~ Azurien ~

 

Tafaraberge und Scharons Ende


Mit einer Länge von über siebzehnhundert Tausendschritt sind die Tafaraberge das längste Gebirge der Immerlande. Sie ziehen sich von der Wüste Hôth im äußersten Südwesten an der gesamten Küste Azuriens entlang bis etwa hundert Tausendschritt südwestlich  von Qula im Delta des Bar el'Atbar. Ihre rotvioletten Gipfeln und die schroffen, rosenfarbigen Steilwände bilden gleichsam eine natürliche Grenze, als schlösse eine gewaltige Mauer Azurien von Süden her ein und bewache seine Küsten. Vom Inland her steigen die Berge in sanften Felshängen an und in ihren tief eingeschnittenen Tälern liegen blühende, grüne Oasen, verborgene Grotten und tiefe, unterirdische Seen. Zum Meer hin jedoch fallen sie als steile Kliffe ab, gegen die unablässig die Brandung des Südmeeres donnert. Das brodelnde Meer hat die Felsen tief ausgehöhlt, so dass die hohen Klippen oben überhängen wie riesige, rote Pilze. Ein Gewirr von verborgenen Riffen und gefährlichen Strömungen liegt vor den hoch aufragenden Felswänden und macht jede Küstenschifffahrt unmöglich - es sei denn, man kennt die verborgenen Seerouten durch Untiefen und Felsnadeln zu den wenigen, geheimen Buchten zwischen den Klippen. Unzählige Schiffwracks vergangener Jahrhunderte sollen vor diesen schroffen Ufern versunken liegen, zerschmettert von Stürmen oder aufgerissen von Felsnadeln beim Versuch, an dieser unpassierbaren Küste entlang zu segeln, und ihre ungeheuren Schätze ruhen verstreut auf dem Meeresboden.

In den tiefen Höhlen und Grotten der westlichen Tafaraberge haben sich Sandnarge ebenso angesiedelt wie in der Klamm des Farafar, vermehren sich seit Beginn des Fünften Zeitalters stetig dort und haben ihre Stammeslager mittlerweile zu zwei großen, unterirdischen "Städten" zusammengeschlossen: das tiefe Kush im Wadi Khola südlich des Mondfallgebirges und Doggra am Ausgang des Wadi Tighanim östlich von Rixa. Außer den Sandnargen und dem Templern von Rixa lebt in diesen Bergen auch außerhalb der fruchtbaren Oasen eine Vielzahl von Tieren, die sich der trockenen Hitze, dem kargen Pflanzenwuchs und den steilen Felshöhen angepasst haben, wie etwa Bezoarziegen und Felsenspringer, verschiedene Gazellen und genügsame Antilopenarten, aber vor allem eine Unzahl von Reptilien, Vögeln und Insekten. Östlich von Kheyris, wo der Farafar eine breite Schneise zwischen die Berge schlägt und sich in die Bucht des Stolzes ergießt, flacht sich schließlich das unruhige Relief der hohen Berge zu den windumtosten Bergrücken und schmalen Steilgraden von "Scharons Ende" ab. Diese östlichen Ausläufer der Tafaraberge sind sehr viel abschüssiger und kahler, doch auch niedriger, als ihre westlichen Schwestern. Zu imperialer Zeit waren sie gut befestigt und Leuchtfeuertürme erhoben sich auf ihren felsigen Gipfeln, deren Ruinen noch heute zu sehen sind, wie abgebrochene Zähne aus Granit auf rotem Stein.
 

 
(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Die Tafaraberge und Scharons Ende liegen im äußersten Süden der Immerlande und erstrecken sich nahezu die gesamte Südküste Azuriens entlang. Sie werden im Allgemeinen zur Sacaleynda und Sahil Sahyun gezählt.
 

Wichtige Berge:
Der Mezourga am Golf von Kheyris zu dessen Füßen die Stadt Kheyris liegt, der heilige Berg Shenrahs Thron, der Gipfel Taifor, sowie die Berge Karnat as-Sauda und Gadameh, welcher zugleich mit 1896 Schritt die höchste Erhebung der Tafaraberge darstellt.


Wichtige Gewässer:
Die Oase Gewas, der Tamerza, ein unterirdischer See in der Grotte von Kasar Rhilane, die verborgenen Felsenquellen Tadrart, Silame und Asilah, sowie die Brunnen von Sik, Mousa und Nasara, sind die einzigen zuverlässigen Wasserstellen der Tafaraberge, die ganzjährig trinkbares, klares Wasser führen. Es gibt jedoch zahlreiche Wadis und Felsenbecken, Senken und Täler, die sich in und nach der Regenzeit füllen, die hier im Süden Azuriens eher in den Wintermonden liegt.


Wichtige Städte und Siedlungen:

Kheyris, eine Stadt des Azurianischen Städtebundes am Golf von Kheyris, der Crak von Rixa, Kush, Doggra, der Sonnenhafen und die Dörfer Sik, Mousa und Nasara, welche zum Crak von Rixa, der großen Burg der Shenrahtempler vom Orden der Weißen Sonne gehören, sowie die Semangaoasen Khulda, Bir-Salim, Aqir und Sajad im Osten der Tafaraberge.


Besondere Orte:

Die Tafaraberge besitzen einige besondere Orte, von denen bis heute ins Fünfte Zeitalter bestimmt nur wenige bekannt sind. Etwa die Grotten von Tamgak, mit ihren ausgedehnten, unterirdischen Tropfsteinkathedralen und wundersamen Seen tief unter der Erde, das glühend heiße, absolut leere Tal des Todes oder dem Bauraq-See Kirka in Scharons Ende etwa.

Aber auch die Grotte von Kasar Rhilane mit ihrer tiefen Quelle und ihren unterirdischen Gängen durch die Klippen bis zum Meer hinab, Shenrahs Thron, ein heiliger Berg in der Nähe des Craks von Rixa und der Crak von Rixa selbst, die gewaltige Burg der Shenrahtempler sind hier zu nennen.


Handelswege: 
Es gibt keine festen Straßen oder Pisten durch die schroffen Felsenlandschaften der Tafaraberge, doch vom Crac von Rixa aus führt der "Schattenpfad", eine sichere Route durch das Gebirge über den Sonnenhafen nach Kheyris, die nur zu Fuß oder mit Eseln und Maultieren zu bewältigen ist. 


Tier- und Pflanzenwelt:
In diesen Bergen wachsen überall, wo es ausreichend Wasser gibt , zahlreiche typische Oasenpflanzen wie Dattel- und Honigpalmen, Halfagräser, Amaranth, Wilde Hirse, und Naramelonen, Akazien und Tamarisken.

In den Tafarabergen gibt es dank der Oasen trotz der eher kargen, schroffen Felsenlandschaften einige Tierarten.  Im Gebirge leben Bezoarziegen und Felsenspringer in großer Zahl, doch es gibt auch Berggnus, Tschakmas und Abula-Affen, Dungazellen, Warthogs, Sulas und Buschschweine überall dort, wo immergrüne Oasen genug Wasser und Pflanzen als Nahrung bieten.  Die Tafaraberge sind außerdem die Heimat von Sandwölfen und Feneks, Honigdachsen, Gumbris und Azuriansichen Streifenhörnchen, Kusimansen, Felsenratten, Springhasen, Blutschwingen, Sandmullen, Wüstenrenn- und Wüstenspringmäusen, Sandferkeln und noch vielen weiteren kleinen und mittelgroßen Wüstentieren.

Sehr giftige Schlangen wie Sandrassler, Götternajas, Hornvipern und Zornschlangen kommen ebenfalls in diesen Bergen vor, ebenso wie zahlreiche kleinere Reptilien wie Dornschwänze und Grindobolechsen.  Große und giftige Spinnen sind selten in den Tafarabergen, abgesehen von der Knochenspinne, die häufig vorkommt. An Vögeln finden sich Hornraben, Webervögel wie Spott- und Seidenweber, Wüstengänse, vereinzelt Rocs, Riesentrappen, Kraniche, Vendisfalken, Schlangenadler und Geier wie Blutgierer und Knochennager.


Bodenschätze und Ressourcen:

Die Tafaraberge sind reich an Metallen und Edelsteinen, vor allem an Saphiren, Topasen und Opalen. Es gibt ergiebige Adern von Kupfer, Eisen, Gold, Silber und Zink, ebenso wie in diesem Gebirge noch weitere Edelsteine wie Turmaline, Blutjaspis, Amethyste, Türkise, Smaragde, Runensteine, Azurine, wertvolle Sonnensaphire, Rubine, Diamanten, Hyazinthe und Mitternachtssterne verborgen liegen sollen.


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