~ Die Herzlande ~

 

(c) by Immerlan.deVerdland


Hauptstadt:
Hauptstadt und Fürstensitz des Landes ist die Stadt Verd am gleichnamigen Verdsee

Landeswappen:
Das Wappen des Fürstentums zeigt einen schwarzer Eber auf grünem Feld


Bevölkerungszahl:
Das Verdland ist wie alle Fürstentümer der Herzlande im nördlichen Larisgrün eher dünn besiedelt und hat nach neuerer Schätzung etwa 130.000 Bewohner, 25.000 davon allein in Verd.


Bevölkerungsanteile:
Nur etwa 75% der Bevölkerung des Verdlandes sind Menschen, weitere 20% stellen zahlreiche Feen-  und Koboldvölker, und etwa 5% andere wie Elben, Mogbars, Halbelben und Zwerge.

Sprachen:
Im Verdland wird die Allgemeinsprache gesprochen, das alte Tamaraeg hört man nur noch in abgelegenen Dörfern


Regierungsform:
Das Verdland ist ein Freies Fürstentum der Herzlande

Herrscher:
Fürst des Verdlandes und unumschränkter Herrscher des Fürstentums ist Lord Iowerth Navarr aus dem Haus Navarr, von anderen Lords der Herzlande oft "der alte Navarr" genannt. Er ist nicht mehr jung, gehört jedoch noch lange nicht zum alten Eisen.

Die Marcher Lords, Grafen der drei Marken des Verdlandes:
Lord Maelor Iorwerth aus dem Haus Iorwerth, Graf der Feenmark
Lord Rhodri Mawr, genannt Rhodri der Große aus dem Haus Anarawd, Graf der Nordmark
Lord Morgan Hen aus dem Haus Cadfan, Graf der Seemark

 
(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:
Das Verdland ist nach Sûrmera das größte der ildorischen Fürstentümer und liegt im äußersten Nordwesten der Herzlande. Es grenzt im Norden, Nordwesten und Westen an die Rhainlande, im Südwesten an die Sümpfe von Nedserd, im Osten an Draingarad und im Süden an Talyra. Das Verdland ist unterteilt in drei Marken – die Nordmark, die Feenmark und die Seemark, die jeweils einem Grafen unterstehen.


Klima und Landschaft:
Im äußersten Nordosten der Herzlande gelegen, ist das Klima des Verdlandes kühler und feuchter als weiter im Süden und eher gemäßigt, denn mediterran. Außerdem ist es natürlich soweit im Landesinneren kontinental geprägt und nicht begünstigt vom mildernden Einfluss der Meere. Die Sommer sind für gewöhnlich lang, aber alles andere als heiß, bestenfalls gemäßigt warm, die Winter dagegen überraschend kalt und schneereich. Der Herbst ist golden und mild, das Frühjahr für gewöhnlich kühl und feucht, aber sonnig.

Das Verdland besteht zu mehr als zwei Dritteln aus dichtem und weitgehend unbesiedeltem Wald mit sanften, runden Tälern und weich ansteigenden Hügeln. Nur in der Seemark, entlang des Frostwegs und rund um die wenigen Städte und Dörfer gibt es fruchtbares Weide-, Wiesen- und Ackerland. Der Verdsee ganz im Süden des Landes gelegen, ist der sechstgrößte See der Immerlande. Seine Wasser sind klar und tief, von indigoblauer Farbe und äußerst fischreich. Im Westen des Fürstentums liegen die Feenhügel, ein kleines Gebirge, das nach Norden und Nordosten hin verhältnismäßig steil abfällt, und sich nach Süden sanft und ganz allmählich abflacht. Die Feenhügel werden von mehreren tiefen Tälern durchschnitten und gelten als äußerst malerische Landschaft.


Impressionen des Verdlandes


Wichtige Berge und Gebirge:
Das einzige Gebirge des Landes sind die Feenhügel im Westen des Fürstentums. Der höchste Gipfel der Feenhügel ist der Caderidris mit etwas über 2400 Schritt Höhe. Die tiefen Wälder Verds sind jedoch immer wieder von verwitternden Sandsteinfelsen und mächtigen Steinformationen durchzogen und generell sehr hügelig mit sanften, bewaldeten Erhebungen und weiten, flachen Senken und Tälern dazwischen.

Wichtige Gewässer:
Das wichtigste Gewässer des Fürstentums ist natürlich der Verdsee mit seinen reichen Fischgründen, aber auch die die Flüsse Aiterach, Feenwasser, Melynllyn und Bârlad sind von Bedeutung. Der Aiterach entspringt in den Sonnenhügeln im benachbarten Draingarad, mündet zwischen Penllyn und Kabouterain in den Rhaín und ist zwar nicht schiff- aber flößbar,  was ihn zu einem wichtigen Handelsweg macht.

Wichtige Städte und Dörfer:
Verd selbst, die Hauptstadt und der Fürstensitz, ist zugleich die größte und bedeutsamste Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte des Fürstentums Verdland sind Penllyn, Mechain, Emlyn, Lanberis und Caerenion am Frostweg, Rhosyr und Schwarzfels am Verdsee, Wisperwald und Weidenfurt am Melynllyn, Cantref in den Feenhügeln und Dinllaen am Aiterach.


Die Goldene Festung von Cantref am Fuß der Feenhügel und die Stadt Verd am Verdsee


Wichtige Institutionen:
Die Akademie der Alchemistischen Künste in Roshyr ist eine bedeutsame Stätte der Gelehrsamkeit auf diesem Gebiet im Verdland und genießt überall in den Immerlanden einen ausgezeichneten Ruf. In Emlyn findet sich außerdem seit einigen Jahren auch eine größere Zauberschule, genannt das "Haus der Elemente".


Wichtige Verkehrswege:
Der Frostweg, der gleichsam die Ostgrenze des Verdlandes zu Draingarad bildet, ist die wichtigste und bedeutungsvollste Handelsstraße des Landes. Eine weitere wichtige Handelsroute ist Glyndwr's Weg, ein sehr alter Pfad, welcher von Caerenion am Frostweg über Rhosyr und Verd nach Schwarzfels und zur Weidenfurt führt. Von Wisperwald aus führt die Alte Weststraße,durch die Feenhügel in den Süden der Rhaínlande.  


Besondere Örtlichkeiten:
Das Verdland besitzt einige nennenswerte Orte, Gegenden und Plätze, auch wenn es mit sonderbaren Örtlichkeiten oder seltenen Naturwundern nicht so gesegnet ist wie die umliegenden Fürstentümer. Im Südwesten des Verdlandes liegt Garlans Wall, eine uralte Steinmauer, die verwittert, von Moos und Wald überwuchert, und an den meisten Stellen nicht einmal mehr mannshoch ist. Ihr Sinn und Zweck gibt den Verdländern schon seit Jahrhunderten Rätsel auf. Niemand weiß, wer sie einst errichtet hat oder aus welchem Grund, denn sie zieht sich einfach nur mitten durch den Wald und reicht in einem sanften Bogen von Wisperwald bis Weidenfurt.

Zwischen den beiden Höhenzügen der Feenhügel, dem höheren, nördlichen und dem flacheren südlichen, liegt ein bewaldetes Tal, in dem sich Sils Garten befindet, eine Ansammlung riesiger Felsbrocken und bizarrer Steinformationen, rundgeschliffen von Witterung und Alter, bewachsen mit Moos und Flechten. Manche Steine scheinen wie seltsame Tiere geformt, andere wie Pflanzen, so gibt es die steinerne Rose, die Schattenkatze und das Dreihorn. Die Legende erzählt, der Gott Sil habe diesen Garten vor langer, langer Zeit aus Langeweile erschaffen, während er auf seine Gemahlin Amitari wartete, die damit beschäftigt war, den Dunkelwald mit allerlei wundersamen Pflanzen zu erfüllen.

Nordwestlich der Stadt Cantref liegt in den Feenhügeln auch Modron's Quell, eine Quelle die aus einem Felsen sprudelt und der Ealara geweiht ist. Ihr Wasser besitzt besondere Kräfte und beschleunigt das Heilen von selbst schwersten Wunden und Verletzungen auf geradezu magische Art und Weise – bei Krankheiten des Körpers oder des Geistes ist es jedoch einfach nur wohlschmeckendes Quellwasser. Modron's Quell ist nach Bro'Kell' Iain außerdem das zweitgrößte Druidenheiligtum des Verdlandes.

Bro'Kell' Iain liegt mitten in der Stadt Verd auf einem Hohen Hügel, genannt das Herz des Waldes und dürfte der größte Hain von Herzbäumen in den gesamten Immerlanden sein. Viele von ihnen tragen Gesichter, einige sind sicherlich viele tausend Jahre alt und breiten ihre mächtigen Kronen schützend über die Mitte der Stadt. Bro'Kell'Iain ist auch eine Pilgerstätte für Ealaragläubige aus den ganzen Herzlanden und von noch weiter her.

Heilige Haine alter Herzbäume sind ohnehin zahlreich im Verdland, als besonders schön gilt der Ealarahain von Dynllaen, der zwar klein ist, aber einige sehr alte und mächtige Bäume beherbergt. Weitere besondere Orte des Verdlandes sind die Akademie der Alchemistischen Künste in Rhosyr, die Koboldsiedlungen im Bârladtal  und die geheimnisvolle Feenstadt Konhoyarn Chain'Mal in den südlichen Feenhügeln.


(c) by Immerlan.deRegionale Flora und Fauna:
Das Verdland ist außergewöhnlich wildreich. Die weiten, menschenleeren Waldbestände im Norden des Landes und die offenen und halboffenen Landschaften des Südens beherbergen Wildschweine, Schwarzhirsche, Rehe, Wildgeflügel und Waldkaninchen, sowie Liptiks und Eichhörnchen in großer Zahl. Es gibt aber auch große und kleine Raubtiere wie Grymauch und Branbären, Silberwölfe, Grimbarts, Waldmarder und Luchse, Raub- und Waldvögel.

Das Verdland liegt im nördlichen Larisgrün, in welchem zumeist Buchen, Eichen, Fichten, Kiefern, vereinzelt Sicheltannen und Schwarztannen, Kastanien, Ulmen, Linden und Herzbäume wachsen. Diese uralten, heiligen Bäume der Druiden findet man überdurchschnittlich häufig in den Wäldern der Nordmark und der Feenmark. Besondere Tier- und Pflanzenarten, die ausschließlich im Verdland und nirgends sonst vorkommen, gibt es nicht, sieht man einmal von den Verder Schweinen ab, die halbwild in den lichten Wäldern rund um die menschlichen Siedlungen leben und nur hier gezüchtet werden und einer einzigen Farnart, die in den Feenhügeln endemisch ist, der Koboldsfarn.


Vorherrschender Glaube:
Das Verdland ist das einzige Freie Fürstentum der Herzlande in dem im Fünften Zeitalter wieder der alte Ealaraglaube vorherrscht und das Druidentum großen Einfluss besitzt. Der Zwölfgötterglaube ist zwar ebenfalls vertreten und hier werden vor allem Amitari, Anukis und Sil verehrt, doch das Haus Navarr, das Herrscherhaus des Landes, hängt schon seit drei Jahrhunderten dem Ealaraglauben an und die meisten Verdländer haben es ihnen nachgetan.


Wichtige Tempel, Heiligtümer und Pilgerstätten:
Es gibt einen großen Amitaritempel in Rhosyr, einen Anukistempel in Dinllaen und einen Siltempel in Lanberis. Größtes Heiligtum des Landes ist der Bro'Kell' Iain, der Ealarahain der Stadt Verd auf einem hohen Hügel inmitten der Stadt und das einzige Druidenheiligtum der Immerlande, das  nicht in der Abgeschiedenheit von Wildnis oder Wald liegt. Eine weitere bedeutende Kultstätte ist Modron's Quell nordwestlich der Stadt Cantref in den Feenhügeln. Fast jedes Dorf im Verdland hat jedoch in seiner Mitte einen Herzbaum stehen und jede Stadt hat ihren Ealarahain. Bro'Kell' Iain ist außerdem eine bedeutende Pilgerstätte für Ealaragläubige.


Wichtige Handelspartner:
Die benachbarten Rhaínlande, Talyra und Draingarad sind die wichtigsten Handelspartner des Verdlandes. Verder Waren gehen jedoch über den Frostweg bis weit in den Norden der Immerlande hinauf und mit den Schiffen der Silbermeerhanse praktisch nach ganz Roha. Über den Frostweg und Talyra gelangen sie natürlich auch in die südlichen Herzlande.


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Das Fürstentum ist nicht überreich, aber auch nicht arm an Bodenschätzen. Es besitzt sowohl ergiebige Eisen- als auch Kupfervorkommen, sowie Nickel, Pyrit, Silber und Zink. Sandstein und Schiefer werden ebenfalls abgebaut und in den Feenhügeln lassen sich ein paar Edelsteine wie Calaer, Blautopas, Mondopal und Lapis finden. Besonders berühmt ist das Verdland für seine zahlreichen und sehr schönen Achate, etwa Honig-, Moos-, Rosen-, Feuer- und Himmelsachat. Der wahre Reichtum des Verdlandes liegt jedoch in seinen tiefen wildreichen Wäldern und in dem Holz das sie liefern. 


Hauptimportgüter:
Nahrungsmittel, vor allem Getreide, Feld- und Südfrüchte, sowie Gewürze und Spezereien, Luxuswaren aller Art, Tee, Stoffe und Tuche werden in größeren Mengen eingeführt.


Hauptexportgüter:
Holz, vor allem Bauholz, aber auch einige Edelhölzer, Schnitzwerk, Papier, Eisen, Kupfer, Messing und die Waren aus den jeweiligen Metallen oder Legierungen, Verder Dunkel und Verder Kupfer , die beiden berühmten Biersorten, Verder Schinken, Cantrefer Leder und Lederwaren, hier vor allem die berühmten Sättel, Zäume und Pferdegeschirre aus der "Stadt des Leders" in den Feenhügeln, Vieh, vor allem Schweine und Schafe, aber auch Pferde, sowie Heil- und Giftpflanzen.
 

Sozialstruktur:
Das Verdland ist ein Fürstentum mit drei Herrscherebenen – dem Fürsten an der Spitze, gefolgt von seinen Markgrafen und deren Lords, zumeist einfache Edle oder Ritter mit kleinen Landgütern. Die einfache Landbevölkerung besteht aus Pachtbauern, Waldkätnern, Holzfällern, Hirten, Viehzüchtern, Fischern, Jägern und einfachen Kriegern. In den Städten gibt es auch eine solide Mittelschicht aus Handwerkern, Händlern und Gelehrten.


Politik:
Verdländer gelten als hart, widerstandsfähig, abergläubisch und allem neumodischen Firlefanz gleich welcher Art erst einmal eher ablehnend gegenüberstehend - und die Fürsten des Landes bilden keine Ausnahme dieser Regel. Die Politik  des Fürstentums legt sowohl nach außen als auch nach innen viel  Wert auf althergebrachte Traditionen, Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Gleichwohl ist das Verdland zwar am Handel interessiert, aber in Maßen bitteschön, und es wirkt auf seine Nachbarn oft eigenbrötlerisch und verschlossen. Das Land verdankt seinen bescheidenen Wohlstand dem Frostweg, dem Bauholz, das es hauptsächlich an die Rhaínlande liefert, seinem Bier und seiner Pferdezucht - und einer Spezialität, die rohaweit bekannt ist, dem berühmten Verder Schinken.


Geschichte:
In altvorderer Zeit zählte das Gebiet des heutigen Verdlandes zu Rhondayr, dem Königreich der Dornen. In den "Kriegen des Drachen", den Eroberungsfeldzügen Vhaerago Dracayrens, fiel Rhondayr an Tamarlon. Als das Imperium der Drachenkönige nach dem Bruderkrieg im Jahr 1412 des Vierten Zeitalters zerbrach, wurde Rhondayr wieder ein eigenständiges Reich, es sollte die Zeit der Wirren jedoch nicht überstehen. 1417 VZ wurde das Königreich der Dornen überrannt, Ròsbailemòr geschleift und die Linie der Dornenkönige ausgelöscht. Rhondayr zerfiel in viele kleine Teile, Gemarkungen und Landstriche, die lange Jahre hart umkämpft waren und von denen am Ende der  Zeit der Wirren nur vier übrig blieben: Draingarad, Talyra, Brioca und das Verdland. Kaum war die Zeit der Wirren überstanden folgten die Barbarenfeldzüge von Norden her und das Verdland zahlte einen hohen Blutzoll. Die Barbaren zogen raubend, mordend, brandschatzend und plündernd nach Süden und verwüsteten alles, was auf ihrem Weg lag – fast die Hälfte der Bewohner des Verdlandes fanden damals den Tod.

Erst im Jahr 1432 VZ gelang es Cobrin dem Priester die Barbaren in der Schlacht im Larisgrün endgültig zu besiegen und nach Norden zurückzutreiben. Als er die Macht übernahm und das Imperium von Ûr ausrief, erklärte er das Verdland zum Fürstentum der imperialen Provinz Ildala und beließ hier wie auch andernorts in den Herzlanden jene Ritter, welche die Ländereien verteidigt oder als Helden in den dunklen Kriegsjahren die Führung übernommen hatten als Herrscher. So erging es auch dem damaligen Verteidiger von Verd, einem einfach geborenen, aber tapferen Krieger namens Yvain der Löwe. Yvain, nicht einmal ein gesalbter Ritter, aber schnell mit dem Schwert und nicht auf den Kopf gefallen, ergriff die Gelegenheit beim Schopf, heiratete das hübscheste Mädchen der ältesten Adelssippe, das er auftreiben konnte, nahm den Namen seiner Frau an und zeugte eine Menge Söhne mit ihr, denen er das Land, das er beschützt und das Cobrin der Priester ihm als Lehen gegeben hatte, vererbte.

Über den Werdegang Verds als Fürstentum des Imperiums von Ûr ist über lange Jahrhunderte so gut wie nichts bekannt, da der Große Brand von Verd im Jahr 163 des Fünften Zeitalters einen großen Teil der Archive und Aufzeichnungen vernichtete. Das Land gedieh jedoch vor allem mit dem Ausbau des Frostwegs als großer Handelsstraße in den Norden, aber man betrieb auch Viehzucht und die Kunst des Bierbrauens, und gründete im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Städte. Das Verdland war schon immer groß, aber wild und nicht sehr dicht besiedelt. Auch zu Zeiten des Imperiums von Ûr lebte es hauptsächlich vom Frostweg und den zahlreichen Handelskarawanen, die auf ihm in den Norden hinaufzogen oder von dort in die Herzlande herabkamen. Daran hat sich auch bis heute wenig geändert, auch wenn das vor allem die Folge der Großen Pest im Jahr 295 des Fünften Zeitalters ist, von der sich das Verdland bis heute noch nicht gänzlich erholt hat: noch mehr als zweihundert Jahre später gibt es im Verdland beispielsweise nur wenige größere Städte, wobei groß hier mehr als tausend Einwohner bedeutet.

Während der Zeit des Blutes und der Kleinkriege nach dem Fall des Imperiums von Ûr und dem Ende des Vierten Zeitalters kamen im Verdland die Navarrs an die Macht, da das alte Fürstengeschlecht mit Ulair Gwyleged dem Greisen ausstarb und riefen ihr Land als Freies Fürstentum der Herzlande aus. Das Verdland überstand die Zeit des Blutes und der Kleinkriege, führte aber lange Jahre harte Kämpfe gegen Räuber, Raubritter, Gesindel, Gesetzlose und hin und wieder auch gegen marodierende Narg- und Goblinbanden, die in den tiefen, menschenleeren Wäldern zahlreiche Verstecke fanden und sich dort eisern hielten. Als ab dem Jahr 40 des Fünften Zeitalters die Zeit des Blutes und der Kleinkriege endlich zu Ende ging, begann für das Verdland eine lange Zeit des Friedens, die das Fürstentum wachsen und gedeihen ließ. Der Handel mit den benachbarten Rhaínlanden, die sich ebenso wie Immerfrost zum unabhängigen Königreich erklärt hatten, kam wieder in Schwung und brachte dem Verdland bald recht gute Erträge, da es wertvolles Bauholz liefern konnte. Vor allem als die Hanse in den Rhaínlanden gegründet wurde und plötzlich Holz für viele, viele Schiffe mehr benötigt wurde, konnte das Verdland seine Handelsbeziehungen zu dem mächtigen Nachbarn weiter ausbauen und festigen.

Das Jahr 163 FZ war allerdings ein schwarzes Jahr für das Fürstentum, denn es gab nicht nur einen so trockenen, heißen Sommer, so dass Hopfen und Getreide auf den Feldern verdorrten, sondern es kam auch zum Großen Brand von Verd, der vom 2. Bis 4. Erntemond vier Fünftel der Stadt, darunter die meisten alten rhondayrischen oder imperialen Bauten, zerstörte, etwa 15.000 Einwohner obdachlos machte und über dreihundert von ihnen das Leben kostete. Das Feuer wütete zwei Tage lang, verbrannte ganze Straßenzüge, die Gildenhallen, vierzehn Gasthäuser, zahllose Götterschreine, die Stadtarchive und den alten Anukistempel. Der verder Gelehrte Rhun Faryner, der den Brand miterlebte, schrieb später in seinen Chroniken, wie das geschmolzene Metall der Tempelkuppel über die rotglühenden Pflastersteine lief und die Steinquader des Gebäudes wie Granaten ringsum einschlugen. Es sollte Jahre dauern, bis die Stadt wieder ihre alte Größe und Schönheit zurückerlangte, dafür verfügt Verd heute über eine Kanalisation, einen breiten Kai am Seeufer, zahlreiche parkähnliche Gärten mit Teichen und einem Netz von Kanälen, die Seewasser durch die ganze Stadt leiten, und Straßen, die alle eine gewisse Mindestbreite aufweisen. 

Von den ab dem Jahr 218 FZ immer wieder nach Süden einfallenden Narghorden aus den unbesiedelten Grenzlanden zwischen dem Dunkelwald und Immerfrost blieb das Verdland nicht verschont und so befestigte das Land seine nördlichen Städte Penllyn, Mechain, Dinllaen und Emlyn sehr stark und errichtete zahlreiche Fluchtburgen in den tiefen Wäldern. Im Jahr 295 des Fünften Zeitalters brach, eingeschleppt von den Südmeerfahrern, in den Rhaínlanden die Pest aus und wütete in den folgenden Jahren entsetzlich im Westen. Noch im selben Jahr schwappte der Schwarze Tod auch über den Rhaín und das Verdland wurde in einem einzigen furchtbaren Sommer praktisch entvölkert. Niemand kann sagen, wie viele Verdländer in jenem Jahr den Tod fanden, aber man schätzt, dass weit mehr als zwei Drittel der gesamten Bevölkerung dahingerafft wurde - ganze Landstriche waren vollkommen verwaist, die Dörfer verlassen, die Felder lagen brach und das Vieh verwilderte oder verhungerte in den Ställen, weil niemand mehr da war, um es zu versorgen. Die Navarrs überlebten und blieben Fürsten des Verdlandes, und sie ergriffen zahlreiche, teilweise sehr unkonventionelle Maßnahmen, um ihr Land wieder zu beleben, von der Ansiedlung Fremder bis hin zu Heiratsmärkten in den Dörfern und dem Erlass des Zehnten für alle Familien, die mehr als acht Kinder ihr Eigen nannten.

Von den Wintersommern der Jahre 440 bis 443 des Fünften Zeitalters blieb der Süden des Verdlandes, wo die meiste Landwirtschaft betrieben wird, allen Göttern sei Dank verschont und so traf das Land in jenen Jahren keine Hungersnot. Als im Jahr 503 FZ erneut Narge aus dem Niemandsland zwischen Immerfrost und dem Dunkelwald in den Rhaínlanden einfielen und nach einigen Kämpfen und weiter nach Süden zogen, traf es auch das Fürstentum, zum Glück jedoch nur an seinen Südwestgrenzen. Die Stadt Wisperwald wurde angegriffen, konnte die Belagerung aber abwehren und hinter ihren starken Mauern aussitzen. Weidenfurt weiter südlich am Melynllyn hatte nicht so viel Glück und wurde im Winter 503/504 FZ völlig zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Inzwischen ist sie wieder aufgebaut und wird seither mit Wehranlagen und Befestigungsmauern gesichert, die bis zum Jahr 516 FZ vollendet sein sollen.


Einflussreiche Familien und Personen:
Neben den Navarrs, dem Fürstenhaus des Verdlandes und den Häusern der Marcherlords, dem Haus Iorwerth, dem Haus Anarawd und dem Haus Cadfan, gibt es noch weitere bedeutende, einflussreiche und wichtige Sippen und Personen im Verdland:

Sa'sin Regenweber, Fürst der Feen von Konhoyarn Chain'Mal in den Feenhügeln
Sire Owayne Silberhaar, Verweser der Feste Caerenion, Wächter des Frostweges
Sire Ianto Madog, Verweser der Feste Lanberis, Wächter des Frostweges
Sire Elad ap Drust, Verweser der Feste Emlyn, Wächter des Frostweges
Sire Merthyr Llanfair, Verweser der Feste Penllyn, Wächter des Frostweges
Sire Celtagyr Ohneland, Lord Commander der Stadt Verd
Aeron von Schwarzfels, Erzdruide von Verd
Ealasaid die Weise, Hüterin von Modron's Quell, Eichenpriesterin und Heilkundige
Ailis von Rhosyr, Priesterin der Amitari im Tempel von Rhosyr
Bordros Chort, Grauzwerg und Priester Sils im Tempel von Lanberis
Aviana'ril der Halbelbe, Priester Anukis' im Tempel von Dinllaen
Ydraig Goch, Erzmaester der Akademie von Rhosyr, ein Leprechaunkobold
Magister Dugal von Nîm, Lehrmeister des Elements Erde und Leiter des Hauses der Elemente in Emlyn
Magister Cuidigh Hexertod, Lehrmeister des Elements Wasser am Haus der Elemente in Emlyn
Magister Caithallar, Lehrmeister des Elements Energie am Haus der Elemente in Emlyn
Sire Robard von Caerenion, ein im Verdland berühmter Ritter der Schwarzen Schilde
Sire Lainard von Rheydt, ein Landadliger mit rhainländischen Wurzeln und bekannter Pferdezüchter, Herr von Rossstein
Hywel Fettbart, ein sehr dicker Mogbar, Braumeister von Verd
Elfael von Schwarzfels, Wirtin des "Goldenen Ebers" in Caerenion am Frostweg, Schwester Aerons von Schwarzfels, macht – wie ihre Gäste behaupten - den allerbesten Schweinekrustenbraten der ganzen Immerlande, ach was, ganz Rohas
Cymydmaen, genannt der Schwarze Cym, Wirt des "Grünen Drachen" zwischen Lanberis und Emlyn am Frostweg, ein ehemaliger Abenteurer, Söldner und nun Gastwirt und Händler. Bei ihm sind immer einige interessante Waren von weither oder großer Nützlichkeit zu erstehen.
Charbert von Nameira und die Bruderschaft der Tapferen Kameraden, ein Raubritter und seine Männer, die entlang des Frostwegs und im nordwestlichen Grenzland ihr Unwesen treiben und den Orden der Schwarzen Schilde gehörig in Atem halten.  


Regionale Fest- und Feiertage:
in den Verdlanden gelten die großen Jahresfeste des Ealaraglaubens, also Samhain, Imbolc, Beltane und Lúnasa am jeweils 1. Nebelmond, am 1. Eisfrost, 1. Grünglanz und 1. Beerenreif. Daneben werden sowohl die Wintersonnenwende am 21. Langschnee, als auch die Sommersonnenwende am 24. Goldschein gefeiert und auch einige Fest- und Feiertage des Zwölfgötterglaubens, etwa Erntedank oder Amitaris Hochtag am 24. Erntemond, der "Tag des Schmiedefeuers" und Sils Hochtag am 8. Erntemond und auch Anukis Hochtag oder die "Große Jagd" am 3. Nebelmond.


Regionale Währungen und Maße:
Es gelten die allgemein üblichen Maße und Währungen.


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