~ Azurien ~

 

Die Sahil Sahyun
 
 
 
Im tiefsten Süden Azuriens, zwischen dem Fluss Farafar, dem See Argwathiel und dem Rinjane im Westen, dem  Djebel Rin und der Großen Salzebene im Norden, den Tafarabergen und Scharons Ende im Süden und dem Bahr el-Atbár im Osten, liegt die tückischste und zugleich faszinierendste Wüste Azuriens: das Treibsandmeer. Sahil Sahyun ist ihr azurianischer Name und sie gilt wegen ihrer tödlichen Sandbecken zwar als gefährlich, doch sie ist auch die regenreichste Wüste des Südens - und die schönste dazu, reich an Oasen, Wasserstellen, Karawansereien und Brunnen, und auch an einer Vielzahl faszinierender Tiere. Von Kheyris aus führt die „Straße der Vierzig Tage“, die berüchtigte Sklavenhandelsroute nach Naggothyr an der Perlenbucht quer durch die südliche Sahil Sahyun. Diese alte, imperiale Straße gilt als einer der wenigen wirklich sicheren Wege durch das Treibsandmeer. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht liegen an ihr die blühenden Oasen der Semanga, der Beduinen der Sahil Sahyun, wo ihre gewaltigen, wehrhaften Karawansereien und ihre Lehmburgen, die Kasbahs, der harschen Natur trotzen. Doch um diese Oasen, grüne Inseln im schier endlosen Wüstenmeer, gibt es zahlreiche tückische Täler und unberechenbare Ebenen, wo der Sand allenthalben in langsamer, fließender Bewegung scheint. In eigentümlichen Strömungen und formlosen Wirbeln zieht er bald hierhin, bald dorthin, sammelt sich zu lang gezogenen Hügeln und Dünen von ganz unterschiedlicher Form, Höhe oder Ausdehnung, wandert mit dem Wind und streicht lauernd um die Wasserstellen und Gebiete mit festem, unveränderlichen Grund.

Sahil Sahyun
Oase und Dünen in der Sahil Sahyun

 

Nahezu überall in dieser farbenfrohen Wüste muss man damit rechnen, dass der Boden sich verändert, der Weg, der am Abend noch so klar erschien, am Morgen schon nicht mehr existiert oder der Lagerplatz, den man sich für die Nacht ausgesucht hat, neben einem tückischen Treibsandloch liegt. Auch die Farben des Sandes sind seltsam einzigartig: von feurigem Kupfergold bis zu tiefem Umbrabraun, von zartem Purpur und kräftigem Safran... niemals scheint sich der Sand mit einem andersfarbigen zu mischen, stets bleiben die bunten Hügel, Senken und Wirbel für sich, als bestimmten geheimnisvolle, unsichtbare Strömungen ihren Verlauf. Die Sahil Sahyun gilt auch als die gnädigste und erträglichste Wüste Azuriens, reich an Oasen, Tieren und Pflanzen, und zur Regenzeit verwandeln sich ihre Sanddünen gar in ein Meer blühender Gräser und farbenprächtiger Blumen. In den Tiefen der Wüste liegen einige Ruinenstädte, manche noch aus der Zeit Assuarans, manche aus imperialen Zeiten, und sie alle haben über die Jahre immer wieder Plünderer, Grabräuber und Abenteurer angezogen, doch die meisten wurden lange schon von den Semanga entdeckt und ihrer Schätze beraubt. Am Rinjane und am Westufer des Argwathiel liegen die Ruinen der einstigen imperialen Städte Sertayramis, Reqem Sela und Heramas, doch sie sind lange schon geplündert, alle Kostbarkeiten aus alter Zeit, die noch dort zurückgeblieben sein mögen, liegen längst tief unter dem Wüstensand begraben. Andere Ruinen, wie etwa die von Talebkhan und Kharuba liegen noch heute unberührt im Sand der Sahil Sahyun verborgen und wurden bislang noch nicht gefunden.
 



(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Die Sahil Sahyun liegt im südlichen Azurien, eingebettet zwischen den Fluss Farafar, den See Argwathiel, den Fluss Rinjane, den Djebel Rin und die Großen Salzebenen, sowie dem Blutfluss und den Tafarabergen.



Wichtige Berge und Gebirge:  
Der Djebel Rin, ein kleiner, verwitterter Gebirgszug inmitten eines kleinen Dschungelgebietes im äußersten Norden der Sahil Sahyun, sowie die östlichen Ausläufer der Tafaraberge und Scharons Ende ganz im Süden sind die einzigen Gebirge dieser Wüste und ziehen sich auch nur am Rand der Sahil Sahyun entlang.

 

Wichtige Gewässer:
 
Die Flüsse Farafar und Rinjane, der Bar el-Atbár und der See Argwathiel sind die größten Gewässer der Sahil Sahyun, welche sie im Westen und Osten jeweils auch begrenzen.
 

Zarnuqa
Zarnuqa


Wichtige Städte und Siedlungen:  
Die kleinen Oasen der wenigen letzten Semanga-Beduinen, Khulda, Bir-Salim, Aqir, Sajad, Imwas, Zarnuqa, Muhaysin und Burj entlang der "Straße der Vierzig Tage" sind die einzigen Siedlungen in der Sahil Sahyun und bestehen meist aus einer einzigen, stark befestigten Kasbahburg. Einziger größerer Ort und größte Oase der Semanga in dieser Wüste ist Zarnuqa die Prächtige, die eher einem märchenhaften Wüstenpalast gleich, denn einer wehrhaften Lehmburg, doch auch in Zarnuqa leben nicht einmal annähernd tausend Seelen.

 

Handelswege:  
Die "Straße der Vierzig Tage" führt von Kheyris aus durch die südliche Sahil Sahyun bis nach Naggothyr im Delta des Bar el-Atbár.

 

Besondere Orte:  
Die Sahil Sahyun ist voller seltsamer und besonderer Orte - die Ruinen von Kharuba, Reqem Sela, Sertayramis und Talebkhan etwa, oder die Grotten von Tamgak im Djebel Rin. Auch das Tal des Todes und in diesem der Bauraqsee Kirka in den Tafarabergen zählen zu den außergewöhnlichen Orten dieser Wüste, ebenso wie die Ebene von Dhana, auch das "Land der Fata Morganen" genannt, welche zwischen Bir-Salim und Sajad liegt, der See Argwathiel mit dem versunkenen Tempel des Amur in seiner Mitte und die geheimnisvollen Knochenstrände am Südufer des Sees.



(c) by Immerlan.deTier und Pflanzenwelt:  
Typische Pflanzen dieser Wüste sind Blutakazien, Dattelpalmen, Karuben, Kameldorne, Katechus, Silberakazien, der ein oder andere Baobab, Narasmelonen, Säulenkakteen und an den Ufern des Rinjane, sowie am Argwathiel auch tropische Gewächse wie Maulbeerfeigen, eine Vielzahl von Palmen, vor allem Honig- und Kokospalmen, Bambus und Sonnenschilf. In dieser Wüste endemisch sind Tsammamelonen und Umpheme oder Stinkbäume. Im Argwathiel sind zahlreiche Fische und andere Wassertiere zuhause, die ausschließlich in diesem See und in seinen Zuflüssen vorkommen, etwa Lyrbarsche, Mammutbarsche und Stachelwelse. Rinjanons leben im Rinjane, nach dem sie auch benannt sind, im See Argwathiel und im Tambora in riesigen Herden. Im Farafar hingegen kommen sie nur an seinem Oberlauf oberhalb der Farafarfälle vor. Um den See mit seinem lebensspendenden Wasser ist die Tierwelt vielfältiger, als in der Sahil Sahyun selbst, doch auch in der Wüste gibt es einige Tiere – und keineswegs nur Reptilien und Vögel. Hier leben Wildkamele und Onyxantilopen, Azurianische Elefanten und Dreihörner, Maskengazellen, Sulas und Warthogs, Dungazellen, Quachas, Tschakmas und kleine Tiere wie Honigdachse, Löwenmangusten, Streifenhörnchen und Gumbris. Außerdem leben eine Vielzahl von Vögeln im Treibsandmeer, etwa Webervögel, Sonnenpararuas und Unzertrennliche, Schlangenadler, Blutgierer und Knochennager, Kraniche und andere Schreitvögel, Riesentrappen, Goldfasane und Vendisfalken.  Ferner gibt es Blutschwingen, eine Vielzahl von Spinnen, Skorpione, Reptilien wie die Horn- und Diamantviper, und verschiedene Insekten, vor allem Käfer, Heuschrecken, Schmetterlinge oder Sandwespen. Mit der Schwarzen Naja lebt in der Sahil Sahyun zudem die giftigste bekannte Schlange der Immerlande.

 


(c) by Immerlan.deBodenschätze und Ressourcen:  
Bauraq, Naphta oder Steinöl, sowie Kupfer, Eisen, Gold, ein wenig Silber und Zink, und auch einige kostbare Edelsteine lassen sich vor allem in den Bergen der Sahil Sahyun finden.

Im Djebel Rin gibt es den begehrten Rinjan, der auch nach dieser Gegend benannt ist, und in den Tafarabergen und in Scharons Ende kommen Saphire und Smaragde, Topase, Opale, Ambarine, Amethyste, Amurione, Azurine, Blutjaspis, Zitrine, Karfunkelsteine, Mitternachtssterne, Mondsteine, Malachite, Relisare, Pantheraugen und noch viele mehr vor.



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