Die Priester der Zwölf sind die Auserwählten der Götter, dazu bestimmt, ihre Prediger, Diener und Mittler zwischen den zwölf göttlichen Mächten Rohas und den Kindern der Welt zu sein – und oft auch ihre Krieger. Zu ihren Aufgaben gehört es, das Wort und die Lehren der Götter auf Roha zu verkünden, auf die Einhaltung ihrer Gebote zu achten, heilige Riten abzuhalten, die Zwölf zu ehren und den Gläubigen und allen rechtschaffenen Wesen mit ihrer ganzen Kraft, Weisheit und Stärke zu dienen.
Jeder, der den steinigen und oft leidgeprüften Weg des Glaubens einschlägt, ist von einem der Zwölf berufen und damit ausersehen sein Diener und Werkzeug zu werden. Nimmt er den Ruf an, weiht er sich und sein Leben der Gottheit, die ihre Hände auf seine Seele und sein Herz gelegt hat. Im Gegenzug werden dem Priester machtvolle magische Kräfte zuteil, Essenzen der göttlichen Magie, die ihm sein Gott verleiht. Doch sind die Priester untereinander, auch wenn sie nicht ein und dem selben Gott dienen, nicht verfeindet, sondern sie respektieren weitgehend die Ansichten ihrer Brüder und Schwestern – ein Priester wird und kann sich immer nur einem Gott, nämlich dem, der ihn erwählt hat, verschreiben, doch er wird an alle zwölf Mächte Rohas glauben und sie auch ehren.
Das Leben eines Priesters kann ganz im Dienst an seinem Gott aufgehen und in einem Tempel oder Schrein stattfinden, angefüllt mit täglichen Pflichten des Glaubens, der religiösen Lehren und ihrer Gebote. Es kann in stiller Askese und völliger Hingabe an die göttliche Macht verlebt werden oder das Leben eines weisen Gelehrten sein, der andere auf die rechten Pfade leitet – oder aber das verwegene Dasein eines Abenteurers, der übers Land zieht, um die Gebote der Götter zu verbreiten, Chaos und Finsternis zu bekämpfen oder schlicht um andere mit jenen Kräften zu unterstützen, die ihm gegeben wurden. Wie auch immer das spätere Leben eines Priesters aussehen mag, der Weg des Glaubens ist kein leichter Weg und er beginnt immer als Schüler. Die Ausbildung zum Priester dauert Jahre, im besten Fall acht und der erste Rang eines späteren Priesters ist immer der des Novizen.
Novizen sind jene, die den Ruf eines Gottes in sich vernommen haben und bereit sind, ihm zu folgen, für gewöhnlich ist das ab einem Alter von zwölf Jahren der Fall, manche vernehmen den Ruf jedoch auch schon früher. Weihen sie sich ihrem Gott, beginnt ihre Ausbildung. Bestehen sie die Prüfungen am Ende der Novizenzeit, werden sie zu Priestern geweiht und ihre Lehre im Dienst ihres Gottes dauert fort... bestehen sie die Prüfungen nicht, bleiben sie oft als Tempeldiener in den Häusern ihrer jeweiligen Herren oder schlagen Wege als Gelehrte oder Heilkundige ein, sofern es ihren Fähigkeiten entspricht. Geweihte Priester setzen ihren Weg fort und vertiefen ihre Studien, denn die Ausbildung eines Dieners der Zwölf besteht aus sehr viel mehr, als nur Beten, Singen und fromm sein. Werden in der Novizenzeit das Lesen und Schreiben, sofern es nicht bereits beherrscht wird, sowie die Grundlagen der Arithmetik, Pflanzenkunde, Sternendeutung, Geschichte, Sagenkunde und Meditation gelehrt, so kann ein Priester je nach Begabung und Talent auch in Zeitrechnung, Astronomie und Astrologie, Mathematik, Philosophie, Heilkunde, Mystik und Geheimlehren ausgebildet werden und seine Macht wird mit seiner Stärke und seinem Wissen wachsen. |