Der Langbogen

Ein Langbogen unterscheidet sich von anderen Bogenarten hauptsächlich durch zwei Eigenschaften: Seine Länge entspricht mindestens der Größe des Bogenschützen, oft sogar mehr, und die Bogensehne berührt den Langbogen nur an den Sehnenaufhängungen. Wird in den Immerlanden von einem Langbogen gesprochen, so ist der Ildorische Langbogen gemeint, so benannt, weil er sich in den Landen rund um den Ildorel entwickelte.


Dieser Bogen wird hauptsächlich aus Eibenholz hergestellt, seltener werden auch Ulme oder Esche benutzt. Der Querschnitt eines Langbogens weist ein schmales D-Profil auf. Er besteht bauchseitig und zum großen Teil aus druckstabilem Kernholz, während der Bogenrücken aus zugstabilem Splintholz besteht. Die Bogensehnen des Ildorischen Langbogens bestehen für gewöhnlich aus Lein oder Fasern der Brennnessel, auch gedrehte Sehnen und Tierdärme werden gern verwendet. Diese Bogenform stellt hohe Ansprüche an die Druckfestigkeit des Holzes, denen man nur ausgesuchte Holzsorten von bester Qualität gerecht werden.


Ildorische Langbögen sind äußerst zugstarke Bögen, die nicht selten Zuggewichte von weit mehr als 100 Pfund besitzen. Damit erreichen diese Bögen sehr hohe Durchschlagskräfte und extreme Pfeilgeschwindigkeiten. Der durchschnittliche Ildorische Langbogen hat eine Länge von 1,90 – 2 Schritt und ein Zuggewicht von etwa 150 – 180 Pfund. Mit entsprechenden Spitzen ausgestattete Pfeile, die von einem solch zugstarken Bogen abgeschossen werden, können mehrere Sekhel dicke Holzplatten durchschlagen, sowie Kettenhemden und mittelschwere Rüstungen durchdringen. Die Reichweite eines Ildorischen Langbogens mit einem Zuggewicht von etwa 90 Stein beträgt unter günstigen Bedingungen deutlich mehr als 400 Schritt.


Ein Meister im Umgang mit dem Langbogen trifft mit mindestens 10 – 12 Pfeilen in der Minute ein Ziel in 200 Schritt Entfernung, wozu es doch eine lange Zeit der Ausbildung und auch der entsprechenden Muskelkraft bedarf.

Einfachster Langbogen aus Eibenholz	Reflexlangbogen oder Schwungbogen