~ Die Elbenvölker der Immerlande ~


Die Shebaruc oder Blutelben


 

Heimatlande:

Die Höhlen von Dror Elymh unter dem Berg Mutter Dunkel an der Rubinküste sind das Heim der Shebaruc in den Immerlanden.


Physische Erscheinung:
Blutelben sind nicht ganz so hochgewachsen als manch andere Elbenvölker. Ihre Größe liegt bei den Männern durchschnittlich zwischen 1,85 und  2 Schritt, die Frauen bleiben etwa eine Handspanne kleiner. Ihre Statur gleicht jener von schlanken Menschen, was sie jedoch unübersehbar als Elben kennzeichnet, sind ihre leicht schräg stehenden Katzenaugen und ihre spitzen Ohren. Von allen Elbenvölkern besitzen die Shebaruc die auffälligsten und größten Ohren. Ihre Haut ist auffallend blass, besitzt jedoch einen opalartigen Schimmer, so dass sie nicht bleich oder gar kränklich wirken. Ihr Haar ist stets dunkel, entweder blau oder rötlich schwarz oder von sehr dunklem Braun, und die Iris ihrer Augen weist pupillenlose Schwärze mit einem roten oder bronzegoldenen Glühen auf.


Lebenserwartung und Widerstandskräfte:

Durch den Sippenmord von Tian Taramar und ihren Verrat am Volk der Schönen und den Göttern verloren die Blutelben einst ihre Unsterblichkeit. Ihr Leben währt mit bis zu 600 Jahren jedoch noch immer deutlich länger als das der Menschen. Anders als die übrigen Elbenvölker sind sie auch nicht mehr sonderlich immun gegen Gifte und Krankheiten, auch wenn ihre Widerstandskräfte ein wenig besser als die der Sterblichen erscheinen. Auffallend sind jedoch ihre hohen Resistenzen gegen arkane Magie, vor allem gegen die elementaren Kräfte der Feuermagie.


Besondere Fähigkeiten:

Wie alle Elben verfügen auch die Shebaruc über eine ausgezeichnete Nachtsicht ähnlich der von Katzen und besitzen auch sonst sehr scharfe, aber nicht übernatürlich gute Sinne. Sie hören und riechen etwas besser als es beispielsweise Menschen tun, aber weit weniger gut als etwa Narge und längst nicht so gut wie die meisten Tiere. Sie sind empathisch und beherrschen die Kunst des Sendens.


Magiearten:

Ursprünglich hatten alle Blutelben, welche in den Immerlanden geboren wurden, Zugang zur arkanen Magie. Da sie jedoch lange Zeit keinen Weg an eine Arkana oder auch nur eine Zauberschule fanden, starb das Talent für Arkane Magie so rasch wieder aus, wie es in ihrem Volk aufgekommen war... da ihre Hexer auch nicht länger lebten, als die anderer Rassen, ehe sie dem Wahnsinn und einem grausamen Tod anheim fielen. So kommt es, dass heute praktisch keine Arkanbegabten mehr unter diesem Volk geboren werden. Was die Wege der klerikalen Magie angeht, so stehen ihnen dort prinzipiell alle offen, allerdings gibt es unter den Shebaruc aufgrund ihres Glaubens fast ausschließlich Schattenwanderer, da sie sich sowohl von Ealara, als auch von den Zwölf Göttern abgewandt haben. Daher kennen sie weder das Priestertum der Zwölf, noch das Druidentum und auch keine Heilmagie - es wäre theoretisch für einen Blutelben als Individuum unter anderen Lebensumständen und fern seines Volkes zwar möglich, Zugang zu klerikaler Magie abgesehen vom Schattenwanderertum zu finden, doch nicht für das Kollektiv an sich. Wie alle Elbenvölker können die Shebaruc auch dem Weg des Schamanismus nicht folgen - anders als die anderen unsterblichen Elben könnten sie jedoch rein theoretisch irgendwann Zugang zur Runenmagie finden - das ist jedoch für die nähere Zukunft noch sehr, sehr unwahrscheinlich.


Restriktionen:

Die meisten Shebaruc sind – zumindest bis sie sich daran gewöhnt haben - sehr empfindlich gegenüber hellem Sonnenlicht und können leicht geblendet werden. Auch ihre helle Haut leidet unter starker Sonnenstrahlung weit mehr, als die anderer Elbenvölker, weswegen ihre Jäger und Sammler oder andere ihres Volkes, die sich an die Oberfläche wagen, den hellen Tag zumeist meiden und des Nachts oder in der Dämmerung agieren. Auch die melodische Sprache der Elben, das Shidar, bereitet den meisten Shebaruc Unwohlsein, das Ayaron gar körperliche Schmerzen. Wie alle Elben können auch die Shebaruc nicht träumen, wenn sie ruhen. Die Traumpfade sind ihnen verwehrt und damit auch der Weg des Schamanismus.


Kleidung und Schmuck:

Die Shebaruc oder Blutelben sind durchaus elegante Erscheinungen. Sie lieben dunkle, eng anliegende Gewänder in Schwarz, Rot, Indigoblau oder Anthrazitgrau, die aufwendig mit komplizierten, prunkvollen geometrischen Mustern und Runen bestickt sind. Ein typisches Gewand von Shebarucfrauen ist der Keonsam, ein eng anliegendes, knöchellanges Kleid mit hoch geschlossenem Kragen, Schlaufenverschlüssen an den Schultern und Schlitzen an den Seiten aus feinen Stoffen wie Pfauen- oder Atlasseide, Taft und Brokat. Die Hakama ist ein typisches Shebaruc Beinkleid, das in zwei Varianten anzutreffen ist und gleichermaßen von Männern wie Frauen in beiden Formen getragen wird: mit geteilten Beinen wie ein Hosenrock, oder ohne Teilung wie ein Rock. Zur Hakama gehört für gewöhnlich die Burwar, eine halblange Tunika mit strengem, formalem T-Schnitt, die je nach Anlass ganz schlicht oder überreich bestickt  sein kann. Anders als die übrigen Elbenvölker haben die Shebaruc den Wert des Goldes längst schätzen gelernt und tragen gern Schmuck aus schwerem Gold oder edlem Silber, aus Bronze, Elfenbein, Perlen und kostbaren Steinen, bevorzugt Feuersterne, Himmelssterne und Wassersterne. Als wollten sie sich auch in diesem Punkt von ihren verhassten Vettern, den übrigen Elbenvölkern, unterscheiden, gibt es bei den Shebaruc kaum runde Formen oder Pflanzenornamente, sondern strenge, gerade Linien, geometrische Muster und kantige Schnitte.


Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Die Blutelben oder Shebaruc sind ein mysteriöses, hartherziges Volk, das in strikt getrennten Kasten lebt und streng hierarchisch organisiert ist. Es gibt dreizehn große Häuser, die allem übergeordnet sind. Die Mitglieder der Häuser wiederum sind in Kasten eingeteilt, vier an der Zahl, die Varna genannt werden. Es gibt vier Varnas:

die Rhaman, traditionell die Gelehrten, die Schattenwanderer,  Alchemisten, Harfner und Hexer,
die Shadrya, traditionell Krieger, Schurken, Assassinen und Jäger,
die Vaisha, traditionell Händler und Kaufleute
die Shudra, traditionell Handwerker, Tagelöhner und Gaukler. 

Unter den vier Varnas stehen noch die Unberührbaren, jene, die weder einem Haus, noch einer Kaste angehören und von der Gesellschaft ausgestoßen wurden. Allerdings erleiden sie dieses Schicksal meist nicht lang, sondern verlieren ihr unwürdiges Leben sehr rasch auf dem Alter des Blutes in Ashrakûl, dem Tempel der Finsternis.

Jeder Shebaruc gehört also einem der dreizehn Häuser an und zu einer Kaste. Sowohl in das Haus, als auch in die jeweilige Kaste wird man hineingeboren. Die Zuordnung zu einer Kaste sagt jedoch nichts über „wohlhabend“ oder „arm“ aus. Es handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach althergebrachten Traditionen und Aufgabenbereichen, nicht jedoch um "Oberschicht" oder "Unterschicht", die sich nach dem jeweiligen persönlichen Reichtum richtet. Durch jahrhundertelange Ausbeutung findet sich Armut jedoch tendenziell mehr bei Shudras und Unberührbaren, obwohl auch Angehörige der obersten Kaste sehr schlecht gestellt sein können. Ein Aufstieg - oder Abstieg - in persönlichem Ansehen und Macht ist praktisch nur durch Heirat möglich, wobei die Frauen stets sowohl das Haus, als auch die Kaste ihres Mannes annehmen und die Kinder immer den Rang der Mutter erhalten. Im Wesentlichen folgen alle Shebaruc einer goldenen Regel in ihrem Leben: Erweise Respekt allen, die über dir stehen und verlange absoluten Gehorsam von allen, die unter dir stehen. Gegenüber Fremden sind Blutelben misstrauisch, überheblich, abweisend und feindlich. Kontakte zu anderen Völkern pflegen sie nicht, außer es bringt ihnen in irgendeiner Weise Vorteile ein - sei es an Macht oder Gold. Ihr Charakter kann zumeist als ziemlich bösartig und hinterhältig beschreiben werden, denn letztendlich dienen sie nur sich selbst. Sie neigen stets zu aggressivem Verhalten, und wenn sie sich gekränkt fühlen, lässt Rache nie lange auf sich warten. Allerdings haben einzelne Blutelben im Lauf der Geschichte auch immer wieder bewiesen, dass sie aus den Zwängen ihres grausamen Volkes ausbrechen, eigene Vorstellungen und andere Werte entwickeln können und durchaus in der Lage sind, anders zu leben.


Religionen:

Von den Mächten Rohas beten sie nur den Dunklen an, jenen, dessen Namen kein anders Volk ausspricht, und seine finsteren Archonen - Mundus, Sauura, Dauragon, Zer und Neferat. Sie betreiben blutige, finstere Riten und opfern selbst ihre eigenen Kinder auf dem Altar des Blutes an gierige Dämonen und grausame Höllenkreaturen. In den letzten Jahren geht jedoch das Gerücht, einige Blutelben hätten sich im Geheimen anderen Mächten zugewandt, Sithech oder vielleicht Faêyris – doch niemand weiß, ob in diesem Flüstern auch nur ein Körnchen Wahrheit steckt.


Sprache(n):

Ihre eigene dunkle Sprache hat, solange sie nicht geflüstert wird, einen Wohlklang, der durchaus noch die entfernte Verwandtschaft mit den anderen Elbenvölkern erahnen lässt. Wird sie jedoch geflüstert, wandelt sie sich zu einem unheimlichen und bedrohlich krächzenden Zischen. Wenn sie überhaupt Worte einer anderen Sprache in den Mund nehmen, dann mit einem starken und unüberhörbaren Akzent.


Vorurteile:

Sie verachten prinzipiell alle und alles, was nicht wie sie dem Dunklen und der Dunkelheit dient. Ihr ganz besonderer Hass gilt aber den Elbenvölkern, die einst ihre Brüder waren. Sie fürchten und verachten auch besonders die Zentauren.


Übliche Berufe:

Alle bekannten - da sie unterirdisch in ausgedehnten Höhlensystemen leben, betreiben sie jedoch keinerlei Ackerbau im herkömmlichen Sinn.


Waffen und Rüstungen:

Einst waren die Schmiede der Shebaruc berühmt für ihre vorzüglichen Elbenschwerter, und auch heute noch tragen die Blutelben die traditionellen elbischen Waffen, das Caidlor, bestehend aus einem Taqât und einem Tiril'Taqât. Auch Speere, Lang- und Kurzbögen, sowie Armbrüste verwenden sie gern. An Rüstungen bevorzugen sie beschlagenes Leder und leichte Kettenhemden, Shebaruc-Krieger tragen auch stets das Zeichen ihres Hauses auf den Helmen und den Brustharnischen.

 

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