~ Die Palmengewächse der Immerlande ~

 

KokospalmeKokospalme

 


 

Name:
Kokospalme ist der Name dieses Palmengewächses in der Allgemeinsprache, auf den Sommerinseln heißt sie auch Pikwayu, in Azurien nennt man sie auch Kelapa.


Art:
Palmengewächse


Aussehen:
Kokospalme erreicht eine Höhe von etwa 25 Schritt, wobei der Stamm erstaunlich schmal und dünn bleibt. Er besitzt an der Basis etwa 30 bis 40 Sekhel Durchmesser und verjüngt sich nach oben hin auf etwa 20 bis 30 Sekhel Durchmesser. Der Stamm ist völlig unverzweigt und bildet einen dichten Schopf aus großen Blättern. Die Kokospalme wird daher auch als Schopfbaum bezeichnet. Aus der verdickten Stammbasis entspringt eine Vielzahl von bleistiftstarken Adventivwurzeln, die sich bei erwachsenen Bäumen 6 bis 7 Schritt vom Stamm erstrecken und diesen außerordentlich gut verankern. Der sogenannte Schopf der Palme besteht aus etwa 30 gefiederten Blättern, welche in bis zu 250 schmale Segmente unterteilt sind. Diese zur Blattachse angewinkelten Segmente sind bis zu 3 Sekhel breit und 90 Sekhel lang. Die Länge der Blätter ist bei ausgewachsenen Pflanzen sehr unterschiedlich. Sie kann von 3 bis 7 Schritt betragen und sie erreichen eine Breite von bis zu einem Schritt. Ein einzelnes Blatt kann dabei ein Gewicht von bis zu 15 Stein erreichen. Im ersten Jahr stehen die langen Palmwedeln aufrecht, im zweiten Jahr waagrecht und hängen im dritten Jahr herab, bevor sie absterben. Junge Blätter werden am Anfang von einer bis 60 Sekhel langen Blattscheide umschlossen, deren Überreste als braune getrocknete fasrige Reste noch lange am Baum hängen.

Aus den Blattachsen wachsen frühestens ab dem sechsten Jahr die verzweigten Blütenstände mit jeweils bis zu 40 weiblichen und über 10.000 männlichen Blüten. Die Blütenstände, die später zu stabilen Fruchtständen werden, sind verholzte Hochblätter, die als Spathen bezeichnet werden. Diese Spathen werden auch "Cocos Schale" genannt und gern genutzt. Die Kokosnuss besteht aus einer braunen holzige Steinschale, die den weichen Kern beziehungsweise den Samen aus Kokos-Fruchtfleisch und Kokoswasser umschließt. Die Steinschale ist zusätzlich von einer robusten, sehr zähen und vielen Sekhel dicken Faserhülle umgeben, und besitzt eine ledrige wasserdichte Außenhaut von grüner Färbung. Die Frucht geht im Wasser nicht unter, und kann einen Durchmesser von bis zu 40 Sekhel besitzen und bis zu 2,5 Stein schwer werden. Aufgrund der schützenden Außenhülle ist es der Kokosnuss möglich, lange Seereisen und auch eine heftige Brandung unbeschadet zu überstehen. Das Holz der Kokospalme wird im Gegensatz zu andern Pflanzen nach außen hin dunkler und man erkennt im Stammquerschnitt schwarze Punkte.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Kokospalme ist ein Baum der feuchtwarmen Tropen und wächst sowohl auf den Inseln über dem Wind, den Schwesterninseln und Sommerinseln, als auch in den tropischen Gebieten der Rubinküste und in den Oasen Azuriens. Dort gedeihen Kokospalmen ganzjährig an warmen sandigen und lehmigen Meeresküsten, Flussmündungen, und an Flussläufen. Die Pflanzen haben ein hohes Sonne und Wärmebedürfnis, leiden jedoch unter zu warmen Winden und nur die Jungbäume vertragen Halbschatten. Sie sind zudem äußerst frostempfindlich und der Baum ist sehr wasserbedürftig. Er liebt eine gleichmäßige Verteilung der Niederschläge, wobei kürzere Trockenperioden ertragen werden. Dauert solch eine Trockenperiode über 5 Monde, erholt sich die Pflanze nur sehr schwer davon. Weil die Früchte der Kokosbäume schwimmen, können sie weite Strecken über das Meer getrieben werden und schlagen, wieder an Land gespült, Wurzeln. Es gibt Berichte darüber, dass einzelne Kokosnüsse sogar den Golf von Fa'Sheel und die Frostnebelküsten im Silbermeer erreicht haben. Einige weit übers Meer getriebene Kokosnüsse bildeten angeblich noch kleine Bäumchen bevor sie mit dem ersten Hauch des Winters erfroren.


Ernte:
Der Baum trägt das ganze Jahr über Früchte, die in seiner Krone in Gruppen verschiedener Entwicklungsstadien gedeihen, so dass reife Kokosnüsse ständig nachwachsen. Kokospalmen liefern ab der zwölften Ernte vollen Ertrag. Die Ernte erfolgt mittels langgestielter Messer, durch sogenannte Palmkletterer die am dünnen Stamm hochklettern oder in Azurien sogar mit Hilfe von dressierten Tschakma-Affen. Die Affen werden von ihren Besitzern mit Zurufen dirigiert, und dazu gebracht eine Nuss so lange um ihre eigene Achse zu drehen, bis diese vom Baum fällt. Gute Ernteaffen sind von großem Wert und in etwa mit dem Besitz eines Arbeitselefanten vergleichbar. An optimalen Standorten können pro Baum zwischen 70 und 150 Nüssen im Jahr geerntet werden. Kokosnüsse reifen nach der Ernte nicht nach und nach 30 Jahren werden die Bäume meist zu hoch.


Verwendung:
Es heißt nicht ganz zu Unrecht, Kokos hielte alles bereit, was der Mensch zum Leben braucht, und tatsächlich werden auch alle Teile der Kokospalme genutzt.


Das Holz:
Das Holz wirkt bei der Bearbeitung abstumpfend auf das verwendete Werkzeug. Da Palmholz sehr hart ist, und das Holz von seinem Aussehen her einen ganz besonderen Charme besitzt, eignet es sich hervorragend zur Herstellung von Möbeln aber auch zu allem möglichen Zierrat und Dekor. Die langen Stämme werden zudem zum Häuserbau genutzt, auch wenn hierzu eher die Königspalme bevorzugte Verwendung findet.

Blätter:
Die Blätter werden ebenso wie die Fächerblätter der dazu noch beliebteren Cana-Palme zum Decken von Hütten verwendet. Darüber hinaus werden daraus Körbe, Matten und Fächer angefertigt. In der Küche werden Gerichte zur Zubereitung gerne in den Fiederblättern eingerollt. Außerdem werden die getrockneten Blätter als Brennmaterial genutzt.

Blüten:
Aus dem zuckerhaltigen Saft der Blüten wird das süße, vom Geschmack einem Blütenhonig nicht ganz unähnliche, Tuba gewonnen, durch dessen Gärung ein Palmwein hergestellt wird. Mit der Destillation des Palmweins wird schon seit Urzeiten Arrak oder Areka gewonnen, ein Branntwein, der dem neumodischen Rum ähnelt.

Die Kokosnuss:
Die Frucht ist das eigentliche Hauptprodukt der Kokospalme und dieses findet vielseitige Verwendung. Die Kokosfaser der Frucht ist eine sehr leichte, elastische und reißfeste Faser. Sie wird zum Herstellen von Seilen, Tauwerk aber auch für Bürsten verwendet.

Aus der harten Kokosschale werden Schüsseln aber auch Kunstwerke und Schmuck hergestellt. Kokosnüsse werden auf Schiffsreisen gerne als universeller lange haltbarer Proviant mitgenommen. Sie enthalten ein einwandfreies, durststillendes Wasser und nahrhaftes Fruchtfleisch. Die sich im Hohlraum der Frucht befindliche süßliche, fast klare Flüssigkeit enthält viele Vitamine und gilt in den Herkunftsländern der Kokospalme als Trinkwasserersatz. Auf manchen Inseln der Sommerinseln wird Kokoswasser bei Durchfall traditionell zum Flüssigkeitsausgleich eingesetzt. Zudem fördert es die Ausdauer und es wird zur Desinfizierung von kleinen Wunden genutzt.

Die Frucht dient zudem als wichtiger Öllieferant. Zum Gewinnen des Kokosöles wird das Fruchtfleisch reifer Früchte getrocknet, und durch das Zerkleinern dieses getrockneten Fruchtfleisches wird das sogenannte "Kopra" gewonnen. Es enthält viel Öl und wird schlussendlich gepresst. Aus dem Öl werden Kerzen hergestellt, und es findet Verwendung bei Seifen und allerlei Schönheitsmitteln. Auch wird daraus Kokosöl zum Kochen gewonnen. Durch Auspressen des geraspalten, noch weichen Fruchtfleisches, das mit Kokoswasser vermischt wird, wird Kokosmilch erzeugt. Sie ist Grundbestandteil vieler Gerichte auf den Schwestern- und Sommerinseln und im Süden Azuriens.

Darüber hinaus ist es möglich, den süßen Saft der Palme anzuzapfen und daraus Zucker zu gewinnen. Ganz junge Palmen beziehungsweise auskeimende Kokosnüsse werden als Gemüse gegessen, und wenn ältere Palmen gefällt werden, wird aus dem oberen Vegetationskegel das so genannte "Palmherz" gewonnen. Das "Palmherz" wird als Delikatesse geschätzt.


Besonderheiten:
Die Kokospalme verträgt sogar leichtes Salzwasser.


An den Sommerinsel überprüfte zu Beginn des Fünften Zeitalters Maester Ce'Acatl, einer der dortigen Wassermagier, den möglichen Wahrheitsgehalt von Erzählungen und Geschichten zu Kokosnüssen, die nach einer unvorstellbaren zurückgelegten Strecke im Meerwasser noch austrieben und junge Pflänzchen bildeten. Er stellte fest, die Frucht hält sich im Salzwasser zwar nicht unbegrenzt lange, aber er erwies, dass nach fast vier Monden im Meer nahezu alle Kokosnüsse, die wieder an Land gebracht wurden, tatsächlich kleine Bäumchen bildeten.

 

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