~ Die Sonstigen Völker Rohas ~


Die Wandler


 
Gestaltwandler oder Warge werden nur und ausschließlich wenigen Völkern, Nachfahren der Ersten Menschen, geboren und sind selbst unter diesen selten. Ihre Gabe gilt als besonderes Geschenk und geht meist mit großem Ansehen einher, wird so manches Mal aber auch ein wenig gefürchtet. Die weisen Männer und Frauen der Stämme, denen Gestaltwandler geboren werden können, erzählen in ihren Legenden und Geschichten, dass in den Herzen der alten Völker der Geist der Wildnis schlummere, und in allen Kindern dieser Völker noch das wilde Tier verborgen lebe, fest verankert in deren Seelen - und wer danach in sich suche und lausche, dem würde es auch antworten.

   

Namen:

Wandler tragen viele Namen. In der Allgemeinsprache werden sie auch Gestaltwandler genannt, denn das ist es, was sie tun. Andere Namen für dieses einzigartige Volk, das eigentlich kein Volk und doch so etwas wie eine eigene Art ist, sind Vargr, wie sie in Normand und Laigin sowie von den Zwergen genannt werden, in den Rhaín-, Herz- und Drachenlanden heißen sie Warge und im Süden Hen' Geyōkai oder Nagual. In Immerfrost nennt man sie auch Muodonmuuttaja, die Formwandler.


Heimatlande:

Wandler werden nur und ausschließlich den Nachfahren der Ersten Menschen geboren, also den Menschen der Stämme Barsas und der Eisigen Öden im Hohen Nordosten der Immerlande, den Waldkindern des Nachtwaldes und den Malankari der Malankarküsten im Osten, den Barbaren und dem Wolkenvolk Immerfrosts im Nordwesten, den Chanka des Nachtschattenwaldes und den Chanka der Sommerinseln im Südosten, den Nandé der azurianischen Savannen im Süden und den Moorà des Westens.

Auch Kinder, die mindestens einen Elternteil besitzen, der aus einem dieser Völker stammt und die Macht des Wandelns im Blut trägt, können diese Gabe erben. So manches liebe Mal bekommen jedoch zwei Warge miteinander schon gänzlich unbegabten Nachwuchs, was den Gestaltwandel angeht, denn selbst in Sippen und Blutlinien, die berühmt für ihre Warge sind, überspringt diese Gabe manchmal Generationen, nur um in anderen Jahrhunderten wieder jahrzehntelang hintereinander aufzutreten.


Physische Erscheinung:
Die physische Erscheinung der Wandler richtet sich natürlich danach, welchem Volk sie entstammen – ein Barbar Immerfrosts sieht selbstverständlich vollkommen anders aus als ein Chanka der Sommerinseln und einen Nandé wird niemand mit einem Moorà verwechseln, auch wenn alle von ihnen Wandler sein können. Auch die Tierformen, die ein Wandler beherrschen kann, hängen davon ab, in welches Volk und in welchen Lebensraum er hineingeboren wurde und unterscheiden sich erheblich.

Eine Gemeinsamkeit aller, so unterschiedlich sie sonst auch sein mögen, ist jedoch, dass ein Wandler nach seiner allerersten Verwandlung auch in seiner menschlichen Gestalt manchmal ein winziges Detail seiner Tierform sozusagen 'behält'. Meist ist das sehr unauffällig und beschränkt sich auf ein wenig ungewöhnliche Augen, die an jene von Tieren erinnern, manchmal sind es auch spitzere Zähne, die an Fänge gemahnen oder extrem lange, harte Fingernägel. Dies ist jedoch ein äußerst ungewöhnliches und extrem selten vorkommendes Phänomen, auf das die Wandler zudem nicht besonders stolz sind, denn welchem Volk sie auch geboren wurden, sie sind und sehen sich selbst als Menschen mit einer besonderen Gabe, nicht als seltsame Mischwesen oder gar bessere Tiere.

Für die verschiedenen Tiergestalten gilt allgemein, dass ein Wandler in seiner Tierform nicht von einem "echten" Tier zu unterscheiden ist, weder von Menschen oder anderen Wesen, noch von Tieren. Ein Warg in Wolfsgestalt mag anderen Wölfen mitunter durch sein Verhalten etwas seltsam erscheinen, doch er wird riechen, sich anhören und aussehen wie ein Wolf. Ein Warg in Hirschgestalt wird auch schmecken wie ein Hirsch, ein Warg sich als Ratte vor Katzen und Hunden (oder wütenden Hausfrauen mit Besen) vorsehen müssen und so fort... das Leben eines Wandlers birgt also nicht nur ungeahnte Freiheiten und ganz andere Sinneseindrücke, sondern auch große Gefahren.


Lebenserwartung und Widerstandskräfte:
Warge sind in den allermeisten Fällen körperlich recht robust und besitzen meistens eine gute Konstitution und eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber körperlichen Schmerzen, ganz gleich welchem Menschenvolk sie entstammen. Schwache und kranke Menschen überstehen die ersten Verwandlungen in die Tierform für gewöhnlich nicht, so dass eine natürliche Auslese dafür sorgt, dass nur starke, gesunde und zähe Wandler das Erwachsenenalter erreichen und später selbst Kinder bekommen, die ihre besondere Gabe erben können. Ausnahmen gibt es jedoch in seltenen Einzelfällen auch hier und nicht einmal der Gelehrteste könnte sagen, warum dies so ist.


Besondere Fähigkeiten:

Die einzige besondere Fähigkeit – sieht man von persönlichen Anlagen einmal ab – der Wandler ist natürlich die Gabe des Gestaltwandelns. Je nach Volk und Lebensraum, aus dem sie stammen, stehen den Wargen dabei verschiedene Tierformen zur Verfügung. Bei Kindern aus Verbindungen zweier Gestaltwandler, die aus verschiedenen Völkern mit diesem angeborenen Talent stammen, erben die Töchter die Tierformen des Volkes der Mutter, Söhne aber die Tierformen des Volkes des Vaters.

Jedem Volk stehen acht mögliche Tierformen zur Auswahl, beherrschen kann ein Warg davon jedoch höchstens drei, denn mehr könnte weder sein Geist erfassen, noch sein Körper ertragen. Wann und wie sich dem Warg seine Tierform zum ersten Mal offenbart, ist immer sehr individuell, geschieht jedoch allerspätestens mit dem Erreichen der körperlichen Reife. Meist verwandelt er sich ab einem Alter von acht, selten auch schon früher, zum ersten Mal. Die ersten Verwandlungen sind stets schmerzhaft und immer nur von kurzer Dauer, doch nach etwa vier bis sechs Jahren beherrschen die meisten Warge ihre erste Tierform schon sehr gut und können mehrere Stunden in ihr verbleiben, ohne Gefahr zu laufen, sich zu verlieren.

Die allermeisten Wandler beschränken sich ihr Leben lang auf eine einzige Tierform, manche lernen jedoch im Lauf der Jahre und mit wachsender Lebenserfahrung, auch noch andere Gestalten zu beherrschen. Es sind so gut wie niemals mehr als drei, es gibt jedoch auch wilde Geschichten über Gestaltwandler, die angeblich fünf Tierformen beherrscht haben sollen – ob dies der Wahrheit entspricht darf jedoch bezweifelt werden. Sobald ein Warg sich einmal für seine Wandelformen, ob nun eine, zwei oder drei, entschieden hat und ganz gleich ob dies nun bewusst oder unbewusst geschehen ist, ist dieser Vorgang unumkehrbar, denn die Essenz der Wechselgestalten verbindet sich untrennbar mit dem Selbst des Wandlers und wird zu einem festen Bestandteil seiner Persönlichkeit und seines Wesens.


Magiearten:
Warge können grundsätzlich nur jene Magiearten erlernen, welche dem jeweiligen Volk auch zur Verfügung stehen, dem sie geboren wurden. Eine Ausnahme bilden hier nur die Mischlinge mit anderen Menschenvölkern, bei welchen sich jedoch das Erbe eines Elternteils durchsetzen wird und zwar sowohl was die möglichen Magiearten, als auch eventuelle Resistenzen angeht.


Restriktionen:

In ihrer menschlichen Gestalt unterliegen Wandler allen Restriktionen, die ihrem Volk zu Eigen sind, in ihrer Tierform natürlich all jenen, die dieser Tierart natürlicherweise durch Anatomie, Größe und Stärke auferlegt sind. Sie behalten in jeder Tiergestalt ihren menschlichen Verstand, ihre menschlichen Empfindungen und ihr menschliches Denkvermögen. Ein Warg kann seine Gestalt anfänglich nur für kurze Zeit verwandeln und erst nach Jahren der Übung, wenn er die Tierform wirklich beherrscht kann er für einen vollen Tageslauf in ihr verbleiben, ohne Gefahren oder Risiken auf sich zu nehmen. Danach steigt für den Warg die Gefahr, seine Menschlichkeit zu verlieren und sich für immer in das Tier zu verwandeln mit jeder Stunde, die er in der tierischen Gestalt verbleibt, um ein Zehntel an. Schon nach dreißig Stunden als Tier kann ein Warg aus eigener Kraft nur noch durch gewaltige Mühen und Anstrengungen, und unter großen Schmerzen wieder zu seiner Menschengestalt zurückkehren.  Nach vierzig Stunden bedarf er der Hilfe eines Druiden, Schamanen oder Priesters, sonst ist er unweigerlich verloren und wird in seinem tierischen Körper gefangen bleiben... und nach vierundvierzig Stunden ist auch diese Chance vertan. Dafür kann sich ein Warg beliebig oft innerhalb eines Tageslaufes verwandeln und in jede beliebige Tierform, die er beherrscht, so lange er immer wieder rechtzeitig zu seinem Menschendasein zurückkehrt. Hierbei gilt: er sollte seiner eigenen geistigen Gesundheit zu liebe wenigstens für ein Weilchen in seiner Menschengestalt bleiben, doch er wird nicht gleich dem Wahnsinn anheimfallen, wenn Not oder Unglück einmal etwas anderes gebieten. Ein Warg kann auch nicht von einer Tierform direkt in eine andere wechseln, er muss zuerst wieder seine menschliche Gestalt annehmen, bevor er sich erneut wandeln kann.


Kleidung und Schmuck:

Je nachdem, welchem Volk und welcher Kultur die Wandler geboren werden. Die meisten bevorzugen jedoch schon aus rein praktischen Gründen einfache, bequeme und vor allem schnell ablegbare Kleidung – der Warg verwandelt sich zwar wenn er sich beherrscht von einem Augenblick auf den anderen, seine Gewänder und sein Schuhwerk jedoch nicht. Bei allen Völkern, ganz gleich welchen, denen Gestaltwandler geboren werden, stehen sie meist hoch in Ehren und schmücken sich auch als Mensch für gewöhnlich gern mit Krallen, Zähnen, Pelz oder Federn ihrer bevorzugten Tiergestalt/en, diese Affinität scheint ebenfalls allen gemeinsam zu sein.


Lebensgewohnheiten und Verhalten:   

Die Lebensgewohnheiten der Warge richten sich natürlich ebenfalls nach denen des Menschenvolkes, dem sie entstammen und können demnach sehr unterschiedlich sein. In ihrer Tierform sind Warge jedoch nicht zwingend an die natürlichen Verhaltensweisen und Instinkte des Tieres gebunden, sie sind im Vollbesitz ihrer Vernunft und ihres Verstandes. Natürlich spüren sie diese Instinkte und können sie durchaus für sich nutzen, aber sie sind ihnen in keiner Weise unterworfen.


Religionen:
Je nach Volk, dem sie entstammen und Kultur, in die sie geboren wurden. Bis auf Chanka und Barbaren verehren jedoch alle Völker, denen Warge geboren werden können, grundsätzlich Ealara, die Grüne Erdenmutter sowie eine Vielzahl von Naturgeistern, Ahnengeistern und Totems.                         


Sprache(n):

Warge haben keine eigenständige Sprache, sie sprechen natürlich die Sprache ihres Volkes. In ihrer Tierform beherrschen sie sowohl Körpersprache als auch Lautäußerungen der jeweiligen Tierart und können sich so problemlos mit "echten" Tieren derselben Art verständigen – allerdings nur im Rahmen von deren Möglichkeiten.                      


Vorurteile:
Je nach Volk, dem sie geboren wurden, können auch Vorurteile ganz unterschiedlich vorhanden sein – oder eben auch nicht. Warge dürften jedenfalls unabhängig von ihrer Herkunft und Kultur sehr gut wissen was es bedeutet, anders zu sein, auch wenn die wenigsten die Erfahrung gemacht haben werden, dass das schlecht sein muss. Etwas, das die meisten Warge wenig mögen, ist, wenn man von ihrem Dasein als Mensch als ihrer "wahren" Gestalt spricht, denn für sie sind ihre Tierformen nicht weniger wahr, auch wenn sie sich selbst als Menschen mit einer Gabe sehen.                         


Übliche Berufe:
Viele Warge wissen ihre besondere Gabe wohl zu nutzen und verwenden sie durchaus für die Ausübung ihrer Pflichten, die Bewältigung ihrer Aufgaben oder schlicht und ergreifend die Anstrengungen, jeden Tag etwas Essbares auf den Tisch zu bringen. Viele Warge sind Jäger, Sammler und Krieger, Späher oder Kundschafter, Waldläufer und ähnliches... Berufe, bei welchen sie das Gestaltwandeln in erheblichem Maß für sich einsetzen können.


Waffen und Rüstungen:
Auch hier gilt, dass ein Warg bevorzugen wird, was in seinem Volk üblich und bekannt ist. In seiner Tierform kann ein Gestaltwandler natürlich weder Rüstungen tragen, noch wird er Waffen führen, die er mit Pfoten, Krallen, Saugnäpfen oder Flossen, oder gar ganz ohne irgendwelche Gliedmaßen ohnehin nicht halten kann.


Tierformen:
Je nachdem, welchem Volk der Warg geboren ist, unterscheiden sich die Tiere, in die ein Warg sich verwandeln kann, da es im Norden in den Barbarenlanden ganz andere Tierarten gibt als auf den Sommerinseln und im Nachtwald eine andere Fauna vorherrscht als in den Sümpfen der Moorà. Ein Warg kann zu Beginn stets nur eine Tierform beherrschen, im Laufe seines Lebens aber noch zwei weitere "erlernen", so dass er irgendwann maximal drei Tiergestalten beherrschen könnte, sofern er diesen Weg beschreiten will.

 

Barbaren
Wolkenvolk
Stämme
Moorà
       
       
Grauer Schatten
Knochennase
Bleichflossenmuräne
Lachs
Seidenzottel
Ratte
Sumpfsänger

(c) by Immerlan.de

Waldkinder
Malankari
Nandé
Chanka
       
       
Schlangenadler
Blutwaran
Goldkrallenwolf
Hyaena
Liktikwiesel
Eisenspinne
Dornenhecht
Ritzenfinder
Baumkobold


~ Zurück ~

 

DSGVO