~ Die Sträucher der Immerlande ~

 

ChacronaChacrona

 





Name:
Die Pflanze trägt keine weiteren Namen und ist nach dem Chanka-Wort chaqruy, was soviel bedeutet wie "zu mischen" benannt.


Art:
Immergrüner, mehrjähriger Strauch


Aussehen:
Chacronas besitzen eine sehr glatte, rötlichbraune Borke und erreichen eine Höhe von bis zu 5 Schritt, im Schnitt werden sie jedoch nicht höher als 2 Schritt. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und sitzen meist stiellos am Ast, selten sind die Blätter auch kurz gestielt. Die Blätter sind einander entgegengesetzt in Paaren angeordnet. Sie sind 5 bis15 Sekhel lang und 2 bis 6 Sekhel breit. Die Form ist oberhalb der Blattmitte ist weitestgehend elliptisch oder umgekehrt oval mit keilförmiger Basis, das Blattende ist zugespitzt. Die grünen Blätter besitzen eine papierartige Struktur mit glatter Oberseite und wenigen winzigen feinen Härchen an der Unterseite. Im getrockneten Zustand besitzen die Blätter eine rotbraune Färbung. Nebenblätter schützen die jungen Triebe. Sie besitzen eine sehr variable Größe, von 5 bis 25 Sekhelrin Länge und 4 bis 12 Sekhelrin Breite. Sie sind eiförmig, besitzen eine leicht zugespitzt Form und sind in ihrer Mitte von einem dunkleren Grün. Diese Nebenblätter fallen später ab und hinterlassen am Stängel Narben zwischen zwei benachbarten Blättern. Die Blütenstände wachsen in dreifach verzweigten Rispen, die achselständig stehen. Charakteristisch für die Chacrona ist, dass die mittlere Achse wesentlich länger ausgebildet wird als die sekundären Blütenachsen. Die Blüten besitzen einen becherförmigen Kelch, sind unauffällig und von weißlich-grüner Farbe. Sie sitzen stiellos an der Rispe, die Blütenkrone ist stark behaart. Chacronas bildet eine längliche Steinfrucht, die im reifen Zustand eine dunkelrote Farbe besitzt und entfernt an eine Stachelbeere erinnert. Der Samen ist länglich, braun und weist auf der Oberseite vier bis fünf, und an der Unterseite zwei Furchen auf. Die Blütezeit reicht von Erntemond bis Taumond, Früchte werden von Silberweiß bis Sonnenthron ausgebildet. Blätter fallen ab und wachsen das ganze Jahr über nach.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen: 
In allen tropischen Dschungelgebieten der Immerlande lassen sich Chacronapflanzen finden, ob auf den Schwesterinseln, den Sommerinseln, im Sar Perduin oder in den tropischen Dschungeln der Rubinküste. Entlang des Blutflusses werden Chacronas zwar ebenfalls angebaut, doch nur vereinzelt und nicht sehr weit verbreitet. Da die Pflanze schon seit langem kultiviert wird, gibt es sie auch im Nachtschattenwald, wohin die Chanka sie mitbrachten.


Ernte:
Chacronafrüchte werden nur von wenigen Vögeln verspeist, geerntet werden nur die Blätter. Sie werden morgens gesammelt, weil zu dieser Zeit ihr Wirkstoffgehalt am höchsten ist.


Verwendung:
In Azurien dienen Chacronas ausschließlich als Heilpflanzen. Ein Saft aus den Blättern wird - als Augentropfen angewandt - zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen verwendet. Auch für einen entschlackenden und reinigenden Prozess des Körpers wird die Pflanze genutzt. Auf den Sommerinseln und Schwesterninseln nutzt man die Blätter jedoch für besondere, teils heilige, teils spirituelle Rituale. Chacrona ist neben Ayahuasca Hauptbestandteil eines Bewusstsein verändernden Trankes, der Caapi oder Yahe genannt wird. Dieser Trank soll den Übertritt in die Geisterwelt erleichtern, Schamanen das Traumreisen leichter machen sowie Visionen schenken.

Als Nebenwirkungen treten häufig Magenkrämpfe Durchfall und Brechreiz oder Kopfschmerzen auf, die meisten Schamanen bereiten sich auch durch heilsames Fasten auf den Genuss dieser berauschenden Tränke vor. Auf keinen Fall darf Caapi oder Yahe – oder Chacrona pur - jedoch zusammen mit Alkohol oder schlaffördernden Mitteln wie Bittersüß und Traumkraut eingenommen werden, denn dann bestünde akute Lebensgefahr. In Tok'Sins Grimorium der unzähligen Tode finden sich nähere Ausführungen zur Wirkungsweise von Chacrona und Ayahuasca, unter anderem auch eine interessante Abhandlung über den gewagten Selbstversuch einiger Schüler der Heilkunde, die gefährliche Wechselwirkungen im Zusammenhang mit dem Genuss von Bananen, Dörrfleisch und –fisch, sowie reifem Käse zwölf Stunden vor und nach der Einnahme von Chacrona feststellen konnten.


Besonderheiten:
An der Blattunterseite befinden sich neben den starken Blattvenen kleine Ausbuchtungen, oder Taschen welche verstärkt von unscheinbaren und nur schwer mit bloßem Auge sichtbaren, winzigen Milben bewohnt werden. Einige Schamanen schwören darauf, dass sowohl Pflanze, als auch "Ungeziefer" in nutzbringender Partnerschaft leben, und die Milben als Gegenleistung für die Behausung dem Blatt Schutz vor hungrigen Schädlingen bieten würden.

 

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