Die Sandnarge
Heimatlande:
Sandnarge leben heutzutage vor allem in den abgeschiedenen Gebirgen des südlichen Azurien am Rand der Sacaleynda, doch eine angestammte Heimat besitzen sie seit dem Untergang des Königreichs des Blutes nicht mehr... und sie trauern ihr auch nicht hinterher. Manche Sandnarge ziehen auch auf Abenteuer aus oder leben räuberisch und allein oder nur mit wenigen ihrer Art zusammen, doch nur selten wird man sie außerhalb Azuriens oder den Landen der Rubinküsten oder in nördlicheren Gegenden der Immerlande antreffen.
Physische Erscheinung:
Die Narge der südlichen Wüstengebiete werden mit 1,95 – 2,30 Schritt sehr groß. Sie sind zudem sehr muskulös und kräftig. Sandnarge besitzen wie ihre nördlichen Vettern ein ausgeprägtes Raubtiergebiss und auch die Physiognomie ihrer Gesichter erinnert stark an die von großen Raubkatzen, während ihre Haut eher an Krokodilleder und Echsenschuppen gemahnt. Sie sind jedoch zumeist ein wenig schlanker als andere Narge, etwas leichter gebaut und wirken eleganter. Ein ausgewachsener, durchschnittlich großer Sandnarg bringt etwa 150 - 160 Stein auf die Waage. Ihre Frauen bleiben deutlich kleiner und leichter, erreichen nur eine Durchschnittsgröße von 1,80 bis maximal 2,00 Schritt und ein Gewicht von etwa 100 Stein. Ihre Ohren sind spitz zulaufend, eng anliegend und ihre Augen leicht schräg. Die ledrige, dicke Haut der Wüstennarge ist sandfarben bis ockerbraun, und an Schultern und Wirbelsäule mit kleinen, schuppigen Hornplatten versehen, die ihnen zusätzlichen Schutz verleihen.
Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Das Durchschnittsalter der Sandnarge liegt bei etwa 60 - 80 Jahren, doch die wenigsten von ihnen sterben eines natürlichen oder friedlichen Todes. Sandnarge sind wie alle Vertreter ihrer Rasse äußerst robust und verfügen über eine hohe natürliche Kondition. Außerdem sind sie an die extremen Bedingungen ihres Lebensraums genial angepasst.
Besondere Fähigkeiten:
Sandnarge besitzen eine sehr gute Nachtsicht und einen ausgeprägten Geruchssinn. Sie können bis zu einem Siebentag vollkommen ohne Wasser und Nahrung auskommen - die Physiologie ihres Blutes, so schreiben die Gelehrten, erlaubt einen Wasserverlust bis zu einem Viertel ihres Körpergewichts. Außerdem sind sie in der Lage im Kampf in eine Art Rausch ähnlich dem Wüten eines Berserkers zu verfallen, allerdings besitzen sie nicht die Fähigkeit der Berserker, diesen auch zu kontrollieren. Sie können ihn weder willentlich steuern, noch im Kampfrausch zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Magiearten:
Sandnarge kennen bisher nur den Schamanismus und hier auch nur den Pfad der Ahnen und den Dunklen Pfad. Sie besitzen weder Arkane Magie, noch Heilmagie, Harfnermagie, bisher auch keine Runensicht oder Klerikale Magie.
Restriktionen:
Keine außer den oben genannten Einschränkungen der Magiearten.
Kleidung und Schmuck:
Sandnarge tragen zumeist leichte Lederkleidung und sowohl selbst hergestellten Schmuck aus Knochen, Zähnen und Krallen getöteter Tiere oder Feinde, als auch Erbeutetes, das ihnen zusagt.
Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Sandnarge leben vor allem in den drei großen, unterirdischen Höhlenstädten ihres Volkes im Süden Azuriens,in Kush, Doggra und Torgatul. Innerhalb dieser "Städte" sind sie in Clans organisiert, die von jeweils einem Häuptling geführt werden. Rangkämpfe untereinander sind an der Tagesordnung, geraten jedoch selten so außer Kontrolle, dass das soziale Gefüge aller beeinträchtigt würde - was keineswegs bedeutet, dass der Alltag in einer "Nargenstadt" keine blutige Angelegenheit wäre. Unter Sandnargen herrscht absolutes Patriarchat. Nargische Frauen sind untereinander zwar ebenso kampflustig, wie die Männer, doch leben die Geschlechter dieses archaischen Volkes im Alltag strikt getrennt, und jeder verrichtet seine Aufgaben. Frauen haben in keinem Bereich außerhalb ihrer Wohnstätten und bei den Kindern irgendetwas zu sagen. Frauen kümmern sich um Nachwuchs, das Sammeln von Nahrung, das Gerben von Häuten und Fellen, das Herstellen von Kleidung und allerlei Alltagsgegenständen, und natürlich um die Bedürfnisse ihrer Männer. Männer jagen und kämpfen, rauben und plündern oder gehen sonst irgendeiner kriegerischen Tätigkeit nach. Kein männlicher Narg käme auf die Idee, Frauenarbeiten zu verrichten und umgekehrt würde es keiner nargischen Frau einfallen, in männliche Domänen einzudringen. Es kommt wohl vor, dass eine Frau das Leben eines Mannes wählt, doch muss sie sich dann auch wie einer kleiden, darf keine Kinder haben, keines Mannes Besitz werden, kein Essen zubereiten, kein Herdfeuer ihr Eigen nennen. Einen Geschlechterwechsel kann das Kollektiv ertragen, Dualität nicht.
Sie haben ein wildes, schwer zu zähmendes Naturell und sind ein kriegerisches und kampflustiges Volk, das eben erst begonnen hat, aus seiner langen, dunklen Vergangenheit als Mordwerkzeug der Finsternis herauszutreten. Fremden gegenüber geben sie sich in den allermeisten Fällen kampflustig und aggressiv. Die Sandnarge sind alles andere als ein freundliches, aufgeschlossenes und hilfsbereites Volk. Allerdings sind sie nicht dumm und wissen sehr genau, wann sie sich besser zurückhalten sollten, um ihre eigenen Interessen nicht zu gefährden. In jüngster Vergangenheit haben sie auch damit begonnen, sich den Menschen Azuriens gegenüber ein bisschen weniger feindselig zu zeigen und in Torgatul werden erste, vorsichtige Handelsbeziehungen nach Kheyris oder Naggothyr angestrebt, sind aber noch die absolute Ausnahme der Regel.
Religionen:
Geschaffen vom Dunklen in den Schwarzen Tagen seines Blutkönigreiches kannten die Narge für lange Jahrtausende nur die Verehrung des Bösen und erst im Lauf des letzten Zeitalters, als der Dunkle Gott verbannt und vergessen wurde, haben sie begonnen, sich anderen Religionen zuzuwenden – ein langsamer und mühevoller Prozess, von dem auch nicht der Gelehrteste sagen könnte, wie er einst ausgehen mag. Sie scheinen ein gewisses Talent für Schamanismus zu besitzen und wenden sich somit, wenn sie an etwas Glauben müssen, meist den Ahnengeistern zu. Der Zwölfgötterglaube ist ihnen noch völlig fremd, ebenso das Druidentum.
Sprache(n):
Hin und wieder wird gemunkelt, zumindest die Anführer und Schamanen der Narge würden noch die Dunkle Sprache von einst beherrschen, aber ob das der Wahrheit entspricht, kann heute niemand mit Sicherheit sagen. Sie sprechen das Narrok, das Nargisch, was eine sehr verballhornte Mischung aus den Sprachen der Ersten Menschen von einst, dem elbischen Dialekt der Shebaruc und der Dunklen Sprache darstellt, und auch die heute überall gebräuchliche Allgemeinsprache.
Vorurteile:
Durch ihre dunkle Vergangenheit und ihr lange, sklavische Ergebenheit an die Finsternis hegen sie auch heute noch kaum Sympathien für andere Völker, sieht man von Shebaruc und Dämonen einmal ab, die sie jedoch eher fürchten, nicht lieben. Die Zentauren sind seit alters her ihre Erzfeinde, doch zu den Menschen gibt es vereinzelt erste, behutsame Annährungen.
(Übliche) Berufe:
Jäger, Krieger, Schamane, Sammler... Landwirtschaft ist ihnen völlig fremd und ihre Handwerkskünste beschränken sich auf Lederverarbeitung, Töpferwerk und die Herstellung von Waffen und Rüstungen. Sämtliches Handwerk, selbst das Fertigen von Waffen und Rüstungsteilen ist reine Frauensache.
Waffen und Rüstungen:
Bevorzugt werden von den Sandnargen Wucht- und Klingenwaffen, und schon wegen ihrer natürlichen Körpergröße zumeist in der schweren, zweihändigen Ausführung. Sie verwenden alle bekannten Rüstungen, doch beschlagene Lederharnische oder leichte Schuppenpanzer, welche die Bewegungsfreiheit wenig einschränken, werden am Meisten geschätzt.
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