~ Die Gewürzpflanzen der Immerlande ~

 

Gemeiner BeifussGemeiner Beifuß

 




Name:
Dieses seit Alters her bekannte Kraut hat viele Namen. Beifuß in der Allgemeinsprache, Gròban heißt er in den Drachenlanden und in Laigin, in Immerfrost Pujo, in Normand heißt er Burot und in den Rhaínlanden Bijvoet. Die Elben nennen die Pflanze Felonkraut.  
 

Art:
Kräuter und Krautgewächse/ mehrjähriger, strauchartiger Korbblütler
 

Aussehen:
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von einer Elle bis zu zwei Schritt. Die meist aufrechten Stängel sind rötlich oder rotbraun und höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5, selten auch bis zu 10 Sekhel lang und 2 bis 3 Sekhel breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weißlich. Die gelblichen oder braunroten kleinen Blüten, die ihre filzigen Hüllenblätter nur wenig überragen, stehen vielköpfig in einem rispigen, verzweigten Blütenstand. Die Blütezeit ist von Goldschein bis Erntemond.
 
 
Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Außer im tropischen Süden der Immerlande, den Eiswüsten des Nordens und in den Wüstengebieten des Kontinents ist der Beifuß praktisch überall zu finden. Er ist eine besonders zähe Pflanze und zählt zu jenen, die trockenes Ödland als erstes neu besiedeln. Auf häufigsten findet man ihn in trockenen Steppen und Karstlandschaften, in Gebirgen ist er noch bis in Höhen von 1500 Tausendschritt anzutreffen. In den gemäßigten Breiten wächst der Gemeine Beifuß bevorzugt an staubigen Wegrändern, an Zäunen und kargen Uferböschungen oder in alten Steinbrüchen und felsigen Ruinen.
 

Ernte:
Die oberen Triebe werden zur Blütezeit geerntet. Man schneidet die oberen Triebspitzen, solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Wurzeln hingegen sammelt man im Nebelfrost.  
 

Verwendung:
Der Gemeine Beifuß ist vor allem eine beliebte Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Durch Wasserdampfdestillation wird - vor allem von den Elben - aus getrockneten Beifußpflanzen auch Parfümöl, die "Felonessenz" gewonnen. Auch in der Heilkunde ist der Gemeine Beifuß bekannt und geachtet. Die Pflanze ist in ihrer Wirkung dem Weremod, der mancherorts auch als "Bitterer Beifuß" bekannt ist, ähnlich und wird ebenso wie dieser, oftmals sogar häufiger, eingesetzt, da sie nicht ganz so bitter ist. Da Beifuß ebenfalls entkrampfend wirkt, wird sie häufig gegen Schmerzen während der Mondblutungen und zur Geburtserleichterung verwendet. Beifuß ist zudem in der Lage, innerlich stark erwärmend zu wirken und wird besonders gerne nach Verkühlungen, kalten Lenden oder bei Entzündungen der Blase eingesetzt. Wie auch beim Weremod und anderen Heilpflanzen spielt beim Beifuß die richtige Dosierung eine wichtige Rolle, da er andernfalls unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen kann. Bei fieberhaften Erkrankungen oder während der Schwangerschaft sollte die Pflanze nicht angewandt werden.
 

Besonderheiten:
Der Beifuß ist wie viele Pflanzen der Archonin Carsai, welche auch als Schutzheilige der Schwangeren und Gebärenden gilt, geweiht und fehlt somit selten als Opfergabe in einem ihrer Schreine. Im - zumeist ein wenig abergläubischen - Volksmund sagt man dem Beifuß jedoch noch einiges andere nach. So sollen "Beifußbesen", mit denen man am Ende des Winters Haus und Hof ausfegt, böse Geister und dunkle Gedanken fernhalten. Angeblich soll ein Gürtel aus Beifußwurzeln, die zur Sommersonnenwende kurz vor Mitternacht ausgegraben wurden, verborgene innere Kräfte wecken und ihren Namen in der Allgemeinsprache "Bei-Fuß", bekam die Pflanze schließlich, weil es heißt, dass sie Kraft bei langen Wanderungen verleiht und vor Ermüdung schützt, wenn sie im Schuh, als "beim Fuß" getragen wird.

 

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