~ Die sommergrünen Laubbäume der Immerlande ~

 

Die Bluteiche






Name:
Bluteichen werden gelegentlich auch als Alayzer Bluteichen bezeichnet und tragen keine weiteren Namen. Sie sind nicht mit Roteichen zu verwechseln, die auch gänzlich anderes Laub tragen.


Art:
Sommergrüner Laubbaum


Aussehen:
Wie die meisten Eichen ist auch die Bluteiche ein sommergrüner Baum, der im Winter sein Laub verliert und jedes Frühjahr neu austreibt. Bluteichen werden durchschnittlich 35 bis 45 Schritt hoch und bilden eine runde Baumkrone aus. Sie können sechshundert Jahre und mehr alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu zehn Schritt erreichen. Die Rinde junger Bluteichen ist grau und glatt, wird jedoch mit zunehmendem Alter hellbraun bis bronzefarben und bildet eine dünnschuppige Borke. Ihre tiefroten Blätter können bis zu zwanzig Sekhel lang werden und weisen auf jeder Hälfte vier bis fünf Zacken auf, die durch tiefe Buchten voneinander getrennt sind. Die Enden dieser Zacken laufen spitz zu. Der frische Blattaustrieb im Frühling ist zunächst orange- bis hellrot, danach Blut- bis Rostrot und im Herbst verfärbt sich das Laub zu tiefem Burgund und Schwarzrot.  Die Blüten dieser Eichenart hängen als silberweiße Kätzchen herab, die Blütezeit ist von Grünglanz bis etwa Mitte Goldschein.  Die Eicheln reifen erst im zweiten Jahr. Sie sind breit, eiförmig, etwa zwei mal zwei Sekhel groß und stehen in flachen, umgebenden Bechern.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:  
Obwohl viele Eichenarten in den Immerlanden weit verbreitet sind, findet man Bluteichen nur und ausschließlich in den alayzer Landen und selbst dort nur an den Westhängen der Rabenberge und im Wald von Branàirne. Dort sind sie allerdings recht häufig, säumen die Ufer von Roch und Sumber und kommen nahezu bis zur Baumgrenze hinauf in den Bergen vor. Jeder Versuch, Bluteichen irgendwo anders anzusiedeln, schlug bisher stets fehl, als hätten die Bäume etwas dagegen, außerhalb der alayzer Lande Wurzeln zu schlagen.


Ernte:
Bluteichen liefern sowohl Bluthonig – den nur Blutbienen sammeln, die sich ausschließlich vom Nektar dieser Eichen ernähren – als auch Bluteicheln, und, wie viele Eichenarten, ein zähes, dauerhaftes und sehr hartes und damit auch wertvolles Holz.


Verwendung:
Das Holz der Bluteiche wird zwar nur in geringen Mengen, doch dafür vielseitig verwendet: im Wasserbau, als Bauholz, für Schwellen und Pfähle, für Fässer, den Schiffbau und als Möbelholz. Auch als Brennholz eignet sich Bluteichenholz hervorragend, auch wenn es als viel zu kostbar dafür angesehen wird. Die Bedeutung der Bluteichenwälder in Alayz ist jedoch für den Bluthonig und die Schweinemast wesentlich größer als zur Holznutzung, denn auch in Alayz weidet man die Schweine in den Eichenwäldern und kennt das Sprichwort: "Auf den Eicheln wächst der beste Schinken." Vor allem braucht man die Bäume jedoch zur Gewinnung des wertvollen Bluthonigs, der Grundlage zur Herstellung von Blutwein, eines ganz besonderen Honigweins für eine ganz besondere Klientel, der einzig in Alayz vergoren wird.  


Besonderheiten:
Bluteichennektar liefert den ebenso in Alayz endemischen Blutbienen, die sich nur von den Blüten dieser Eichenart ernähren, den Grundstoff für ihren berühmten Bluthonig. Diese Honigart ist einzigartig, von blutroter Farbe, aber durchscheinend und klar wie kostbare Rubine und sehr aromatisch. Diesem Honig wird eine besondere Heilwirkung nachgesagt, denn er besitzt eine mehrfach höhere antiseptische, wundheilungsfördernde Wirkung als andere Honigsorten und stärkt zudem schon in geringen Mengen die Abwehrkräfte.

Vergoren ist Bluthonig äußerst berauschend und - neben anderen, geheimen Zutaten -Hauptbestandteil des Blutweins, eines ganz besonderen Honigweins, der in Alayz für Vampire (und mitunter andere Untote) hergestellt wird. Blutwein ist so stark, dass lebende Wesen sich, so heißt es, schon mit einem einzigen Schluck davon schwer vergiften können. Auf Vampire und andere Untote wirkt er - in entsprechenden Mengen genossen - berauschend wie starker Branntwein. Sterbliche – denen der Genuss eigentlich verboten ist – sagen Blutwein allerlei andere Eigenschaften nach: er erweitere das Bewusstsein und schenke willenlose Lust und wirke daher wie Damariasstaub und Traumkraut in einem.  

 

Bluteiche


 

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