~ Azurien ~

 

Die Große Salzebene




Barrieh Bayaad, die "Verlassene Weiße" nennen die Azurianer diese Gegend im Norden ihres Landes, zwischen der Roten Sagora im Westen, dem Bar el-Atbár im Osten und der Oase von Harkan'nar mit der gleichnamigen Stadt und den drei großen Salzseen im Süden. Kawir Bedha, die "weiße Salzebene" ist ein weiterer Name für dieses einzigartige Land und man sagt ihm in Azurien ein launisches, hungriges und gefährliches Naturell nach. Flach wie ein Brett dehnt sich hier über zahllose Tausendschritt eine baumlose Landschaft, nur hier und da unterbrochen von einem mageren Büschel Salz- oder Klingengras. Nichts sonst stört die erhabene Leere dieses Landes, wo der Horizont in der Gluthitze des Südens ständig mit dem Boden zu verschwimmen scheint. Flach wie ein gespanntes Tuch und blendendweiß sind die Salzflächen dieser Ebenen und berühmt-berüchtigt wegen ihrer zahlreichen, sinnverwirrenden Fata Morganas.



Barrieh Bayaad



Während der Regenzeit im Sommer ist die Große Salzebene oft überschwemmt, dann bedecken ein oder zwei Handbreit Wasser das ganze Land, im Winter hingegen trocknet die Gegend fast vollkommen aus und wird zu einer Salztonebene. Bizarre Krusten und flache Kristallgebilde bedecken dann den Boden, dazwischen jedoch schimmert Wasser - soweit das Auge reicht, scheint sich scheinbar endlos dieses schneeweiße, absolut flache Land fortzusetzen. Die Große Salzebene ist allerdings unberechenbar und sollte nur mit erfahrenen Führern durchquert werden, denn ganze Karawanen sollen schon im trügerischen Grund versunken sein.

Die einzige sichere bekannte Route führt am äußersten Südrand dieses Landes entlang, dort, wo ein Dammweg von Harkan'nar aus nach Osten zur Shakh, zur Großen Südstraße am Bar el-Atbár, führt, genannt die Ras Melhshakh, die "Alte Salzstraße". Neben diesem befestigten Weg  markieren Palmwedel, die in die Salzkruste gesteckt wurden, die sichere Route. Dennoch ist die Überquerung der Salzebene nach wie vor gefährlich, obwohl die Oberfläche an einigen Stellen fest genug ist, um einen Azurianischen Elefanten zu tragen. Aus dem zweiten Jahrhundert des Fünften Zeitalters ist das spurlose Verschwinden einer Karawane mit eintausend Kamelen und ihren Treibern überliefert – bedauerlicherweise nicht die erste und leider vermutlich auch nicht die letzte, die von der Kawir Bedha verschlungen wurde.


Endlose Weiten, absolute Leere, wilde Einsamkeit, flimmernde Luft bis zum Horizont, ein Boden so weiß wie Schnee und dazwischen rot, grün und purpurn gefärbte Wasserläufe... und in der Zeit der größten Tageshitze täuschende Fata Morganas, etwa Karawanen, die gemächlich durch hohe Dünen ziehen und in Wahrheit doch nur Büsche sind oder schattenspendende Honigpalmen an den Gestaden eines blauen Sees in der Ferne...



(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Die Kawir Bedha oder Große Salzebene liegt im Norden Azuriens zwischen den Herzlanden im Norden, dem Bar el-Atbár im Osten, der Roten Sagora im Westen und Harkan'nar im Süden.


Klima und Landschaft:
In der vollkommen baumlosen, extrem lebensfeindlichen Großen Salzebene können die Temperaturen sehr hoch ansteigen und des Nachts sehr tief sinken. Der meiste Regen fällt in den Sommermonden, während der nordazurianischen Regenzeit, die Winter hingegen sind oft knochentrocken. Die Landschaft ist flach, weit und sehr eben, und zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Trockenheit und spärliche Vegetation aus.


Wichtige Gewässer:
Die einzigen drei Seen der Großen Salzebene, welche ganzjährig Wasser führen, liegen an ihrem äußersten Südrand und bilden die Oase von Harkan'nar, bestehend aus Gaedil, Gaedil'il und Gaedil'lil.


Handelsrouten:
Die Shakh Issouane, der "Weg der hundert Sonnen", ist ein geheimer, nur wenigen bekannter Pfad mitten durch die Große Salzebene. Haupthandelsweg ist allerdings die Ras Melhshakh, die "Alte Salzstraße", die am südlichen Rand der Großen Salzebene entlang von Har'kanar nach Mar'Varis führt.


(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
In der Großen Salzebene gedeihen nur extrem harte Salzgräser, ein wenig Klingengras und Shaktiagaven. Rund um die Oasen von Harkan'nar gibt es außerdem Salzpalmen und Sabkhatgräser, die dort endemisch sind. Die Tierwelt ist ebenso spärlich: Dungazellen sind die einzigen größeren Säugetiere, die unter solchen Bedingungen überleben können, da sie in der Lage sind, auch Salzwasser zu trinken. Für Fische und andere Wassertiere ist der Salzgehalt in den Wasserläufen und Seen dieser Ebenen viel zu hoch.

Es gibt allerdings Milliarden von Salzkrebsen hier, die wiederum nicht minder wenige Heroenvögel anziehen. Riesige Schwärme dieser langbeinigen, rosa- und weißgefiederten Watvögel bevölkern die Große Salzebene und ernähren sich von den kleinen Krebsen im Wasser. Salzläufer, eine weitere Vogelart, kommen nur in und um Harkan'nar vor, ansonsten findet man in diesen Gegenden nur Knochennager und ab und an einen verirrten Sagorafalken.


Besondere Orte:
Die gesamte Kawir Bedha ist ein einziger, großer besonderer Ort. Einzigartig sind auf jeden Fall die Oasen von Harkan'nar, die gleichnamige Stadt und ihre besonderen Örtlichkeiten sowie die Neun Türme aus lange vergangenen Zeiten rund um die drei Seen im Süden der Großen Salzebene.


Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Falls es in der Großen Salzebene noch andere Bodenschätze als den einen, nämlich Salz, gibt, so ist den Menschen Azuriens nichts davon bekannt. Um die Stadt Harkan'nar wird Salz schon seit den Gründertagen dieser Siedlung abgebaut und von dort aus in alle Teile der Herzlande und Azuriens selbst gehandelt. Außerdem sind auch die überall in der Salzebene wachsenden Shaktiagaven eine wertvolle Ressource, da man aus diesen den berühmt-berüchtigten Hammadat herstellt.

 

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