~ Die Ostlande ~

 

Das Tamarlonische Meer
 

 

Hauptstadt:
Die Tharndrakhi leben nomadisch und errichten keine festen Siedlungen - mit einer Ausnahme, Tarin Qandar, die heilige Stadt des Friedens am Fuß des Harhorin Nur. Doch auch Tarin Quandar besitzt keine festen oder gar steinernen Gebäude, sondern ist aus Zelten, offenen, hölzernen Hallen und Mammutknochen errichtet.
 

Landeswappen:
Das Tamarlonische Meer hat kein gemeinsames Wappen, jeder Khandal besitzt sein eigenes Zeichen.
 

Bevölkerungszahl:
Im Tamarlonischen Meer leben etwa zwei Millionen Menschen, hauptsächlich Tharndrakhi, aber auch einige tausend Resande.


Bevölkerungsanteile:

Die Tharndrakhi oder Windreiter stellen fast ausschließlich die Bevölkerung, abgesehen von einigen Resandestämmen, die ebenfalls im Tamarlonischen Meer umherziehen. In diesen Steppenlanden leben nur Menschen, abgesehen vielleicht von ein paar versprengten Goblins oder Nargen, die jedoch nirgends sicher sein und schon gar nicht sesshaft werden können.


Sprachen:
Im Tamarlonischen Meer spricht man vornehmlich Drakkit, die Sprache der Windreiter. Die Allgemeinsprache wird mehr schlecht als recht verstanden, aber in jedem Khandal findet sich eigentlich immer jemand, mit dem zumindest eine radebrechende Unterhaltung möglich ist. Die Resande, das fahrende Volk, sprechen ihre eigene Sprache, das Shelta, beherrschen jedoch auch die Allgemeinsprache für gewöhnlich recht gut.


Regierungsform:
Jeder Khandal - jeder Stamm der Windreiter -, wird von einem Khan geführt, welcher der absolute Alleinherrscher über sein Volk ist. Über die Khans richten nur die Großmütter, der Rat der alten Frauen der Tharndrakhi in Tarin Qandar.


Herrscher:
Der Rat der Großmütter, genannt die "Grauen Frauen", bestehend aus:
Duldurga aus dem Khandal Taychin
Marha Tulihe aus dem Khandal Khong Korlad
Arga - Sala, Mutter der Heilkunst aus dem Khandal Maidar
Ossora Val, die "Weiße Hexe" aus dem Khandal Khori Tumad
Sima Murem, genannt "die Vogelfrau" aus dem Khandal Ulanbator
Nungnain die Schöne aus dem Khandal Jadaran
Selenduma die Weise, Älteste der Grauen Frauen aus dem Khandal Darmala
Hara Us Nur, die Große Rabin aus dem Khandal Temur
Karsa Taimba, die "Mutter des Wolfes" aus dem Khandal Tumen
Alzamej die Schwarze aus dem Khandal Bagarin

Die Khans der zwanzig Stämme der Tharndrakhi:
Arkhai Khasar Khan, Khan der Bagarin
Harghasun Khan, Khan der Naiman
Dayir Usun Khan, Khan der Taychin
Toghoril Khan, Khan der Darmala
Del Arslan Khan, Khan der Jalayir
Erdene Khatun, Khatun der Chinua
Dobun Mergen Khan, Khan der Khori Tumad
Dua Sakhor Khan, Khan der Kereyid
Jamugha Khan, Khan der Maral
Khadagan Khan, Khan der Nadam
Khojin Khan, Khan der Jadaran
Cheren Khana, Khan der Tumen, genannt der "Wolf"
Khuyildar Sechen Khan, Khan der Temur
Sabragh Khan, Khan der Khong Korlad
Lablakha Khatun, Khatun der Ulanbator
Sechequr Khan, Khan der Hatgal
Taichar Khan, Khan der Nuuru
Tobukha Khan, Khan der Aldarhan
Chotan Khan, Khan der Hailar
Gansuren Khan, Khan der Maidar


(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen:
Das Tamarlonische Meer liegt im Osten der Immerlande und nimmt den größten Teil der östlichen Steppenlande ein; es grenzt im Süden an die Drachenlande, im Osten ans Meer der Ruhe und die alayzer Lande, im Norden an die Pforten von Ambar und das Frithland und im Nordwesten und Westen an Thunderland, die Okalasümpfe und den Rhune. Unterteilt ist das Tamarlonische Meer in das Gräserne Meer im Süden und die Wispergrasebenen im Nordosten.


Klima und Landschaft:

Das Tamarlonische Meer liegt zwar in den kühl-gemäßigten Breiten der Immerlande, doch vor allem im Inland der Großen Steppen ist das Klima streng kontinental. Fernab jeglicher größerer Wasserflächen die sich ausgleichend auswirken könnten, entstehen Witterungsverhältnisse, die sich vor allem durch heiße Sommer, sehr kalte, aber eher trockene Winter, und allgemein geringe Niederschläge auszeichnen. Etwas regenreicher und milder ist das Klima des Tamarlonischen Meeres nur im Einflussbereich der Küsten, also in seinen östlichsten Randgebieten. Die Wintermonde Langschnee, Silberweiß und Eisfrost sind für gewöhnlich die trockensten in einem Zwölfmond, wahrhaft eisig und von strengstem Frost geprägt. Blizzards können jedoch, vor allem im Norden des Tamarlonischen Meeres, auch plötzliche, starke Schneefälle einleiten. Im Frühjahr und Frühsommer steigt mit den Temperaturen auch die Feuchtigkeit, im Sommer fällt Regen oft in Form heftiger Gewitter, die sich über den erhitzten Ebenen als blitzgewaltige Unwetter entladen.

Die Landschaft des Tamarlonischen Meeres wirken zwar eben und flach, sieht man vom gewaltigen Tafelberg Harhorin Nur und einigen lang gezogenen, sanften Hügeln einmal ab, doch liegen einige Gebiete der östlichen Steppen, vor allem die nördlichen und östlichen Wispergrasebenen insgesamt sehr hoch. Baumlose, endlos weite Grasländer bestimmen das Bild der Landschaft in diesen Gegenden, wogende, grüne Meere aus mannshohem Büffel- und Varynnagras, was den Steppen auch ihre alten, ursprünglichen Namen, Gräsernes Meer und Wispergrasebenen eingebracht hat. Die Wispergrasebenen liegen nördlich des Narthak, das Gräserne Meer südlich des breiten Stroms.


Wichtige Berge und Gebirge:
Der Harhorin Nur ist der einzige Berg des Tamarlonischen Meeres und gilt den Windreitern als heiliger Berg. Ihn zu besteigen ist nur den Großmüttern, dem Rat der alten Frauen gestattet.
 

Wichtige Gewässer:
Das Meer der Ruhe ist zwar das größte Gewässer, das an das Tamarlonische Meer aus Gras angrenzt, spielt jedoch für die Tharndrakhi, die keinerlei Seefahrt betreiben, keine große Rolle. Sie glauben, dass das Land hier endet und begegnen dem salzigen Meerwasser eher mit abergläubischem Misstrauen. Für sie sind die wichtigsten Gewässer ihrer vertrauten Graslande der Rhune im Westen, sowie die Flüsse Bargalin, Narthak, Payok Okal, Frith und Farnbach, die Okala-Sümpfe mit den Seen Fensalir und Nalaich Baganuur, und der See Nidunea, was soviel bedeutet wie Ealaras Auge, am Fuß des Harhorin Nur.


Wichtige Städte und Dörfer:

Abgesehen von Tarin Qandar, der "Stadt des Friedens", dem Versammlungsort und Sitz des Rates der Großmütter der Tharndrakhi am See Nidunea, gibt es im Tamarlonischen Meer keine festen Siedlungen oder gar Städte und Dörfer. Die Tharndrakhi leben zu jeder Jahreszeit nomadisch.


Wichtige Verkehrswege:
Die Silberstraße, welche von Laigin aus über Ambar und Frith durch die nördlichen Wispergrasebenen führt, sowie der Grasweg quer durch das Gräserne Meer von Thuathbaílemór in Arnis bis hinauf ins Frithland, wo er auf die Silberstraße trifft sind die einzigen beiden festen Handelsrouten des Tamarlonischen Meeres. Die weiten Steppen sind so flach und eben, dass man bequem überall hin reiten kann und nicht unbedingt auf Straßen angewiesen ist. Die Tharndrakhi brauchen ohnehin keine.


Besondere Örtlichkeiten:
Auch in diesen leeren, endlos weiten Landen gibt es einige besondere Örtlichkeiten. Als erstes wäre hier der Harhorin Nur, der heilige Berg zu nennen, dann natürlich Tarin Qandar, die Stadt, die keine ist. Aber auch die Ruinen von Nalajha, der einstigen Hauptstadt Dalriadas, eines der Neun Reiche der Ersten Menschen, der Runenstein am Grasweg, die Steinernen Seharim oder  die Okalasümpfe dürfen an dieser Stelle nicht fehlen.

 


Ein Sonnenaufgang in den Wispergrasebenen und die Steinernen Seharim im Gräsernen Meer

 

Regionale Flora und Fauna:
Im Tamarlonischen Meer wachsen vor allem Steppengräser wie mannshohes Büffelgras, Diamantgras, Varynnagras, das im Herbst ganze Landstriche leuchtend rot färbt, sowie Lanzenklingen, Federgräser, Weißes und Rotes Straußgras, Woll- und Bärengras, Rispengräser, Steppenschwengel, Lieschgras und eine Vielzahl weiterer Süß- und Schattengräser. In feuchteren Gebieten gedeihen auch Seggen, Binsen und Hochstauden wie Akeleien, Flammenblumen, Goldrute und Vendisrosen. Dazwischen gedeihen allerorts auch Kräuter und Blumen wie Salbei, der hier in großen Mengen wild wächst, Beinwell, Spitz- und Breitwegerich, Hundszahn, Tellerkraut, Koboldhütchen, Königskerzen, Färberkamillen, Echte Kamillen, Schafgarben, Wolfsbohnen und zahllose Heidekrautgewächse. Gold-, Wolken- und Federtulpen sind im Tamarlonischen Meer endemisch.

(c) by Immerlan.deTypisch für die Tierwelt der Großen Steppen sind Bronzebüffel, Steppenmammuts und Steppenlöwen, aber auch Onager, im Gräsernen Meer Grymauch- oder Höhlenbären, in den Wispergrasebenen Branbären, Schwarzhirsche, Wildschweine und Schattenwölfe. Es gibt auch kleinere Tiere wie Steppenrehe, Grasfüchse, Skunkars und Grimbarts, Sislars, Goldfüchse, Bisamratten, Grashunde, Wildkaninchen, Erdhörnchen, Wühlmäuse, Ziesel, Rotluchse und noch viele mehr. Die östlichen Steppen sind auch Heimat vieler Vogelarten, vor allem von Steppenhühnern, Barthühnern, Wachteln, Fasanen, Groß- und Feentrappen, sowie Kornweihen und Schreikranichen. Es gibt jedoch auch Liktikas, Raukrähen, Schwarzmilane, Wanderfalken, Sithechraben und eine unüberschaubare Vielzahl von Singvögeln wie Feldlerchen, Steppenkiebitze, Erdsperlinge, Regenpfeifer und noch viele mehr.

Reptilien und Amphibien hingegen sind dank des kühlen und trockenen Klimas nur mit sehr wenigen Arten im Tamarlonischen Meer vertreten, sieht man vom Narthak einmal ab. So gibt es Runenottern und Stachelleguane, Stein- und Grasechsen, Tigersalamander und Erdkröten. Bekannteste Spinnen der östlichen Steppen dürften die großen, schwarzen Sauurawitwen sein, doch es gibt noch eine Vielzahl anderer, wie verschiedene große und kleine Runenspinnen, Löwenspinnen und Weberknechte. Typische Fischarten der Flüsse und Seen des Tamarlonischen Meeres sind Forellen, Lachse, Zander, Shenrahhechte, Welse, Zwölfaugen, Blaunasen, Sterlete, Huchen und noch viele mehr. Die Tharndrakhi züchten außerdem Tamarloner, schnelle, edle Feuerblutpferde, und Grauhunde, die Resande hingegen Reninker und buntgescheckte Hütehunde, die Resander.


Vorherrschender Glaube:
Die Tharndrakhi kennen ausschließlich das Druidentum und den Schamanismus. Sie verehren Ealara, sowie eine Vielzahl von Naturgeistern, Totems und ihre glorifizierten Ahnen. Vom Zwölfgötterglauben mögen sie in den vergangenen Jahrhunderten gehört haben, doch alle Versuche, sie dafür zu begeistern, schlugen bisher fehl.


Wichtige Tempel:
Der einzige und wichtigste heilige Ort der Tharndrakhi ist der Harhorin Nur, der heilige Berg.


Wichtige Handelspartner:
Tharndrakhi handeln mit all ihren direkten Nachbarn. Bei manchen Khandals sieht das allerdings eher so aus, dass sie sich nehmen, was sie begehren und eventuell etwas dafür zurückgeben. Handelspartner im herkömmlichen und allgemein verbreiteten Sinn dieses Wortes sind Laigin, das Frithland, die Resande, die Drachenlande und die Thundrassar, gelegentlich auch die Freien Städte der Ostlande.


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Das Tamarlonische Meer ist bis auf ein paar Vorkommen von Gagat und Laidir sowie einigen Eisenerzadern, relativ arm an Bodenschätzen – oder sie wurden bisher schlichtweg einfach noch nicht entdeckt. Die Tharndrakhi kennen zwar das Geheimnis des Stahls und sie fertigen auch Stahlwaffen, doch sie betreiben keinen Bergbau im großen Stil.

In den felsigen Gebieten der Wispergrasebenen und des Gräsernen Meeres ziehen sich die Eisenerzadern direkt durch den Boden, so dass überhaupt kein Anlegen großartiger Bergwerke notwendig ist – die Windreiter brauchen es einfach nur ein wenig loszuschlagen und einzusammeln.


Hauptimportgüter:
Metalle und Metallerzeugnisse, vor allem Edelmetalle, Luxuswaren aller Art, Wein, Korn, Sklaven, Stoffe und Tuche


Hauptexportgüter:
Varynnagras und Erzeugnisse daraus, wie Varynnapulver und Varynnapigment, Seile, Matten, Körbe und andere; Pferde, Heilkräuter, allerlei pflanzliche Grundstoffe für Gifte und Heiltränke oder sonstiges, Leder und Lederwaren, Yumak und Sklaven
 

Sozialstruktur:
Bei den Tharndrakhi herrscht ein strenges Stammesgefüge vor. Das Volk der Windreiter unterteilt sich in Khandals - es gibt zwanzig an der Zahl - ,die von je einem Khan geführt werden. Ein Khan ist nicht nur ein einfacher Häuptling, sondern unumschränkter Alleinherrscher, Sonne und Mond seines Volkes, Beschützer und König. An seiner Seite steht die Khatuna, seine Hauptfrau (oder einzige Frau) und Gefährtin, die oftmals - aber nicht immer - ebenso viel Einfluss und Macht besitzen kann, wie der Khan selbst. Niemals kann eine Khatuna von sich aus die Führung eines Khandals erkämpfen (obschon die Frauen der Tharndrakhi durchaus mit Waffen umzugehen wissen), doch sie kann sie von einem verstorbenen Gemahl "erben", wenn das Volk sie zur Khatuna bestimmt. Dies gilt auch für die Schwester eines Khans, der noch keine oder keine geeignete Ehefrau hatte, niemals jedoch für eine Tochter.

Die Hierarchie innerhalb eines Khandals ist äußerst streng, doch die Tharndrakhi sind ein wildes, raues Volk. An oberster Stelle stehen der Khan und seine Khatuna nebst ihren Kindern, dann folgen die Blutschwerter, die Leibwache des Khans und der Khatuna, die aus je vier der besten Krieger und Reiter des Khandals besteht, hernach erst die Nebenfrauen des Khans (sofern er welche hat, was keineswegs immer der Fall ist) und dann der Rest des Stammes. Das höchste Ansehen besitzen stets jene, welche sich im Kampf und im Sattel besonders hervortun, nach ihnen rangieren die Jäger und Handwerker, dann die Hirten und zuletzt jene, die mit keinen besonderen Fähigkeiten aufwarten können. Bei den Tharndrakhi ist also ein jeder im wahrsten Sinne des Wortes seines eigenen Schicksals Schmied. Wer etwas kann und etwas aus sich macht, gilt auch etwas, wer dies nicht tut, hat nichts zu sagen. Ferner gilt ein Mann als reich, wenn er mindestens dreißig Pferde besitzt, aber als arm, wenn er nur vier sein Eigen nennt.

Das tägliche Leben der Tharndrakhi wird weitgehend von der Yasa bestimmt, dem Gesetzes- und Ehrenkodex, welcher vor Urzeiten von den ersten Grauen Frauen eingeführt worden sein soll. Die Yasa ist eine Sammlung von Geboten und Vorschriften, welche das Leben sowohl innerhalb der einzelnen Stämme, aber auch das allgemeine Zusammenleben der unterschiedlichen Khandals in den Weiten des Tamarlonischen Meeres regeln. Die Yasa gilt nur für die Tharndrakhi selbst und für jene wenigen, welchen die Ehre zuteil wurde, von einem Khandal "adoptiert" zu werden und spiegelt die traditionell oftmals rigiden Moralvorstellungen der Windreiter wieder. Die Strafen für Vergehen und Gesetzesverstöße sind teils brutal und dracayrisch, doch für schuldig wird nur befunden, wer auf frischer Tat ertappt, von Zeugen beobachtet wurde oder sich selbst schuldig bekennt, Indizienbeweise werden nicht anerkannt. Andererseits legte die Yasa auch das stete Streben nach religiöser Toleranz fest, regelte den (relativ hohen) Status der Frau bei den Tharndrakhi, das Verhalten im Krieg und bei der Begegnung befreundeter oder einander neutral gegenüberstehender Khandals, sowie den heiligen, unverbrüchlichen Frieden aller in der Stadt Tarin Qandar.

Zuletzt sind in der Yasa auch sehr alte Traditionen und Gebräuche festgeschrieben, wie etwa bei der Schlachtung von Tieren, bei Bestattungen oder Heiraten und so fort. Die Tharndrakhi kennen keine Schrift im täglichen Gebrauch, das Schreiben ist mächtige Magie, die nur von den Grauen Frauen ausgeübt wird - im Stammesleben wird alles mündlich überliefert und weitergegeben. Generell ist zu sagen, dass die Windreiter eine sehr kriegerische, harte Gesellschaft besitzen, in welcher kein Platz für Schwäche oder zu viele Gefühlsregungen ist. Ähnlich den Nordmännern glauben auch sie, dass ein Mann nur das besitzen darf und sollte, was er auch beschützen und verteidigen kann, und so ist es nicht verwunderlich, dass die einzelnen Khandals untereinander außerhalb der Stadt Tarin Qandar keineswegs immer Frieden halten. Tharndrakhi sind zudem elitär und verachten die Menschen der Freien Städte der Ostlande für gewöhnlich, von denen sie ihre kriegerischen Horden nur gegen hohen Tribut fernhalten. Nicht selten besitzt ein reicher Khan auch ein Anwesen in Alayz, Ambar oder Cardossa, in dem er gelegentlich für eine Weile "residiert", während sein Volk – zwanzig-, fünfzig- oder sogar hunderttausend Mann stark -, derweil vor den Toren der Stadt "auf ihn wartet."

Sabragh Khan, Sonne und Mond des mächtigen Khandal Khong Korlad besaß jüngst sogar die Unverfrorenheit, den angebotenen Tribut der Stadt Cardossa (als da waren 150 Ballen feinste Seide, 150 schwarzhäutige und 150 hellhäutige Sklaven, 460 Fässer Wein, zwei Truhen voller Gold und nicht weniger als 10 große Diamanten) zurückzuweisen und stattdessen die jüngste Tochter Graf Peire Ramor Lamauryns, Erelieva aus dem Haus Lamauryn, die Rose von Cardossa, als Gemahlin für sich zu fordern - und er hat sie bekommen. Sie scheint mit dem Arrangement allerdings nicht sonderlich unglücklich zu sein, denn den Gerüchten nach ist sie eine hervorragende, hoch angesehene Khatuna geworden und hat mit ihrem Gemahl inzwischen vier Kinder.  


Politik:

Die Tharndrakhi sind kriegerisch und unberechenbar, weswegen sie im Osten vor allem von den Freien Städten gefürchtet werden. Mit den Thundrassar verbindet die Windreiter eine alte Fehde, die bis in die Zeit der Drachenkriege zurückreicht und noch heute gelegentlich aufflackert, obwohl einige Stämme der beiden Völker untereinander auch Handel treiben. Den Frieden gegenüber Alayz, Ambar und Cardossa lassen sich die Khans der Windreiter für gewöhnlich fürstlich bezahlen. Mit den Drachenlanden verbindet die Tharndrakhi ein uraltes und loses, doch immer noch wirkendes Bündnis, so dass man sich gegenseitig weitgehend respektiert und in Ruhe lässt. Böse Zungen behaupten, mit dem Namen Vhaerago Dracayren könne man noch heute jedem Khan eines tharndrakhischen Khandals einen Schauer über den Rücken jagen - es ist allerdings selten ein Wanderer im Tamarlonischen Meer lebensmüde genug, die Probe aufs Exempel zu machen.


Geschichte:
Im Ersten Zeitalter lebten auch im späteren Tamarlonischen Meer allein Faune. Die Reitervölker der Svear und Tharndrakhi waren jedoch die ersten menschlichen Siedler in den weiten Steppen des Ostens. Nach ihnen kamen die Stämme der Dalaer, Riaden und Finnaithen, welche das Königreich Dalriada, das Reich der Weite gründeten. König Sagard von Dalriada befriedete die Reitervölker und gliederte sie geschickt in sein Reich ein, doch da Dalriada unterging und nichts als ein paar wenige, geplünderte und zerfallende Ruinen von ihm blieben, weiß man nur wenig über die Geschichte dieses Reiches und die Rolle der Windreiter darin. Die Dracayrens eroberten Dalriada in einem blutigen Krieg, töteten alle des Königsgeschlechtes, schleiften alle Festungen, brandschatzten die Städte und mordeten die Bevölkerung - nur die wilden Reitervölker trotzten den Drachenkönigen noch lange nach dem Untergang Dalriadas. In der Schlacht des Brennenden Himmels im Jahr 404 des Vierten Zeitalters besiegte Vhaerago Dracayren dann die Tharndrakhi, die sich ihm schließlich, fast um die Hälfte dezimiert, zähneknirschend unterwarfen. Die Svear hingegen beugten ihre Knie nicht, doch dies ist eine andere Geschichte und soll andernorts erzählt werden.

Seit den Drachenkriegen und der Eroberung des ehemaligen Königreichs der Weite zählten die Tharndrakhi damit zum Reich von Tamarlon und standen unter dracayrischer Herrschaft, behielten jedoch ihre eigene Rechtssprechung, ihre Lebensweise und ihr nomadisches Stammesleben. Vhaeragos Nachfolger gründeten Cardossa, Ambar und schließlich auch Alayz und siedelten Menschen dort an, Nachfahren der wenigen Dalriader und andere Tamarloner - die Tharndrakhi jedoch wurden nie sesshaft und blieben stets ein wenig unberechenbar und teilweise sogar rebellisch. Erst viele hundert Jahre später gelang es Vaeron Dracayren, die Stämme der Windreiter dauerhaft an seinen Thron zu binden und ins Imperium fest einzugliedern, indem er eine Khatungur, eine Prinzessin der Windreiter, nämlich Banrandakri aus dem Khandal Jadaran zur Frau nahm. Unter der Herrschaft seines Sohnes Naerakar Dracayren, immerhin ein halber Windreiter, erhielten die Tharndrakhi viele Freiheiten und Sonderrechte, und vor allem damit wurde der Frieden im Tamarlonischen Meer endgültig gewahrt. In der Zeit der Wirren, nach Tamarlons Untergang, riefen die Städte am Meer der Ruhe sich als Freie Städte aus und fanden sich zur Triade zusammen und Cobrin gründete im Süden sein Imperium von Ûr, doch die Tharndrakhi scherte das - abgesehen von der neu gewonnenen Freiheit, die reichen, nun nicht mehr von Drachenkönigen beschützten Städte gelegentlich zu plündern -, wenig. Die Windreiter hatten sich nie sonderlich um Dinge gekümmert, die außerhalb ihrer Steppen vor sich gingen, und das Augenmerk Rohas richtete sich in den folgenden Jahrhunderten nach Süden, nach Ûr.

Da Cobrin und seine Nachfolger, die Imperatoren Ûrs, nie auch nur den Versuch unternahmen, die Ostlande zu erobern, hatten die Tharndrakhi für lange Jahrhunderte Ruhe vor allen weltbewegenden Ereignissen. Die Große Pest im Jahr 1800 VZ wütete schrecklich unter den Tharndrakhi und löschte mehrere Khandals vollkommen aus, so dass die Windreiter vierhundert Jahre brauchten, um sich von der Seuche und dem großen Sterben zu erholen. Doch sie hielten eisern an ihrer rauen Kultur fest, vervollkommneten die Zucht ihrer edlen Pferde und Jagdhunde, und begannen ab dem Jahr 2200 VZ - wieder erstarkt - vermehrt die Freien Städte des Ostens zu bedrängen. Es kam zu mehreren größeren Schlachten zwischen den Tharndrakhi und der vereinten Triade, die wichtigsten waren die Kämpfe an den Frithfurten (2205 VZ), am Bargalin (2206 VZ) und in den Rabenbergen am Sumber (2208 VZ). Die Freien Städte wurden jedes Mal geschlagen oder erlitten herbe Verluste, und begannen bald, den Windreitern Tribut zu zahlen, um sich Ruhe zu erkaufen. Niemals jedoch überschritten die Tharndrakhi, so kriegerisch sie auch waren und sein mögen, den Rhune, denn im Westen, so heißt es in ihren alten Legenden, lägen dunkle Wälder voller Schatten und Ungeheuer und dahinter läge der Rand der Welt - und als Völker der endlosen Weiten fürchten die Windreiter jeden Ort, an welchem man den Horizont nicht sehen kann.

Von den großen Zerstörungen am Ende des Vierten Zeitalters, blieb das Tamarlonische Meer weitgehend verschont. Es bekam nur die Folgen zu spüren: versprengte Narge und Goblins, Gesetzlose, Vagabunden und Räuberbanden durchstreifen seit Beginn des Fünften Zeitalters die Steppen und menschenleeren Grenzlande. Aber auch die Resande, versprengte Flüchtlinge aus dem Süden, die sich zu Stämmen fahrenden Volkes zusammenfanden, ziehen seither zwischen den Freien Städten der Ostlande, Laigin, dem Frithland und den Drachenlanden kreuz und quer im Tamarlonischen Meer umher und genießen selbst unter den wilden Tharndrakhi eine gewisse Narrenfreiheit.


Einflussreiche Familien und Personen:
Der Rat der Grauen Frauen, bestehend aus Duldurga vom Khandal Taychin, Marha Tulihe vom Khandal Khong Korlad, Arga - Sala  vom Khandal Maidar, Ossora Val vom Khandal Khori Tumad, Sima Murem vom Khandal Ulanbator, Nungnain vom Khandal Jadaran, Selenduma vom Khandal Darmala, Hara Us Nur vom Khandal Temur, Karsa Taimba vom Khandal Tumen und Alzamej vom Khandal Bagarin.

Die Khans der 20 Khandals der Tharndrakhi, sowie ihre Khatunas, Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder, Mütter, Väter und Nebenfrauen, die alle aufzuzählen jeden Rahmen sprengen würde. Besonders einflussreiche, angesehene, mächtige und gefürchtete Khans jedoch sind derzeit Sabragh Khan, Khan der Khong Korlad; Dobun Mergen, Khan der Khori Tumad; Lablakha Khatun, Khatun der Ulanbator; Toghoril Khan, Khan der Darmala; Khuyildar Sechen Khan, Khan der Temur; Taichar Khan, Khan der Nuuru und Sechequr Khan, Khan der Hatgal.

Weitere bekannte Persönlichkeiten im Tamarlonischen Meer:
Khatun Erelieva von Cardossa aus dem Haus Lamauryn, genannt die Rose von Cardossa, Gemahlin Sabragh Khans und einflussreiche Frau im Khandal Khong Korlad, einem der größten und gefährlichsten Tharndrakhi-Stämme

Marat Safin, genannt der Schwarze Bulle, ein Anführer der Schwarzen Resande
Rinat Einhand, ein Anführer der Blauen Resande
Estastzon Purpurfeder, Anführer der Roten Resande
Iskassa die Hexe, eine Matriarchin und Zauberin der Blauen Resande
Lisilsa Marim, Eichenpriesterin der Blauen Resande
Zemfira, genannt die Dreizähnige Zem, eine Matriarchin der Roten Resande
Undadarl Grünbart, Erzdruide der Roten Resande
Meister Quenyage und die Quenyage-Sippe - berühmt-berüchtigte und sehr reiche Kaufleute der Roten Resande
Meister Bessle, bekannter und wohlhabender Pferdehändler der Schwarzen Resande
Zarala die Allwissende, eine Seherin und Wahrsagerin der Schwarzen Resande

Chrochd, ein Sandnarg, Anführer der Knochenjäger, einer Söldnerbande (oder eines Räuberhaufens, je nachdem, wie man es nimmt) in den Wispergrasebenen


Regionale Fest- und Feiertage:
Die Tharndrakhi des Tamarlonischen Meeres feiern die Sommer- und die Wintersonnenwende besonders groß und etwas kleiner auch die übrigen sechs großen Feiertage des Ealaraglaubens. Außerdem werden die Jahrestage zahlreicher Siege der Vergangenheit gefeiert.


Regionale Währungen und Maße:
Es gelten die Allgemeinwährung und die allgemein üblichen Maße.

 

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