Tarpan
Name:
Tarpan ist der Name der Thundrassar für diese robusten, gedrungenen Wildpferde der großen weiten Steppen- und Graslande. Die Tharndrakhi nennen sie Yêma, bei den Faunen heißen sie Tak'ahi.
Gattung:
Säugetiere/Große Pflanzenfresser/Wildpferde
Aussehen:
Tarpane sind mittelgroße Pferde mit einem breiten Rumpf und einem gedrungenen, kräftigen Körperbau. Der Hals ist kurz und kräftig, der Kopf wirkt allerdings im Verhältnis zum Körper beinahe etwas zu groß geraten und eher derb. Die Nase ist entweder gerade oder leicht geramst. Die Beine sind kräftig, trocken und sehr sehnig, der Rücken ist gerade, die Kruppe sanft gerundet und niemals gespalten. Die Hufe der Tarpane sind ausgesprochen hart und gelten als nahezu unverwüstlich. Tarpane sind immer Falben, was bedeutet, dass sie einen durchgehenden Aalstrich haben. Als Variationen der Fellfarben innerhalb der Falbung kommen alle Grau-, Braun- und Erdtöne vor, die meisten Tiere sind jedoch Grau- oder Braunfalben. Das Sommerfell ist kurz und glatt, im Winter hingegen tragen die Pferde ein dichtes, plüschiges Haarkleid, in dem sie wahlweise wie explodierte Pusteblumen oder – gerade wenn es nass und regnerisch ist - struppig wirken. Das Langhaar und die Beine der Tiere sind immer dunkler gefärbt, bei den meisten sogar kohlschwarz. Viele Tarpane tragen auch "Quachastreifen" an den Beinen. Die Tarpane der eher trockenen Steppen haben eine kurze Stehmähne, die Waldtarpane der Márinsádh'e hingegen eine normale Langmähne.
Größe:
Tarpane haben eine Widerristhöhe von etwa 135 bis 145 Sekheln, die Hengste sind geringfügig größer als die Stuten.
Gewicht:
Je nach Größe kann ein ausgewachsener Tarpan zwischen 250 und 400 Stein wiegen.
Ernährung:
Tarpane sind genügsame Tiere, denen die harten Steppengräser vollkommen genügen. Sie fressen auch gern Kräuter, Strauchwerk und leben im Winter wenn es sein muss auch von Rinde und Wurzeln.
Lebensraum und Lebensweise:
Tarpane kommen in den kühl-gemäßigten Graslanden der Márinsádh'e, Thunderlands, in den Grenzgebieten der Frithlande und in den Wispergrasebenen vor, südlich des Narthak sind sie nicht mehr anzutreffen. Die Tiere leben in kleinen Familiengruppen von vier bis sechzehn Tieren, welche von einer erfahrenen Leitstute geführt und von einem Leithengst beschützt werden. Die Stuten einer solchen Herde sind immer miteinander verwandt, bestehen also aus Müttern, Schwestern, Töchtern und Großmüttern und haben einen außerordentlich engen Zusammenhalt. Sie bleiben auch stets und manchmal ein Leben lang in ihrer Herde – es sei denn sie können von einem besonders hartnäckigen oder besonders romantischen anderen Hengst "entführt" und überzeugt werden, mit ihm durchzubrennen, um eine eigene Herde zu gründen. Junghengste hingegen leben, sobald sie vertrieben wurden in losen Hengstverbänden mit Gleichaltrigen und älteren Hengsten, die ihre besten Jahre schon hinter sich und ihre Stuten im Kampf an einen jüngeren, stärkeren Rivalen verloren haben.
Viele solcher Hengstkämpfe enden zwar tödlich für den Unterlegenen, doch nicht alle und die Veteranen solcher Schlachten widmen den Rest ihres Lebens dann recht selbstlos den heranwachsenden Junghengsten, denen sie vieles beibringen, mit denen sie spielen und raufen, sie für später trainieren und sogar gegen zahlreiche Feinde beschützen. Die Paarungszeit der Tarpane liegt zwischen Ende Grünglanz und Ende Sonnenthron, so dass die Fohlen im darauffolgenden Jahr nach einer Trächtigkeit von elf Monden mehr oder minder zur selben Zeit während des Frühsommers geboren werden, nämlich dann, wenn es das meiste und saftigste Gras gibt. Eine Stute hat, ist sie gesund und kräftig für gewöhnlich alle zwei bis drei Jahre ein Fohlen, die Sterblichkeit der Jungpferde ist jedoch groß, denn viele fallen Fressfeinden zum Opfer. Mit drei bis vier Jahren werden Tarpane geschlechtsreif, wirklich ausgewachsen sind sie jedoch erst mit fünf Sommern und ein Hengst ist frühestens mit einem Alter von sieben bis acht Jahren stark und erfahren genug, um mit anderen um eine Herde zu kämpfen. Tarpane lassen sich auch zähmen, wenn es auch sehr viel Geschick und Geduld dafür braucht, und geben harte, ausdauernde und genügsame Reittiere ab.
Verhalten gegenüber Artgenossen:
Tarpane sind Herdentiere, die untereinander komplexe soziale Bindungen eingehen und diese auch pflegen. Innerhalb eines Herdenverbandes herrscht eine strenge, aber nicht immer lineare Hierarchie, doch auch rangniedrige Tiere haben ihren festen Platz und gehören genauso dazu wie die Leitstute. Die Familienverbände, bestehend aus vier bis 16 Individuen schließen sich auf Wanderungen zu neuen Weidegründen oder an Wasserstellen hin und wieder durchaus mit anderen Tarpangruppen zu größeren Herden zusammen, gehen nach einer gewissen Zeit jedoch auch wieder ihrer eigenen Wege.
Verhalten gegenüber Artfremden:
Wie alle Pferde sind auch Tarpane Fluchttiere und sehr wachsam gegenüber allen möglichen Gefahren, speziell natürlich gegenüber Fressfeinden wie Steppenlöwen, Branbären und Schattenwölfen. Sie sind zwar wehrhaft und können einen Schattenwolf durchaus mit einem einzigen Hufschlag töten, haben aber gegen ein Wolfsrudel keine Chance. Tarpane werden ihr Heil also in der Flucht suchen und ein Hengst wendet sich einem Gegner dann zum Kampf, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, um seine Stuten und Fohlen zu schützen.
Lebenserwartung:
Tarpane sind langlebige Wildpferde, die gut und gerne 25 Jahre alt werden können. Die meisten sterben jedoch früher, weil sie zum Fraß für Raubtiere werden oder die harten Winter in den offenen Steppen nicht mehr überstehen.
Besondere Fähigkeiten:
Keine, abgesehen von ihrer ausgeprägten Robustheit, ihrer ungewöhnlichen Zähigkeit und sprichwörtlichen Ausdauer, welche die anderer Wild- oder Hauspferde um ein Vielfaches übersteigt. Die Thundrassar sagen sogar, die legendäre Ausdauer ihrer prachtvollen Thunaras ginge auf ihre Tarpanvorfahren zurück.
Items:
Fleisch, Fell, Mähnen- und Schweifhaar, Hufhorn
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