~ Die Hühnervögel der Immerlande ~

 

StinkvogelStinkvogel

 

Namen:
Der Stinkvogel heißt in seiner Heimat, dem Dunkelwald, auch Cheylleytorcan.


Gattung:
Vögel / Hühnervögel


Aussehen:
In seinem Aussehen erinnert der Stinkvogel im ersten Moment an ein Huhn, wenn auch an ein etwas Merkwürdiges. Er wirkt groß und behäbig, was nicht zuletzt an dem schweren Kropf und der eher kriechenden als laufenden Bewegung liegt. Kennzeichnend sind der relativ kleine Kopf auf einem langen Hals und die langen Schwanzfedern. Die Federn auf dem Rücken und an den Seiten sind bronzefarben, wobei sich ein sahnefarbenes Streifenmuster über den Nacken und den vorderen Rückenteil zieht. Kehle, Brust und Bauch sind sandfarben, zur Schwanzbasis hin geht die Farbe der Unterseite allmählich in ein helles kastanienbraun über. Die Flügel sind erdbraun mit weißem Saum und weißen Streifen, wodurch unbedachte Jäger oft die daumenlangen Krallen übersehen, die die erwachsenen Männchen an den Flügelenden tragen. Auch der Schwanz ist dunkelbraun mit einem sahnfarbenen Streifen am Ende. Im Gesicht ist das rote Auge beidseits von nackten, blauen Hautpartien umgeben. Auffällig ist eine bis zu 8 Sekhel lange Haube, die so gut wie immer aufgerichtet getragen wird. Der Schnabel ist schwarz, kräftig und kurz und erinnert deutlich an einen Hühnerschnabel. Auch die Beine sind schwarz. Obwohl diese sehr kräftig, benutzen die Vögel sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht wirklich zur Fortbewegung. Meistens kriechen oder vielmehr schieben sie sich auf eine unbeholfen wirkende Weise durch Geäst, Sträucher und über das Laub am Boden vorwärts. Der Fuß ist wie bei Hühnervögeln gebaut, und er kann sehr wohl einen Ast umfassen und den Vogel tragen. Aber meistens liegen Stinkvögel im Geäst, so dass ihr Gewicht auf der Brust liegt, wo sich im Laufe der Zeit dann auch eine hornartige Hautverdickung bildet.


Größe:
Die Stinkvögel werden 65 bis 70 Sekhel groß, wobei zwischen Hahn und Henne keinerlei erkennbare Unterschiede bestehen.


Gewicht:
Ausgewachsene Stinkvögel erreichen ein Gewicht von bis zu 1900 Gran - ohne den Kropfinhalt. Der kann noch einmal zusätzlich bis zu 500 Gran ausmachen.


Ernährung:
Die Cheylleytorcan ernähren sich ausschließlich pflanzlich, wobei sie aus einem Grund, der den Gelehrten bis heute unbekannt ist die zwar immergrünen aber schwer verdaulichen Blätter des Eimellowr bevorzugen. Da sie über keinerlei Zähne verfügen um die Pflanzenteile zu zerkleinern, nehmen sie immer wieder auch kleine Steine auf, die in ihrem Kropf wie ein Mahlwerk funktionieren. Ähnlich wie man es sonst nur bei Rindern und andern Wiederkäuern kennt, findet der erste Schritt der Verdauung der pflanzlichen Nahrung bei diesen Vögeln im Kropf statt, ehe der Nahrungsbrei wieder hochgewürgt und in den eigentlichen Magen geschluckt wird. Die bei dieser Vorverdauung entstehenden Gärungsgase, die er regelmäßig von sich gibt, haben dem Vogel auch seinen Namen eingebracht.



Lebensraum und Lebensweise:
Der Stinkvogel lebt ausschließlich im Dunkelwald und er bevorzugt die feuchten Niederungen der Bäche, Flüsse und Seen als Nist- und Brutgebiete und dort die Haine der Eimellowr zur Nahrungssuche. Aufgrund des penetranten Geruchs den er verbreitet und dem er seinen Namen verdankt, käme niemand freiwillig auf die Idee, diese Vögel als Haustiere zu halten. Aber eben dieser Geruch ist es auch, der es zweibeinigen wie vierbeinigen Jägern leicht macht, die Vögel aufzuspüren. Denn allem Gestank zum Trotz besitzen sie ein schmackhaftes Fleisch, man darf nur beim Fang den Kropf nicht aufreißen.

Es sind scheue Vögel, die aufgrund ihres ausgeprägten Kropfes nur eine schwache Flugmuskulatur besitzen und daher nicht zu längeren Flügen im Stande sind. Meist ist es eher ein Gleiten, das von gelegentlichen kräftigen Flügelschlägen unterstützt wird, aber so gut wie nie weiter als 300 Schritt reicht. Selten ist es jedoch mehr als die kurze Strecke von Baum zu Baum. Aufgrund ihres geringen Flugvermögens und der unbeholfenen Art zu laufen, sind die Stinkvögel eine leichte Beute für Jäger und entsprechend scheu und immer darauf bedacht, einen sicheren Fluchtpunkt in erreichbarer Nähe zu haben.

Wer einen Stinkvogel das erste Mal hört, wird an vieles denken, aber nicht an einen Vogel. Den Kontakt innerhalb ihrer Gruppe halten sie mit Grunzlaute, die bis zu einem dutzend Mal wiederholt werden und sich anhören wie ein kleines Wildschwein. Dann ist während der Balz noch ein gutturales, an Tauben erinnerndes Gurren zu hören, mit dem die Henne dem Hahn antwortet. Und wenn es gilt, das Brutrevier gegen Eindringlinge gleicher oder anderer Art zu verteidigen, zischen die Stinkvögel wie ein wütender Dampfkessel.

Stinkvögel sind dämmerungsaktive Tiere. Den Rest des Tages verbringen sie dösend und verdauend in ihren Nistbäumen. Wer sich behutsam genug anpirscht, kann sie manchmal in den Baumwipfeln dabei
beobachten, wie sie in der Sonne baden oder mit weit gespreizten Flügelnden Regen den Staub aus den Federn waschen lassen.

Außerhalb der Brutzeit sind Stinkvögel sehr gesellig und leben in Gruppen von bis zu 30 Tieren. Während der Brutzeit lösen sich diese Gruppen dann aber auf und es bilden sich kleinere Gruppen von bis zu acht Tieren, die meist aus einem Brutpaar und den überlebenden Jungen der vorangegangenen zwei bis drei Jahresläufe bestehen. Stinkvögel bleiben ihr Leben lang mit dem einmal gewählten Partner zusammen. Die Balz im Sturmwind dient nach der eigentlichen Partnerwahl in den folgenden Jahren lediglich dazu, die Bindung zu bestätigen und zu festigen. Nach der Paarung im Grünglanz legen die Hennen 2 bis 4 weiße Eier mit braunen und grünen Sprenkeln, die in den folgenden 38 Tagen abwechselnd von ihr und den im Familienverband verbliebenen Jungen der Vorjahre bebrütet werden. Der Hahn ist für die Revierverteidigung zuständig und der Nachwuchs hilft bei Nestbau, Brut und Fütterung. Wenn die Jungen schlüpfen, sind sie nackt und blind. Die Augen öffnen sich meist am zweiten Tag, doch bis zu einem dichten, dunkelbraunen Daunenkleid dauert es fast 14 Tage. Überhaupt wachsen die jungen Stinkvögel langsamer als andere Hühnervögel, und es dauert fast einen Mondlauf, ehe sich die Schwungfedern entwickeln. Bedingt durch ihre langsame Entwicklung werden die Nestlinge fast drei Mondläufe lang von ihren Eltern und den helfenden Geschwistern gefüttert, in dem diese vorverdauten Nahrungsbrei hervorwürgen. Erst ab dem vierten Mond sind sie in der Lage, selbständig Nahrung aufzunehmen und zu verdauen. Etwa zur selben Zeit entwickeln sie dann auch ihre artbedingt eingeschränkte Flugfähigkeit.

Die während der Brutzeit verteidigten Reviere sind eher klein, meist nur 40 Schritt entlang des Flussufers und maximal 75 Schritt landeinwärts, aber immer so groß, dass wenigstens ein Hain der Eimellowr darin liegt. Die Verteidigung übernehmen vor allem die Hähne. Bei Kämpfen an den Reviergrenzen springen diese unter lautem Zischen mit ausgebreiteten Flügeln aufeinander zu, hacken aufeinander ein und fallenkämpfend in das Geäst zurück.


Verhalten gegenüber Artgenossen:
Während der Brutzeit lösen sich die sonst gemeinsam nistenden Gruppen der geselligen Tiere meist auf, und die kleineren Gruppen bilden winzige Reviere. Diese Kleingruppen bestehen meist aus einem Elternpaar und den Jungen der vorangegangenen zwei oder drei Jahresläufe. Ihre Reviere werden dann von den Männchen gegen jeden Eindringling mit lauten Zischen und Flügelschlagen verteidigt.


Verhalten gegenüber Artfremden:
Grundsätzlich versuchen die Stinkvögel, sich vor jedem Artfremden, der nicht deutlich kleiner ist als sie selber, zu verbergen. Jeder, der nicht zu ihrer Art gehört und gleich groß oder sogar größer ist, stellt für sie und ihre Jungen eine potentielle Bedrohung dar, und das wissen die scheuen Tiere auch. Zumindest gilt das außerhalb der Brutzeit. Während der Brutzeit wird versucht, jeden Eindringling, egal welcher Größe, mit lauten Zischen und Flügelschlagenden Attacken zu vertreiben.


Lebenserwartung:
Stinkvögel können bis zu 8 Jahresläufe alt werden.


Besondere Fähigkeiten:
Keine - wenn man von ihrem Gestank einmal absieht.


Items:
Fleisch, Federn, Krallen

 

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