~ Die Herzlande ~

 

(c) by Immerlan.deGríanàrdan

 



Hauptstadt:

Die Hauptstadt und der Fürstensitz Gríanàrdans ist Bailaweyr, die zweitgrößte und jüngste Stadt des Landes.


Landeswappen:
Das Wappen des Landes und zugleich Zeichen des Hauses Weyr ist ein steigendes, elfenbeinfarbenes Einhorn auf mittelgrünem Grund.


Bevölkerungszahl:
Gríanardan ist nicht sonderlich dicht besiedelt und hat etwa um die 100.000 Einwohner, von denen die meisten in den wenigen größeren Städten leben.


Bevölkerungsanteile:
In Gríanàrdan leben hauptsächlich Menschen, der Bevölkerungsanteil anderer Rassen ist kaum nennenswert und dürfte insgesamt unter 1 % liegen. Hin und wieder sieht man in den größeren Städten vielleicht einmal einen Kobold, eine Fee, einen Zwerg oder Elben, doch das ist die Ausnahme der Regel.


Sprachen:
In Gríanàrdan wird die Allgemeinsprache gesprochen, vor allem in den Hafenstädten. In den abgeschiedenen Dörfern und im Hinterland spricht man jedoch auch noch das alte Tamaraeg.


Regierungsform:
Gríanàrdan ist ein Freies Fürstentum der Herzlande und unterteilt in fünf Marklehen, die jeweils einem Marklord unterstehen.


Herrscher:
Herrscher Gríanàrdans ist das Haus Weyr unter seinem derzeitigen Oberhaupt Lord Almar Weyr. Einst waren die Weyrs des nordöstlichen Larisgrüns Vasallen der Rascoynes von Dornheim, doch während der Rosenkriege unterstützten sie Æthelstan Iorc von Caer Morwynig. Als das Haus Iorc während der Zeit des Blutes und der Kleinkriege unterging, erkämpften die Weyrs sich die Herrschaft über das Fürstentum Gríanàrdan durch zahlreiche Schlachten oder auch List und geschickte Heiratspolitik. Sie sind somit eines der jüngsten Großen Häuser der Herzlande. Nur die Schlacht um Dornheim und den Dornheimer Honig haben die Weyrs bis heute nicht vergessen und das Verhältnis zu ihren einstigen Lehnsherren ist daher eher von unterkühlter Art.

Lord Almar Weyrs Marklords, Vasallen der Fünf Marken (oder Mêres) Gríanàrdans:
Aderyn aus dem Haus Cadwgawn, Lord der Mark Bryntir
Gareth Fion aus dem Haus Fion, Lord der Mark Prentywyll
Macsen Heddwyn Haus dem Haus Heddwyn, Lord der Mark Eirean Gweirdir
Siôr Talfryn aus dem Haus Talfryn, Lord der Mark Derwenmêr
Neirin Brynmor aus dem Haus Brynmor, Lady der Mark Gwerndaear


(c) by Immerlan.deLage und geographische Grenzen:
Gríanàrdan liegt am nordwestlichen Ildorelufer und grenzt im Nordwesten und Norden an Draingarad, im Südwesten an Talyra und im Osten an die Llelar-Ebenen. Im Süden bildet der Ildorel die Landesgrenze.


Klima und Landschaft:

Im Norden der Herzlande, doch dicht am Ildorel gelegen, ist das Klima Gríanàrdans gemäßigt mild in den nördlichen Gebieten des Landes und beinahe schon mediterran in seinem Süden. Die Sommer sind für gewöhnlich lang und warm, und die Winter kurz und mild. In manchen Jahren fällt vor allem in den Sonnenhügeln und dem Banhadlen Bryn viel Schnee, wirklich strengen Frost gibt es jedoch so gut wie überhaupt nicht. Der meiste Regen fällt in den Herbstmonden, die Frühjahrsstürme sind mitunter heftig, vor allem wenn vom Ildorel her Ostwind herrscht.

Die Lande Gríanàrdans bestehen hauptsächlich aus dichtem Waldland, das von zahlreichen kleinen Flüssen und Wildbächen durchzogen wird und landschaftlich von einer einzigartigen Schönheit ist. Die Wälder Gríanàrdans sind licht und sonnengesprenkelt, und bestehen zumeist aus mächtigen Buchen- und Lindenhainen, die nur gelegentlich von rauschenden Kiefern oder Fichten durchmischt werden. Wo es feuchter ist, gedeihen auch Kastanien und Ulmen. Fruchtbare Felder, Weiden und Wiesenland gibt es nur um die wenigen Städte und Dörfer. Das Land ist bei weitem nicht so hügelig wie das benachbarte Draingarad und besitzt kein Gebirge, nur zwei vergleichsweise sanfte und niedrige Höhenzüge: die Sonnenhügel im Norden und die Ginsterhügel oder Banhadlen Bryn im Süden. Im äußersten Südosten Gríanàrdans, dort wo der Fluss Eralecálin aus den Llelarebenen in den Ildorel mündet, liegt außerdem der Tiefe Grund, ein ausgedehntes Sumpfgebiet voll flüsternder Schilfwälder und tückischer, dunkler Moorlöcher, mächtiger Sumpfzypressen und düsterer Erlenbruchwälder, durchzogen von einem Netz zahlloser Wasserläufe und den drei Mündungsarmen des Eralecálin.


Eine uralte Ruine des Königreichs der Dornen und die Sonnenhügel in Gríanàrdan


Wichtige Berge und Gebirge:
Gríanàrdan besitzt nur zwei nicht sonderlich hohe Hügellande, nämlich die  östlichen Ausläufer der Sonnenhügel im Norden und die Banhadlen Bryn, die Ginsterhügel, im Südwesten. Höchster 'Berg' des Landes ist der knapp neunhundert Schritt hohe Faunenwacht in den Sonnenhügeln.


Wichtige Gewässer:
Das wichtigste Gewässer Gríanàrdans ist zweifellos der See Ildorel, doch auch die größeren, rasch fließenden Flüsse Grünwasser und Neidra, welche als einer der schönsten Flüsse der Immerlande gilt, sowie das sumpfige Delta des Elarecálin sind von Bedeutung. Die kleineren Flüsschen Riannaid und Can, die in den Banhadlen Bryn entspringen und äußerst fischreich sind, münden ebenfalls in den Ildorel. Gríanàrdan ist eines der wasserreichsten Fürstentümer der Herzlande und besitzt neben den oben genannten Gewässern noch eine unüberschaubare Zahl von Waldseen, Teichen und Wildbächen. Die Neidra-Seen, gelten als eine der schönsten Seenlandschaften der Immerlande und in den Sonnenhügeln gibt es auch einige Mineralquellen.


Wichtige Städte und Dörfer:
Bailaweyr ist zwar die Hauptstadt des Landes und der Sitz des Fürstenhauses, doch die größte und wichtigste Stadt Gríanàrdans ist nach wie vor das alte und mächtige Caer Morwynig in der Mark Bryntir. Weitere wichtige Städte sind Glasllyn an der Grünwasser, Caerfaddon, Rhydychen am Westrand des Tiefen Grunds und Caerhen am Ostrand des Sumpfes, sowie die Häfen Porth Glesyn und Mawr Hafran. Mawr Hafran ist der größte und bedeutsamste Hafen Gríanàrdans.

Wichtige Institutionen:
Abgesehen von der Feste Rhydychen, Sitz der Brückenwächtergarde und der altehrwürdigen, aber leider in den letzten Jahrzehnten etwas heruntergekommenen Morwynakademie von Caer Morwynig, einer ehemals recht berühmten Universität, besitzt das kleine Fürstentum keine besonderen oder wichtigen Institutionen. Eine Ausnahme ist hier das Gildenhaus der Arkanen Künste in Porth Glesyn.

Wichtige Verkehrswege:
Die Große Nordstraße, welche von Talyra kommend durch den Süden und Südosten Gríanàrdans führt, ist der größte und wichtigste Handelsweg des Landes und die Lebensader Gríanàrdans. Die einzige weitere bedeutsame Straße ist der Weyrweg von Bailaweyr über Caerfaddon nach Caer Morwynig. Auch die Grünwasser und die Neidra werden als Handelswege genutzt. Ansonsten gibt es in Gríanàrdan nur wenige befestigte Straßen, aber das Land verfügt über zahlreiche verschlungene Pfade und Waldwege.

Besondere Örtlichkeiten:
In Gríanàrdan gibt es eine ganze Reihe besonderer oder sagenumwobener Orte, sehenswerter Naturwunder oder legendärer Stätten. An erster Stelle ist hier wohl der Tiefe Grund mit seinem nassen, nebelverhangenen, grünen Labyrinth zu nennen, den man einzig und allein auf der Nordstraße mit ihren breiten, steinernen Brücken sicher durchqueren kann, und um den sich zahlreiche Legenden ranken. Der Sage nach hausen hier eine schreckliche Bean-Sidhe, ein Troll unter der Brücke und die furchtbare Sumpfmairi, eine Waldschratin oder Goblinhexe oder Sumpftrollin  (oder etwas ganz anderes). Was davon auch der Wahrheit entspricht, es kommt immer wieder vor, dass Reisende, die sich von der Straße wagen, auf Nimmerwiedersehen in den Sümpfen verschwinden.

Keine Legende ist, dass der Kronschatz der Dornenkönige vor Jahrtausenden hier im Tiefen Grund unterging. Es heißt, dass der letzte König Rhondayrs, Brenin Loegr, nach dem Fall seines Reiches auf der Flucht mit seiner Wagenkolonne, die all seine Habe, auch die Kronjuwelen, enthielt, an den Tiefen Grund kam. Der König, verfolgt von seinen Feinden, konnte keinen Umweg in Kauf nehmen und versuchte durch den düsteren Nebel zu fahren. Die Kolonne verfehlte aber im tückischen Sumpf den richtigen Pfad, denn damals gab es die Große Nordstraße noch nicht, und versank mit Mann und Maus im Moor. Nach dem Gold Rhondayrs haben schon zahllose Abenteurer im Tiefen Grund gesucht, gefunden hat es bislang jedoch noch niemand.


Der Tiefe Grund und die Grünwasser in Gríanàrdan

In den Sonnenhügeln im Norden des Landes soll der Sage nach das einzige Einhorn der Immerlande außerhalb des Dunkelwaldes leben, doch diese Legende beansprucht auch Draingarad für sich, und niemand, noch nicht einmal der Weiseste, könnte sagen, ob das Einhorn nun gerade in den östlichen Sonnenhügeln, also in Gríanàrdan, oder in den westlichen Sonnenhügeln, also in Draingarad, umherwandert – falls es denn überhaupt ein Einhorn außerhalb des Dunkelwaldes gibt. Sicher jedoch ist, dass in den Sonnenhügeln Gríanàrdans der Heimliche Grund verborgen liegt, ein verstecktes Tal in dem sich eine alte Kultstätte der Faune befindet zu dem auch immer wieder Faune aus den Llelarebenen wandern.

Weitere besondere Orte des Landes sind die mächtige Festungsstadt Caer Morwynig mit ihren inneren und äußeren Wällen, gewaltigen Wehrmauern und Zinnentürmen, der Bannforst, ein Waldgebiet westlich der Stadt Bailaweyr, das allein dem Haus Weyr zur Jagd vorbehalten ist, die märchenhaft schönen Neidra-Seen am Fluss Neidra und die Geisterherberge an der Straße von Caerhen nach Mawr Hafran, die nur alle sieben Jahre an Allerseelen für eine einzige Nacht auftaucht und deren Fluch bisher noch nicht gebrochen werden konnte. Weitere besondere Örtlichkeiten sind der Große Markt und Hafen von Mawr Hafran, wo man für das nötige Silber alles kaufen kann, was das Herz begehrt so lange man nicht danach fragt, woher es kommt, das alte Gasthaus "Zum Rauchenden Phönix" an der Großen Nordstraße, wo die Schankmaiden willig sind und das Bier furchtbar stark ist, der große Gasthof "Kalter Drache" in Mawr Hafran, die "Fröhliche Harpyie" in Caerfaddon, und noch viele mehr.

(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
In Gríanàrdan, das im nordöstlichen Larisgrün liegt, herrscht überwiegend Laubwald vor. Besonders berühmt ist das Fürstentum für seine uralten Buchenwälder, aber auch für die mächtigen Sumpfzypressen des Tiefen Grunds. Freilich gibt es auch Kiefern, Fichten und andere Nadelbäume in Gríanàrdan, doch herrschen Buchen, Esskastanien, Ulmen, Linden und Birken vor, im Tiefen Grund gibt es auch zahlreiche Schwarzerlen. Überall in Gríanàrdan, aber vor allem im Westen des Landes, gedeiht eine hochwachsende Farnart, die nur hier und nirgends sonst vorkommt: der Faunenfarn, so benannt nach den wie Faunenhörner gedrehten Blättern. Eine weitere weit verbreitete Pflanze ist der überall wild wachsende Waldhopfen, aus dem das berühmte Samtbier gebraut wird. Im Banhadlen Bryn wächst Sonnenginster, der wild nur in diesen Bergen vorkommt. Außerdem ist das gesamte Fürstentum reich an wohlschmeckenden Pilzsorten wie Steinpilz, Bronze- und Goldröhrling, Sithechfanfaren, Waldritter, Speisemorchel, Eierschwamm und Fette Henne. Der Gríanhut ist sogar eine äußerst kostbare Delikatesse, die in den feuchten Randgebieten des Tiefen Grunds heimisch ist und auf den Märkten des Landes mit Gold aufgewogen wird. Im Tiefen Grund selbst gibt es außerdem einige Pflanzen, die ausschließlich in diesen Sümpfen vorkommen, etwa die Riesenseerose, der Moorkelch, das Klageschilf, Silberbinsen und das seltene und besonders wertvolle Singende Kraut.

(c) by Immerlan.deGríanàrdan ist ein äußerst wildreiches Fürstentum, vor allem Schwarzhirsche, Wildschweine und Rehe kommen in großer Zahl vor, ebenso wie Liptiks und andere kleine Nagetiere. Auch Raubtiere wie Grymauchs und Silberwölfe, Grimbarts, Goldfüchse und Marder sind häufig. Im Spätherbst und Winter ziehen auch Branbüffel in großer Zahl durch die Wälder des Landes. Im Tiefen Grund leben Ildorelotter, Dramoraale und Silberhechte, Moosschildkröten, Zwölfaugen und eine Vielzahl von Fröschen, Kröten und Lurchen. Außerdem nistet in dem weitläufigen Sumpfgebiet eine unüberschaubare Zahl von Wasservögeln wie Blaureiher, Narrenenten und Nurmstörche, Sumpfgänse, Helmtaucher und Faêyrisschwäne. Im Ildorel leben Blaufelchen, Zander, Sterngucker, Zwölfaugen, Bachforellen, Forellenbarsche, Graskarpfen, Barben und Grundeln, Inarimuscheln, Ildorelkrebse, Goldhummer und noch viele mehr. Tiere, die ausschließlich in Gríanàrdan vorkommen, sind die Malmschildkröten, welche nur im Tiefen Grund leben. Das Gríanpferd wird hauptsächlich um die Stadt Caerfaddon gezüchtet und hat als edles Warmblut weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus Berühmtheit erlangt.   

 

Vorherrschender Glaube:
In Gríanàrdan herrscht wie überall in den Herzlanden der Zwölfgötterglaube vor. Vor allem werden Amitari, Anukis, Amur, Vendis und Bran verehrt. Es gibt jedoch auch viele einst heilige Herzbaumhaine aus alter Zeit und so mancher einfach Waldbauer, Fischer oder Jäger hängt noch immer dem alten Ealaraglauben an. Es gibt einige Druiden in Gríanàrdan, doch kein besonderes Heiligtum Ealaras.

 

Wichtige Tempel, Heiligtümer und Pilgerstätten:
Der Zwillingstempel von Caer Morwynig, ein Heiligtum Amitaris und Anukis', dürfte der bedeutsamste Tempel Gríanàrdans sein. In Mawr Hafran gibt es einen großen Amurtempel und jede Stadt besitzt zumindest ein kleineres Götterhaus oder Schreine für jeden der Zwölf. In Bailaweyr wird zudem seit mehr als vier Jahrzehnten an einem gewaltigen Brantempel gebaut, doch seine Vollendung ist noch lange nicht in Sicht. Das Land besitzt weder alte Heiligtümer, noch berühmte Pilgerstätten.


Wichtige Handelspartner:
Gríanàrdan ist nicht wählerisch, was seine Handelspartner angeht und macht eigentlich mit jedermann Geschäfte, sofern es sich für das Land lohnt – durchaus auch mit zwielichten oder moralisch fragwürdigen Handelspartnern. Das Fürstentum hat zudem ein festes Handelsbündnis mit Torhof in Ardun, treibt jedoch ebenso Handel mit allen anderen freien Fürstentümern der Herzlande, sowie mit den Drachen- und Rhaínlanden.


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Gríanàrdan ist nicht gerade mit Bodenschätzen gesegnet. Das Land besitzt zwar einige sehr schöne und ergiebige Sandsteinvorkommen, die auch fleißig genutzt werden, ansonsten jedoch nur noch ein wenig Schiefer, sowie etwas Nickel, Zinn, Zink und Quecksilber. In den Sonnenhügeln gibt es auch Edelsteine wie Feenschimmer, Waldherz, Purpurfeuer und Lapis.

Der wahre Reichtum Gríanàrdans liegt jedoch in den fischreichen Gewässern des Ildorel und der heimischen Flüsse, dem Wald und seinen Erzeugnissen, sowie dem reichen Segen an seltenen Pflanzen mit heilenden oder giftigen Wirkstoffen.

Hauptimportgüter:
Getreide, Feld- und Südfrüchte, Eisen und Eisenwaren, Stahl und Stahlerzeugnisse, Wein, Gewürze, Stoffe und Tuche, sowie Luxusgüter aller Art.

Hauptexportgüter:
Fisch und Fischereierzeugnisse, Schwarzes und Rotes Samtbier, Faunenfarnblätter, Holz und Edelholz, etwas Papier, Zinn und Zinnwaren, Pelze, Felle und Leder sowie Ledererzeugnisse aller Art,  Gríanwolle und Wollstoffe, Heil- und Giftpflanzen


Sozialstruktur:
Der größte Teil der Bevölkerung Gríanàrdans besteht aus einfachen Fischern, Waldbauern, Jägern, Hirten, Handwerkern und einfachen Kriegern. Eine solide Mittelschicht gibt es  nur in den größeren Städten und das Fürstentum nennt nur wenige reichere Bauern oder Viehzüchter sein Eigen. Es herrscht Feudalismus in drei Ebenen: an der Spitze der Hierarchie steht der Fürst des Landes, ihm sind die fünf Marklords, die Mér-Iarlls, unterstellt und diesen wiederum Ritter und kleine Landadlige.

Die Herrschaft der Weyrs in Gríanàrdan ist streng und weit despotischer als andernorts in den Herzlanden, außerdem sehr darauf bedacht, alle Macht und den meisten Reichtum des Landes in der eigenen Sippe zu halten - was ihnen oft genug den Unmut ihrer eigenen Marklords und Ritter einbringt.

Nirgendwo in den Herzlanden wird der Zehnte so hoch angesetzt und so unnachgiebig eingetrieben, Gesetze werden äußerst streng ausgelegt und Vergehen hart, manchmal sogar willkürlich bestraft. Die Weyrs haben keinen sonderlich guten Ruf in den Herzlanden. Sie gelten als machthungrig, intrigant und unzuverlässig – leider jedoch auch als äußerst fruchtbar. Lord Almar Weyr ist nicht mehr der Jüngste und er nennt acht legitime und ein Dutzend Bastardsöhne sein Eigen - die meisten herzländischen Fürstentümer fürchten den Tag, an dem er seinen letzten Atem aushaucht… denn für so viele hungrige Mäuler ist der Kuchen Gríanàrdan viel zu klein. (Oder aber sie hoffen darauf, dass so viele hungrige Mäuler beim Streit um den Kuchen von ganz allein weniger werden.)

Politik:
Gríanàrdan ist weder allzu groß noch allzu reich und auch nicht mit beliebig vielen Bewohnern gesegnet, die man auf Schlachtfeldern opfern könnte – und das sind wohl die einzigen Gründe, warum das Land noch nicht sämtlichen anderen Fürstentümern der Herzlande den Krieg erklärt hat. Die Politik Gríanàrdans ist nämlich, milde ausgedrückt, als streitsüchtig zu beschreiben, außerdem noch als eitel, selbstherrlich, arrogant und abgefeimt. Besser gesagt, die Politik des Hauses Weyr ist all das… die meisten Marklords Gríanàrdans bemühen sich im Allgemeinen darum, den Ball flacher zu halten und das katastrophale Betragen ihres Herrscherhauses in der Außenpolitik wahlweise herunterzuspielen oder zu ignorieren, oder, wenn alles nichts mehr hilft, zu entschuldigen und irgendwie abzumildern. Doch auch sie sind stolz und oftmals zu herrschsüchtig. Auch die Weyrs wissen, dass ihr Land vom Handel lebt und sie sich nicht ungestraft alles erlauben können, wollen sie es sich nicht vollends mit dem mächtigen Nachbarn Talyra oder ihren Handelspartnern verscherzen, aber sie sind die Lords des Tiefen Grundes und Reisende müssen ihr Land auf dem einzigen sicheren Weg nach Norden passieren.


Geschichte:
Das Fürstentum Gríanàrdan entstand im Krieg der Rosen, der in den Jahren 1975 – 1995 des Vierten Zeitalters zwischen den verschiedenen Zweigen des Hauses Rascoyne tobte. Im Jahr 1974 VZ war Lord Rhys Rascoyne, Herr von Draingarad, ohne legitimen Erben gestorben und mehrere Linien seines Hauses stritten in den folgenden zwanzig Jahren mit Waffengewalt um die Herrschaft über Draingarad, zu dem die Lande des heutigen Gríanàrdan damals noch gehörten. Der Krieg der Rosen endete erst, als der Imperator von Ûr selbst einschritt und das Fürstentum unter den letzten beiden verbliebenen Erbanwärtern, Cardeg Rascoyne von Dornheim und Æthelstan Iorc von Caer Morwynig, aufteilte. Æthelstan Iorc erhielt dabei die Ländereien im Westen, vom Ufer des Ildorel bis zu den östlichen Ausläufern der Sonnenhügel. Er wurde vom Statthalter der Provinz Ildorien zum Fürsten ernannt und gründete Gríanàrdan im Jahr 1996 des Vierten Zeitalters.

Das Haus Iorc erwies sich jedoch als gutes Herrscherhaus und begann mit gesundem Eifer, aber auch mit Umsicht die Geschicke des noch so jungen, nur spärlich besiedelten und obendrein noch alles andere als wohlhabenden Landes zu meistern. Der Aufschwung kam nur langsam und anfänglich sehr dürftig, aber er blieb stetig und in den folgenden fünf Jahrhunderten mauserte sich Gríanàrdan zu einem zwar immer noch kleinen und allgemein eher dünn besiedelten, aber selbstbewussten und auch bescheiden vermögenden Land. Das Haus Iorc holte Handwerker, vor allem gute Gerber, Holzschnitzer und Baumeister ins Fürstentum, ließ Städte gründen, verschaffte Dörfern an der Nordstraße das Marktrecht, bemühte sich um Druiden, Priester und Gelehrte, ließ Gasthöfe und Tempel errichten sowie die drei großen Brücken über den Elarecálin im Tiefen Grund, was das Reisen sehr erleichterte. Die Gründung der beiden Städte Rhydychen (2335 VZ) und Caerhen (2497 VZ) fallen in diese erste Blütezeit Gríanàrdans.

Unruhige Zeiten für Gríanàrdan begannen im Jahr 2690 VZ, als Argon der Eroberer zum Statthalter der imperialen Provinz Ildorien wurde. Argon war ein kriegerischer Mann und stellte ein mächtiges Heer zusammen, für das auch Gríanàrdan Ritter, Bogenschützen, Schwertkämpfer und Späher zu entsenden hatte. Zum Glück für ganz Ildorien entfachten die zwölf Argonschlachten gegen die Drachenlande in den Jahren 2702 - 2704 VZ nur einige Strohfeuer und keinen Flächenbrand, auch wenn Gríanàrdan empfindliche Verluste an Männern hinnehmen musste.

Von den großen Unruhen, die das Imperium von Ûr ab dem Jahr 2700 VZ heimsuchten und allmählich erschütterten, bekam man so weit im Norden der Herzlande zunächst kaum etwas zu spüren. Im nachfolgenden Krieg der Ungezählten Tränen musste jedoch auch Gríanàrdan, wie alle Fürstentümer und Provinzen Ûrs, Männer, Waffen, Pferde, Ausrüstung und Kriegsgeld entsenden. Die folgenden dreizehn Unglücksjahre während des Krieges, der mit den fürchterlichen Zerstörungen im Süden der Immerlande und dem Untergang des Imperiums von Ûr endete, trafen das Fürstentum dagegen mehr als hart. Es gab kaum noch Reisende und schon gar keinen Handel auf der Nordstraße mehr, alle Schiffe waren beschlagnahmt, um die Häfen des Südens zu schützen, so dass kaum Fischfang betrieben werden konnte, viele Männer fielen auf den Schlachtfeldern des Imperiums und das Land verlor in den Wirren des Krieges seinen Fürsten Lord Trahern Iorc und dessen vier Söhne.  

Zu Beginn des Fünften Zeitalters herrschten Chaos und Kriege allerorts in den Herzlanden, der ehemaligen imperialen Provinz Ildorien, zu denen auch Gríanàrdan gehörte. Das Imperium von Ûr war vergangen, und die wenigen verbliebenen Lords und Ritter stritten um seine Reste wie hungrige Wölfe. In Gríanàrdan hatten nach dem Verlust Lord Iorcs und seiner Söhne die  Weyrs die Macht ergriffen, untermauerten ihren Anspruch auf das Fürstentum durch eine fragwürdige und vermutlich erzwungene Heirat mit der gerade zwölfjährigen Tochter des gefallenen Lords, der Jungfer Heresuid Iorc, und schwangen sich so zu den neuen Herren Gríanàrdans auf. In den Herzlanden herrschte vierzig Jahre nach dem Ende des Vierten Zeitalters und dem Großen Krieg die Zeit des Blutes und der Kleinkriege und es zeigte sich schon bald, dass die Weyrs von einem ganz anderen und weitaus ruhmsüchtigeren, kriegerischeren Schlag waren als die alten Fürsten des Hauses Iorc. Erst die Schlacht um Dornheim im Jahr 37 FZ, die mit einer vernichtenden Niederlage der Weyrs endete, lehrte das Haus zumindest für eine ganze Weile so etwas wie Demut, wenn sie auch die Schmach des Dornheimer Honigs bis heute nicht vergessen haben.

Mehr als zweihundert Jahre später, als Gríanàrdan sich wieder weitgehend von den harten Kriegsjahren und der Zeit der Wirren erholt hatte und bescheidener Wohlstand eingekehrt war, brach im Jahr 295 FZ die Pest aus und wütete entsetzlich im Fürstentum – fast die Hälfte aller Einwohner Gríanàrdans starben in den zwei großen Wellen der Seuche, die das Land bis zum Herbst 296 FZ heimsuchten. Kaum war die Pest überstanden, verlegten die Weyrs den Fürstensitz aus dem alten und geschichtsträchtigen Caer Morwynig in den Norden das Landes, weitab der Großen Nordstraße, und gründeten die Stadt Bailaweyr (300 FZ). Manche behaupten, dies geschah aus Angst vor einem erneuten Ausbruch der Seuche, die sich über die Handelswege am schnellsten verbreitete und eher selten in die entlegenen Städte und Dörfer kam. Der Bau der Stadt verschlang in den nächsten hundert Jahren Unsummen, die das Volk von Gríanàrdan alsbald in Form höherer Steuern zu spüren bekam, was im Jahr 372 FZ zum Aufstand führte, der jedoch blutig niedergeschlagen wurde. In den Jahren 440 bis 443 FZ kamen die Wintersommer und brachten so kalte und regnerische Witterung mit sich, dass es zu Missernten und nachfolgenden Hungersnöten kam. Da Gríanàrdan als waldreiches Fürstentum nicht sonderlich abhängig von der Landwirtschaft war, konnte man sich mit Fischfang, Pilzen und allerlei anderen essbaren Waldpflanzen recht gut über Wasser halten und kam gut über die Runden. Ganz anders als in benachbarten Fürstentümern wie dem Verdland und Draingarad, machte man sich jedoch nicht die Mühe, leidenden Handelspartnern oder anderen schwerer betroffenen Gegenden hilfreich unter die Arme zu greifen, woher das heute noch gebräuchliche Sprichwort "In Gríanàrdan hat man nichts zu geben" stammt, wenn es um mildtätige Freigiebigkeit geht. 

Ab dem Jahr 450 FZ begann man in Gríanàrdan mit dem Bau des großen Brantempels in Bailaweyr, was zu einer weiteren Anhebung der Steuern und Abgaben führte. Im Jahr 481 FZ kam es daher zum zweiten Aufstand, genannt dem 'Bailasturm.' Beim Eintreiben des Zehnten im Frühjahr gab es die ersten Aufstände in Caerfaddon und Caer Morwynig. Die Rebellen aus Caer Morwynig, geführt von Ynyr dem Schmied, eroberten die Stadt Caerfaddon, die sich im Goldscheinmond vollständig in ihrer Gewalt befand. Gemeinsam mit den aufständischen Waldbauern, Handwerkern und Jägern aus Caerfaddon zogen die Rebellen nach Bailaweyr und verschafften sich Zugang zur Stadt, wobei mehrere Adlige getötet wurden, unter ihnen auch ein Bruder des Fürsten und der Schatzmeister Gríanàrdans. Am 30. Goldschein kam es zur ersten Unterredung zwischen den Aufständischen und Fürst Llygad Weyr. Die Rebellen formulierten ihre Forderungen und der Fürst bat sich Bedenkzeit aus, die ihm bis zum Mittag des folgenden Tages gewährt wurde. Am 1. Sonnenthron kam es zum zweiten Zusammentreffen, bei dem weitreichende Zugeständnisse und eine Senkung der Steuern versprochen wurden. Bei der Unterredung kam es jedoch zu einem Handgemenge, bei dem Ynyr der Schmied getötet wurde. Die nun führerlosen, geschockten Aufständischen wurden von den Wachen des Hauses Weyr umzingelt, erhielten aber freies Geleit, wenn sie ohne weitere Forderungen und in Frieden in ihre Städte und Dörfer zurückkehren würden, was sie auch taten. Keines der fürstlichen Versprechen wurde umgesetzt. Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, ließ Fürst Llygad Weyr die Anführer des Aufstandes hinrichten und speiste sein Volk mit den Worten "Knechte seid ihr und Knechte werdet ihr auch bleiben" ab. Im Zuge dieser Ereignisse wanderten zahlreiche gríanàrdische Bauern nach Blurraent aus, wo sie willkommen waren, sich niederließen und den – heute blühenden – kleinen Marktflecken Faunmarket gründeten, was zu Spannungen zwischen der Freien Stadt Blurraent und dem Fürstentum führte, die bis heute noch nicht wirklich beigelegt sind.

Von den Nargüberfällen im Larisgrün ab dem Jahr 503 FZ blieb Gríanàrdan verschont und nutzte die Gelegenheit gleich, um die Grenzen des im Westen angegriffenen Draingarads zu plündern. Der Überfall auf die Stadt Savernan schlug jedoch völlig fehl und endete mit dem Tod Sire Emrys Weyrs, Lord Almars ältestem Sohn, der in der Grünwasser ertrank. Als Draingarad Genugtuung für den Angriff forderte und drohte, einen Großen Rat der Freien Fürsten einzuberufen, um die Angelegenheit untersuchen zu lassen, behauptete Gríanàrdan, Sire Emrys habe auf eigene Faust und gegen den Willen seines Hohen Vaters gehandelt und präsentiere umgehend eine Urkunde, die den toten Fürstensohn bereits seit Monden als Geächteten brandmarkte, auf der die Tinte jedoch noch nicht einmal getrocknet war. In den letzten paar Jahren wurde es etwas ruhiger um das allzeit zänkische Haus Weyr, doch seine nächsten Schandtaten werden vermutlich nicht lange auf sich warten lassen.


Einflussreiche Familien und Personen:
Neben dem Haus Weyr, dem Herrscherhaus Gríanàrdans und den Häusern der Marklords gibt es im Fürstentum noch einige weitere bedeutende, einflussreiche, wohlhabende, wichtige oder schlicht bekannte Personen:

Maester Iefan, ein Alchemist und Gelehrter von zweifelhaftem Ruf, Rechte Hand Lord Almar Weyrs
Sire Sawyl aus dem Haus Weyr, Waffenmeister von Bailaweyr
Sire Gwythyr der Gerechte, eigentlich Gwythyr aus dem Haus Cadwgawn, Nauarch von Gríanàrdan, Kommandant der Siballe
Sire Cadogan Grauhaar, Ritter Anukis' und Kommandant der Brückenwächter des Tiefen Grunds, Verweser der Feste Rhydychen, Wächter der Nordstraße
Sire Bracalan ap Gwaerin, Verweser der Feste Caerhen, Wächter des Nordwegs
Marlain von Caerfaddon, Priesterin Amitaris im Zwillingstempel von Caer Morwynig
Irarthorn von Seemarket, Priester Anukis' im Zwillingstempel von Caer Morwynig
Ivailes der Greise, Hohepriester Amurs im Amurtempel von Mawr Hafran, ein alter, gebrechlicher Mann
Schwarzerle, wandernde Eichenpriesterin und erklärte Freundin, manchmal sogar Verbündete der 'Bruderschaft des Waldes'
Heilyn Grünfinger, eigentlich Heilyn aus dem Haus Brynmor, Schwarzerles Lehrling, noch ein Junge
Aled ap Andras, genannt Aled der Weise, Baumeister und Steinmetz, Tempelbaumeister des Brantempels in Bailaweyr
Nadiran der Weise, Leiter der Morwynakademie zu Caer Morwynig, einst eine Koryphäe auf dem Gebiet der Mystik und Sagenkunde und ein großer Gelehrter, heute ein alter und müder Mann
Stiana von Caer Morwynig, eine noch junge, aber mit den 'Zwielichtklagen' schon berühmt gewordenen Bardin und Dichterin
Siarl Rhydderch, Wirt des 'Kalten Drachen' am Unteren Markt in Mawr Hafran
Cad, auch Cad der Gute, Cad Schlitzohr oder Cad Fassbauch genannt, Wirt des 'Rauchenden Phönix' an der Großen Nordstraße
Elin Hareth, genannt die Lange Elin, Wirtin der 'Fröhlichen Harpyie' in Caerfaddon
Iain Beart, ein berühmt-berüchtigter, furchtbar gut aussehender und furchtbar eitler Freibeuter, Schmuggler, Tausendsassa, Glücksritter und Meisterspäher aus Porth Glesyn. Böse Zungen behaupten, er mache die Kaperfahrten mit seinem Schiff der Kreischenden Nymphe samt und sonders im Auftrag der Weyrs und sei somit der einzige fürstlich legitimierte Pirat des Ildorel. Immerhin hat man ihm noch zu Lebzeiten ein Denkmal in Porth Glesyn errichtet (das er jedoch, wie noch bösere Zungen zu wissen glauben, höchstselbst gestiftet und sogar aus eigener Tasche bezahlt hat)
Robyn Goch, genannt der Rote Robyn oder auch Robyn Langbogen, Robyn der Geächtete, Waldläufer und Raubritter, Anführer der Bruderschaft des Waldes, geschworener Feind der Weyrs und meist gesuchter Mann Gríanàrdans
Krummling, Malachitauge, Bruk der Flüsterer, Witwenmacher, Conry der Weiner, Flinkfinger, der Aal, Maester Tak und die schnelle Gwyn – Geächtete, Männer und Frauen der Bruderschaft des Waldes
Maus, ein noch sehr junger, aber äußerst geschickter Dieb in Mawr Hafran


Regionale Fest- und Feiertage:
In Gríanàrdan gelten besonders die Festtage jener Götter, die in dem Fürstentum am meisten verehrt werden - also Amurs Hochtag am 30. Eisfrost, Vendis Hochtag, der Tag der Stürme am 4. Sturmwind, Anukis Hochtag oder die Große Jagd am 3. Nebelfrost und der Tag der Schwerter, Brans Hochtag, am 12. Nebelfrost.


Regionale Währungen und Maße:
Es gelten die allgemein üblichen Maße und Währungen.


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