~ Die Mischvölker Rohas ~


Die Azadoura



Heimatlande:
Die Azadoura sind in der Bucht der Schatten Zuhause; die sieben Grotten der Stadt Agutrot beherbergen nahezu ihr gesamtes Volk. Nur ein geringer Anteil Azadoura lebt außerhalb ihrer Heimat, die wenigsten davon freiwillig, da es sich zumeist um Verstoßene handelt.


Physische Erscheinung:
Die Azadoura sind schlank und sehnig und erreichen eine Größe von gut 1,85 bis 1,95 Schritt. Da sie von Shebarucbastarden abstammen, deren menschliche Vorfahren in Azurien und an der Rubinküste beheimatet waren, und sie sich heute noch von Zeit zu Zeit mit Völkern, die in diesen Gebieten ansässig sind, mischen, dominieren in den meisten Sippen dunkle Haut- und Augenfarben. Sippen, die sehr darauf bedacht sind, sich möglichst selten mit Nicht-Azadoura zu verbinden, sind daher vor allem auf Nachfahren stolz, die sich durch extrem helle Haut und nachtschwarzen Augen, die weder Pupille noch Iris erkennen lassen, auszeichnen. Allen Azadoura gemeinsam sind die ovalen, leicht spitz zulaufenden Ohren, ebenfalls ein Hinweis auf ihr Shebarucerbe.


Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Die Azadoura sind auf ihre Abstammung von Shebarucbastarden außerordentlich stolz. Zwar erreichen sie die Lebenserwartung eines reinblütigen Shebaruc nicht, besitzen aber eine weitaus längere Lebensspanne als die meisten anderen Menschenvölker - immerhin bis zu 200 Jahre. Außerdem sind sie äußerst robust gegenüber den extremen Temperaturen ihrer lebensfeindlichen Heimat.


Besondere Fähigkeiten:
Die Sinne der Azadoura sind feiner als die anderer Menschenvölker, wenn auch nicht so gut wie die der Elben. Außerdem verfügen sie über angeborenes, magisches Talent, vor allem für Luft- und Wassermagie.


Magiearten:
Schamanen sind unter den Azadoura weit verbreitet. Priester des Zwölfgötterglaubens sind - kulturbedingt - nicht sehr häufig, kommen aber vor. Priester des Dunklen sind in den Reihen der Azadoura mit der Zeit etwas seltener geworden, aber nach wie vor nichts Ungewöhnliches. Anirani und Harfner kommen ebenfalls vor. Selbiges gilt für arkane Magie, wobei hier die Elemente Wasser, Luft und Energie deutlich dominieren. Druiden und Runenwirker aus dem Volk der Azadoura gibt es nicht, obschon sie beide Wege rein theoretisch beschreiten können.


Restriktionen:
Keine


Kleidung und Schmuck:
Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten ihrer Heimat tragen Azadoura bevorzugt weite, wallende Kleidung oder aber Kleider nach Art der Shebarûc aus leichten, dunklen Stoffen, vorzugsweise in Schwarz und sämtlichen Rottönen. Die meisten Gewänder sind Diebesgut oder werden aus erbeuteten Stoffen hergestellt. Außerdem gilt: Je höher der gesellschaftliche Rang, umso prachtvoller und hochwertiger die Bekleidung. Schmuck aus Gold, geschwärzten Metallen, vorzugsweise roten Edelsteinen, Korallen und Perlen wird ebenfalls gerne getragen, vor allem in Form von Fußketten und engen Stirn-, Hals- und Armreifen.

Die traditionellen, dunklen Tätowierungen der Azadoura sind hochrangigen Sippenmitgliedern vorbehalten. Da sie mit Kratz- und Schabwerkzeugen hergestellt werden, weist die Haut von Narben herrührende Erhebungen auf. Gemäß der Tradition tragen Azadoura-Frauen die Tätowierungen auf den Lippen, am Kinn, auf Händen, Füßen und Oberarmen und gelegentlich auch auf den Schläfen oder der Stirn, den Schulterblättern und den Schenkeln. Azadoura-Männern werden vor allem das Gesicht, das Gesäß und die Oberschenkel tätowiert, manchmal auch der Rücken. Der Erhalt der Tätowierungen markiert den Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Die Zeichen selbst enthalten zudem einen Geheim-Code, der über Herkunft und Rang seines Trägers Auskunft gibt.


Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Die azadourische Gesellschaft ist durch und durch matriarchalisch geprägt, streng hierarchisch strukturiert und in sieben große Sippen gegliedert. Jede Sippe wird von einer Sippenmutter angeführt, die ihr Amt auf dem Sterbebett immer an die jüngste Tochter weiterreicht. Die Sippenmütter verwalten die gemeinschaftlichen Besitztümer der Sippe, sprechen innerhalb der Sippe Recht und sind auch für die geistige Führung verantwortlich. Die sieben Oberhäupter bilden zudem den Rat der sogenannten Töchter der Sieben Grotten und bestimmen gemeinsam über Agutrots Geschicke.

Kinder werden grundsätzlich als Angehörige der Sippe ihrer Mutter betrachtet, ihr leiblicher Vater wird nicht als mit ihnen verwandt anerkannt. Heiraten innerhalb einer Sippe gelten bei den meisten Azadoura als strenges Tabu.

Während die Frauen sich in erster Linie um die Versorgung der Stadt und ihrer Sippen zu kümmern haben, obliegt es den Männern ihre Sippen und ihre Heimat zu schützen. In Belangen der Seefahrt werden beide Geschlechter als gleichrangig angesehen, die höchste und ehrenvollste Position, die ein Mann innerhalb der Gesellschaft der Azadoura erwerben kann, besteht daher in einem eigenen Kapitänskommando. Auch ein entsprechender Posten innerhalb der Stadtwache bringt männlichen
Sippenangehörigen eine gewisse Stellung ein.

Sklaven, Verstoßene und Söldner fremder Völker besitzen in Agutrot den niedrigsten gesellschaftlichen Status. Verstoßene haben nicht die Möglichkeit sich einer neuen Sippe anzuschließen. Wollen sie nicht am Rand der Gesellschaft dahin vegetieren, bleibt ihnen daher auf Dauer nichts anderes übrig, als die Gemeinschaft zu verlassen und sich anderswo ein neues Leben aufzubauen.


Religion:
Die wenigsten Azadoura sind Anhänger des Zwölfgötterglaubens - und wenn, dann verehren sie allenfalls Vendis, Amur und die Archonen Agnir und Aranur, Veriana Wolkenreiter sowie Liktik Schnellfinger. Die geheime Verehrung des Dunklen und seiner Archonen haben lediglich zwei Stämme der Azadoura von den Shebaruc übernommen. Die Übrigen glauben stattdessen an eine Vielzahl unterschiedlicher Seegeister und Totemtiere und pflegen einen stark ausgeprägten Ahnenkult.


Sprache(n):
Eine richtige eigene Sprache haben die Azadoura bisher nicht entwickelt. Stattdessen wird in Agutrot in erster Linie die Sprache der Shebaruc bzw. eine eigentümliche Mischsprache aus Hôth, Lombarda, Sura und Shebaruczunge gesprochen, die sogar noch ein paar Versatzstücke Lado und Lyssan enthält.
Auch die Allgemeinsprache wird von vielen Azadoura beherrscht, wobei in der Regel ein wildes Gemisch aus Handels- und Shebarucsprache überwiegt.


Vorurteile:
Die Erfahrung hat die Azadoura gelehrt, sich anderen Völkern gegenüber extrem misstrauisch und verschlossen zu verhalten. Gegen die Elbenvölker hegen sie einen besonders tiefen Groll und begegnen ihnen mit offener Feindseligkeit.


Übliche Berufe:
Freibeuter/Piraten, Räuber, Krieger, Magier, Schamanen


Waffen und Rüstungen:
Wie bei den Shebaruc sind Zweihänder und Langschwert, aber auch alle anderen Klingenwaffen, die sich irgendwie erbeuten lassen, unter den Azadoura weit verbreitet. Auch Stangenwaffen erfreuen sich großer Beliebtheit. Traditionelle Waffen hochrangiger Azadoura sind die speerartige Taiaha sowie eine flache Keule, Mere genannt und die kürzere Wahaika. Das axtähnliche Toki Pou Tangata wird hingegen nur für zeremonielle Zwecke verwendet.

 

 

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