Die ungeheuer vielfältige und noch vollkommen unüberschaubare Pflanzenwelt der Immerlande ist die großartige Schöpfung der Göttin Amitari, der Herrin aller Pflanzen auf Rohas weitem Rund und die Lebensgrundlage der meisten Völker. Die gelehrten Kräuterkundigen unterteilen die verschiedenen Pflanzenarten, von denen erst die wenigstens wirklich erforscht sind, bisher nur recht grob in Bäume, Sträucher, Gräser, Kräuter, Blumen, Farne, Moose und Flechten, Pilze, Kakteen, Sumpf- und Wasserpflanzen und derlei mehr, also in sehr allgemein gehaltene Unterarten. Viele der Gaben Amitaris sind den verschiedenen Völkern der Immerlande schon seit jeher geläufig und aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken, ob nun als Nahrung, als Viehfutter, als Bau- und Brennmaterial, als Heilkraut, Gift, zur Herstellung allerlei nützlicher und lebensnotwendiger Gegenstände und Dinge oder als Material für Kleidung. Andere hingegen sind ihnen vielleicht noch gänzlich unbekannt, weil sie in Gegenden wachsen und gedeihen, in die noch kein menschliches oder sonstiges Wesen je seinen Fuß gesetzt hat.
Die kleinste bisher bekannte Pflanze der Immerlande ist das Sternenmoos, es ist auch die einzige Pflanze, die in einer Art Schwarm auftritt und als solcher gefährlich für arglose Wanderer werden kann. Jeder Schwarm besteht aus hunderten einzelner Moose, ein jedes nicht größer als die Nisse einer Laus. Die größte bekannte immerländische Pflanze ist der mächtige Tane Mahuta, ein Riese der südlichen Dschungel und Urwälder, der bis zu fünfundzwanzig oder dreißig Schritt dick und sicherlich hundertfünfzig Schritt hoch werden kann. Doch einige Abenteurer und manche Gelehrten behaupten, im Inneren des geheimnisvollen Dunkelwaldes im Norden gäbe es gar noch größere Bäume – nicht so gewaltig in ihrem Umfang, aber mindestens zweihundert Schritt hoch, die Foawr Kelley. Ebenfalls beeindruckend und riesenhaft, aber nicht ganz so gigantisch ist das Rotholz der Drachenlande.
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