~ Der Azurianische Städtebund ~

 

(c) by Immerlan.deMar'Varis
 


Hauptstadt: 

Hauptstadt des Stadtstaates ist das gleichnamige Mar'Varis. 
 


Landeswappen: 

Das Wappen der Stadt zeigt einen schwarzen Säbel, der einen ebenfalls schwarzen Sandwolfkopf durchbohrt auf sandfarbenem Grund
 


Bevölkerungszahl:

In Mar'Varis leben etwa 50.000 Menschen, die meisten davon in der Stadt selbst, die übrigen - wohl zwischen 4000 und 5000 Seelen -  in den kleineren und größeren Orten des Umlands.
 


Bevölkerungsanteile: 

In Mar'Varis leben fast ausschließlich Menschen, der Anteil anderer Rassen an der Stadtbevölkerung ist verschwindend gering, aber es gibt einige wenige Feen und Kobolde und den ein oder anderen Zentauren in der Stadt.
 


Sprachen:

In Mar'Varis spricht man sowohl die Allgemeinsprache, als auch das alte Hôth, sowie ein wenig Sura und Lombarda. 
 


Regierungsform:

Mar'Varis ist wie auch Culuthux eine absolute Monarchie am Bar el-Atbár, am Blutfluss, also eigentlich mehr ein "Stadtkönigreich", denn ein Stadtstaat und Mitglied des Azurianischen Städtebundes.
 


Herrscher: 

Unumstrittener Alleinherrscher von Mar'Varis ist Schah Rukn Tarik Fakhr Safawiya, genannt der "Rote Falke".
 


(c) by Immerlan.deLage und Geographische Grenzen: 

Mar'Varis liegt in Nordazurien am Bar el-Atbár. Die Stadt wird vom Fluss zweigeteilt, wobei hier die Besonderheit vorherrscht, dass alle Stadtteile am Ostufer in einer Zone toter Magie liegen, alle Stadtteile am Westufer aber nicht. Die Zone toter Magie reicht auf der Siosehpol, der 33-Bogen-Brücke über den Bar el-Atbár genau bis zur Mitte.
 


Klima und Landschaft: 

In und um Mar'Varis herrscht vornehmlich heißes Klima, nachts kann es bedingt durch die Nähe zu den großen Wüsten jedoch empfindlich kühl werden. Die zahlreichen Palmen und anderen hohen Bäume der grünen Oase des Bar el-Atbár spenden jedoch ganzjährig grünen, kühlenden Schatten und über dem Fluss weht fast stets eine leichte Brise, die nach Wasser, Früchten und Blumen duftet, so dass die Hitze gut zu ertragen ist. Die Regenzeit fällt wie überall in Nordazurien in die Monde Goldschein bis Erntemond. Wasserknappheit herrscht dank des Bar el-Atbár, der selbst in trockenen Jahren immer Wasser führt, allerdings nie. Mar'Varis und das gesamte Umland der Stadt sind eine einzige, fruchtbare Oase. Im Windschatten der Daharberge reicht die üppige Vegetation bis an den Fuß des Gebirges östlich des Blutflusses. Östlich der Stadt und ihrer Plantagen entlang des Flusses herrschen ohnehin die weiten Graslandschaften der Daharsavanne.


Wichtige Berge und Gebirge:

Die Daharberge östlich von Mar'Varis und des Bar el-Atbár, deren höchster Gipfel der Djebel Uwaynat, der "Berg der Quellchen" ist, sind der einzige Höhenzug im Einflussgebiet der Stadt.
 


Wichtige Gewässer: 

Der Blutfluss, auch Bar el-Atbár geheißen, an dessen Ufern die Stadt Mar'Varis liegt, sowie die Quellen Hamam Meskoutine, Bir Hakeim, Barday, Miran, Tagazha, Gaberun, Sekhetam und Nigras an den Nordwesthängen der Daharberge.
 

Siosehpol, die Brücke der 33 Bögen
Siosehpol, die Brücke der 33 Bögen



Wichtige Städte und Dörfer: 

Neben der großen Stadt Mar'Varis selbst sind an dieser Stelle noch die größere Ansiedlungen Sen'afe im Norden, Nuba im Osten und Nazret im Süden zu nennen, sowie die kleinen Orte Bir-Ma'in, Sarafand, Ajanjul, Bir-Nabala, Dirkou, Djeballa, Mut und Al-Kasr, sowie die Festungen El Marees, Bayda Birj und Qalaat Sahyun rund um die Diamantminen an den Nordwesthängen der Daharberge. 
 

Wichtige Institutionen:
Neben der Madrasa Al- Qarawiyyin, einer der größten Universitäten der gesamten Immerlande, an welcher Baukunst, Geschichte, Sprachen und Arithmetik, Heilkunde und Alchemie gelehrt werden, besitzt Mar'Varis zu dem ein Arkanes Gildenhaus und die Sanandaj, eine große Zauberschule, an welcher alle Elemente gelehrt werden.


Wichtige Verkehrswege: 

Der Bar el-Atbár ist nicht nur die Lebensader der azurianischen Städte, sondern auch ihr Hauptverkehrsweg und dies gilt ebenso für Mar'Varis. Des Weiteren ist noch die alte imperiale "Große Südstraße" zu nennen, in Azurien schlicht Shakh, "die Straße" genannt, der wichtigste Karawanenweg entlang des Flusses, der von Ildala in den Herzlanden über Caer Gaillard, Caer Tarpin, Caer Torrelobar, Mar'Varis und Culuthux bis hinunter nach Naggothyr führt.
 

Besondere Örtlichkeiten: 
Im mar'variser Umland gibt es einige besondere Orte, wie etwa das gigantische Sphinxentor am Bar el-Atbár südlich von Nazret oder die Abbasi Karawanserei an der "Shakh" am Westufer des Blutflusses direkt vor den Toren der Stadt. Das Hamam Meskoutine, das "Bad der Verdammten", eine Thermalquelle im Wadi Bou Hamdane unweit der Feste Bayda Birj und die Diamantminen von Aalin, Adhama And, Ba'id Bariiq, Farmat, Hafhafa und Kulsah sind hier ebenfalls zu nennen. Auch der Golestanpalast, der "Palast der Blumen" an den Hängen des Keheili in den nordwestlichen Daharbergen, die Sommerresidenz Schah Rukn Tarik Fakhrs und ein wahrlich märchenhaftes Bauwerk muss hier erwähnt werden.
 
In der Stadt selbst wären der Hascht Behescht, der "Palast der Acht Paradiese" zu nennen, die Stadtresidenz des Schahs, mit seiner unvergleichlichen architektonischen Schönheit und den verschwenderischen Kostbarkeiten in seinem Inneren wie etwa der Talar-e Berelian, der "Halle des Glanzes", der Talar Almas, der "Halle der Diamanten", der Talar-e Adj, der "Halle des Elfenbeins" und Talar-e Aineh, der "Halle der Spiegel", um nur einige zu nennen. Rund um den Hascht Behescht liegen außerdem die einzigartigen Schwebenden Gärten.  Eine weitere wundervolle Gartenanlage sind die Tschehel Sotun im Osten der Stadt.

Drei bemerkenswerte Bauwerke mar'variser Architektur sind die Siosehpol, die 33-Bogen-Brücke über den Blutfluss, das "Haus von Sonne und Mond", der Faêyris- und Shenrahtempel mit seinem minarettartigen Elfenbeinturm, der sich achtzig Schritt hoch in den blauen Wüstenhimmel erhebt und in dem eine berühmte Sternwarte untergebracht ist, und die "Mauern der Nacht" mit dem "Tor von Sonne und Mond", dem Wahrzeichen der Stadt. Weitere besondere Orte sind der Große Basar am Flusshafen der Stadt, dessen bogenförmige, halboffene Markthallen aus Korbgeflecht bestehen, welches vollkommen von immergrünen, duftenden Schlingpflanzen überwuchert ist und so einen lebendigen Baldachin bildet, in dem Nalinis brüten und Schmetterlinge umhertanzen. Ansonsten gibt es in Mar'Varis noch den "Roten Hamam", ein berühmtes, altes Badehaus im Süden der Stadt und die Madrasa Al- Qarawiyyin, die große Universität, an der neben Baukunst, Geschichte, Sprachen und Arithmetik auch Heilkunde und Alchemie gelehrt werden, sowie das Haus der Seligkeit, Mar'Varis größtes und exklusivstes Bordell.  
 

Regionale Flora und Fauna:
Die Lande um Mar'Varis sind eine einzige, üppige, grüne Oase zwischen den Daharbergen im Osten und dem Bar el-Atbár im Westen, sowie entlang des Flusses - doch dort, wohin die Segen spendenden Wasser nicht mehr reichen, beginnen im Westen abrupt die Wüste, im Osten die Daharsavannen.  In und um Mar'Varis gedeihen hauptsächlich Papyrus und verschiedene Palmenarten wie Kokos-, Honig- und Dattelpalmen, Halfa- und Elefantengräser, Flammen- und Ahnenbäume, Acajus, Khayas, Amarulas, Karuben, Orchideen und Bromelien, Sonnenfanfaren, Maulbeerfeigen, Mastihabäume und Wiliwilis. Auf den Plantagen und in den Gärten der Stadt werden außerdem Rotbusch, Datteln, Mandeln, Hamadasträucher, Bananen, Orangen, Zitronen und Ananas, Reis, Hirse, Amaranth und verschiedene Gewürze, Melonen und andere Feldfrüchte angebaut.

Charakteristische Tiere in den mar'variser Landen sind die gewaltigen Blutechsen, die im Bar el-Atbár und im Suth leben, aber auch Rinjanons, Gurwarane, zahlreiche verschiedene Fischarten wie etwa Zitterwelse, Gurbarsch, Löwenfische, Azuriansche Salmler jeder Form, Farbe und Größe, die unscheinbaren, aber zahlreichen Alestesfische, sowie Silberkarpfen. Es gibt viele Vögel wie Silberreiher, Kronenkraniche, Schilfreiher, Schlangenhalsvögel, Totengräber, Schlangenadler und Pararuas, die in den Landen rund um die Stadt leben. Auch findet man große  Pflanzenfresser wie Njassarinder, Quachas, Defassas, Kudus und Azuriansiche Elefanten nicht selten in der Nähe der mar'varischen Plantagen. Große Räuber wie Shenrahlöwen und Falbkatzen halten sich den menschlichen Ansiedlungen für gewöhnlich fern, aber Hyaenas oder Sandwölfe dringen nicht selten in die Randbezirke der Dörfer vor, um Schlachtabfälle zu rauben oder dem Vieh nachzustellen.

Außerdem gibt es in den Gebieten rund um die Stadt (und teilweise auch in der Stadt selbst)  Schlangen wie die Obsidian- und die Smaragdmambas, Zornschlangen, Diamantvipern und viele Eidechsen, Smaragdagamen und Palmengeckos. Es gibt Azurianische Dreihörner, Blutschwingen, Löwenmangusten, Wüstenrenn- und Springmäuse, Sulas, Tschakmas, Thrills und Harlekinaffen, Seidenmäntel, Silbergalagos, Spinnen wie Dattelwolf und Fellspinne, Rote Asamaras, Meerkatzen, Wüstengänse, Surillas und noch viele mehr. Vor allem für Vögel sind die Lande rund um die Stadt mit ihren Plantagen und Feldern ein wahres Paradies, so dass es hier zahlreiche Nalinis und Pararuas, Webervögel und Hornraben gibt. Aber auch Blutgierer, Knochennager, Schlangenadler und Vendisfalken sind kein seltener Anblick.  An Nutzvieh und Haustieren werden vor allem Akazien- und Saanenziegen, Dromedare und Esel, aber auch Dreihörner, Elefanten und Anoas, Culpferde oder Imazighals, Goldkatzen, Azurianische Windspiele und Tesemhunde, Vendisfalken zur Beizjagd, zahme Surillas, Palmengeckos, Meerkatzen und Affen gehalten.  



Vorherrschender Glaube: 

In Mar'Varis herrscht der Zwölfgötterglaube vor, geduldet wird jedoch alles außer Sekten der dunklen Archonen oder Religionen, die den Dunklen und die Finsternis verehren. Am meisten werden Shenrah, Faêyris, Sil, Loa und Bran geachtet.
 


Wichtige Tempel:

Der wichtigste Tempel ist das Haus von Sonne und Mond, das sowohl für Shenrah, als auch seine Gemahlin Faêyris erbaut wurde, und den größten Tempelkomplex der Immerlande darstellt.  Ein weiterer bedeutender Tempel der Stadt ist die  Tschahar Tâgh, die "Zitadelle des Feuers", der große Loatempel. Ferner gibt es noch die Halle der Juwelen, den großen Siltempel von Mar'Varis und das Haus der Schwerter, den Brantempel.
 


Wichtige Handelspartner:

Die anderen Städte des azurianischen Städtebundes wie Kheyris, Naggothyr, Culuthux und Harkan'nar sind die bedeutsamsten Handelspartner der Stadt Mar'Varis, aber auch in die Herzlande, die Drachenlande und auf die Sommerinseln bestehen gute und rege kaufmännische Beziehungen.
 


(c) by Immerlan.deWichtige Bodenschätze und Ressourcen:

Neben allerlei Nahrungsmitteln wie Hirse, Reis, verschiedensten Feldfrüchten, Papyrus und wertvollem Ebenholz ist Mar'varis vor allem reich an ergiebigen Edelsteinminen. Geradezu berühmt ist die Stadt für ihre reichen Diamantvorkommen, aber auch Mondsteine, Granate und Karfunkelsteine, Rosengranate, Rubine, Azurine, Amethyste und Grünquarze, Pantheraugen, Zitrine und verschiedene Topase, Sonnensaphire, Saphire und Damariane, Smaragde, Hyazinthe, Mitternachtssterne, Feenschimmer, und erlesene Feueropale werden hier gefunden.
 

Hauptimportgüter:
Holz, Salz, Steinöl, Hanf, Teer, ferner Kupfer, Zinn, Blei, Quecksilber und Eisen, Olivenöl, Seide, Honig, alle Arten von Luxusgütern und Sklaven.



Hauptexportgüter:

Diamanten und Edelsteine, sowie Juwelen und Geschmeide, Seiden- und Wollteppiche, Keramik und Keramikfließen, Ebenholz, Reis, Hirse und Feldfrüchte.
 


Sozialstruktur:

In Mar'Varis herrscht, wie in fast allen azurianischen Städten, eine Mischform aus einer feudalen, Sklaven haltenden Adelsgesellschaft und einem Stadtbürgertum unter einer absoluten Monarchie. Sklavenhaltung ist, wie überall in Azurien, üblich, die Herren sind jedoch angehalten, die Sklaven "in der vierten Generation" freizulassen. 
 


Politik: 

Offiziell ist zwar Culuthux die Hauptstadt des Azurianischen Städtebundes, der größte Einfluss in diesem Machtgefüge liegt aber nach wie vor bei Mar'Varis. Außerdem ist Mar'Varis die einzige azurianische Stadt, welche noch zu imperialen Zeiten gegründet worden war und die Zerstörungen am Ende des Vierten Zeitalters weitgehend unbeschadet überstanden hat - entsprechend selbstbewusst und gebieterisch tritt sie politisch auf. Abgesehen davon ist Mar'Varis nicht zuletzt dank ihrer Diamantminen die reichste der azurianischen Wüstenstädte und kann es sich leisten, seine Wünsche auch durchzusetzen. Schah Rukn Tarik Fakhr ist schwer einzuschätzen, regiert seinen Stadtstaat jedoch stets mit unnachgiebiger, aber gerechter Hand. Allerdings wird ihm, was die Außenpolitik anbelangt, auch kalte Berechnung,  übergroßer Stolz und eine unnötige Schärfe nachgesagt.

Zudem ist Rukn Tarik Fakhr, Träger des Chafchêr und Herrscher des Diamantenen Thrones, ein verwegener Abenteurer oder zumindest Initiator von derlei Unterfangen, und tritt gelegentlich unter einem seiner zahlreichen Pseudonyme wie etwa Rèamann von Selinunt, Taariy von Mar'Varis, Musafir der Barde oder auch als Hamra Baazin auf. Weitere nicht ganz unbedeutende Tatsachen sind, dass Rukn Tarik Fakhr der reichste Mann der Immerlande und Junggeselle (was vor allem die ambitionierten Väter heiratsfähiger Töchter im übrigen Azurien, aber auch in den südlichen Herzlanden und eigentlich auf ganz Roha brennend interessiert), Sammler aller möglichen und unmöglichen Schätze, Kostbarkeiten, Kleinodien und Artefakte der Vergangenheit, verboten gut aussehend und hoch gebildet ist. Man sagt von ihm, er sei ein Mann von in jeder Hinsicht großem Appetit und einer der gefährlichsten Männer der Immerlande. All das sorgt schon seit einiger Zeit immer wieder für politische Unruhen in und um Mar'Varis.
 


Geschichte:

Mar'Varis wurde im Jahr 1600 VZ von Sadr Safawiy aus der zweiten Dynastie der Herrscher von Ûr gegründet. Sadr war der Sohn Chenors, Imperators von Ûr und eigentlich der Erbe des Thrones, trat jedoch nach dem Tod seines Vaters zugunsten seines Bruders Hathor von allen Ansprüchen zurück. Stattdessen ließ Sadr, ein begnadeter Baumeister und Gelehrter, Mar'Varis die Prächtige zwischen den beiden alten Handelsorten Nazret und Sen'afe am Blutfluss planen und anlegen. Nur zehn Jahre später wurden die ersten Rohdiamanten in den Flussablagerungen der Wadis der nördlichen Daharberge entdeckt, welche Sadr und der wachsenden Safawiyasippe ungeheuren Reichtum bescheren sollten, und die ersten Minen Adhama And und Hafhafa angelegt, die sich auch heute noch im Besitz der Safawiya befinden. In nur wenigen hundert Jahren wuchs die Stadt und mit ihr das Umland zu einem blühenden Zentrum für Handel, Kunsthandwerk, Edelsteinverarbeitung, Goldschmiedekunst und kostbare Seidenteppiche, doch stets blieb Mar'Varis als Emirat des Imperiums treu und bescheiden im Schatten Qum'Rans.

Unter der Herrschaft der Zweiten Dynastie, des Mittelreichs in den Jahren 1768 VZ - 2030 VZ erlebte Mar'Varis seine erste große Blütezeit und viele berühmte Bauwerke der Stadt entstanden in jenen Jahren, wie etwa die Abbasi Karawanserei, die 33-Bogen-Brücke und die erste Stadtmauer, heute die Innere Mauer, aus Granit mit wundervollen Löwenreliefs. Zu jener Zeit begann auch - nicht zuletzt dank der Vorliebe der Imperatorinnen Nitokris und Neteri für kostbare Seidenteppiche - die Kunst des Teppichknüpfens in Mar'Varis, für welche die Stadt bald in ganz Ûr berühmt werden sollte. Unter der Herrschaftszeit Imperator Menkares wurde im Jahr 1845 VZ dann der berühmte Kulsah Falak im Wadi Kawar in angeschwemmten Ablagerungen gefunden - bis heute der größte Diamant von rauchblauer Farbe, der je entdeckt wurde. Der Emir von Mar'Varis ließ den Stein dem Imperator als Geschenk übersenden und der Kulsah Falak, der "Dunkle Stern" wurde in die Herrscherkrone Ûrs eingearbeitet. Im Wadi Kawar entstanden in den folgenden Jahren die Minen Kulsah, Farmat und Aalin, welche seither immer wieder besonders große und schöne Diamanten in grauen und blauen Tönungen zutage fördern. 

 
Während der Herrschaftszeit des Neuen Reiches, der Dritten Dynastie, erlebte Mar'Varis, das stark, wohlhabend und mächtig geworden war, einige herbe Rückschläge. Zunächst suchte eine verheerende Heuschreckenplage aus dem Suth Nordazurien heim (2040 VZ), dann überwarf Schah Salim Safawiya sich mit Imperator Cerdraigen, infolge dessen Mar'Varis viel von seinen Rechten und Privilegien einbüßte (2135 VZ), eine neu errichtete und als sehr viel versprechend geltende Diamantmine im Wadi Retabeh stürzte ein (2213 VZ), Imperator Carseth II. presste die Stadt in den Jahren 2225 VZ bis zu seinem Tod im Jahr 2249 VZ bis aufs Blut aus und brachte die Safawiya fast an den Rand des Ruins, und zu allem Überfluss wurde auch noch die gesamte Dattelernte des Jahres 2300 VZ durch einen schrecklichen Sturm vernichtet. Imperator Conandil schloss dann endlich Frieden zwischen dem Herrscherhaus Ûrs und den Safawiyafürsten der Stadt, indem er die Tochter des Schahs, Prinzessin Scharsad, zur Frau nahm und Mar'Varis endlich wieder alle Rechte einer imperialen Handelsstadt einräumte (2312 VZ). Im Jahr 2380 des Vierten Zeitalters, ein schlechtes Jahr für das gesamte Imperium und die ganzen Immerlande mit Naturkatastrophen, Hungersnöten allerorts und einer furchteinflößenden Sonnenfinsternis, wurde in der Diamantmine von Ba'id Bariiq im Wadi Safasah der Stern von Ûr gefunden, der größte und kostbarste Diamant, den Roha seither gesehen hat.


Die Safawiya überreichten den Stein der Zitadelle von Sonne und Mond als Opfergabe an Shenrah, wo er schließlich in den Besitz Blaerans des Seligen überging, der ihn in den Knauf des Schwertes Schattenfluch einsetzen ließ. Während der Herrschaftszeit der Vierten Dynastie, des Letzten Reiches, erlebte Mar'Varis durchweg eine Blütezeit - die Diamantminen waren ergiebig, die kostbaren, handgeknüpften Seidenteppiche der Stadt weithin berühmt und die fetten Jahre spülten Gold Zuhauf in die Säckel der Kaufleute, Händler und Handwerker, aber auch der einfachen Bauern und Fischer - selbst die Arbeiter in den Diamantminen lebten nicht schlecht. Im Jahr 2600 VZ ließ Schah Zahir Mir, ein götterfürchtiger Mann, zum Dank für all den Wohlstand und Frieden zu ehren der Götter das "Tor von Sonne und Mond" und die "Mauern der Nacht" errichten - damals der neue, äußere Stadtwall von Mar'Varis, heute der dritte innere Wall der stets wachsenden Stadt. Die "Mauern der Nacht" und auch das "Tor von Sonne und Mond" sind zwölf Schritt hoch und bis zu sieben Schritt breit, und hauptsächlich mit dunkelblau glasierten Ziegeln verkleidet und mit Sonnen- und Monddarstellungen, sowie goldenen Drachen und silbernen Einhörnern verziert. Sie galten für lange Zeit als eines der schönsten Beispiele azurianischer Baukunst und zählen auch heute noch zu den Wunderwerken der Immerlande. 

 
Den großen Krieg am Ende des Vierten Zeitalters, als das Imperium von Ûr fiel und seine wichtigen Städte geschleift wurden, überstand Mar'Varis praktisch als einzige größtenteils unzerstört. Im Gegensatz zu allen anderen imperialen Großstädten wurde Mar'Varis nach der Schlacht von Samara nicht überrannt, sondern konnte erfolgreich verteidigt werden und durchlitt auch die nachfolgenden Jahre der großen Zerstörungen mit verheerenden Stürmen, Erdbeben, Überschwemmungen und Dürren ohne daran zugrunde zu gehen. Bis zum Jahr 10 des Fünften Zeitalters kämpfte Mar'Varis tapfer gegen die überall im Süden und Südosten der Immerlande führerlos, mordend und brandschatzend umherstreifenden Kreaturen der Finsternis - zu jenen Zeiten entstanden auch die Armee der Unsterblichen Zehntausend und der Bund der "Ritter des Todes", und als sich gegen das Jahr 20 FZ endlich die Unruhen legten und das Chaos verstummte, waren es die Schahs von Mar'Varis, welche begannen, in den folgenden hundert Jahren in Azurien wieder so etwas wie Ordnung und Recht zu schaffen. Sie organisierten die Ströme der Flüchtlinge aus den weiter südlicher gelegenen Landen, nahmen sie auf und leiteten sie weiter nach Norden in die Herzlande, sie riefen den Azurianischen Städtebund ins Leben und begannen den Handel auf der Shakh und dem Blutfluss wieder aufzunehmen. Sie initiierten die Gründung von Culuthux und boten den wilden Targastämmen, die von Westen her immer wieder an den Bar el-Atbár drängten, die Stirn.


Unermüdlich und voller Tatendrang machten sich die einflussreichen und mächtigen Führer der Stadt daran, die schrecklichen Wunden, die der Große Krieg dem Süden gerissen hatte, zu heilen und sich in der neuen Welt der Wüsten und der Ödnis, zu der die alten imperialen Lande weitgehend geworden waren, zurechtzufinden. Ab dem Jahr 100 des FZ begann der Handel sowohl innerhalb des azurianischen Städtebundes, als auch mit den Sommerinseln und auch mit den Herzlanden wieder zu florieren, und ab 105 FZ zogen wieder regelmäßig große Handelskarawanen auf der Shakh entlang. Weitere hundert Jahre später hatte die Stadt endlich zu ihrem alten Reichtum und Glanz zurückgefunden. Schah Fars Safawiya ließ im Jahr 245 FZ die Stadtmauern erweitern und ausbauen, was auch unter seinen Nachfolgern noch zwei weitere Male (387 FZ und 468 FZ) geschah, und in den Jahren 320 - 460 FZ wurde zudem der Hascht Behescht um- und ausgebaut, und zu seiner heutigen Pracht vollendet. Seither wächst die Stadt unermüdlich und gilt als märchenhaftes Juwel am Bar-el Atbár, als Blüte azurianischer Baukunst und Architektur, und als Zentrum von Kultur und Weisheit.
 


Einflussreiche Familien und Personen:

Asarhadon Safawiya Bey, genannt Onkel des Falken, väterlicher Freund und Ratgeber Schah Rukn Tarik Fakhrs und Wesir von Mar'Varis
Zubaidah Safawiya Begum, Mutter Rukn Tarik Fakhrs, eine Frau von großer Weisheit
 
Die "Vier Einflussreichen", Fürsten der vier mächtigen Adelsfamilien von Mar'Varis und ihre Sippen:
Mir Ali Sher Nava'i, Emir von Nazret und Herr der Sher Nava'i
Anjuli Anjuman, Emira von Nuba, Herrin der Anjuman
Mashal Zebulon, Emir von Sen'afe, Herr der Zebulon
Bahram Chobin Mihran, Emir von Rhazakene, Herr der Mihran
 
Gauhar Shad Bey, Hauptmann der Löwengarde von Mar'Varis
Chalef Leyal Bey, Anführer und Hauptmann der "Unsterblichen Zehntausend"
Mir Ansari Bey, Verweser der Feste Bayda Birj
Rangin Dadfar Bey, Verweser der Feste El Marees
Hail Ihsaan Bey, Verweser der Feste Qalaat Sahyun
 
Amirjan Nava'i, Hohepriester Shenrahs im Haus von Sonne und Mond
Dara Candan, Hohepriesterin der Faêyris im Haus von  Sonne und Mond
Sauda Sawsan, Priesterin Brans und Scimitartänzerin im Haus der Schwerter
Semanur Tayma, Hohepriester Loas in der Tschahar Tâgh
Gordit Rakas, ein Zwerg sehr fern der Heimat und Erzpriester Sils in der Halle der Juwelen
 
Ahmed Bey, Anführer der Mandjai, eines geheimen Sithechordens, genannt die "Ritter des Todes"
Shipikomtat, ein Kobold und weiser Gelehrter, Vorsteher und Hüter der Chenor-Bibliothek von Mar'Varis
Nizam al Mulk, Leiter der Madrasa Al- Qarawiyyin, der großen Universität von Mar'Varis 
Al-Battani Anjuman von Nuba, Astronom und Astrologe, Herr des Elfenbeinturms
Fachr ad - Daula, Magier des Elements Wasser, Leiter des Arkanen Gildenhauses
Ardabil Ibn al-Chattab, Magister des Elements Energie und Lehrmeister an der Zauberschule Sanandaj

Jalsat Hurriyah, Wirt des "Baharat Badr", des größten Gasthauses der Stadt westlich des Bar el-Atbár nahe der Abbasi-Karawanserei
Saifudin, Wirt des "Brüllenden Löwen", einer berühmt-berüchtigten Taverne im Bazarviertel, ehemaliger Glücksritter und Rohareisender, Freund und Verbündeter des Schahs in Abenteurergeschichten
Tajudin Kazem, berühmter Goldschmied und Edelsteinfasser, Herr der Kazem-Sippe
Die Kazem-Sippe, berühmte und wohlhabende Juwelier- und Goldschmiedfamilie in Mar'Varis mit schon Jahrhunderte alter Handwerkstradition 
Umar Ibn Abd Abbasi, Herr der Abbasi-Karawanserei an der Shakh 
Die Rote Yahya, eine Heilerin und Kräuterkundige
Ghajariy der Zigeuner, ein Barde und Spielmann
Die schwarze Perle, eine Nande-Kurtisanin, Besitzerin des Hauses der Seligkeit
Die Blutnymphe, die Schleierkönigin, die Schattendame, Katzenauge, Flammenhaar und Morgendämmerung - berühmte Kurtisanen
Al' Ibaba und die vierzig Geächteten, eine gefürchtete Räuber und Schmugglerbande, die vor allem in und um die Daharberge, sowie auf der Shakh ihr Unwesen treibt
Graufuchs, Herr der Schattenläufer, der größten mar'variser Diebesgilde
Die Schattenläufer, größte Diebesgilde von Mar'Varis
 


Regionale Fest- und Feiertage: 

Neben den hohen Festtagen der am meisten verehrten Götter Shenrah, Faêyris, Sil, Loa und Bran, feiert man in Mar'Varis noch das Honigfest am 23. Erntemond, sowie den Tag der Stadtgründung am 14. Taumond. Die fünf hohen Götterfeste der Stadt werden am 2. Eisfrost mit Faêyris Hochtag, der Lichtweihe, den Loafeuern am 12. Sonnenthron, Shenrahs Hochtag oder Sonnenfeuer am 1. Beerenreif, Sils Hochtag am 8. Erntemond und Brans Hochtag, dem Tag der Schwerter am 12. Nebelfrost begangen.
 


Regionale Währungen und Maße:

Die Allgemeinwährung ist gültig. Zusätzlich zu den gebräuchlichen Maßen kennt man in Mar'Varis wie im übrigen Azurien auch das Tachjumet als Begriff für die 150 Stein, die ein Lastkamel durchschnittlich tragen kann.


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