~ Die scharfen Hiebwaffen ~


Scramasax

 

Diese Waffe war und ist schon seit der Zeit der Neun Königreiche vor allem unter den Nordvölkern der Ersten Menschen die wohl am weitesten verbreitete und beliebteste Klingenwaffe. Sie wird entweder Scramasax, Scramaseax, Scramasakset oder schlicht nur Sax oder Seax genannt. Diese frühen, etwa 800 Gran schweren Hiebmesser waren bis zu 65 Sekheln lang und einschneidig. Ihre breiten hackbeilartigen Klingen besaßen einen leicht gekrümmten Rücken, der sich mit der Schneide zur Spitze vereinte. Eine zweite Saxform hatte eine gerade Schneide und einen ebenso geraden Rücken, der zur Spitze hin - wie abgeschnitten - winkelig spitz zur Schneide lief. Die Länge der typischen, lanzettförmigen bis geraden Saxsklinge betrug zunächst 30 bis 40 Sekhel. Doch im Lauf der Jahrhunderte entwickelten beide Saxformen sich weiter, bis sie schließlich mit einer Klingenlänge von beinahe 85 Sekheln regelrechte Schwertmaße erreicht hatten.


Alle Saxformen haben keine Angel wie bei einem Schwert, sondern ein den Klingenrücken verlängerndes Heft, wie ein Messer, auf den die Griffschalen genietet sind. Die Griffhülse besteht in der Regel aus Holz, Knochen, Fischbein, (Walross-) Elfenbein, oder Hirschhorn. Der asymmetrische Griff ist in etwa durch die Angelform bestimmt und das Gehilz wird mit Leder oder Stoff umwickelt. Dieses Messerheft unterschied den Sax ebenfalls vom Schwert. Wenn überhaupt, läuft der Griff in einen dicken, runden Knauf aus, oder hat einen zwiebelförmigen Knauf aus Metall. Ein verdickter Knauf ist bei Messern, die als Haumesser verwendet werden sollen, sinnvoll, damit die Hand nicht so leicht abrutscht. Viele Saxe, vor allem Langsaxe verfügen aber nicht über einen Knauf oder ein Gefäßteil, das zum Parieren der gegnerischen Schläge geeignet wäre. Als Zwinge oder Handschutz dient oftmals nicht mehr als eine runde, oder ovale Stichplatte, die in den Griff übergeht oder diesen etwas überragt.


Das Scramasax ist die reine Kampfversion des Saxes mit einer Klingenlänge von 50 bis fast 85 Sekheln wuchtiger und länger als der herkömmliche Sax. Der Langsax ist eine besonders große Form des Sax mit Abmessungen und Heftung eines Langschwertes, aber der Klingenform und dem Klingenquerschnitt eines Saxes. Noch heute, im fünften Zeitalter, ist das Sax das typische Mehrzweck- und Kampfmesser im Nordosten der Immerlande, also in Normand und Ardun, aber beispielsweise auch bei den Thundrassar. Es mag zwar bisweilen reich mit Gold und edlen Steinen verzierte Saxe geben, die sich hochgestellten Persönlichkeiten oder Adligen gehören, doch generell ist diese Waffe die des einfachen Mannes. Ein Schwert darf weder jedermann tragen, noch kann es sich jedermann leisten - ein Sax als "leichte Waffe" dagegen kann keinem verwehrt werden. Dennoch führen auch viele vornehme Krieger oder Adlige des Nordens traditionell einen kurzen Sax als Zweitwaffe mit sich.

 

Scramasax und Langsax
Ein dezent verziertes Scramasax und ein schlichtes Langsax

 

 

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