~ Die Kräuter und Krautgewächse der Immerlande ~

 

Amazonenkraut

 



Name:
Amazonenkraut, Pelzblatt, Purpurkelch, Gorrym'Corn, Duilley Fynney


Art:
Pflanzen/Kräuter/Nachtblüher


Aussehen:
Das Amazonenkraut ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze. Ihre fleischigen Blätter bilden flache Rosetten am Boden, aus denen zweimal im Jahr, jeweils zur Sommer- und Wintersonnenwende eine einzelne etwa 10 Sekhel große Blüte heraus wächst und sich einen Mondlauf lang Nacht für Nacht öffnet. Die Blüten sind kelchförmig, sind von einem dunklen Purpur und mit einem feinen weißen Haarflaum überzogen.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Anders als der Name vermuten lässt, ist das Amazonenblatt keine Kulturpflanze aus dem Reich der Kriegerfrauen. Finden lässt es sich allerdings ausschließlich in den Tiefen des Dunkelwaldes. Als Pelzblatt oder Purpurkelch und essbares Kraut kannten sowohl Amazonen als auch Baumvolk die Pflanze schon lange vor der Entdeckung der Wirkung ihrer Blütenkelche. Zu finden sind die tagsüber so unscheinbaren Pflanzen in schattigen und feuchten Niederungen in der Nähe kleiner Bäche und Rinnsale


Ernte:
Die jungen Blätter des Amazonenkrauts können das ganze Jahr über als Blattgemüse geerntet werden. Ältere Blätter, die bereits die typischen weißen Haare ausgebildet haben, sind derart bitter, dass sie ungenießbar sind. Doch die Wirkung, auf die es den Amazonen bei dieser Pflanze eigentlich ankommt, entfalten nur die Blütenkelche, und auch das nur, wenn sie bei Vollmond gesammelt werden.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Die bei Vollmond gesammelten Blütenkelche werden von den Amazonen getrocknet und als Mittel verwendet, das sicherstellen soll, dass ihnen nur Mädchen geboren werden. Werden die Blätter vor der Empfängnis genommen, verhindern sie tatsächlich in den allermeisten Fällen, dass den Amazonen Söhne geboren werden. Werden sie erst nach der Empfängnis eingenommen, haben sie keinerlei Auswirkungen auf das ungeborene Kind. Amazonenkraut lässt sich also nicht einsetzen, um eine bestehende Schwangerschaft abzubrechen.


Besonderheiten:
Die magische Wirkung lässt sich nur mit voll aufgeblühten Kelchen erzielen, die bei Vollmond gesammelt wurden.


Legende:
Die Alten und Weisen unter den Amazonen erzählen noch heute davon, wie einst Amitari bei Teanaera und den ersten Amazonen erschien und mit dem Untergang ihres Volkes drohte, sollten sie ihre ungewollten Söhne weiterhin im Wald aussetzen und dem sicheren Tod überlassen. Es waren die Jägerinnen unter den Gefolgsfrauen Teanaeras, die sich an etwas erinnerten, das ihnen bisher nicht wichtig erschienen war: Es gab eine Echsenart, die wegen ihres Fleisches gejagt wurde, vor allem die Weibchen. Es gab allerdings Jahre, in denen es erheblich mehr Männchen gab, die nicht nur weniger Fleisch lieferten, sondern auch weniger gut schmeckten. In diesen Jahren - und nur in diesen Jahren - hatten die Jägerinnen die Weibchen oft dabei beobachtet, wie sie die purpurnen Blütenkelche des Pelzblattes fraßen. Im darauf folgenden Jahr hatte es unter den geschlüpften Jungechsen dann in der Mehrzahl Weibchen gegeben. Es hatte einige Zeit gebraucht, bis die Kriegerfrauen die Zusammenhänge genau verstanden hatten und sicher in der Anwendung wurden. Aber heute werden den Amazonen nur noch sehr selten Söhne geboren. Und die Echsen, denen sie dieses verdanken, essen sie noch immer gerne. Außerdem ist es eine Tradition unter den Kriegerfrauen geworden, dass den jungen Mädchen, die zur Frau herangewachsen sind, ein Strauß aus Purpurkelchen über die Tür ihrer Unterkunft gehängt wird.

Amazonenkraut

 

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