~ Azurien ~

 

Das Mondfallgebirge



Südlich der Sagora und westlich des Waldes von Sar Perduin, erhebt sich die schroffe Kette des Mondfallgebirges gleich einem unruhigen Relief schneebedeckter Vier- und Fünftausender hoch in den Himmel. Ihre westlichen Berggrate und Ausläufer grenzen fast an die Tafaraberge der Küste und sind sehr trocken. Wüste, Wind, roter Fels und Sand vereinen sich hier und schaffen Unendlichkeit. Erbarmungslose Sonne, kaum Luft zum Atmen, nirgendwo Wasser und selbst die Schatten sind heiß wie die Glut der Neun Höllen. Die Felsen scheinen hoch wie Himmelssäulen und mannshohe Menara-Kakteen in wunderlich verschlungenen Formen mit riesigen tiefblauen und violetten Blüten, Brakteen, Blaue Agaven, Aloen und Drachenbäume sind das einzige, was hier zwischen den roten Berghängen und den gelben Geröllfeldern wächst.

Je weiter man den Bergen nach Osten folgt, desto grüner und fruchtbarer wird der Pflanzenwuchs, und erreicht man schließlich ihre in den Wald von Sar Perduin hineinreichenden Ostausläufer, so zeigen sie ein völlig anderes Gesicht: hier erheben sich die schneeigen Gipfel aus einem Meer nebligen Dunstes, der die Berghänge wie ein Schleier umgibt und ihre Täler, Schluchten und Flanken versinken im üppigen, feuchten Grün tropischen Nebelwaldes. Orchideen zittern in sanften Regenschauern, Bromelien und Farne wiegen sich im grünen Dämmerlicht. Langbeinige Rothunde, Verwandte der Windläufer, durchstreifen sowohl das westliche, als auch das östliche Mondfallgebirge, jagen Antilopen und zierliche Gazellen im trockenen, heißen Westen der Berge, und Dikdiks, Erdferkel, Buschschweine, Affen und nur hundsgroße Opkaphirsche in ihrem feuchten, grünen Osten.

Gelegentlich jagen auch die Sandnarge von Kush in diesen Bergen, vor allem die wegen ihres seidigen Vlieses begehrten Gerenuks, doch sie halten dabei stets respektvollen Abstand zu den Grenzen Sar Perduins. Zu imperialer Zeit war das Mondfallgebirge berühmt für seine Sternwarten. Nirgendwo sonst kommt man den Sternen so nah, hieß es unter den Gelehrten von Heramas und Reqem Sela. Verfallene Ruinen und Türme hoch in den Bergen künden von ihrem einstigen Schaffen und ihren langen Studien, und manche der alten Sternwarten existieren sogar noch heute. Einst, so heißt es in ihren alten Schriften und den Legenden der Wüstenvölker, war das Mondfallgebirge ein Ausläufer der Tafaraberge und fest mit ihnen verbunden. Doch dann fiel gewaltiger Feuerregen vom Himmel und Nairkadar, das "dunkle Herz", stürzte brennend herab. Der Komet schlug einen gewaltigen Krater zwischen die beiden Gebirgszüge und trennte sie auf immer voneinander. Sternschnuppenregen sind noch heute, vor allem in den Sommermonden, sehr häufig über dem Mondfallgebirge und immer wieder zieht es besonders wagemutige Sterndeuter und Gelehrte trotz aller Gefahren in diese Berge - nur um einmal das spektakuläre Lichtspiel funkelnder Kometenschauer  zu erleben und sich einmal von der samtschwarzen Decke dieses endlosen Wüstenhimmels einhüllen zu lassen, wo die Sterne so still stehen wie Eis.

 

(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Das Mondfallgebirge liegt im Südwesten Azuriens, westlich des Sar Perduin und südlich von Nair Siaf.


Wichtige Berge:
Der Lálezar, mit 5640 Schritt der höchste Berg des Mondfallgebirges, sowie die Berge Gabal Sabir und Karun im Osten des Gebirgszuges.


Wichtige Gewässer:
Im Mondfallgebirge entspringen die Flüsse Linyanti,  Nata und Sur, welche alle im Sar Perduin in den Tambora münden.


Besondere Orte:

Das Mondfallgebirge weist einige besöndere Örtlichkeiten auf, etwa Sukinrepoks Turm, eine alte Sternwarte, die Sternwarten Faêrys' Auge und Alanthalas Nadel, sowie die Ruinen der früheren Sternwarten Astigolaths Zitadelle, Ring von Nelos und Nadel Yms.


Tier- und Pflanzenwelt:
Die Pflanzenwelt des Mondfallgebirges ist sehr unterschiedlich - im östlichen Teil der Berge herrscht tropischer Nebelwald vor, im trockenen Westen dagegen spärliche Wüstenvegetation und die Übergänge vom einen zum anderen sind sehr abrupt. Im Osten des Mondfallgebirges wachsen vor allem Serayabäume, Tropenzedern, Azobé, Wilder Cofea, Ca-hu-chubäume, Tane Mahutas, die weit über das neblige Kronendach der Wälder hinausragen, Nérés, eine Vielzahl von Bromelien und Orchideen, Farne, Lianen und Pilze, dazwischen Feigenbäume, Palmen und Bananenstauden.

Die Tierwelt dieser Berge ist ebenso zweigeteilt: in ihrem tropischen Osten leben hauptsächlich Dschungelbewohner, in ihrem kargen Westen hingegen typische Wüstentiere. So trifft man im östlichen Mondfallgebirge Weiße Gorillai, die – außer in den Bergen von Karkaar an der Rubinküste -nur hier zu finden sind, Thrills, Harlekinaffen, Silbergalagos und Seidenmanteläffchen, hundsgroße Opkaphirsche, Nebeltapire und Buschschweine und Sitatungas, Rothunde und Panther, aber auch eine Vielzahl von Reptilien, Insekten und prächtigen Urwaldvögeln wie Pararuas und Nalinis. Im trockenen Westen der Berge hingegen leben Bezoarziegen und Dungazellen, Gerenkus und Berggnus, Tschakmas, Warthogs und Sulas, Sandwölfe,  Sandechsen und Felsenläufer, mitternachtsblaue Sternskorpione, die in diesen Bergen endemisch sind, Sandrassler und Najas.


Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Im Mondfallgebirge findet sich vor allem Sterneneisen, ein sehr seltenes und begehrtes Metall, außerdem gewöhnliches Eisenerz, Silber und Gold, Feuerstein und Marmor. An Edelsteinen gibt es in diesen Bergen Blutjaspis und Türkise, aber auch Ambarine, Amitarine, Askariane, Skabandare, Moosopale und Pantheraugen.

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