~ Die sommergrünen Laubbäume der Immerlande ~

 

Akazien

 


 

Name
Akazien sind Bäume, die viele Namen tragen. So heißt man sie in ihrer südlichen Heimat auch Akasiya oder Akasia, die Nandé der Arushasavannen nennen diese Bäume auch Senengala.


Art:
Sommergrüner/Regenzeitgrüner Laubbaum mit schier unzähligen Unterarten


Aussehen:
Akazien zählen zu den laubwerfenden Bäumen. Da sie meistens ihr Laub in der Trockenzeit abwerfen, sind sie nicht immer wirklich "sommergrüne" Bäume oder Sträucher, auch wenn die Gelehrten sie zu diesen rechnen, da sie nicht immergrün sind. Viele Arten zeichnen sich durch sehr ausgeprägte Dornen aus und werden daher häufig als "Dornenbäume" bezeichnet. Es sind meist mittelgroße Bäume oder Sträucher von 1 bis 25 Schritt Höhe und sie gehören zu den Harthölzern. Akazien-Arten besitzen meist doppelt gefiederte, eher selten glatte Laubblätter mit häufig abgeflachten Blattstielen. Es sind zwei Nebenblätter vorhanden, die häufig klein, schuppenförmig oder zu Dornen umgewandelt sind. An den Enden der Zweige stehen kugelige bis zylindrische ähren- oder traubenartige Blütenstände, in denen sich viele Blüten dicht zusammendrängen. Die kleinen Blüten sind durchwegs radiär symmetrisch, vier- oder fünfzählig. Die Farbe der Blüten reicht von sattem Gelb bis Cremeweiß, sehr selten sind sie rot. Oft verströmen sie einen starken Duft und bringen reichlich Pollen hervor, der Loa- und Honigbienen anzieht. Die Pflanze bildet Hülsenfrüchte aus, deren Samen in der Regel lange lebensfähig sind. Manche benötigen sogar zuvor die Hitze eines Buschfeuers, wie sie in der Savanne häufig vorkommen, um keimen zu können.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Akazien gedeihen überwiegend in tropischen und subtropischen Breiten, beziehungsweise Savannengebieten. Aber auch in mediterranen Gegenden sind einige Vertreter dieser Bäume vorzufinden. Sie gelten generell als sehr anspruchslose Bäume und kommen hauptsächlich in Wäldern, oder auf Berghängen meist auf nährstoffarmen Böden vor. Einige Arten gedeihen sogar auf kargen sehr sandigen wüstenartigen Böden.


Ernte:
Bei der Ernte ist bei zwei Akazien-Sorten besonders die Gewinnung von Gummi azuricum zu erwähnen. Die Baumrinde wird mit einem nach unten gerichteten Winkel eingeschnitten. Der austretende Milchsaft bildet einen Tropfen Dieser Saft wird aufgefangen und getrocknet. Meist wird jeden zweiten Tag ein weiterer Schnitt unterhalb des alten in die Rinde gekerbt. Aus dem heraussickernden Harz kann sich im Laufe von 45 Tagen eine oberflächlich harte Blase bilden, die geerntet wird. Der Baum braucht bis zu 4 Jahre, um sich davon wieder zu erholen. Auch Honig und bestimmte Heilstoffe liefern Akazienarten reichlich.


Verwendung:
Aufgrund der Anspruchslosigkeit der Pflanze wird sie im äußersten Süden der Herzlande, in Ildala und im Tal von Marmande, aber auch im südlichen Ceresdor in den Drachenlanden gern in Gartenanlagen gepflanzt um das Auge zu erfreuen, einen sandigen Boden zu festigen und Schatten zu spenden. In allen Teilen Azuriens und an der Rubinküste erfreut sich dieser Baum ohnehin größter Beliebtheit und Bedeutung. Akazien sind vielfältig nutzbar und werden von den Völkern der Immerlande schon seit jeher hoch geschätzt. Aus ihrer Rinde lässt sich beispielsweise Gerbstoff gewinnen, auch liefern ihre Blüten hervorragenden Honig, andere Teile der Bäume hingegen Heilstoffe, Rausch- und Stärkungsmittel, Kleb- und Duftstoffe, Viehfutter und noch vieles mehr.

Schirmakazie
Schirmakazie

 

Verschiedene Akazienarten:


Gerber-Akazie
Die Samen enthalten einen wasserlöslichen Schleim mit hohem Proteingehalt, der vom Menschen verzehrt werden kann. Die Blätter gelten als gutes Viehfutter und werden vor allem an Ziegen verfüttert. Das Holz ist sowohl gutes Bauholz, als auch ein hervorragendes Brennmaterial. Das aus dem Hartholz dieser Akazie gewonnene Harz wird Cutch genannt und findet in der Gerberei und beim Färben Verwendung. Aus der Rinde kann Gummi azuricum gewonnen werden. Kristallines Cutch, welches Khersal genannt wird, wird zur medizinischen Behandlung von Halsleiden verwendet. Gerber Akazien sind eher klein, von verkrüppeltem, verworrenem Wuchs mit einer dünnbelaubten, oft zerrupft aussehenden Krone und unscheinbaren, gefiederten Blättern. Auch ihre Zweige sind mit hakenförmigen Dornen versehen. Die Rinde ist gelblich-braun, das Laub nur matt grün und die Blüten sind unscheinbar gelbweiß. Gerber Akazien wachsen ausschließlich in den Berglanden Azuriens und der Rubinküste, sowie auf Kura'Kura.


Kameldorn

Die Kameldornakazie wächst ebenfalls in Savannengebieten, also in der Dahar und Arusha. Aus seinen zu feinem Pulver vermahlenen Hülsen wird ein Mittel gewonnen, mit welchem Ohreninfektionen behandelt werden. Ein Sud aus der Wurzel kann zur Behandlung von Zahnschmerzen und Schwindsucht benutzt werden, außerdem dient der Kameldorn zahlreichen Tieren der Savanne, vor allem Langhälsen, verschiedenen Antilopenarten und Azurianischen Elefanten als Nahrungsquelle.


Katechu-Akazie

Diese Akazienart kommt ausschließlich in den tropischen Urwäldern der Immerlande vor, also im Süden der Elbenlande, im Sar Perduin, im Delta des Bar el-Atbár, an der Rubinküste in den Wäldern von Karkaar, auf den Schwester- und Sommerinseln. Katechus sind eine bis zu 20 Schritt hoch wachsende Akazienart und auch unter den Namen Khair, Kath, Khadir und Ercha bekannt. Aus dem Kernholz kann durch zwölfstündiges Kochen mit Wasser und Eindicken ein Extrakt gewonnen werden, der unter den Namen Katechut, Katha, Khaira, oder Khadira bekannt ist. Katechut ist häufig Schmuggelware, da es die bei anderen Rauschmitteln beabsichtigte rausch- und bewusstseinsverändernde Wirkung verstärkt, ohne dabei die häufig ungewollten und schädlichen Auswirkungen dieser auf den Körper zu erhöhen. Katechut ist an sich geruchlos, hat einen zusammenziehend bitteren Geschmack, der langsam ins Süßliche übergeht. Es ist weitgehend wasserlöslich und besitzt einen roten Farbstoff. Katechut wird auch zum Färben und Gerben benutzt und als Tonikum bei Verdauungsstörungen und Hautkrankheiten. In der Heilkunde ist es oft ein Bestandteil von Rezepturen zur Behandlung von Geschwüren auf der Mundschleimhaut, Halsentzündungen und Zahnschmerzen. Generell eignet sich Katechut aufgrund seines hohen Gerbstoffgehaltes ausgesprochen zur Behandlung von Entzündungen der Schleimhäute und auch bei Durchfällen.


Mugula oder Mulga

Diese in sehr trockenen Wüstengebieten, hauptsächlich an der Rubinküste und auf Kura'Kura beheimatete Akazienart, liefert durch ihre Blätter nicht nur wertvolles Viehfutter. Die Samen können gemahlen zu Brot verbacken werden, das süße Stammharz ist ebenfalls essbar und das harte Holz, das durch Einölen so stark nachdunkelt, bis es beinahe schwarz wirkt, wird zu allerlei Jagdwaffen, vor allem Wurfhölzern, Speerschleudern und Kampfschilden verarbeitet.


Rubinakazie

Diese Akazienart gedeiht, wie ihr Name schon verrät, ausschließlich in den trockenen Wüstengebieten der Rubinküste. Sie zählt damit zu den seltensten Arten dieser weitreichenden Baumfamilie. Die Rubinakazie erreicht Wuchshöhen von bis zu 25 Schritt und ist damit der größte Vertreter dieser Baumart. Sie hat eine dunkle, rubinrot gemusterte Rinde und lichte Belaubung mit akazientypisch gefiederten Laubblättern und paarweise angeordneten, langen, schwarzen Dornen mit rubinroten Spitzen. Auch die kugeligen Blütenstände sind leuchtend rot, die Hülsenfrüchte hingegen tiefschwarz und gleichen glänzend runden Kügelchen, kaum größer als ein Stecknadelknopf. Die schwarzrote Rinde dieser Akazienart ist nicht nur eine unverzichtbare Zutat zu einem der teuersten und exotischsten Getränke der Immerlande, dem Rubinwein, sondern auch allseits beliebtes – und essentielles - Gewürz des Dolo, das an der Rubinküste aus Sorghumhirse gebraut wird. Dieses Getränk wird nicht nur als "Nektar der Götter" gepriesen, sondern auch in rituellen Zeremonien in den Tempeln geopfert, ebenso wie es im Alltag getrunken und zudem hochgelobt wird. Es heißt, Dolo gäbe Kraft und Mut, bringe Lebensfreude und schenke Zuversicht. Bei mühsamer, kräftezehrender Arbeit ist es längst nicht nur in Dun Iluc üblich, Dolo zu trinken, auch in der Bucht der Schatten und auf den Sommerinseln kennt und schätzt man den Trunk. Ob Bauer, der ein Stück Wildnis urbar macht oder Schmied, der schwer am Amboss arbeitet, ob Krieger, der sich auf den Kampf vorbereitet ob Wöchnerin nach einer Geburt oder Tänzer, der schwere, heilige Masken tragen wird - sie alle bekommen Kraft und Mut durch Dolo, das ihnen Mütter, Eheweiber, Schwestern oder Töchter reichen.


Schirmakazie
Wegen ihrer ausladenden Kronen werden diese recht großen Akazien in ihrer südlichen Heimat auch Baldachinbäume genannt. Die Schirmakazie ist in den Savannen Azuriens die am weitesten verbreitete und häufigste Akazienart, sie kommt jedoch auch an der Rubinküste vor. Berühmtester Vertreter dieser Art ist zweifellos der Ad Azzaouagger, ein riesiger, uralter Baum am Al-Sumut an der Rubinküste. Bei ausreichender Wasserversorgung liefert auch diese Akazienart begehrten Gummi azuricum.


Schwarzdorn-Akazie
Diese Akazienart ist in allen trockenen Gebieten Azuriens verbreitet. Sie wächst als kleiner, einstämmiger Baum oder aber als ein bis zu sieben Schritt hoher mehrstämmiger Strauch mit trichterförmiger Krone. Diese Akazienart vermehrt sich nicht nur durch Samenbildung, auch durch Stockausschlag und kann auf diese Weise ein undurchdringliches Dickicht von mehreren hundert Einzelpflanzen bilden, was sich die Nomadenvölker der azurianischen Wüsten wohl zu Nutze zu machen wissen. Denn Schwarzdornakazien geben mit ihren starken, fingerlang bedornten Zweigen und ihrem verschlungenen Wuchs hervorragende Schutz-Hecken gegen Löwen, Hyaenas und andere große Raubtiere ab. Sie dienen als Zaun, Futtermittel und Baumaterial für Hütten. Ihr Blütennektar dient als Nahrung, ihr Milchsaft als Brechmittel und die abgekochte Rinde ist ein probates Fiebermittel und hilft zudem gegen Lungenentzündung.


Shikaakazie

Diese kleinwüchsige Akazienart wächst als locker ausgebreiteter Strauch oder kleiner Baum. Die Rinde ihres Stammes und die Zweige sind grau und wollig beflaumt, und mit reichlich winzigen, hakenförmigen Stacheln besetzt. Die doppelt gefiederten Laubblätter sind gut zwanzig Sekhel lang und während der Blütezeit im Frühling tragen die Shikaakazien dichte und duftende weiß-rote Blütenstände. Die braunen, fleischigen Hülsenfrüchte werden im Herbst zwischen Ernte- und Nebelmond ausgebildet. Sie sind nicht essbar, doch zusammen mit den stark duftenden, getrockneten Blüten der Akazie wird aus ihnen kostbares Shikakai hergestellt, ein sanftes, pflegendes Haarwaschmittel.


Verek-Akazie
Diese Bäume kommen nur in den Arusha- und Daharsavannen, sowie in den etwas wasserreicheren Oasen Azuriens vor, also in Savannengebieten oder Wüstengegenden mit ausreichender Wasserversorgung, denn nur dann liefern diese Akazien den begehrten Gummi azuricum. Von den Nandé werden diese Bäume auch Umukonji genannt. Verekakazien sind eher klein, werden nur zwischen 6 und 9 Schritt hoch, und ihre schirmförmige Krone ist stark verzweigt. Viele nach oben stehende Zweige mit langen Dornen bilden mit ihrem Laub das dichte Blätterdach. Aus den gelben oder cremefarbenen Blüten entwickeln sich Früchte, die 5 bis 6 grün-braune glänzende Samen enthalten.


Weißdorn-Akazie

Diese Akazienart wächst sehr rasch und wird etwa 10 Schritt hoch, ist jedoch von steifer, unregelmäßiger Wuchsform. Der Baum hat kleine, paarig gefiederte Blätter und im Sommer tiefgelbe, kugelige Blütenstände, die stark und lieblich duften, weshalb er manchmal auch Süßakazie genannt wird. Zwar werden die Blüten vieler Akazienarten zur Parfum und Duftölherstellung benutzt, doch besonders von dieser Art, denn man sagt ihnen nach, dass ihr intensiver, warmer Duft die Leidenschaft wecke. Die Früchte der Weißdorn-Akazie werden außerdem zur Herstellung von Tinte verwendet und aus dem Milchsaft des Baumes lässt sich ein hervorragender Klebstoff gewinnen. Weißdornakazien sind in den Berglanden mediterraner Breiten heimisch, also in den Erikarbergen und im Süden Ceresdors sowie in der Weite und den nördlichen Gegenden der azurianischen Savannen. Man findet sie weder in der Wüste, noch in den Tropen.

 

~ Zurück zur Übersicht ~

 

 

DSGVO