~ Die Rabenvögel der Immerlande ~

 

Liktika

Name:
Die Liktika trägt viele Namen. Benannt wurde dieser listenreiche, diebische Vogel natürlich nach dem Archon Liktik, aber da sie nahezu überall in den kalt-gemäßigten, gemäßigten und mediterrane Breiten der Immerlande vorkommt, hat sie auch noch andere Namen. In Immerfrost heißen die Vögel Harraka, in Ardun Husskade, in Normand und auf Barsa Skjóra, in Laigin und den Drachenlanden Pioghaid, in Thunderland Agalstra und in der alten, herzländischen Sprache werden sie Pioden genannt.


Gattung:
Vögel/Rabenvogel/Krähen


Aussehen:
Aufgrund ihres charakteristisch schwarz-weißen Gefieders mit den bläulich schillernden Schwungfedern an den Flügeln und des langen Schwanzes ist die Liktika ein unverwechselbarer Vogel. Bauch, Flanken und Schultern der Tiere sind weiß, auch die Handschwingen sind überwiegend weiß, während das übrige Gefieder schwarz mit einem irisierenden Metallglanz ist. Die Schwanzfedern und die Außenfahnen der Schwungfedern schimmern aus der Nähe je nach Lichtverhältnissen grün, blau oder purpurfarben. Die Geschlechter unterscheiden sich im Aussehen in keiner Weise voneinander. Der schmale, aber kräftige Schnabel ist grau, die Augen sind recht unscheinbar braun und dunkel gefärbt und die Beine mit den kurzen, scharfen Krallen sind lackschwarz.


Größe: 
Bei Liktikas unterscheiden sich die Geschlechter äußerlich überhaupt nicht voneinander, wohl aber in ihrer Größe. Durchschnittlich ist ein Liktikahahn etwa 51 Sekhel lang und hat eine Flügelspannweite von 90 Sekheln, während die Weibchen nur 45 Sekhel lang wird und selten eine größere Flügelspannweite als 84 Sekhel erreicht.


Gewicht:
Männliche Liktikas wiegen um die 230 Gran, während die kleineren Weibchen meist nur 200 Gran auf die Waage bringen.


Ernährung:
Liktikas fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Sie lieben Insekten und deren Larven, Würmer, Spinnen und Schnecken, aber auch kleine Tiere bis zur Größe einer Feldmaus. Aas wird ebenfalls gern verzehrt, genauso wie Früchte, Beeren, Sämereien und Pilze. Die Vögel sind alles andere als wählerisch, was ihre Kost angeht. Liktikas legen auch das ganze Jahr über Nahrungsverstecke an, um schlechten Zeiten und der Schmalkost im Winter vorzubeugen.

Lebensraum und Lebensweise:
Liktikas sind im gesamten Norden – außer in den wirklich arktischen Gebieten – in allen kühlen, gemäßigten und mediterranen Gegenden der Immerlande verbreitet und kommen fast allerorts häufig vor, sowohl in Wald, Feld und Wildnis, als auch in Dörfern und Städten in der Nähe von Menschen oder anderen Wesen. Sie sind tagaktive Standvögel, die während der Brutzeit feste Paare bilden, die dann auch ein Revier allein für sich und ihren Nachwuchs beanspruchen, während sich die Tiere das übrige Jahr zu Scharen von einem Dutzend bis zu einigen Hundert Vögeln zusammenfinden. Hat ein Paar sich einmal gefunden, bleibt es ein Leben lang zusammen. Stirbt einer der Partner, ersetzt ihn der andere jedoch meist recht schnell durch einen einjährigen Vogel, denn Liktikas werden schon im ersten Herbst ihres Lebens geschlechtsreif – und ein Vogel allein bringt die gefräßige Brut meist nicht durch. Die Vögel errichten ihre kugelförmigen Nester aus Zweigen, Gräsern, Stroh und Tierhaaren meist in den obersten Zweigen von hohen Bäumen, wo sie schwer erreichbar sind und die Liktikas die Umgebung stets gut im Blick haben. Die Brut beginnt für gewöhnlich – je nach Lebensraum und dort herrschenden Witterungsverhältnissen – von Anfang Taumond bis Ende Grünglanz. Ein Gelege umfasst normalerweise vier bis sieben eichelgroße blassgrüne Eier, es können bei gutem Nahrungsangebot jedoch auch bis zu zwölf Eier – und damit später auch zwölf Jungvögel – sein. Das Weibchen bebrütet das Nest allein, während das Männchen sie mit Nahrung versorgt und das Revier verteidigt. Die Jungvögel schlüpfen nach etwa drei Siebentagen und sind zunächst blind und nackt. Zwölf Tage lang werden sie noch gehudert und vor allem vom Männchen mit hervorgewürgter Nahrung gefüttert, später von beiden Elternvögeln. Nach rund 30 Tagen verlassen die jungen Liktikas das Nest, halten sich jedoch noch in der Nähe der Altvögel und werden – je nach Nahrungsangebot und Umständen – noch weitere sechs Wochen gefüttert und umsorgt. Die Jungvögel bleiben im elterlichen Revier bis sie völlig selbstständig sind.

               
Verhalten gegenüber Artgenossen:
Untereinander sind Liktikas recht gesellige Tiere, auch wenn Paare während der gesamten Brutzeit keine Artgenossen in ihren Revieren dulden. Das übrige Jahr bilden die Tiere mehr oder minder lose Verbände und Schwärme von gut einem Dutzend bis hin zu hundert Vögeln oder mehr. Liktikas sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnervögeln ein Leben lang in Treue zugetan, auch wenn sie neue Bindungen eingehen, sollten sie einen Partner verlieren.


Verhalten gegenüber Artfremden:
Liktikas sind äußerst neugierig, manchmal geradezu aufdringlich und frech. Auch möglichen Fressfeinden gegenüber legen sie bei weitem nicht immer die nötige Vorsicht an den Tag, was ein Grund dafür sein mag, dass sie so oft als Beute im Magen einer Katze, eines Marders, Raubvogels, einer Schlange oder eines sonstigen Räubers landen. Abgesehen davon sind Liktikas mutig und können ein solches Gezeter, Geflatter und Geschrei veranstalten, dass so mancher Fressfeind, der einen solchen Vogel eigentlich leicht überwinden könnte, sich davon beeindrucken und in die Flucht schlagen lässt. "Angeben wie eine Liktika" ist nicht umsonst eine immerländische Redewendung, ebenso wie das sprichwörtlich gewordene "Liktikageschrei", wenn es um viel Lärm um Nichts geht.


Lebenserwartung:
In Gefangenschaft können Liktikas zwölf Jahre und mehr alt werden, in freier Wildbahn erreichen sie dank ihrer zahlreichen Fressfeinde selten mehr als vier bis sechs Jahre.


Besondere Fähigkeiten: 
Liktikas gelten als äußerst intelligente und kluge Vögel. Sie können wie viele Raben- oder Pararuavögel Sprachlaute und Geräusche nachahmen und – in beschränktem Rahmen – auch verschiedene Begriffe im richtigen Zusammenhang verstehen. Im Gegensatz zu anderen Rabenarten werden sie jedoch nicht als Botenvögel eingesetzt, da sie sich dafür nicht eignen. Berühmt-berüchtigt sind die Tiere vor allem wegen ihrer unerklärlichen – und namengebenden – Vorliebe für glitzernde, glänzende metallische Objekte, was sie nicht selten zu Dieben achtlos abgelegter Schmuckstücke, Münzen oder kleiner Metallteile macht.


Items:
Federn – in Liktikanestern findet man jedoch hin und wieder wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Münzen oder gar Edelsteine.

Liktika

 

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