~ Die Menschenvölker des Nordens ~

 


Die Barbaren


Heimatlande:
Die Barbaren leben in den Barbarenlanden, nur ein verschwindend geringer Anteil lebt im Königreich Immerfrost, ganz zu schweigen vom Rest der Immerlande.



Physische Erscheinung:
Mit einer Größe zwischen 1,90 und 2,15 Schritt gehören die Barbaren zu den größten Menschenvölkern der Immerlande, nur Normander werden mitunter noch etwas größer. Doch nicht nur ihre Körpergröße ist beeindruckend, sondern ebenso ihre Statur. Sie sind stark, nicht selten stiernackig, besitzen eine ausgeprägte Muskulatur, die vor allem die Männer imposant erscheinen lässt, kräftige Arme und Beine, einen breiten Brustkorb und ebensolche Schultern. Dazu kommen noch die stolze Körperhaltung und das selbstbewusste Verhalten eines stolzen, kämpferischen Volkes, das seinen eigenen Wert immer gekannt hat. Alle Haar- und Augenfarben kommen vor, auch wenn wirklich schwarze Haare sehr, sehr selten sind und wirklich schwarze oder gelbe Augen wie im Wolkenvolk nie vorkommen. Die Männer tragen Haupthaar und Bart für gewöhnlich lang, nicht selten zu Zöpfen geflochten. Manche Berserker rasieren sich jedoch auch den Schädel. Auch die Frauen lassen ihre Haare wachsen, schmücken sie zu besonderen Anlässen mit Federn und stecken sie hoch. Die Hautfarbe der Barbaren ist eigentlich hell, wird jedoch bedingt durch ihr Leben im Freien, durch Sonne und Wind meist recht dunkel und nimmt im Lauf der Jahre einen wettergegerbten Firniston an.



Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Die Barbaren trotzen den lebensfeindlichen Temperaturen ihrer Heimat erstaunlich gut, dennoch erreichen sie selten ein Alter von über sechzig Jahren und Berserkerkrieger sterben häufig lange vor diesem Alter im Kampf.



Besondere Fähigkeiten:
Die Berserkerkrieger der Barbaren sind in der Lage, sich in einen Kampfesrausch zu versetzen, den sie "Megarns Lied" nennen. In diesem Rausch kennen sie weder Angst noch Schmerz, sind schneller, stärker und wilder als andere Kämpfer und durch Magie nicht mehr zu beeinflussen. Berserker sind weithin bekannt und überall gefürchtet - und es gibt sie nicht nur mehr unter den Barbarenstämmen, sondern auch in allen von ihnen abstammenden Völkern und überall dort, wo sie auf ihren einstigen Raub- und Kriegszügen länger verweilten. Auch das Talent des Gestaltwandels ist bei den Barbaren vertreten.



Magiearten:
Die Barbaren haben zu keiner der Magiearten eine große Affinität, am ehesten noch zum Schamanismus und dem Druidentum. Selten kommt auch Heilmagie, Priestermagie, Runenmagie und Bardenmagie unter ihnen vor. Arkane Magie gibt es unter den Barbaren jedoch nicht.



Restriktionen:
Keine, wenn man einmal davon absieht, dass ihnen das Ertragen sommerlicher Temperaturen in wärmeren Regionen der Immerlande verhältnismäßig schwer fällt. Ein Barbar würde also in der Gluthitze der azurianischen Wüsten wesentlich mehr leiden, als ein Herz- oder Drachenländer.



Kleidung und Schmuck:
Sämtliche Barbaren schmücken sich gerne mit den Fellen und Häuten selbst erlegter Tiere, besonders beliebt sind hier natürlich Bären-, Gronabären und Schreikatzenfelle. Die Kleidung an sich ist meist eher praktisch, nützlich und alles andere als farbenfroh, doch das wird zu besonderen Anlässen mit Schmuck ausgeglichen. Vorrangig die Frauen schmücken ihr Haar gerne mit Federn und mit Perlen, die Männer hingegen ziehen Zähne und Krallen von Raubtieren vor. Außerdem tragen viele Barbaren reich verzierte Aurochmagrhörner bei sich. Rituelle Brandnarben sind sehr beliebt, die Heranwachsenden – Jungen wie Mädchen – bekommen mit dem Erwachsenwerden zudem das Symbol ihres Stammes eingebrannt. Viele Barbaren verzieren ihre Körper aber auch danach mit weiteren Narben.



Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Das Leben der Barbaren ist in Stämmen mit festen Rangordnungen organisiert, in die sich jeder zu fügen hat. Es gibt insgesamt sechs Stämme, die im Wesentlichen aus zwei Gruppen bestehen: Die Viðnir (Waldbewohner), die Jorðvakr (Erdenkinder) und Blodvaka (Blutwecker) leben im Süden der Barbarenlande und ernähren sich dort von der Jagd im Wald. Die Duneyrr (Feuergänger), die Mylvir (Zermalmer) und das Stjarnafirar (Sternenvolk) hingegen leben hauptsächlich vom Fisch- und Walfang, und der Jagd auf Gronabären an den Küsten und in der Tundra im Norden der Barbarenlande. Eine besondere Stellung innerhalb dieser Stämme haben die Schamanen und die Berserkerkrieger inne, welchen mit großem Respekt, Angst und Hochachtung begegnet wird. Die Beziehungen zwischen den Stämmen sind sehr unterschiedlich und Kämpfe untereinander sind nicht selten. Sobald jedoch eine Gefahr von außen droht, schließen sich alle Barbarenstämme trotz ihrer Fehden und Auseinandersetzungen zusammen und kämpfen Seite an Seite. Einmal im Jahr, zur Sommersonnenwende, treffen sich die Barbaren zum Allmannathing, einer großen Versammlung aller Stämme in der Nähe von Bōlhjarta. Dort wird Recht gesprochen, die Häuptlinge werden gewählt, Jagdgebiete verteilt, Grenzen festgelegt oder bestätigt, Heiraten geschlossen, Wehrgelder bezahlt und so fort. Jedes erwachsene Stammesmitglied hat dort eine Stimme und das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Nebenher wird kräftig Tauschhandel getrieben, nicht selten werden auch Ehen geschlossen und es finden Skaldenwettkämpfe statt - traditionell gilt während des Allmannathings strikte Waffenruhe. Nach sieben Tagen trennen sich die Wege der Stämme wieder und jeder zieht bis zum kommenden Jahr zurück in sein Gebiet. Was alle Barbaren eint, ist die Überzeugung, dass ihre Lebensart die einzig richtige und erstrebenswerte ist. Sie sehen es als Herausforderung an, sich in der lebensfeindlichen Umgebung zu behaupten und haben keinerlei Anlass, ihre Gebiete weiter in den Süden auszuweiten. Vor allem deshalb ist das Verhältnis zu den benachbarten Immerfrostern und Nargen relativ entspannt. Dazu kommt, dass die Erinnerungen an den vierten Eiskrieg von 423 bis 425 noch recht frisch sind, in dem die Barbaren ohne die Unterstützung ihrer Nachbarvölker unterlegen wären. Es herrscht keine wirkliche Freundschaft zwischen den Völkern, doch eine Art Zweckgemeinschaft, der es zwar oft an gegenseitigem Verständnis, aber nicht an Respekt fehlen mag.



Religion:

Die Schamanen der Barbaren nehmen ihre Kraft von Ealara, der Mutter Natur. Neben ihr werden auch die Zwölfgötter verehrt, unter ihnen ganz besonders Anukis, Amur, Vendis, Bran, sowie seine Archonin Megarn und natürlich Sithech, der Herr des Winters. Allerdings werden für die Götter keine Tempel erbaut, sondern sie werden an rituellen Plätzen unter freiem Himmel verehrt.



Sprachen:
Die Sprache der Barbaren ist das Norrœnt mál, eine alte, nordische Sprache, aus der sich in Normand auch das Landsmål entwickelt hat. Einige Barbaren beherrschen allerdings auch die Allgemeinsprache, das im Königreich Immerfrost übliche Pakkakieli hingegen kann kaum ein Barbar sprechen. Davon abgesehen, dass die meisten das auch gar nicht wollen, scheint ihnen das Erlernen dieser so vollkommen anderen Sprache sehr schwer zu fallen.



Vorurteile:
Eigentlich wird alles, das eindeutig nicht barbarisch ist, mit gewisser Skepsis und Zurückhaltung betrachtet, die Barbaren sind schließlich sehr von ihrer Lebensweise überzeugt. Besonders große Vorurteile hegen sie gegenüber den Feuermagiern, die im Königreich Immerfrost ein hohes Ansehen genießen. Sogar während der vier Eiskriege, als die Barbaren Seite an Seite mit den Immerfrostern und Nargen in den Kampf gegen die Kreaturen Gronalands zogen, haben sie stets versucht, sich von den Magiern möglichst fern zu halten. Zu eindringlich berichten die alten Sagen davon, dass es Serath nur dank seiner Feuermagier gelang, die Barbaren aus dem Süden der frostigen Halbinsel zu vertreiben. Dieses Thema sollte man allerdings nicht an einem Tisch mit einem Barbaren und einem Immerfroster anschneiden, darüber herrschen in den Völkern nämlich vollkommen unterschiedliche Meinungen und Darstellungsweisen. Abgesehen von den Magiern haben Barbaren sehr große Vorurteile gegenüber Schriftgelehrten, denn ihrer Meinung nach muss sich nur jemand, der sich nichts merken kann, etwas aufschreiben. Ohnehin sind sie davon überzeugt, dass viele Aspekte der Zivilisation unnötiger Humbug und etwas für Menschen mit zu viel Zeit sind.



Übliche Berufe:
Krieger, Jäger, Walfänger, Robbenfänger, Fischer, Gerber, Schamane, Heiler, Skalde, Hirte



Waffen und Rüstungen:
Barbaren sind große Anhänger von schweren Waffen wie Kriegshämmern, Kriegsäxten, Speeren und Bidenhändern, zur Jagd werden außerdem auch schwere Bögen und Harpunen benutzt. Als Rüstungen werden Harnische, sowie Arm- und Beinschienen aus Leder getragen. Besonders bei Kämpfen untereinander oder zwischen den Stämmen wird häufig auf die Rüstung verzichtet um die eigene Kraft zu demonstrieren, doch wenn gegen die Kreaturen Gronalands gekämpft wird, schützen sich die Barbaren mitunter sogar mit Kettenhemden, schweren Harnischen und Helmen. Einen Schild wird kein Barbar freiwillig tragen, denn nur ein Feigling versteckt sich hinter Holz.



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