase, die etwa drei bis vier Wochen dauert, beginnt, wenn sich die Larven verpuppen. Von da an werden die zuvor an die Larven verfütterten Beutetiere nur noch der Königin gebracht. Der Hinterleib der Königin schwillt in dieser Zeit stark an, und es kommt zur Eiablage. Zeitgleich mit dem Schlupf der Larven verlassen auch neue Arbeiterinnen ihre Kokonsund die Sniengan nehmen danach wieder ihre Wander-Phase auf.

Wie für Treiberameisen typisch, ziehen die Amazonen-Ameisen als Kolonie von Ort zu Ort. Die Spur dieser Ameisen ist meist frei von jeglichem Leben, da alle Insekten und auch kleine Tiere entweder von ihnen verzehrt werden oder die Flucht ergreifen. Diese Ameisen ziehen aber nicht nur als ganzes Volk umher, sie jagen auch als gesamtes Volk. Dabei zieht sich die jagende Front nicht selten bis zu 15 Schritt auseinander, was nicht selten den ganzen Wald auf dieser Strecke regelrecht in Aufruhr versetzt. Mit Zirpen, Zischen, Murmeln und Fiepen flieht Groß und Klein vor der räuberischen Walze. So treiben die Ameisen alles Lebende vor sich her. Wer aus irgendeinem Grund nicht fliehen kann, wird von den Kiefern der Treiberameisen gepackt und von ihren Stacheln gestochen um ihn zu vertreiben oder, wenn er auch nur annähernd in das Beuteschema passt, getötet und in Stücke gerissen. Solche Beute wird dann umgehend von den Futterkolonnen zur Kolonie transportiert, entweder mit vereinten Kräften am Stück, oder nachdem sie mit den Kiefern erst zu handlichen Portionen zerteilt worden ist. Sniengan überfallen gelegentlich auch Siedlungen oder Lager des Baumvolkes oder der Amazonen. Das ist allerdings weniger erschreckend oder gefährlich, als es im ersten Moment klingt. Denn das langsame Vorrücken lässt Menschen und Haustieren genügend Zeit, den Wander- und Jagdbereich zu räumen. Wenn dann nach ein paar Stunden das Ameisen-Heer weitergezogen und der Spuk vorbei ist, gibt es im Haus keine einzige Wanze, Spinne, keinen Skorpion und keine Maus mehr. Und aus dem Garten sind sämtliche
Engerlinge und Schnecken verschwunden.


Verhalten gegenüber Artgenossen:
Innerhalb ihrer eigenen Kolonie herrscht ein soziales Gefüge mit strikter Aufgabentrennung.  Sniengan aus einem anderen Volk werden stets und ohne Vorwarnung angegriffen, sie sind Feind und Beute zugleich.


Verhalten gegenüber Artfremden:
Alles Artfremde ist entweder Beute die erlegt werden muss, oder, wenn es dafür zu groß ist, eine Bedrohung die vertrieben gehört. Für große Wirbeltiere und die Völker der Immerlande sind Amazonen-Ameisen allerdings normalerweise keine Bedrohung. Ihr Biss ist zwar schmerzhaft aber ungefährlich. Und der Stich mit dem Stachel am hinteren Körperteil ist vergleichbar mit dem einer Biene oder Wespe. Die Einstichstelle schwillt an, die Umgebung des Einstichs fühlt sich warm an und um die Einstichstelle entsteht eine Blase, die allerdings sehr schmerzhaft ist. Wenn man sich nun vorstellt, dass die Amazonen-Ameisen immer zu Hunderten oder gar Tausenden angreifen, erklärt sich von selbst, dass ihnen alles und jeder nach Möglichkeit aus dem Weg geht.


Lebenserwartung:
Königinnen können bis zu 35 Jahresläufe alt werden, Arbeiterinnen und Soldatinnen erreichen bis zu 3 Zwölfmonde. Männchen leben nur wenige Wochen, sie sterben nach der Befruchtung der Königin.


Besondere Fähigkeiten:
Keine


Items:
Das Baumvolk und die Amazonen nutzen die Wanderameisen, um Wunden zu "nähen". Dazu setzen sie die Ameisen an den Wundrändern an und die Tiere verbeißen sich in der Haut. Danach werden die Körper der Ameisen einfach abgetrennt, der Kopf mit den kräftigen Kiefern verbleibt als Wundklammer.

Sniengan


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