~ Die Axtwaffen ~

StreitaxtDie Streitäxte



Kriegs- oder Streitäxte gibt es in verschiedensten Ausführungen und man nennt sie auch Kriegs-, Mord- oder Schlachtäxe. Je nach Volk und Kultur haben sie verschiedene Größen, Klingenbreiten und Klingenformen. So gibt es halbmondförmige, Doppel- und Einfachklingen, verschieden lange Bärte, Dornen, Spitzen und so fort. Streitäxte sind in der Regel leichter als vergleichbar große Werkzeugäxte oder Richtbeile, um den Träger im Kampf nicht so schnell zu ermüden. Teilweise weisen sie Aussparungen in den Axtblättern zur Gewichtserleichterung auf. Eine Streitaxt hat den Schwerpunkt im Bereich des Axtkopfes, wodurch die Schläge einer solchen Waffe wesentlich wuchtiger sind als beispielsweise Schwerthiebe. Eine Axt richtet sowohl durch die Schärfe ihrer Klinge als auch durch die aus dem Gewicht des Axtkopfes resultierende Energie massiven Schaden an.


Streitäxte eignen sich hingegen schlecht zum "Fechten", da die Richtung während des Schlages kaum noch zu korrigieren ist. Auch das Parieren ist nur noch bedingt möglich, ein Axtkämpfer muss den Hieben seines Gegners also entweder ausweichen oder einen Schild verwenden. Die größte Schwierigkeit bei der Verwendung von Streitäxten ist dieselbe wie auch bei allen anderen schweren Hiebwaffen: das hohe Gewicht, das für den Schaden maßgeblich verantwortlich ist, führt zu einer schnelleren Ermüdung des Kämpfers, es sei denn er verfügt über außergewöhnliche hohe Körperkraft und Konstitution, wie es etwa die Zwerge tun. Die Vorteile einer Streitaxt im Vergleich zu einem Schwert sind die höhere Robustheit, niedrigere Kosten und höhere Durchschlagskraft durch Rüstungen.


Die häufigste Ausführung der Kriegsaxt besteht aus einem massiven Stiel von etwa 90 Sekheln bis 1, 20 Schritt Länge mit einem trompetenförmigen, einschneidigen Kopf und nur einer Klinge an einer Seite. Oft laufen vom Axtblatt noch Eisenfedern am Schaft hinab. Diese Schaftfedern sollen verhindern, dass der Beilkopf einfach abgeschlagen wird und erhöhen die Stabilität der Waffe. Kriegsäxte sind als Waffen eher für Fußkämpfer und nicht unbedingt für Reiter geeignet, da man einen beachtlichen Teil seines Körpergewichts in den Schlag legen muss, was aus dem Sattel schwierig ist. Die Kriegsaxt gibt dem Kämpfer jedoch eine annehmbare Reichweite und eine gute Chance im Kampf gegen berittene Gegner. Eine normale Streitaxt ist eine anderhalbhändige Axt, die trotz der Länge des Schaftes von entsprechend kräftigen Kriegern noch einhändig geführt werden kann. Beidhändig geschwungen ist ihre Wucht natürlich erheblich größer. Als Wurfwaffe ist sie allerdings vollkommen unbrauchbar.

Zu den klassischen Streitäxten - obwohl sich im Prinzip natürlich zur Not auch jedes Hackebeil als Kriegswaffe verwenden lässt - zählen ein- oder zweihändig zu führende Doppelstreitäxte oder Zwillingsäxte - mit je einem Blatt auf jeder Seite - , die azurianischen Tabar und Quajar-Äxte, die Kalinga der Zentauren und die Yakin Basa der Nandé, sowie die Lochaberaxt, die Bardiche und sämtliche Axtwaffen der Zwerge von der Handaxt bis zur zweihändigen Barthachra.

 

~ Besondere Streitäxte ~

 

Bardiche

 

Die Bardiche, manchmal auch Berdysch oder Berdiche genannt  ist eine langstielige Streitaxt mit großem halbmondförmigen Axtblatt, die hauptsächlich im Norden der Immerlande, also in Immerfrost, den Barbarenlanden, in Ardun, Normand, den Eisigen Öden, auf Barsa und in Laigin bei entsprechend starken Kriegern und großen Männern Verwendung findet. Die Bardiche mit ihrer 60 bis 75 Sekhel langen, etwa 3 Stein schweren Axtklinge auf einem 1,30 bis1,80 Schritt hohem Holzschaft ist eine beeindruckende Waffe. Sie ist vor allem dazu gedacht, als Hieb- und Stichwaffe einerseits mit schwingenden Hieben die schwere Rüstung des Gegners zu durchschlagen, sie kann aber auch wie eine Lanze stoßend eingesetzt werden. Es gibt Ausführungen mit zwei Befestigungen der Klinge am Schaft - in der Mitte und am unteren Ende - und mit nur einer in der Mitte der Klingenrückseite. Im Fünften Zeitalter wurde die Bardiche zur bevorzugten Waffe der Garde der ardunischen Thane und ist seit etwa zwei Jahrhunderten das markanteste Erkennungsmerkmal der Cadariou – Garde Arduns.

Bardiche

 

 

Die Doppelaxt


  
Die Doppelaxt, auch Große Streitaxt oder Zwillingsaxt genannt, ist eine massive Waffe mit zwei einander gegenüberliegenden Blättern, manchmal auch noch mit einem Dorn auf der Spitze. Manche Ausführungen besitzen zusätzlich ein Ausgleichsgewicht am unteren Ende des etwa 1,20 Schritt langen Stieles, das auch spitz zulaufen kann, um damit nach hinten zustoßen zu können. Auch der Griff ist oftmals aus Metall und geht direkt in das Knaufstück über. Eine Doppelaxt ist eine schwere Waffe und in den allermeisten Fällen kann sie nur beidhändig geführt werden - es gibt allerdings einhändige Ausführungen dieser Waffe, vor allem bei den Zwergen. Die Doppelklinge besitzt den Vorteil, dass die Waffe beim Rückschlag nicht erst noch gedreht werden muss, was sie trotz des größeren Gewichts und der damit verbundenen Trägheit nicht viel langsamer macht als eine leichtere Kriegsaxt. Die Waffe ist ideal für Fußkämpfer mit entsprechender Kraft und Größe. Richtig gehandhabt verursacht sie furchtbare Schäden an Rüstungen und schlägt tiefe Wunden - es ist überhaupt kein Problem, mit einer Doppelaxt Gliedmaßen oder Köpfe abzutrennen. Mit einer Doppelaxt ist ein Rundumschlag möglich, denn sie kann, ohne erst gedreht werden zu müssen, hin- und her geschwungen werden und ist dabei ununterbrochen im Angriff. Man sollte dabei allerdings seinen Schwerpunkt niedrig halten, damit man von den waagerechten Schwüngen nicht umgerissen wird oder die Waffe loslassen muss.

Einhändige zwergische Doppelaxt
Einhändige zwergische Barthachra oder Doppelaxt

 

Lochaberaxt

 

Entstanden in Laigin, handelt es sich bei der Lochaberaxt um die beliebteste mittelländische und natürlich laiginische Variante der Streitaxt. An einem 1,55 Schritt langen Stiel aus Eichenholz ist ein um die 2 bis 2,5 Stein schweres, bis zu 50 Sekhel langes, massives und bösartig geformtes Axtblatt befestigt - entweder über eine Tülle oder häufiger über zwei Ringe. Neben der bekannten Verwendung als Hiebwaffe ist es mit dem zugespitzten Kopf, der eckig oder geschwungen geformt sein kann, auch möglich, zuzustechen. Durch den Haken an der Rückseite des Blattes kann die Lochaberaxt auch als Steighilfe beim Erklettern von Mauern und Wällen dienen, eigentlich ist er jedoch dazu gedacht, bei einem Angriff berittener Gegner dieselben vom Pferd zu ziehen. Die Lochaberaxt, benannt nach der Schlacht von Lochabar in Laigin, bei der sie zahlreich und grausam vom Clan der Mac Suibhne eingesetzt wurde, ist eine Waffe für entsprechend große und starke Krieger, und es erfordert einige Präzision, sie zu führen, will man nicht einfach nur schwere Schläge anbringen, sondern das blutige Potential dieser Waffe vollkommen ausschöpfen. Sie hat sich gegen Ende des Vierten und im Fünften Zeitalter über die freien Städte der Ostlande in die Drachenlande und von dort auch in die nördlichen Herzlande verbreitet. Sie ist jedoch außerhalb Laigins noch immer eine recht seltene und beinahe exotische Waffe.

Lochaberaxt
Einfache Lochaberaxt

 

Lochaberaxt

Crymanwr, die Lochaberaxt Sire Colevar Lorcains von Lyness

 

 

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