~ Die Sonstigen Völker Rohas ~


Die Vampire



Vampire sind Kreaturen der Nacht, die wegen ihres unstillbaren Hungers nach Blut von allem Lebendigem gefürchtet werden - sie sind aber mehr, als nur gnadenlose Ungeheuer mit einem ungezügelten Blutdurst. Vampire sind eine ganz besondere Art von Untoten und nicht zu vergleichen mit Wiedergängern oder Geistern. Vampire sind organisiert in Orden, gleich verschiedenen Volksstämmen, die sich auch in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Außerdem gibt es zwei Arten von Vampiren, Sithechjünger und Munduskinder. Sithechjünger versuchen auch in ihrem Vampirdasein eine gewisse "Menschlichkeit" nicht zu verlieren, den Vampirismus nicht weiterzuverbreiten, mit Tierblut auszukommen und gegen die Finsternis zu kämpfen. Munduskinder hingegen sind grausame, gewissenlose Wesen, die ihrem dunklen Herren Mundus dienen und sich von Menschen ernähren.


Namen:

Vampire tragen zahllose Namen, ganz gleich, ob sie nun den Sithechjüngern oder den Munduskindern angehören. Vampir und Blutsauger sind wohl die allgemeinsprachlich gebräuchlichsten. In Azurien und an der Rubinküste nennt man sie Lahama oder Lamia, in den Drachenlanden, den Freien Städten der Ostlande und in Laigin Bhampair oder Baobhan-Sith, in den Ostlanden Strigoi, in Ardun Blodrukja, in Normand auf Barsa und in den Eisigen Öden Vampíra und Pláguberi, in Immerfrost Vampyyri, in den Rhaínlanden mancherorts Vampieren und von den Elben werden sie Ayanar genannt, das Volk der Nacht, oder die Firâymornes, die Nicht-Toten. Sie selbst nennen sich schlicht die Anderen.


Heimatlande:
Vampire, sowohl Sithechjünger als auch Munduskinder, leben überall dort in den Immerlanden, wo sie geeignete Lebensräume finden. Es gibt sie im hohen Norden ebenso wie in den azurianischen Wüsten, in den vielbevölkerten Rhaínlanden und den endlosen, einsamen Steppen des Ostens.


Physische Erscheinung:

Je nach der Rasse, welcher der Vampir vor seiner Umwandlung angehört hat - dazu kommen das Raubtiergebiss - ein Vampir 'fährt' seine Zähne nicht aus, sie sind immer da - und sehr viel schärfere, härtere Fingernägel gleich Raubtierkrallen. Da nur sterbliche Wesen zu einem Vampir gemacht werden können, finden sich zumeist Menschen als das am Weitesten verbreitete Volk Rohas in ihren Reihen. Ihre oftmals auffallende Blässe und ihre - wenn sie hungrig oder wütend sind - leuchtend roten Augen sind ein weiteres Merkmal. Eine alte Schrift beschreibt einen Vampir mit wenig schmeichelhaften Worten: Kalt wie Eis oder auch fiebrig und brennend wie glühende Kohlen, ist die Haut totenbleich, doch die Lippen sind sehr voll und schwellend, schmatzend und rot; die Zähne weiß und glänzend und die Fangzähne, die er tief in den Hals seiner Beute schlägt, um dort die Lebensströme zu saugen, welche seinen Körper neu beleben und all seine Kräfte stärken, scheinen bemerkenswert scharf und kräftig.


Lebenserwartung und Widerstandskräfte:

Vampire existieren praktisch ewig, werden sie nicht gewaltsam von ihrem Untoten-Dasein erlöst. Kälte, Gifte und Krankheiten können ihnen nichts anhaben, sie sind ja bereits mehr oder weniger tot.


Besondere Fähigkeiten:
Vampire verfügen über Nachtsicht, einen ausgeprägten Geruchssinn vergleichbar dem von Katzen, über enorme Körperkraft, große Gewandtheit und sind sehr schnell. Außerdem besitzen sie körperliche Regenerationskräfte ähnlich den Werwölfen, was bedeutet, dass sie sehr rasch von Verletzungen oder Wunden "genesen", falls man in ihrem nicht wirklich lebendigen Zustand von Genesung überhaupt sprechen kann. Diese Selbstheilungskräfte funktionieren jedoch nur dann in ausreichendem Maße, wenn der Vampir wirklich ruht, das heißt, für mehrere Stunden in totenähnliche Starre verfällt und ausreichend Blut zur Verfügung hatte. Hat er das nicht, verlangsamen und schwächen sich diese Selbstheilungskräfte entsprechend ab.


Magiearten:
Vampire besitzen, außer den ihnen eigenen, besonderen Talente, die sich je nach Orden unterscheiden, keinerlei Magiearten mehr. Mit anderen Worten: was immer ein magiebegabter Mensch vorher in seinem Leben war, ob Runenseher, Zauberer, Hexer, Magier, Aniran, Harfner, Druide, Priester oder Schamane, wird er zum Vampir, verliert er jegliche Magie und alle Zauberkräfte.


Restriktionen:
Vampire ertragen kein Sonnenlicht und sind mit Feuer sehr schwer, sogar tödlich zu verletzen. Auch Obsidian vermag ihnen schwerste und tödliche Wunden zuzufügen, ebenso wie einige Edelsteine mit besonderen Kräften und heilige oder gesegnete Waffen, letztere betreffen jedoch nur Munduskinder. Abgesehen davon ist ein Vampir mit nichts anderem wirklich zu töten. Will man absolut sicher gehen, ihm endgültig den Garaus gemacht zu haben, muss man den Körper verbrennen und sicherheitshalber schlägt man vorher noch den Kopf ab.
Das Blut von Toten ist außerdem in der Lage, sie zu schwächen und ihnen furchtbare Qualen zu bereiten - dazu muss man es jedoch erst einmal in ihre eigenen Blutbahnen bekommen, etwa durch eine damit vergiftete Waffe.

Sie können keinen geheiligten Boden betreten (mit Ausnahme der Sithechtempel, die jedoch nur den Sithechjüngern offen stehen, sowie der Mundustempel, die natürlich nur Munduskindern Zuflucht bieten können). Sie ertragen kein heiliges Feuer, keine gesegnete Erde, kein geweihtes Wasser und können auch keinerlei Zauberkräfte, Segen oder Gebete von anderen Priestern als denen ihrer eigenen Götter, also Sithech oder Mundus, erhalten. Vampire schlafen nicht, sondern verfallen in eine totenähnliche oder winterschlafähnliche Starre, aus der sie nur sehr langsam und träge wieder "erwachen", vor allem, wenn die Sonne noch am Himmel steht. Ihr Verstand erwacht als erstes, nach und nach dann ihre Sinne, ihren Körper können sie erst ganz zuletzt wieder bewegen. Kann ein Vampir nicht ausreichend ruhen, wächst sein Blutdurst und sein "Verbrauch" steigert sich sehr rasch. Länger als drei Tage am Stück sollte kein Vampir seine Kräfte derart auf die Probe stellen - im Interesse seiner eigenen geistigen Gesundheit. In seiner Ruhestarre ist jeder Vampir extrem verwundbar, weshalb die meisten schon aus praktischen Gründen geschützte, verborgene Orte, oft unter der Erde, als Schlafstätten vorziehen.

Vampire haben kein Spiegelbild und können sich nur von frischem Blut ernähren, Aas und verdorbenes Blut machen sie krank und lassen sie mitunter sogar in Wahnsinn verfallen. Auch zu großer Blutdurst kann sie in Raserei und Kampfrausch verfallen lassen. Wie schnell das geschieht und wie stark dieser Furor ausfällt, hängt dabei von der Willensstärke und Selbstbeherrschung des jeweiligen Vampirs ab. Es ist jedoch nur und ausschließlich eine Raserei, die den Verstand des Vampirs und seine Beherrschung ausschaltet, sie verleiht dem betroffenen Sithechjünger oder Munduskind keinerlei weiteren zusätzlichen Kräfte oder Fähigkeiten. Wird ein Vampir verletzt, kann nicht ausreichend ruhen (mindestens sechs Stunden im Verlauf eines Tages und einer Nacht) oder überstrapaziert er auf Dauer seine Kräfte, steigert das unweigerlich seinen Blutdurst und er braucht - je nach Anstrengung - mehr Blut als üblich. Seine Selbstheilungskräfte funktionieren nur und ausschließlich dann in vollem Umfang, wenn er ruht und genug Blut trinken konnte.

Selbstverständlich können Vampire keine Kinder zeugen oder austragen - zumindest hat man noch nie von solchen Dingen gehört. Wird eine schwangere Frau zum Vampir gemacht, stirbt ihr Kind unweigerlich. Weibliche Vampire können keine Kinder empfangen und austragen, und bisher wurde noch nie bekannt, dass ein männlicher Vampir mit einer sterblichen Frau ein Kind gezeugt hätte - was wahrscheinlich genauso unmöglich ist. Vampire haben aus verschiedenen Gründen nur sehr selten Liebesbeziehungen mit anderen als ihrer eigenen Art, auch wenn Geschichten und Legenden hin und wieder davon berichten. Munduskinder sind zur Liebe kaum fähig und Sithechjünger haben in den allermeisten Fällen zuviele Bedenken, die oder den Geliebten im "Eifer des Gefechtes" zu verletzen.


Kleidung und Schmuck:
Je nach persönlichem Gusto und Geschmack. Die meisten Vampire, egal ob Sithechjünger oder Munduskind, kleiden sich nicht anders, als sie es in ihrem früheren Leben auch taten - allerdings bevorzugen die meisten schon wegen ihrer Nachtaktivität und der besseren Tarnung dunkle Farben.


Lebensgewohnheiten und Verhalten:
Vampire, gleich welcher Art, ob Munduskind oder Sithechjünger, ernähren sich von Blut und sind - bis auf sehr wenige Ausnahmen - nur des Nachts aktiv... oder leben in Gegenden der Immerlande, die so hoch im Norden liegen, dass es im Winter keine Rolle spielt, ob es Tag oder Nacht ist. An sehr nebelverhangenen Tagen, bei schwerem Regen oder einer wirklich dicken Wolkendecke könnte man theoretisch auch tagsüber einem Vampir begegnen, doch dieses Wissen ist nicht immerlandeweit bekannt und wird von den meisten Vampiren auch nicht gerade verbreitet. Je nach dem für welchen Weg sie sich nach ihrem Erwachen als Vampir entschieden haben, verfolgen sie entweder die Ziele Sithechs, und bekämpfen die Unheiligen Legionen und ihre untoten Brüder sowie andere Monster, Ungeheuer oder Untote, oder aber sie verschreiben sich Mundus und den Pfaden der ewigen Finsternis. Beide Arten von Vampiren organisieren sich in Orden gleich Clans oder Sippen. Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Orden ist für jeden Vampir von großer Wichtigkeit, gibt seinem Dasein Halt und verleiht ihm gewisse Fähigkeiten. Die wenigsten Vampire bleiben Außenseiter und schließen sich keinem Orden an und diejenigen, die es tun, "leben" meist nicht sehr lange.

Die meisten Vampire sind schon wegen dem, was sie sind, verschlossen und zumächst einmal misstrauisch allen Lebenden gegenüber - ihr Ruf ist vielerorts auch nicht der Beste. Die sithechtreuen Orden genießen in und um ihre Domänen zwar großes Ansehen, schützen sie die Sterblichen doch vor den finsteren Vertretern ihresgleichen, aber auch vor anderem Schattengezücht und Ausgeburten des Bösen, doch das ist keineswegs überall in den Immerlanden so. In Cap Ardun, im Norden der Rhaínlande und im Osten der Herzlande kennt man die Malsuma, die Rabani und die Achyuta und respektiert sie auch. Auch bei Schattenjägern, Druiden, verschiedenen Ritterorden und Templern sind die Sithechjünger bekannt und meist wohlgelitten. Doch andernorts in den Immerlanden, hauptsächlich dort, wo man mit gefährlichen Munduskindern zu kämpfen hat, vor allem aber im gesamten Süden des Kontinents, also in Azurien und an der Rubinküste, wo man nur solche Vampire kennt, werden die Lahamas (Einzahl: Lahama), wie man sie in jenen Landen nennt, unterschiedslos von den allermeisten Menschen gefürchtet und man misstraut grundsätzlich auch Sithechjüngern.

Vampire sind also vielerorts als blutgierige, seelenlose Kreaturen verschrien, deren Grausamkeit keine Grenzen kennt und auf Munduskinder trifft das durchaus auch zu. Sithechjünger aber, die der Finsternis widerstanden haben und noch immer den Pfaden der Götter folgen, sind in dieser Hinsicht gänzlich anders, müssen jedoch oft genug die Erfahrung machen, mit Munduskindern verglichen oder gar gleichgestellt zu werden - was sie auf die Dauer selbstverständlich nicht gerade zu freundlichen, offenherzigen Wesen macht. Sithechjüngern ist es natürlich verboten, andere Wesen als Tiere zu töten und ihr Blut zu trinken oder sie gar in einen Vampir zu verwandeln - doch auch sie sind verflucht, ewiglich auf Kosten des Blutes anderer zu leben. Vampire, gleich welcher Art, sind nicht einfach nur willen- und seelenlose Ungeheuer. Munduskinder haben sich für die Bestie entschieden, huldigen der Finsternis und gieren nach frischem Blut und Macht - und danach, den Virus des Vampirismus zum Ruhm ihres Meisters und Vaters zu verbreiten. Sithechjünger halten am Licht fest und die meisten von ihnen sind durchaus denkende, fühlende Wesen. Grenzenlose Einsamkeit und kalte Verachtung jedoch verwandeln wohl den edelsten Vampir manchmal in eine grauenerregende Kreatur.


Religion:
Munduskinder verehren Mundus und die Archonen des Namenlosen, Sithechjünger Sithech und seine Archonen. Manch ein Vampir mag an der Religion aus seinem früheren Dasein festhalten, auch wenn das extrem selten vorkommt, aber zwischen einem der beiden Götter muss er sich entscheiden.


Sprache(n):
Vampire haben keine eigene Sprache entwickelt.


Vorurteile:
Sithechjünger und Munduskinder hassen sich mit Inbrunst und bekämpfen sich wo immer sie einander über den Weg laufen. Obwohl es ein weit verbreiteter Irrglaube ist, sind Vampire gleich welcher Art nicht gezwungen, sich von Menschenblut zu ernähren. Blut muss es sein - und frisch dazu - aber sie können, so sie wollen, vollkommen problemlos von Tierblut leben, das gilt sowohl für Sithechjünger, als auch für Munduskinder.


(Übliche) Berufe:
Alle üblichen Berufe sind möglich, sieht man von Magiewirkern gleich welcher Art einmal ab, werden sich jedoch Dank den "Lebensgewohnheiten" und der Nachtaktivität nur in den seltensten Fällen auch ausführen lassen. Nur wenige Vampire beschreiten erneut den Weg, den sie in ihrem sterblichen Leben schon einmal gegangen sind, es sei denn, sie waren ohnehin etwas, das sich ohne Schwierigkeiten mit ihrem neuen Dasein vereinbaren lässt.


Waffen und Rüstungen:
Vampire können prinzipiell alle Waffen führen. Eine Ausnahme sind natürlich heilige oder gesegnete Waffen - außer sie sind Sithech (Sithechjünger) oder Mundus (Munduskinder) geweiht. Sie können ebenso alle bekannten Rüstungen oder Rüstteile tragen, es sei denn, sie sind gesegnet, geheiligt oder aus einem solchen Material hergestellt, mit den oben schon genannten Ausnahmen Sithech und Mundus.


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