Die Immerlande sind die Heimat vieler Rassen und Wesen. Es gibt sehr kleine Völker, wie etwa die Feen und die Kobolde - und sehr große Völker, wie Riesen, Oger und Zentauren. Obwohl die nichtmenschlichen Rassen zahlreich und vielfältig sind, sind sie doch nicht so häufig und nicht allerorts anzutreffen. Viele Menschen der Immerlande kennen nur Ihresgleichen und haben noch nie einen Aurochmagr gesehen, geschweige denn einen Fingerling oder noch Exotischeres. Zwar ist die Existenz andersartiger oder gar wundersamer Wesen in nahezu allen Winkeln Rohas bekannt, doch erscheinen sie oftmals wie Gestalten aus Sagen und Mythen, je nachdem, wohin man kommt. Während man im hohen Norden beispielsweise für einen Riesen nur ein müdes Schulterzucken übrig hätte, würde eine Fee dort wie ein Wesen aus einer anderen Welt erscheinen, umgekehrt wäre das Erscheinen eines Aurochmagr in den Wüsten Azuriens ein außergewöhnliches Ereignis, während Zentauren oder Sandnarge dort allerorts bestens bekannt sind. Die Menschen sind die am weitesten verbreitete und am häufigsten anzutreffende Rasse. Reaktionen auf nichtmenschliche Wesen können also, vor allem in entlegenen Gegenden oder kleinen Dörfern, entsprechend verwundert ausfallen und von freundlicher Neugier bis zu offener Feindseligkeit reichen.
Die Elben sind das älteste aller Völker, die ältesten Kinder Ealaras. Gleichwohl zählen die Gelehrten sie nicht zu den Gründerrassen, denn ihr Erwachen fand nicht in den Immerlanden, sondern auf den Tian'Sidha, den Himmelsinseln weit im untergegangenen Westen statt, und sie kamen erst im Dritten Zeitalter auf ihren großen Schiffen über das Unendliche Meer an die Gestade der bekannten Welt.
Die ältesten Völker der Immerlande jedoch sind die Riesen, die Feen und Kobolde, die Zwerge, Zentauren, Jararankhaz, Asrai und Faune, jene acht Völker, die man heute die Gründerrassen Rohas nennt. Im Ersten Zeitalter der Welt, als die ersten Elben auf den Himmelsinseln schon tausend Jahrestänze gesehen hatten, erwachten die Riesen als älteste der acht Gründerrassen. Nach ihnen erblickten die ersten Feen in den lichten Wäldern das Antlitz Rohas und die Kobolde erwachten zwischen Wurzeln und Waldteichen. Die Zwerge regten sich im Gebein der Erde, die Zentauren donnerten, Sturmwinden gleich, über die südlichen Ebenen, die Faune durchstreiften die endlosen Grasmeere, die Jararankhaz schufen in den tiefen Dschungeln der südlichen Inseln ihre unvergleichlichen Städte und die Asrai schwammen in den blaugrünen Tiefen des Ildorel.
Nur sechs von den einst acht Gründerrassen leben noch heute, im Fünften Zeitalter der Welt, auf Rohas weitem Rund. Die Asrai verschwanden schon vor langer Zeit und niemand weiß, wohin sie gingen oder warum sie ausstarben. Die Jararankhaz ereilte ein ähnliches Schicksal, als die ersten menschlichen Siedler die Sommerinseln erreichten und Krankheiten mitbrachten, denen das Echsenvolk nicht gewachsen war. Die Riesen leben nur noch im äußersten Norden, im unwirtlichen Gronaland, fernab von den Belangen der Menschen. Auch die Faune sind wenige geworden und scheuen den Kontakt zu anderen, die nicht von ihrer eigenen Art sind - und selbst die stolzen Zentauren haben sich tief in den Wald von Sar Perduin zurückgezogen und ihre Zahl ist gering geworden.
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