~ Die Armbrüste ~


Die Armbrust ist, wie könnte es anders sein, eine Erfindung der Zwerge und neben der Wurfaxt ihre am weitesten verbreitete Fernkampfwaffe, vor allem zur Verteidigung und zur Jagd. Vermutlich haben die Fro'gar des Unterreichs die ersten Armbrüste schon in den ersten Jahrhunderten des Kriegs der Schatten entwickelt, doch der genaue Zeitpunkt ihrer Erschaffung verliert sich in den Nebeln der Zeit. Der zwergische Name der Armbrust lautet Balestarr, was sich mit "Schnapper" übersetzen lässt.

Eine Armbrust ist im Prinzip ein horizontal auf einer Mittelsäule montierter Bogen mit einer Rückhaltevorrichtung, was es dem Schützen ermöglicht, die Waffe ohne Anstrengung gespannt zu halten und genau zu zielen. Für gewöhnlich kann eine Armbrust erheblich mehr Energie speichern und auf ein Geschoss übertragen, als es einem Bogenschützen durch bloße Muskelkraft möglich wäre. Daher werden mit einer Armbrust auch kurze, steife Bolzen verschossen, anstatt lange, elastische Pfeile, die unter den auftretenden Beschleunigungskräften sonst zerbrechen würden. Generell gilt jedoch, dass die Reichweite einer Armbrust im Vergleich zu der von Bögen relativ gering ist, dafür besitzen ihre Bolzen je nach Machart auf kürzere Distanzen wesentlich mehr Durchschlagskraft. Armbrüste gibt es in verschiedenen Ausführungen und – in jeweils mehreren Abstufungen mit fließenden Übergängen – drei Gewichtsklassen: leicht, mittel und schwer.

Leichte Armbrüste sind mit hölzernen Bögen ausgestattet, bevorzugt aus Eibenholz. Sie werden beidhändig und ohne Hilfsmittel gespannt und eignen sich gut als Jagdwaffen, jedoch nur bedingt als Kriegswaffe oder im Kampf, es sei denn für Scharfschützen. Ihre Durchschlagskraft reicht für gewöhnlich nicht aus, Rüstungen zu durchstoßen und ihrer Reichweite ist vergleichsweise gering.

Mittlere und halbschwere Armbrüste werden von ihren Schützen mithilfe eines Steigbügels am vorderen Armbrustende und seinem Fuß gespannt. Es gibt für diese Varianten auch Spanngürtelhaken zum Spannen der Waffen, ein eiserner Haken, den der Schütze vorn an einem Leibgurt trägt. Zum Spannen der Waffe kniet man sich entweder hin, um die Armbrustsehne einzulegen, setzt dann einen Fuß in den Steigbügel und spannt die Armbrust beim Aufstehen oder hakt den Spanngürtel im Stehen ein, setzt einen Fuß in den Bügel und tritt die Waffe zum Boden hinunter. Ausgestattet mit entsprechenden Bolzen sind diese Waffen durchaus in der Lage, Ringpanzer und gewöhnliche Harnische zu durchschlagen.

Briocaische Armbrust
Kompakte, mittelschwere Armbrust aus Brioca in den Herzlanden

 

Schwere Armbrüste sind mit einem Kompositbogen ausgestattet, also einem Bogen, der nicht aus Holz, sondern aus verleimten Schichten von Horn und Tierknochen besteht. Wegen ihrer erhöhten Zugkraft durch die Kompositbogenform, bedarf es bei schweren Armbrüsten in den allermeisten Fällen einer Spannhilfe, entweder durch eine fest auf der Waffe angebrachten Hebelkonstruktion oder eine aufsetzbare Zahnradwinde mit Kurbel. Die leistungsstärkste Version der schweren Armbrust hat einen Bogen aus Stahl. Zum Spannen einer Stahlarmbrust brauchen allerdings selbst bärenstarke Zwerge oder Krieger anderer Rassen (außer vielleicht einem Oger oder Vampir) mechanische Hilfe, meist eine Zahnradkurbel. Allerdings kann eine solche Waffe einen Bolzen auch mit ungeheurer Kraft beschleunigen.

Die vergrößerte Form einer schweren Armbrust, eine sogenannte Wallarmbrust oder Arbaleste, ist eine Artillerie und Verteidigungswaffe und wird hier nicht aufgeführt.

ostländische Armbrust
Lange, schere Jagdarmbrust der Triadestädte in den Ostlanden

 

 

 

 


~ Zurück ~

 

DSGVO