~ Die Gräser der Immerlande ~

 

Bambus




 

Name: 
Der Allgemeinname dieser Gräserart lautet schlicht Bambus, die Elben nennen sie Ûlash, die Nandé Bambúk, die Ashanínka der Schwesterninseln Shemibek'o.
 

Art: 
Gräser/Süßgräser/Bambus


Aussehen: 
Es gibt mehrere verschiedene Bambusarten, die sich je nach Größe und Lebensraum durchaus unterscheiden können. Die meisten von ihnen finden sich in mediterranen und südlichen Gefilden, es gibt jedoch einige Bambusarten, welche auch in gemäßigtem Klima gedeihen und sogar winterhart sind. Allen gemein ist, dass sie ausdauernde, immergrüne, grasartig wachsende und - bei größeren Arten - verholzende Pflanzen sind, die schlanke, sehr lange Halme und zarte, schmale Blätterkronen besitzen. Obwohl einige Bambusarten die Ausmaße von Bäumen erreichen, sind sie tatsächlich Gräser - die größten bekannten Gräser der Immerlande. Bambusse wachsen stets in Horsten; sie können ausgedehnte und teils sehr dichte Wälder bilden. Die größte bekannte Bambusart ist der  Talak'i Shemibek'o oder Riesenbambus, welcher auf den Schwesterninseln endemisch ist und bis zu vierzig Schritt hoch werden kann, dessen einzelne Pflanzenhalme wahre Stämme bilden und dessen Blätter so lang und dicht sind wie Palmwedel. Gefolgt wird er vom Betung der Sommerinseln, der kaum kleiner bleibt. Kleinste Bambusart ist der Scuonûlash oder Purpurbambus der Elbenlande, der nicht einmal einen ganzen Schritt hoch wird.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen: 
Die meisten Bambusarten sind in den warmen und tropischen Gebieten der Immerlande verbreitet und kommen dort fast allerorts und recht häufig vor. Der Gewöhnliche Bambus oder Bambúk ist die am weitesten verbreitete Bambusart und gedeiht vor allem im Suth, entlang des Blutflusses, im Delta desselben, im Sar'Perduin, im Nachtschattenwald und auf nahezu allen Eilanden der Sommerinseln sowie auf den Schwesterninseln. In den mediterranen Breiten findet man ihn nur als Zierpflanze und an geschützten Orten oder in Gewächshäusern. Es gibt jedoch auch andere Bambusarten, die sowohl im Süden, auf manchen Inseln endemisch, oder aber in weit gemäßigteren Breiten vorkommen. Fast alle Bambusarten dienen in ihrem Verbreitungsgebiet als Nutz- und Nahrungspflanzen.


Ernte: 
Vor allem der Gewöhnliche Bambus, aber auch nahezu alle anderen Arten, zählen zu den vielseitigsten, am meisten genutzten Pflanzen der Immerlande, besonders natürlich auf den Sommerinseln, den Schwesterninseln, in Azurien und im Nachtschattenwald. Fast alle Teile der Pflanze können von den verschiedensten Völkern genutzt und verwendet werden. 
 

Verwendung: 
Kaum eine Pflanze bietet so vielfältige Verwendungsmöglichkeiten wie die allermeisten Bambusarten es tun. Sie dienen als Nahrung, als Heilmittel und als Lieferant für Handwerksstoffe oder Baumaterial.

Aus den Blättern einiger Bambusarten wird Tee gewonnen und die Sprossen fast aller werden als zartes Gemüse gegessen. Außerdem dient Bambus – vor allem in Teilen Azuriens, auf den Schwester- und Sommerinseln, im Sar Perduin und im Nachtschattenwald als Baumaterial sowohl für Häuser und Hütten, als auch für Brücken, Boote, Flöße, Wasserleitungen und vieles mehr. Aus Bambusrohr lassen sich zudem vielerlei Möbel herstellen, aber man nutzt die Pflanze auch zur Fertigung von geflochtenen Matten, Körben und Reusen, zur Herstellung von Jagdwaffen wie etwa Blasrohren und Bögen. Einige Bambusarten sind verschiedenen immerländischen Völkern auch als Heilpflanzen bekannt und besitzen krampflösende, entzündungshemmende Wirkungen – an der Vielfalt der Nutzbarkeit ist Bambus kaum zu übertreffen.

 

Arten:

BetungBetung





Betung ist auf den Sommerinseln heimisch. Diese Bambusart wird durchschnittlich 25 bis 30 Schritt hoch und kann einen Stammdurchmesser von 30 bis 60 Sekheln erreichen. Betung ähnelt sehr dem Gewöhnlichen Bambus, wird jedoch deutlich größer als dieser und bildet auf den Sommerinseln - vor allem entlang der Flussufer, aber auch bis hinein in die Berge - dichte Wälder.

Sowohl die Chanka als auch das Sommervolk nutzen seine großen, kräftigen und äußerst stabilen Rohre als Baumaterial für Häuser, Leitern, Baugerüste, Brücken und - in teils ausgeklügelten Systemen - als Wasserrohre. Betung ist von kräftigem Wuchs und gilt als zweitgrößte Bambusart überhaupt. Wie viele größere Bambusarten wächst auch dieser äußerst rasch – manchmal bis zu einem Schritt pro Tag.

Seine Sprossen sind roh ungenießbar, jedoch nicht giftig. Gekocht oder gebraten - oder in Essig eingelegt - liefern sie jedoch ein wohlschmeckendes, nahrhaftes Gemüse. Seine haferähnlichen Körner sind ebenfalls recht nahrhaft, werden jedoch nicht zu Mehl vermahlen, sondern in Wasser eingeweicht und hernach gekocht.

 

Gewöhnlicher BambusGewöhnlicher Bambus



Der Gewöhnliche Bambus oder Bambúk ist die wohl am weitesten verbreitete und häufigste Bambusart. Man findet ihn natürlicherweise vor allem auf den Sommerinseln und Schwesterninseln, es gibt ihn jedoch auch in den wasserreichen Gebieten Azuriens, dort vor allem im Suth, am Blutfluss, wo er sogar in ganzen Plantagen angebaut wird, im Delta des Bar el-Atbár und im Sar Perduin.

Gewöhnlicher Bambus wird etwa 8 bis 15 Schritt hoch und kann einen Stammdurchmesser von 5 bis 12 Sekhel erreichen. Er ist schnellwüchsig und langlebig, hat einen aufrechten Wuchs, lanzettenförmige Blätter in sattem, hellem und mittleren Grün, und breitet sich eher langsam aus. Gewöhnlicher Bambus gedeiht am besten auf feuchtem Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.

Er liefert sowohl schmackhafte Bambussprossen, als auch haferähnliche, kleine, braune Bambuskörner, die man üblicherweise röstet und dann weiterverarbeitet - es lässt sich kein gutes Mehl aus ihnen herstellen, wohl aber ein nahrhafter Getreidebrei. Aus seinen Blättern kann belebender und sogar heilkräftiger Tee gebraut werden, der fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt, und sich vor allem bei der Behandlung von Magengeschwüren bewährt hat.

Zudem  wird der Gewöhnliche Bambus als Rohstoff für allerlei Flechtwerk wie Körbe, Hüte, Matten und ähnliches verwendet, sowie als Baumaterial für Häuser, Hütten, Leitern, Gerüstkonstruktionen, Sänften, Baldachine, Boote, Flöße, Umfriedungen, Wasserrohe und Wasserleitungen und vielerlei mehr.

 

ScuonûlashScuonûlash


Der Purpurbambus der Elbenlande ist die kleinste bekannte Bambusart. Er wächst in dichten Sträuchern, die in Gärten ohne Wildverbiss rasch zu ausufernden Hecken werden, wenn man sie nicht beständig eindämmt. Diese Bambusart verdankt ihren Namen den tiefvioletten, rötlichen und purpurfarbenen Halmen und zartvioletten Blättern mit ihrem bläulichen oder türkisgrünen Rand.

Purpurbambus wird etwa sechzig bis achtzig Sekhel hoch, wächst straff aufrecht und bildet zarte, aber äußerst dicht stehende Blätterbüschel. Die Blätter selbst sind mittelgroß, etwa zwei Sekhel breit und acht Sekhel lang und lanzettlich geformt wie alle Bambusblätter. Im Austrieb sind sie dunkelrot bis bräunlich und werden mit zunehmender Größe dann Violett und Pink, nur ihr Rand bleibt stets bläulich oder türkisgrün gefärbt, was einen wundervollen Kontrast bildet. Getrocknete Scuonûlash-Halme verfärben sich zu einem satten, gelblichen oder rötlichen Braun.

Purpurbambus wächst sehr rasch und dient in elbischen Gärten sowohl als Nutz- als auch als Zierpflanze, etwa als blickdichter Sichtschutz. Seine Sprossen sind essbar und selbst roh äußerst schmackhaft, aus seinen zermahlenen Blättern wird elbischer Purpurtee gemacht.

Purpurbambus kommt in den gesamten Elbenlanden sowohl wild, als auch kultiviert vor und ist selbst in den Faê'ranathares bis in die Höhenlagen hinein winterhart. Aus seinen Halmen werden von allen Elbenvölkern kunstvolle Körbe geflochten. Als Baumaterial ist er aufgrund seiner geringen Wuchshöhe nicht geeignet.

 

 

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