Pháo'hoa
Name:
Pháo'hoa(-Papyrus), Manangrin-Papyrus, Sternspucker, Sternlespeier, Funkenregen
Art:
Gräser/Papyrus
Aussehen:
Pháo'hoa ist eine ausdauernde, krautige, grasartig wachsende Pflanze, die je nach Standort eine Wuchshöhe zwischen 3 und 8 Schritt erreichen kann. Der schlanke, glatte Pflanzenhalm ist dreikantig, hat an der Basis einen Durchmesser von 1,5 bis 7,5 Sekhel und mündet in einem großen, vielblättrigen Blütenstand, welcher einer stern- schirmförmigen Doppeldolde ähnelt. Die hängenden Blattstrahlen des Blütenstandes sind leicht gebogen und unterschiedlich lang. Die Länge der Blattstrahlen schwankt zwischen 10 und 50 Sekhel. Die zylindrischen Ähren der Pháo'hoa sind leicht zusammengepresst und äußerst reichblütig. Die Blütenschuppen der Ähren sind gelblich gefärbt und werden zum Rand hin immer heller, bis sie nahezu durchsichtig erscheinen. Die kleinen orangebraunen Nussfrüchte der Pháo'hoa haben eine Linsenform. Die schlanken Halme und Blattstrahlen der Papyruspflanze wechseln ihre Farbe mit dem Tagesverlauf. In den Morgen- und Abendstunden sind sie in den Farben des Sonnenaufgangs oder -untergangs gefärbt. Mit zunehmendem Tageslicht wechselt die Halmfarbe über sanftes Grüngelb zum hellen, Goldgelb der Mittagsstunden, welches mit schwindendem Tageslicht wieder einem grüngelben Farbton weicht und bis die Halme schließlich ihre für die Nachtstunden typische, dunkle Blaugrünfärbung angenommen haben.
Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Pháo'hoa-Papyrus wächst ausschließlich auf den Sommerinseln, wo er an Fluss- und Seeufern sowie in feuchtem Marsch- und Stumpfland gut gedeiht. Besonders gut und üppig wächst er auf der von Sumpf- und Moorlandschaft geprägten Insel Aio'lya, deren spektakuläre Pháo'hoa-Wälder absolut legendär sind.
Ernte:
Die Pháo'hoa-Ernte erfolgt von Mitte Taumond bis Ende Sonnenthron, also ab dem Frühjahr bis in den Sommer hinein.
Inhaltsstoffe und Verwendung:
Bei den Bewohnern des Sidh'Amriel wird Pháo'hoa-Papyrus auf recht vielfältige Art und Weise genutzt. So wird er untere Teil der Pflanze als Gemüse verwendet, während sich aus ihrem Bast gut Seile, Segelbespannungen, Körbe und Sandalen herstellen lassen. Der wichtigste Verwendungszweck von Pháo'hoa sind allerdings die Papyrus- sowie die Pháo'hoa-Papier-Herstellung. Der berühmte Pháo'hoa-Papyrus wird aus dem hellen Mark der Pflanzenstängel gewonnen, während Pháo'hoa-Papier hergestellt wird, indem die Strahlenplätter zu feinem Faserbrei verarbeitet werden, aus dem per Hand mit Bambussieben zartes, durchscheinendes, aber sehr beständiges Papier geschöpft wird. Auf Grund ihrer aufwendigen Herstellungsverfahren sind sowohl Pháo'hoa-Papyrus als auch Pháo'hoa-Papier äußerst kostspielig, zumal sie nur auf den Sommerinseln hergestellt werden können und wegen ihrer besonderen Eigenschaften sehr begehrt sind: Pháo'hoa-Papyrus ist beispielsweise ausgesprochen reißfest und fängt nur äußerst schwer Feuer. Seine Oberfläche weist zudem einen sehr schönen, matten Perlglanz auf. Pháo'hoa-Papier verfügt über dieselben Eigenschaften, ist allerdings deutlich leichter, halbtransparent und zart irisierend, weshalb es gerne als Kunstpapier und für die Herstellung festlicher Laternen, schwimmender Wasserlampions und hoch in die Lüfte aufsteigender Himmelslichter verwendet wird.
Besonderheiten:
Die Hauptblütezeit des Pháo'hoa-Papyrus findet im Spätsommer statt. Den Insulanern des Sidh'Amriel bietet sich während dieser Zeit, insbesondere in den legendären Pháo'hoa-Wäldern von Aio'lya, ab den frühen Abendstunden ein spektakuläres Schauspiel: Die großen, sternförmigen Blütenstände scheinen Funken zu sprühen. Ununterbrochen blitzen auf den langen Strahlenblättern und Blüten der Pflanzen vielfarbige Lichtpunkte auf, sodass der Eindruck eines regelrechten Sternen- oder Funkenregens entsteht. Das Geheimnis hinter diesem geheimnisvollen Schauspiel ist bis heute nicht gelüftet, doch sein Anblick ist unvergleichlich.
Legende:
Eine uralte Legende der Sommerinseln, welche die Chanka vermutlich von den Jararankhaz übernommen haben, besagt, dass Loa einstmals vor lauter Erschöpfung bei einem Besuch in Nannas wildem Garten am Ufer eines kleinen Baches tief und fest eingeschlafen sei. Die Herrin der Blumen wiederum hatte erst kurz zuvor an eben jener Stelle, an welcher die Göttin des Feuers eingeschlafen war, ein paar Samen ausgesät. Manangrin Flammenhaar, einer der Archonen Loas, fand die Schlafende und beschloss, einer plötzlichen Laune folgend, seiner Herrin einen Streich zu spielen. Er tat dies, indem er den frisch ausgesäten Samenkörnern einen winzigen Feuerfunken einpflanzte. Lachend stahl Manangrin sich davon. Als Loa erwachte, waren die Samen zu großen Pflanzen herangewachsen, welche, als sie sie berührte, einen bunten Funkenregen über der Göttin auszuschütten begannen.