~ Azurien ~

 

Die Wüste Hôth

 
 
 
Im äußersten Südwesten Azuriens liegt eine Wüste, deren feiner Sand so weiß wie Schnee ist. Sie ist die trockenste und lebensfeindlichste Wüste der Immerlande und zugleich auch die Älteste. Schon Jahrtausende vor den goldenen Tagen des Großen Imperiums von Ûr - und lange vor den umwälzenden Zerstörungen am Ende des Vierten Zeitalters -, war hier nicht mehr als ein weite, leblose Sandebene zwischen dem Synamuris im Süden, dem verzauberten Fluss Farnafares im Westen und den heißen Ebenen der Sagora im Norden und Osten. Irionanmenonsyra, die "stille weiße Wüste", nennen die Elben noch heute jenes sandige Meer unmittelbar an den Südostgrenzen ihrer Reiche, ihr wahrer Name in der alten Sprache Azuriens ist Hôth - die Erhabene. Düne um Düne erstreckt sich heller, in der Sonne gleißender Sand. Nicht ein Fels oder verkrüppelter Dornbusch, nicht ein Stück totes Holz oder zähes Grasbüschel durchbricht die erhabene Leere dieses Landes. Über dreihundert Schritt hoch türmt der Wind hier den weißen Sand zu wandernden Dünen, regellosen Formen, die ständig ihre Gestalt verändern. Der Boden funkelt wie tausend winzige Kristalle, in denen sich die Sonne bricht und manchmal, wenn sie ihren Höchststand erreicht, verschwimmt der Horizont, als sei er aus flüssigem Silbergold.

Die Wüste Hoth
Die Wüste Hôth

Die einzige regelmäßige Feuchtigkeit erhält die Hôth durch nächtliche Nebelniederschläge - in ihren Weiten sollen sich nur ganze drei Oasen finden, doch wo genau sie liegen, ist heute kaum mehr bekannt. Die Wüste Hôth wurde nie besiedelt und noch niemals wirklich durchwandert - es gibt noch nicht einmal bekannte Karawanenrouten durch diese schönste, jedoch auch grausamste aller Wüsten Rohas, und wenn je welche existiert haben, so ging ihr Verlauf in den Wirren der Zeit verloren. Manchmal wagen sich Targa und auch Sandnarge in die Randgebiete der Hôth, um dort nach den begehrten, reinen Quarzkristallen zu schürfen, aus denen sich das wunderbare Hôthglas herstellen lässt und die bei Alchemisten in aller Herren Länder sehr begehrt sind. Doch diese abenteuerlustigen Wanderer bleiben nie für lange und selbst von ihnen kehren viele nicht zurück. Außer einer Vielzahl giftiger Spinnen, Schlangen und der gefürchteten Schwarzen Skorpione, Sandläufer und magerer, weißer Fenneks und lebt in der Hôth nur der Wind zwischen den wandernden weißen Dünen.

 
(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Die Wüste Hôth liegt im äußersten Südwesten Azuriens zwischen der Sagora im Norden, dem Farnafares im Westen, dem Mondfallgebirge und dem Wald von Sar Perduin im Osten und den Ufern des Synamuris im Süden.


Klima und Landschaft:
Die Hôth ist eine reine Sandwüste und besitzt viele und teils sehr hohe Wanderdünen, die der unablässige Wind bald hierhin, bald dorthin lagert - es gibt jedoch kaum einen Ort der Immerlande, der lebensfeindlicher und trostloser wäre als die Wüste Hôth, ausgenommen die Malab vielleicht. Es gibt keinerlei Vegetation in der Hôth, noch nicht einmal an den sagenumwobenen drei Oasen, die irgendwo in dieser Wüste existieren sollen, gedeihen den Legenden nach irgendwelche Pflanzen. Außerdem herrschen in der Hôth teils extreme Temperaturunterschiede - tagsüber ist es in dieser öden, baumlosen Landschaft glühend heiß, des Nachts wird es bitter kalt und die einzige Feuchtigkeit kommt vom nächtlichen Tau und dem wenigen Küstennebel, der sich an den sandigen Stränden des Synamuris bildet.


Wichtige Oasen:
Die versunkenen Oasen von Seguedin, Ingal und Kayes, deren Lage heute auf keiner Karte mehr verzeichnet und deren Existenz nur den allerwenigsten Targa und Nargen bekannt ist.


Tier und Pflanzenwelt:
"In der Hôth lebt nur der Wind", sagt ein altes azurianisches Sprichwort und es hat nicht einmal Unrecht. Zu den wenigen Tieren, die in dieser Wüste vorkommen, zählen einige Reptilien, vor allem kleine Echsen wie Geckos und Agamen, Skorpione wie der Schwarze Imperator und der Blutdorn, Fenneks, Hôthmäuse, Giftspinnen, wie die Loatänzerin, die Armadeira und die Wanderspinne, sowie Schlangen wie die Hornviper, der Sandrassler, die Diamantviper und die Zornschlange. An den schneeweißen Stränden dieser Wüste legen die Archelonschildkröten zu  Hunderten ihre Eier ab und es gibt im Westen der Hôthküsten auch eine kleine Kolonie von Felsenrobben.


Bodenschätze und Ressourcen:
Bekannt ist nur ein wertvoller Quarzsand, der sehr feine, kostbare, schneeweiße Hôthquarz, ob die Wüste auch noch andere Bodenschätze birgt, weiß niemand.

 

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