~ Die Menschenvölker des Ostens ~

 


Die Resande

 

Heimatlande:
Die Roten, Schwarzen und Blauen Resande leben in den Ostlanden, also im Tamarlonischen Meer, im Gräsernen Meer und in den Wispergrasebenen. Sie ziehen als Nomaden mit ihren bunten Wagen vom Frithland im Norden zu den Grenzen der Drachenlande im Süden und vom Ufer des Rhûne im Westen bis an die Gestade des Meers der Ruhe im Osten.


Physische Erscheinung:
Die Resande besitzen für gewöhnlich einen anmutigen und schlanken, eher sehnigen denn schweren, muskulösen Körperbau. Sie erreichen Größen von 1,70 - 1,80 Schritt und werden selten größer. Die Frauen sind mit durchschnittlich 1,60 Schritt eher klein. Da die Vorfahren der Resande ursprünglich aus dem nordöstlichen Azurien und dem Hochland von Mek'ele stammen, ist ihre Haut bronzefarben dunkel und ihr schwarzes Haar behält seine satte Färbung bis ins hohe Alter, ehe es - manchmal scheinbar über Nacht - silberweiß wird. Die Augen der Resande sind normalerweise von einem warmen, hellen Goldbraun, Braun oder Schwarz. Grüne oder gar blaue Augen gelten, anders als bei vielen anderen Völkern der Immerlande, stets als Unglückszeichen und kommen nur selten vor.


Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Resande werden durchschnittlich etwa 70 - 90 Zwölfmonde alt und haben keine besonderen Widerstandskräfte, sind aufgrund ihrer Lebensweise aber ausgesprochen robust.

Besondere Fähigkeiten:
Die Resande besitzen keine besonderen Fähigkeiten, einmal abgesehen von ihrem Gespür für gute Geschäfte und einem ausgeprägten musikalischen und tänzerischen Geschick. Außerdem scheint es so manchem Resande im Blut zu liegen, wahrsagen zu können.

Magiearten:
Resande können alle Arten arkaner und klerikaler Magie, die Magie der Runen, sowie Harfnermagie und Heilmagie erlernen. Sehr weit verbreitet sind Harfnermagie und Heilmagie, gefolgt von der klerikalen Magie der Zwölfgötter und dem Schamanismus.

Restriktionen:
Keine

Kleidung und Schmuck:
Was ihre Bekleidung anbelangt, gehören die Resande eindeutig zu den Göttervögeln der Menschenvölker. Ihre Alltagskleidung besteht größtenteils aus Leder, hauptsächlich vom Pferd und Büffel, welches häufig mit aufwendigen, oftmals bunt eingefärbten Brandmustern verziert ist. Kopftücher, Hemden und Blusen mit weitengebauschten Ärmeln und lange Pluderhosen, die aus in kräftigen Tönen gefärbten Stoffen hergestellt werden, sind sowohl unter den Männern, als auch unter den Frauen weit verbreitet. Viele Resandefrauen tragen zudem gerne ausgefallene Schultertücher, exotische Röcke und breite, kunstvoll geflochtene oder geknüpfte Gürtel. Festtags- und Tanzgewänder sind zudem ausgesprochen üppig mit aufwändigen Stickereien aus Garn und Perlen versehen und für gewöhnlich wesentlich gewagter und offenherziger als Alltagskleidung. Körperschmuck jedweder Art ist bei allen Resande äußerst beliebt und besteht hauptsächlich aus Bronze und Gold, Edel- und Halbedelsteinen sowie echten und falschen Perlen. Grundsätzlich gilt: Je bunter und schillernder umso besser.

Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Das lebenslustige, aber auch stolze Nomadenvolk der Resande ist in drei große Stammesbünde unterteilt - die Roten, Schwarzen und Blauen Resande. Die jeweiligen Stammesbünde lassen sich in mehrere Einzelstämme und diese wiederum in diverse Sippen unterteilen. Jede Sippe besteht im Idealfall aus den Sippenältesten, deren Söhnen samt Ehefrauen sowie einer riesigen Enkelschar, die geschlossenen Ehen und anderweitigen Beziehungen entstammt. Jede Sippe besitzt eine feste Stellung innerhalb der Gesamtheit der Resande, der sie sich ständig bewusst ist. Einem Außenstehenden mögen die einerseits sehr überschwänglichen und freundschaftlichen, andererseits aber oft auch sehr förmlichen Zusammenkünfte einzelner Resandesippen oder -stämme merkwürdig erscheinen, doch handelt es sich hierbei nie allein um Treffen zwischen Kaufmann und Pferdehändler oder Bänkelsänger und Wahrsager, sondern stets auch um Gespräche zwischen Ras und Vasall oder Adligem und einfachem Mann und so fort.

Die stark patriarchalisch geprägten Resande-Sippen leben in großen, buntbemalten Holz- und Planwagen mit denen sie während der warmen Monde durch die Weiten der gesamten Ostlande ziehen. Macht der Tross längere Zeit Halt oder wird angegriffen, bilden die Resande mit ihren Wagen schützende, runde Wagenburgen - die Fahrenden Städte der Resande. Besonders beeindruckend sehen diese Wagenburgen aus, wenn mehrere Stämme zufällig oder anlässlich verabredeter Zusammenkünfte aufeinander treffen oder sich während der kalten Monde, wenn das Wetter zu schlecht ist, um weiterzuziehen, auf einem der zahlreichen bekannten Winterlagerplätze versammeln. Die berühmteste, schönste und größte aller Fahrenden Städte, die Dreifarbige Stadt, entsteht immer in der Zeit um den 23. Erntemond herum, der Zeit der Großen Zusammenkunft. Dann nämlich kommen, wie der Name schon andeutet, so viele Stämme der drei Resande-Bünde wie möglich an einem einzigen, einen Zwölfmond zuvor festgesetzten Treffpunkt zusammen. Derartige Treffen sind für die Resande immer etwas besonders, denn sie bieten gute Gelegenheiten um miteinander zu feiern und Handel zu treiben, Neuigkeiten auszutauschen, Ehen zu arrangieren, Hochzeiten zu feiern und gegebenenfalls sonstige rechtliche Belange zu klären.

Sowohl mit den Tharndrakhi als auch mit den Thundrassar leben die Resande in friedlichem Einvernehmen nebeneinander. Lediglich kleinere persönliche Fehden oder ähnliches können in dieser Hinsicht unter Umständen zu leichten Spannungen führen, ernsthafte Streitigkeiten sind aber eher selten. Und da das Leben den Resande über alles gilt, Freiheit und Liebe vorrangige Werte und Heiterkeit und Fröhlichkeit charakteristische Merkmale der resandischen Lebensweise sind, kommt es auch innerhalb ihres Volkes selten zu Feindseligkeiten, Gewalttaten und Verbrechen. Aus diesem Grund kennen die Gesetze der Resande auch keine ausgesprochen harten Strafen. Kommt es dennoch einmal zu Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen, können diese auf unterschiedliche Art beigelegt werden:

1. Kleinere Streitigkeiten innerhalb einer Sippe werden von dem, der oder den Sippenältesten geklärt.
2. Größere Streitigkeiten innerhalb einer Sippe oder eines Stammes werden beigelegt, indem die alle beteiligten Parteien 3 bis 5 Personen benennen, die in ihrem Fall Recht sprechen sollen. Bei den benannten "Richtern" handelt es sich in aller Regel um Resande, die sich bereits in der Vergangenheit durch kluge Urteile und weise Ratschläge ausgezeichnet haben.
3. Wirklich schwerwiegende Streitigkeiten und Verbrechen werden dem Ältestenrat vorgetragen, welchem jeweils die fünf weisesten Stammesältesten eines Resande-Bundes angehören.
4. Entscheidungen, die alle drei Resande-Bünde gleichermaßen betreffen, werden vom Dreifarbigen Ring getroffen - in der Regel geschieht dies nur während der Zeit der Großen Zusammenkunft. Dieser höchste Resande-Rat besteht aus insgesamt 9 Mitgliedern: Denn drei Ras, den Herrschern der Roten, Schwarzen und Blauen Resande, sowie jeweils zwei Beratern.

Neben den drei Ras, deren Beratern und sonstigen Anführern der Resande genießen auch Zauberkundige, Priester, Heiler, Schamanen und Druiden beiderlei Geschlechts hohes Ansehen. Auch Tanz, Musik und Erzählkunst stellen einen zentralen Bestandteil im Leben der Resande dar und spielen bei Feierlichkeiten aller Art eine große Rolle. Aus diesem Grund ist es auch nicht weiter verwunderlich dass ihren Reihen zahlreiche berühmte und überaus begabte Instrumentenbauer, Tänzer, Musikanten und Geschichtenerzähler entstammen. Bei anderen Völkern gelten die Resande jedoch nicht nur als ausgezeichnete Künstler und geschickte Händler, Handwerker, Viehzüchter und so weiter, sondern genießen häufig auch einen recht zweifelhaften Ruf als gerissene Gauner und Spitzbuben. Tatsache ist, dass die Resande ein etwas anderes Verständnis von Geben-und-Nehmen und Mein-und-Dein besitzen, als die meisten anderen Völker. Gelegentlich kann es daher schon einmal vorkommen, dass sie sich einfach nehmen, was sie gerade zum Leben brauchen. Stets aber lassen sie für das Genommene etwas zurück das, zumindest in ihren Augen, von vergleichbarem, wenn nicht sogar größerem Wert ist - obschon dies manch "Bestohlener" häufig anders sieht.

Religion:
Die Resande achten alle Götter des Zwölfgötterglaubens. Besondere Verehrung erfahren bei ihnen allerdings Sil und sein Archon Imugdub, Lyr, Inari und Loa sowie all ihre Archonen, Amitari und ihre Archonin Carsai sowie Shenrah, Faêyris und all ihre Archonen. Außerdem ist bei vielen Sippen die Verehrung wilder Naturgeister, wie sie bei den Tharndrakhi üblich ist, mittlerweile weit verbreitet.

Sprache(n):
Alle Resande wachsen zweisprachig auf. Sie sprechen die allgemeine Handelssprache und - untereinander - das Shelta, eine Mischsprache aus verschiedenen alten hôthischen Sprachen, welche sie gegenüber Nicht-Resande möglichst geheim halten.


Vorurteile:
Keine nennenswerten


Übliche Berufe:
Vor allem sind die Resande Händler, aber meist auch Handwerker, Pferde- und Hundezüchter, Hirten, Tierdresseure, Schausteller und Artisten, Geschichtenerzähler, Bänkelsänger, Musikanten, Wahrsager und Scharlatane, Zauberkundige, Priester, Druiden und Schamanen. Dabei ist Folgendes festzuhalten: Händler, Handwerker, Geschichtenerzähler, Bänkelsänger, Musikanten, Tierdresseure, Wahrsager und Scharlatane, Zauberkundige, Priester, Druiden und Schamanen gibt es unter allen Resande gleichermaßen. Pferde- und Hundezüchter findet man hingegen überwiegend unter den Schwarzen, Schaf- und Ziegenhirten unter den Blauen und Schausteller und Artisten unter den Roten Resande.

Waffen und Rüstungen:
Die Resande sind ein friedliebendes Volk und ihre Geschichte kennt kriegerische Handlungen nur als Folge von Auseinandersetzungen, die durch andere Völker an sie herangetragen wurden. Ihre Waffen und Rüstungen dienen daher hauptsächlich der Verteidigung ihres Lebens und dem Schutz ihrer Habe. Sie verwenden in erster Linie Schleudern und Bögen aller Art. Auch Äxte, Lederpeitschen, Stichwaffen aller Art und - in Folge ihrer azurianischen Abstammung - auch Falchion und Scimitar sind weit verbreitet. Schwere Metallrüstungen benutzt man bei den Resande nicht. Stattdessen tragen sie leichtes Rüstzeug aus gehärtetem Leder dessen Haltbarkeit und Festigkeit mit Hilfe von Tierknochen, Öl und Wachs gesteigert wird.



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