~ Die Sträucher der Immerlande ~

 

ElfenbeinroseGartenrosen





Name:
Rosen tragen als eine der schönsten und edelsten Schöpfungen in Amitaris Garten, die zudem  so weit verbreitet ist und praktisch überall in den Immerlanden vorkommt,  viele Namen. Grundsätzlich werden sie allgemeinsprachlich auch allerorts – so es kultivierte Rosen gibt – in Wildrosen und Gartenrosen unterschieden. In Normand und auf Barsa nennt man sie Garðurrós, in Ardun Gardsrusma, in Laigin, den Freien Städten der Ostlande und in den Drachenlanden heißen die Blumen Gairdínrós, in den Herzlanden hingegen nennt man sie Garddrhosyn. In den Rhaínlanden Tuinrozen oder Túnrozen und in Immerfrost Puutarharuusu. In Azurien und an der Rubinküste tragen Garten- oder Zierrosen den Namen Schahwâr, also fürstliche Rosen, und gelten obendrein als schönste und edelste Blumen überhaupt, ebenso bei den Zentauren, wo sie Sáhvaredi heißen. Im Shidar heißen Gartenrosen schlicht Andoli'nôraes, Feen, Kobolde und Zwerge unterscheiden nicht zwischen wilden und kultivierten Rosensorten.


Art:
Sommergrüne Sträucher/Rosengewächse


Aussehen:
Rosensträucher wachsen freistehend und aufrecht oder können – mit Rankhilfen – auch klettern. Manche Arten besitzen kaum Dornen, andere hingegen sind stark bewehrt und ihre Dornen können rötlich, schwarz, braun oder grün, klein oder groß, breit oder spitz, borstig oder hart, gerade, keilförmig oder gekrümmt sein. Die wechselständigen Laubblätter sind meist gefiedert, selten einfach und die Nebenblätter stechen bei den allermeisten Rosenarten recht auffällig ins Auge.  Die Blüten selbst können sowohl einzeln stehen oder zu mehreren in Büscheln oder Rispen. Im Gegensatz zu den Wildrosen mit ihren meist nur fünf auffälligen Kronblättern besitzen nahezu alle Gartenrosen prachtvollere und zudem gefüllte Blüten in mannigfachen Formen und allen nur erdenklichen Farben und Farbmischungen. Die Früchte der Gartenrosen, die Hagebutten, besitzen bis auf wenige Ausnahmen auch dieselben Eigenschaften wie die ihrer wilden Schwestern, was bedeutet, dass sie essbar sind und bestimmte Heilkräfte besitzen. Es gibt Alte Rosen und Bauernrosen, welche meist als ausladende Sträucher wachsen und den Wildrosen am ähnlichsten sind, auch wenn sie in den allermeisten Fällen größere und gefüllte Blüten besitzen und mehrmals im Jahr für längere Zeit blühen, anstatt nur einmal. Daneben gibt es Teerosen, so benannt, weil ihr Laub und ihre Blüten schwach nach feinen Tees duften, die meist zartere Wuchsformen aufweisen und kleinere, aber ebenso prachtvolle gefüllte Blüten ihr Eigen nennen und schließlich aufrecht wachsende, schlanke Edelrosen, die zwar mehrere Stiele bilden, an deren Ende sie meist eine einzige, auffallend elegante und angemessen große Blüte tragen, aber nur wenige Blätter bilden und kaum in buschigen Strauchformen auftreten. Gartenrosen kommen zudem in Rank- oder Kletterrosenarten vor und überspannen mit blühender eleganter Pracht Torbögen, ranken sich an Gemäuern oder Hauswänden empor oder wachsen in Bäume.


Verbreitungsgebiet und Vorkommen:
Gartenrosen kommen heute, im Fünften Zeitalter der Welt, in nahezu allen Ländern, Reichen und Regionen der Immerlande vor, sie fehlen lediglich im höchsten Norden - und selbst dort gedeihen sie zumindest in Normand in Glasrosarien – und in den unwirtlichen Wüsten fernab der üppigen Oasen (wo sie, je nach Art, durchaus prächtig gedeihen können). Da sie nicht nur schön anzuschauen, sondern auch überaus nützlich sind, fehlen sie in so gut wie keinem Bauerngarten der gemäßigten und mediterranen Breiten. In den Herzlanden gibt es vor allem in Draingarad, Brioca, Sûrmera und in den Nebrinôrthares sogar ganze Täler und Landstriche, in denen die verschiedensten Rosenarten mehr als üppig vertreten sind. So manche Adligen der feudalen Reiche in den Rhaín-, Herz- und Drachenlanden, aber auch die Herrscher und reichen Pfeffersäcke Azuriens nennen sogar ganze Sammlungen dieser edlen Blumen in prachtvollen Gärten, genannt Rosarien, an.  


Ernte:
Auch die Früchte der Gartenrosen werden Hagebutten genannt und sind Sammelnussfrüchte. In reifem Zustand sind sie fleischig bis ledrig, weich bis hart. Die Früchte bleiben oft auch nach dem Reifen noch den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling nach Durchfrieren problemlos genießbar. Zur Fruchtreife sind Hagebutten meist rot bis orange, in seltenen Fällen auch braun oder schwarz. Je nach Standort und Lebensraum reifen die Hagebutten von Sonnenthron bis Nebelmond.


Inhaltsstoffe und Verwendung:
Auch viele Gartenrosenarten liefern essbare Hagebutten, welche reich an wichtigen Nährstoffen sind, gerade die robusten, reich blühenden Bauernrosen der Rhaín-, Herz- und Drachenlande. Nachdem die Nüsschen entfernt wurden, kann man Hagebutten roh essen, meist werden sie jedoch zum Würzen von Wildgerichten verwendet oder zu süßem Mus verkocht. Sie lassen sich auch als Tee verwenden oder als süße Suppe zubereiten. Hagebutten schützen ausgezeichnet vor dem vor allem bei Seefahrern gefürchteten Skorbut und sind damit auch eine wichtige Bereicherung des Speiseplans der Bauern im Winter.

Daneben liefern ihre Blütenblätter wertvolles Rosenöl und noch wertvolleres Rosenwasser, und ihr Holz – sofern die Pflanzen groß genug waren – Material für Drechsel- und Einlegearbeiten in der Kunsttischlerei. Getrocknete Hagenbuttenschalen und -früchte kommen, bis auf wenige Ausnahmen, außerdem in der Heilkunde zum Einsatz. Aus der getrockneten Schale der Hagebutte kann ein stärkender Aufguss gemacht werden, der leicht harntreibend und abführend ist, weshalb er sich für die unterstützende Behandlung von Blasen- und Nierenleiden und bei Erkältungskrankheiten eignet. Ein Pulver aus getrockneten und zermahlenen Hagebutten kann auch bei Gicht und Rheuma helfen, denn es lindert Schmerzen und fördert die Beweglichkeit der Gelenke. 


Besonderheiten:
Kaum eine Schöpfung aus Amitaris Garten, wie die Pflanzenwelt Rohas poetisch auch genannt wird, hat die Völker der Immerlande und ihre Kulturen so geprägt wie die Rose. Rosen haben mythische und symbolkräftige Bedeutungen. Sie prangen als Sternbilder am Nachthimmel, zieren Wappen und Schilde, spielen in zahllosen Sagen und Legenden eine Rolle und wurden sogar von Barden und Troubadouren in Liedern besungen. Rosen waren und sind namensgebend für unzählige Orte, im Westen der Immerlande gab es dereinst sogar ein Königreich, das nach ihnen benannt war und eines der Neun Reiche der Ersten Menschen hieß Rhondayr, das 'Reich der Dornen'.  Die Rose ziert als Bauhüttensymbol zahlreiche Tempel- und Palastbauten, und hat auch als Rosette oder Fensterrose Einzug in die Baukunst gehalten, wo sie als architektonische Schönheit die Portale und Westfronten von Tempeln und Palästen ziert – so symbolisiert sie in Richtung der sinkenden Sonne gesetzt den Weg zu den Purpurnen Flüssen und Sithechs Reich, das durch die Strahlen der untergehenden Sonne erhellt wird.


Legende:
In den Sagen der Zentauren heißt es, die Rosen seien aus Tropfen von Amitaris Blut entstanden, als die Göttin im allerersten Morgenrot Rohas aus dem Meerschaum von Amurs nassem, salzigem Reich entstieg und sich an den scharfen Felsen die Füße schnitt. Rosen sind schon von jeher und in vielen Kulturen der immerländischen Völker Symbole sowohl für Schönheit und Reinheit, als auch für Schmerz, Leid und Reue, nicht umsonst sagt ein altes Sprichwort: Keine Rose ohne Dornen. Die Schattenrose als Sternbild am nördlichen Himmel ist ein ewiges Mahnmal für Reinheit, Leid und Reue gleichermaßen und in vielen Ländern der Immerlande, vor allem in Normand, auf Barsa, in den Eisigen Öden, in Laigin, den Freien Städten, den Drachen- und Herzlanden werden Rosen schon seit alters her mit dem Tod und der Vergänglichkeit in Verbindung gebracht.  Besonders weiße Rosen gelten im Zwölfgötterglauben auch als Zeichen der Verschwiegenheit. Sie schmücken vor allem als Schnitzwerk die Gebetsräume der Tempel, denn was in ihrer Gegenwart gesprochen wird, bleibt zwischen dem Betenden und den Göttern. Auch die Gebetschnüre der Priester heißen nicht umsonst Rosenringe. Rosenwasser gilt zudem sowohl im alten Ealaraglauben als auch im Zwölfgötterglauben als reine Substanz, die gesegnet oder geweiht zu rituellen Reinwaschungen und Säuberungen verwendet wird.

 

AssuaranroseAssuaranrose


Diese Rosen sind neben den Sommerrosen der Jararankhaz vermutlich die ältesten Zierrosen überhaupt und wurden im einstigen Reich der Zentauren im Süden der Immerlande bereits aus Rosharonrosen, Vielblütigen Rosen und anderen Wildrosenarten kultiviert, die heute als verschollen gelten oder die großen Zerstörungen und Wüstwerdungen am Ende des Vierten Zeitalters nicht überstanden. Assuaranrosen mögen sehr alt sein, aber sie waren und sind im gesamten Süden der Immerlande nach wie vor sehr beliebt – in den mittleren und gemäßigten Breiten erwiesen sich die hübschen Exoten allerdings als ungenügend winterhart und nördlicher als im Süden der Elbenlande, im äußersten Süden der Herzlande und Ceresdors wird man sie außerhalb von geschützten Glashäusern nicht mehr finden.

Assuaranrosen werden auch Teerosen genannt, vermutlich wegen des feinen Duftes ihrer getrockneten Blütenblätter, die sowohl von den Zentauren, als auch von den Völkern der Schönen auch zum Veredeln ihrer Tees verwendet werden, von letzteren vor allem bei den Teezeremonien.

Diese uralte Rosensorte wächst am besten an sonnigen Standorten als aufrechter, kräftiger Strauch von etwa 60 bis 80 Sekheln Breite und durchschnittlich einem bis eineinhalb Schritt Höhe. Ihr Laub ist ledrig, glänzend und mittelgrün, und die meisten von ihnen sind zudem vollkommen dornenlos.

Die Blüten stehen einzeln oder in kleinen Gruppen und erscheinen bis zum Herbst beziehungsweise bis zur großen Regenzeit. Sie haben eine für diese Rosen charakteristische, hochgebaute Form und einen Durchmesser von 8 bis 10 Sekheln. Es gibt sie in mannigfachen, aber stets zarten Farben von Weiß über Zartrosa bis hin zu korallenartigen Rottönen und auch in Gelb.  Es sind vor allem der besonders köstliche Duft dieser Rosenart, ihre großen, eleganten Blüten und die klaren Pastellfarben, welche Assuaranrosen im Süden der Immerlande so begehrt machen. Auch in der Rosenzucht spielen sie eine bedeutende Rolle.

 

DrômesonneDrômesonne


Über die Entstehung dieser Rose heißt es in Seac  Gryffyd 'Enzyklopädie der Alten Rosen', dass sie aus den heimischen Rascoynerosen sowie exotischen Assuaranrosen und azurianischen Goldrosen gezüchtet wurde, welche Imperatorin Nitokris als Geschenk aus dem Süden mitgebracht hatte, als sie um das Jahr 1773 oder 1774 des Vierten Zeitalters die Nordprovinzen ihres Reiches bereiste und so auch nach Dornheim kam. Selbst eine große Rosenliebhaberin, hatten es ihr die draingaradschen Rosensorten sehr angetan und sie brachte selbst azurianische und zentaurische Rosen in die Strauchberge mit.

Die Drômesonne wurde, wie der Name schon verrät, am Fluss Drôme gezüchtet und ist ihrerseits Stammmutter der in den Drachenlanden berühmten Elfenbeinrose. In ihrer draingaradschen Heimat wird sie auch die "Königin der Schönheit und Düfte" genannt und ist heute, im Fünften Zeitalter der Welt, im gesamten Fürstentum weit verbreitet und sehr beliebt. Drômesonnen sind äußerst robuste, kälteunempfindliche, frostharte Rosen, die auch kühle, regenreiche Sommer gut verkraften. Sie haben glänzend ledrige dunkelgrüne Blätter, einen aufrechten, buschigen Wuchs und erreichen dabei eine Höhe von etwa 80 und eine Breite von gut 40 Sekheln. Ihre Dornen sind mäßig stark entwickelt und nicht sonderlich  zahlreich. Die goldgelben, wetterbeständigen Blüten sind halbgefüllt, duften intensiv und erscheinen von Anfang Goldschein bis Anfang Blätterfall, die Farbe hellt jedoch im Verblühen etwas auf. Die Blüten sind zudem zwar edel, aber auch witterungsbeständig, besitzen zahlreiche Blütenblätter und haben einen durchschnittlichen Durchmesser von gut und gern 15 Sekheln.

Drômesonnen sind in Draingarad traditioneller Brautschmuck – meist zu einem Kranz geflochten getragen – und werden auch gern in Amitaritempeln als Opfergaben dargebracht. Außerdem streut man ihre Blütenblätter bei allerlei feierlichen Anlässen und sie gelten beinahe als ebenso angestammtes Landessymbol wie die heimische Rascoynerose. Nicht zuletzt liefert die Drômesonne große und schmackhaft süße Hagebutten.

 

ElfenbeinroseElfenbeinrose


Diese  arniser Edelrose ist eine robuste Kletterrose, die der Legende nach in den Rosarien von Caisteal Salann im Lehen Rosslynn - in den Drachenlanden ohnehin berühmt für seine zahlreichen Rosen - als Zufallssämling gefunden wurde. Die gelehrten Pflanzenkundler, die sich mit den Künsten der Rosenzucht beschäftigen, gehen davon aus, dass höchstwahrscheinlich eine weiße Gemeine Bauernrose und eine Drômesonne ihre Elternsorten sind.

Elfenbeinrosen gelten als sehr alt, erfreuen sich jedoch nach wie vor großer Beliebtheit, vor allem in den Vier Herzogtümern der Drachenlande und im Ordensland der Sturmschwerter, wo sie heute, im Fünften Zeitalter, fast so weit verbreitet sind, wie die Gemeine Bauernrose selbst.  Dank ihres kräftigen Wuchses werden Elfenbeinrosen gut fünf Schritt hoch und bilden ausladende Ranksträucher mit zahlreichen Blüten. Ihr stark nach Tee duftendes Laub ist von einem sanften, warmen und grasigen Grün mit silbriger Unterseite, und sie besitzt fast keine Dornen.

Die dicht gefüllten Blüten der Elfenbeinrose sind leicht schalenförmig, farblich variierend vom namensgebenden Elfenbein bis beige-gelb, im Zentrum und an den Unterseiten etwas lachsrosa bis gold-orange schimmernd. Sie vertragen keine allzu große Hitze oder und Trockenheit, sind dafür aber äußerst unempfindlich gegenüber Nebel, Regen und Kälte. Sie blühen in den kühl-gemäßigten und gemäßigten Breiten von Ende Grünglanz bis zum ersten Frost und in mediterranem Klima mit ausreichend Niederschlägen sogar das ganze Jahr über, bevorzugen dann aber einen halbschattigen oder schattigen Standort.

 

Gemeine BauernroseGemeine Bauernrose


Die gemeine Bauernrose hat graugrünes, gesundes Laub, wächst als buschiger Strauch, der gut zwei Schritt Höhe erreichen kann und ihre langen, schlanken Triebe sind oft überhängend. Ihre Dornen sind klein und verhältnismäßig harmlos, aber zahlreich und unregelmäßig angeordnet. Sie ist robust und sehr frosthart und kommt nahezu überall in den kalten, kalt-gemäßigten und gemäßigten Breiten vor. Wie ihr Name schon verrät ist sie eine charakteristische Rose in Bauerngärten, vor allem im südlichen Immerfrost, in den Rhaínlanden und den nördlichen Herz- und Drachenlanden. Sogar im Süden Laigins und in den Freien Städten der Ostlande findet man sie in den Gärten, sowohl als Einzelstrauch, als auch in Heckenform. Gemeine Bauernrosen wachsen sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten.

Doch sie sind nicht nur aufgrund ihrer Schönheit beliebt, sondern auch weil sie sowohl stark duften und damit zur Gewinnung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet werden können, als auch reichlich Hagebutten liefern. Das Farbspektrum der Gemeinen Bauernrose ist allerdings auf Weiß und zartes Rosa begrenzt. Sie blüht in wärmeren Regionen von Ende Grünglanz bis Sonnenthron und in raueren Lagen von Mitte Goldschein bis Anfang Beereneif. Bauernrosen gelten als eine der ältesten Rosenzüchtungen überhaupt, doch ihre Anfänge verlieren sich im Dunkel der Zeit. Erwähnt wurden sie jedoch schon vor dem Rosenkult der Zweiten Dynastie von Ûr und manche Pflanzenkundigen glauben gar, die ersten ihrer Art seien schon zu tamarlonischen Zeiten entstanden. Fragt man einen beliebigen herz- oder drachenländischen Bauern nach dem alten Rosenstock in seinem Garten wird er zweifellos antworten, dass der  "schon immer" hier gewachsen sei und es diese Rosen auch schon seit der Zeit des Ur-ur-großvaters, die Göttern mögen ihn selig halten, hier gäbe.

 

GlasroseGlasrose

 

Die einzigartigen Glasrosen Morr'Marzamas sind tiefdunkle Schönheiten, die ihre großen wohlgeformten Blüten ausschließlich in hellen Mondscheinnächten öffnen. Den Farbton der Blüten kann man nur schwer beschreiben. Die äußeren Blütenränder sind tiefschwarz, doch im Innersten der Blüte scheint ein sanfter, dunkelroter Schimmer verborgen, der sich am ehesten mit der vergehenden Glut heißer Kohle vergleichen lässt.


Die Edelrose ist der Stolz der morr'marzamaischen Steingärten. Ihr Duft ist kaum wahrnehmbar ist und flüchtig. Die Wuchshöhe der Glasrosen hingegen ist mit 120 bis 150 Sekheln recht stattlich. Geschnittene oder verblühte Rosen vertrocknen nicht, sondern erstarren in einem langsamen Prozess zu fragilen, funkelnden, transparenten Glasgebilden, die einerseits atemberaubend schön anzusehen, andererseits aber auch sehr berührungsanfällig sind und sich somit nur schwer transportieren lassen - was sie äußerst kostspielig macht.


Sehr zum Bedauern zahlreicher Rosenliebhaber und Züchter lassen sich Glasrosen zudem ausschließlich auf Morr'Marzama kultivieren. Die schönen Edelrosen der Feuerzwerge brauchen den speziellen Boden und das einzigartige Klima der Vulkaninsel, um perfekt gedeihen zu können. Alle Versuche die für Glasrosen wichtigen Wachstumsbedingungen andernorts nachzustellen, sind bisher zum Scheitern verurteilt gewesen.

 

NitokrisroseNitokrisrose


Diese berühmte azurianische Edelrose ist eine der ältesten Gartenrosen – und wohl eine der berühmtesten und am weitesten verbreiteten überhaupt. Benannt nach der ersten Königin der Zweiten Dynastie des Imperiums von Ûr, der Nitokris der Erhabenen und zu ihren Lebzeiten aus Rascoynerosen, Assuaranrosen, Weißen Bauernrosen und noch anderen, namenlosen Arten gezüchtet, hielt diese Edelrose schon zu Zeiten des zweiten Imperiums Einzug in zahlreiche Palast- und Tempelgärten, und das längst nicht nur im Süden. In alter Zeit waren Nitokrisrosen ein wahrhaft fürstliches Geschenk an Würdenträger, Adlige und die imperialen Statthalter der ûrischen Provinzen, so dass sich die Rosen in wenigen Jahrzehnten weit verbreiteten.

Die leicht duftende Nitokris blüht mehrmals in der Saison, die von Goldschein bis zu den ersten Frösten reicht und somit je nach Standort länger oder kürzer ausfallen kann. Ihre großen, gefüllten Blüten sind zunächst goldgelb mit rötlichem Rand, hellen aber mit der Zeit zu einem lichten Gelb mit einem zartrosa Hauch auf. Sie sitzen meist einzeln und sind mit einem Durchmesser von zwölf bis fünfzehn Sekheln recht groß und von prachtvoller, wenn auch zarter Eleganz und Schönheit. Nitokrisrosen wachsen als aufrechte und verzweigte Sträucher, die etwa  80 Sekhel bis 150 Sekhel hoch werden können.

Insgesamt ist diese Rosenart recht widerstandsfähig was Wettereinflüsse und Krankheiten angeht, nur extreme Fröste und lange Winter verträgt sie nicht gut. Nitokrisrosen eignen sich sowohl als Garten- als auch als Schnittrosen und können einzeln, in Gruppen oder auch in ausreichend großen Kübeln gezogen werden. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von den Oasen und Gärten Azuriens bis hinauf in die kalt-gemäßigten Breiten, am besten gedeiht sie jedoch in sonnigen und halbschattigen Lagen der südlichen und mittleren Rhaínlande, der Herz- und Drachenlande.  

 

NiuserisroseNiuserisrose

Diese edle Gartenrose wurde nach der Imperatorin Niuseris, Enkelin und Thronerbin von Nitokris der Erhabenen benannt. Wie ihre Großmutter war auch Niuseris eine große Liebhaberin von Rosen und soll diese – neben anderen – sogar höchstselbst aus zahlreichen verschiedenen Rosen wie Assuaranrosen, Rosharonrosen, Nitokris- und Purpurrosen gezüchtet haben. Niuserisrosen wachsen als aufrechte Sträucher, besitzen einen sehr schönen, rotblättrigen Austrieb und werden recht schnell  120 bis 150 Sekhel hoch. Ihr Laub ist glänzend und dunkelgrün mit einem feinen, rostroten Rand, die Dornen sind auffällig groß, sitzen aber nur zu wenigen an den Stielen. 

Auch die dunkelroten Knospen der Niuseris sind edel geformt und blühen korallenrot leuchtend auf, die Rose bringt zudem die gesamte Saison, die für gewöhnlich von Grünglanz bis Blätterfall reicht, immer wieder neue Blüten hervor. Sie wachsen meist in Büscheln von vier bis acht und erreichen einen Durchmesser von etwa 12 Sekheln. Außerdem besitzt die Niuseris einen sehr starken fruchtigen Duft, der Geruch ihrer Laubblätter hingegen riecht schwach nach Tee. Trotz ihrer ursprünglich azurianischen Heimat ist die Niuseris sehr frosthart und toleriert durchaus auch halbschattige Standorte – allerdings ist sie etwas regenempfindlich.

Nicht zuletzt ist die Niuseris eine bedeutende Elternsorte für weitere Rosenzüchtungen. In Azurien wird aus ihr Niuserisrosenöl gewonnen, das jedoch nicht zur Parfumherstellung dient, sondern von adligen oder sehr reichen Südländerinnen pur als Schönheitsmittel zur Haut- und Haarpflege verwendet wird, in der Hoffnung, etwas von der legendären Schönheit, die Imperatorin Niuseris nachgesagt wird, würde dadurch auf sie abfärben… Die größten und ältesten Sammlungen der prächtigen Niuserisrosen finden sich in den Medoubia-Gärten von Culuthux und im Tschehel Sotun in Mar'Varis, aber heute, im Fünften Zeitalter, ist diese Rosensorte dank ihrer Unempfindlichkeit und Schönheit weit über die azurianischen Grenzen hinaus verbreitet und in vielen Gärten gern gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

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