Die Narge
Heimatländer:
Narge leben überall dort, wo sie sich halten können und man sie lässt - sieht man von den Immerfroster Nargen einmal ab, die auf der Halbinsel im Nordwesten der Immerlande tatsächlich eine wirkliche Heimat gefunden haben. Die übrigen Vertreter dieses Volkes sind zumeist Vagabunden, Räuber, Wegelagerer, Vogelfreie oder schlicht Nomaden, welche rastlos durch die Wildnis streifen.
Physische Erscheinung:
Narge werden mit 1,95 – 2,50 Schritt sehr groß. Sie sind zudem sehr muskulös und kräftig, von wuchtiger Statur und äußerst wendig und schnell. Wie ihre Vettern die Sandnarge besitzen sie ein ausgeprägtes Raubtiergebiss mit langen Reißzähnen, und auch die Physiognomie ihrer Gesichter erinnert an die von großen Raubkatzen, während ihre Haut eher an Echsenleder und Hornschuppen gemahnt. Ihre Augen sind leicht schräg und von giftgrüner, orangegelber oder sattroter Färbung, die Ohren laufen spitz zu und liegen eng am Schädel an. Wie auch die Sandnarge haben die nördlichen Narge keinerlei Haupthaar oder sonstige Körperbehaarung. Ihre ledrige, dicke Haut ist dunkel und kann sowohl schlammfarben, olivbraun, bronzerot oder fast schwarz sein. Am Kopf, an den Schultern und der Wirbelsäule ist sie zudem mit kleinen, schuppigen Hornplatten versehen, die ihnen zusätzlichen Schutz verleihen.
Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Das Durchschnittsalter der Narge liegt bei etwa 60 - 80 Jahren. Narge sind äußerst robust und verfügen über eine hohe natürliche Kondition, zudem besitzen sie eine faszinierende Anpassungsfähigkeit - die Immerfroster Narge haben sich beispielsweise binnen kürzester Zeit sehr gut an die extreme Kälte ihres neuen Lebensraumes gewöhnt, ebenso wie ihre südlichen Vettern das mit der Trockenheit und Gluthitze der Wüste geschafft haben.
Besondere Fähigkeiten:
Narge besitzen eine sehr gute Nachtsicht und einen ausgeprägten Geruchssinn, außerdem sind sie in der Lage, im Kampf in eine Art Blutrausch ähnlich dem Wüten eines Berserkers zu verfallen. Allerdings besitzen sie nicht die Fähigkeit der Berserker, diesen auch zu kontrollieren. Sie können ihn weder willentlich steuern, noch im Blutrausch zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Magiearten:
Die Immerfroster Narge kennen nur eine einzige Magieart und das ist der Schamanismus. Alle anderen Wege der Magie sind ihnen unbekannt und werden überaus kritisch beäugt. Alle übrigen wilden Narge kennen ebenfalls den Schamanismus und besitzen keinerlei Zugang zu anderen Magiearten. Die Gelehrten nehmen jedoch an, dass sie die Runenmagie wie ihre südlichen Verwandten, die Sandnarge, ebenfalls erlernen könnten.
Restriktionen:
Keine außer den oben genannten Einschränkungen der Magiearten.
Kleidung und Schmuck:
Narge tragen schwere Lederkleidung und zottige Pelze, und verwenden sowohl selbst hergestellten Schmuck aus Knochen, Zähnen und den Krallen getöteter Tiere oder Feinde, als auch Erbeutetes, das ihnen zusagt. Manchmal durchbohren sie auch unter großen Mühen die hornigen Schuppen auf ihrem Kopf und stecken Metallstifte, Bärenzähne oder Eisenringe hindurch.
Lebensgewohnheiten und Verhalten:
In Immerfrost:
Lange Zeit galten die Narge in Immerfrost als gefährliche Ungeheuer. Sie machten die Gebirge der Halbinsel unsicher und waren gefürchtete Räuber. Doch seitdem Menschen und Narge im ersten Eiskrieg 134 - 135 des Fünften Zeitalters erst notgedrungen, dann als willige Verbündete Seite an Seite kämpften, haben sich die Beziehungen zueinander stetig verbessert. Im Jahr 312 des Fünften Zeitalters kam es zu den ersten Handelsbündnissen und nach dem dritten Eiskrieg 53 Jahre später wurde den Nargen dann endlich ein eigenes Land zugesprochen, das Tal der Klagen und die nordöstlichen Schattenberge. Das Leben dort ist nicht leicht, doch das Volk der Narge ist hartnäckig, robust und anpassungsfähig. Den Großteil des Tags verbringen jagen sie im Rudel Elche und Auroks, aber auch Gronabären werden nicht verschmäht, außerdem fangen die Narge im großen Stil Lachse aus den Gebirgsbächen. Sie leben in archaischen Stämmen zusammen in teils natürlichen, teils von Narghand geschaffenen Höhlensystemen. Jeder Stamm hat seinen Anführer, den Ark'alar, doch über allen Stämmen steht der Berakhar, eine Art Häuptling der Häuptlinge. Dieser wird beraten von den mächtigsten Schamanen, den Khal'akar, seiner Generation, die ein hohes Ansehen in ihrem Volk genießen. Der Berakhar, der durch seine Durchsetzungskraft (und in letzter Zeit auch Intelligenz) besticht, bestimmt die Handelbeziehungen zu den Menschen. Diese mögen zwar nicht von überschwänglicher Brüderlichkeit geprägt sein, doch man akzeptiert sich zunehmend… sogar soweit, dass im letzten Jahrhundert immerhin auch einige halbnargische Kinder geboren wurden. Fremden gegenüber - und das sind praktischerweise alle Nicht-Immerfroster - benehmen sich die Narge Immerfrosts meist neutral bis ablehnend und wer dumm genug ist, einen Narg zu provozieren, wird es bereuen. Sie mögen weniger aggressiv und streitlustig als ihre südlichen Verwandten die Sandnarge sein, doch haben sie ihre Kampfeslust und ihr wildes Temperament nicht verloren, sondern zügeln es nur besser.
Andernorts:
Immer wieder kommt es jedoch auch in den Nördlichen Immerlanden vor, dass sich Gruppen unzufriedener Narge zusammen finden und auf Raubzüge ins Königreich Immerfrost oder sonst wo hin gehen. Besonders viele "wilde" Narge gibt es daher überall in den Grenzgebieten zwischen den Königreichen der Menschen, also dort, wo sie ungehindert umherstreifen und sich in der Wildnis gut verbergen können. Man weiß von marodierenden Nargbanden und versprengten Rudeln im Ostwall zwischen dem Königreich Immerfrost und dem Dunkelwald, in den Grassteppen zwischen dem Dunkelwald und dem Feuerbogen, in den Verlassenen Landen und auch in den nördlichen Grenzlanden Ildoriens - außerdem soll es einige wenige auch in den Drachendornen und in den Gräberhöhen, in den Ostlanden und anderen wilden Gegenden des gesamten Nordens der Immerlande geben. Diese Narge haben meist keine festen Bleiben, sondern Lager, da sie viel umher ziehen. Unter ihnen gibt es auch erheblich häufigere und blutigere Auseinandersetzungen und ihre Lebensart ähnelt der der Sandnarge eher als der der immerfroster Narge.
Religionen:
Geschaffen vom Dunklen in den Schwarzen Tagen seines Blutkönigreiches kannten die Narge für lange Jahrtausende nur die Verehrung des Bösen und erst im Lauf des letzten Zeitalters, als der Dunkle Gott verbannt und vergessen wurde, haben sie begonnen, sich anderen Religionen zuzuwenden – ein langsamer und mühevoller Prozess, von dem auch nicht der Gelehrteste sagen könnte, wie er einst ausgehen mag. Sie scheinen eine gewisse Vorliebe für Schamanismus zu besitzen und wenden sich somit, wenn sie an etwas Glauben müssen, meist Naturgeistern zu. Der Zwölfgötterglaube scheint ihnen noch völlig fremd, ebenso das Druidentum.
Sprache(n):
Hin und wieder wird gemunkelt, zumindest die Anführer und Schamanen der Narge würden noch die Dunkle Sprache von einst beherrschen, aber ob das der Wahrheit entspricht, kann heute niemand mit Sicherheit sagen. Sie sprechen das Narrok, das Nargisch, was eine sehr verballhornte Mischung aus den Sprachen der Ersten Menschen von einst, dem elbischen Dialekt der Shebaruc und der Dunklen Sprache darstellt, und auch die heute überall gebräuchliche Allgemeinsprache.
Vorurteile:
Durch ihre dunkle Vergangenheit und ihr lange, sklavische Ergebenheit an die Finsternis hegen sie auch heute noch kaum Sympathien für andere Völker – nur bei den Immerfroster Nargen mag das mittlerweile anders aussehen, da sie mit den Menschen des Nordwestens recht gut auszukommen scheinen.
(Übliche) Berufe:
Jäger, Krieger, Schamane, Sammler... Landwirtschaft ist ihnen völlig fremd und ihre Handwerkskünste beschränken sich auf Lederverarbeitung, Töpferwerk und die Herstellung von Waffen und Rüstungen.
Waffen und Rüstungen:
Narge bevorzugen Wucht- und Klingenwaffen, und schon wegen ihrer natürlichen Körpergröße zumeist in der schweren, zweihändigen Ausführung. Sie verwenden alle bekannten Rüstungen.
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