~ Geologica ~

 

Am Anfang war das Lied und das Lied war bei Ealara, der Großen Mutter allen Lebens. Das Lied war ihr Sein und ihr Sein war das Lied. Dann erhoben sich die Stimmen der Mächte und sie sangen mit ihr und zu ihren Ehren. So entstand Roha, unsere Welt... 


Das ist das große Weltenlied, der mächtigste aller Gesänge, jene Melodie des Seins und Werdens, welches Ealara und die Götter zu Anbeginn sangen. Dann stiegen die Zwölf Mächte hernieder auf Roha und begannen, sie nach den Klängen des Weltenliedes zu gestalten und zu formen, mit Licht und Farben, mit immerwährendem und vergänglichem zu erfüllen. Shenrah und Faêyris gaben der Welt Sonne, Monde und Gestirne, Tag und Nacht im ewigen Wechsel, Amitari erfüllte Roha mit dem Wunder der Natur, mit allen Pflanzen, großen wie kleinen und Anukis erschuf die Tiere dazu und beide Göttinnen ließen ihre Werke wachsen und gedeihen. Vendis aber hauchte den Wind über Roha und ersann alle Atmosphären, Amur hingegen die Meere, die Flüsse und Seen und selbst den kleinsten Wasserlauf, während Loa ihr immerwährendes Feuer in den Leib der Welt gebar, auf dass sie warm und lebendig würde. Und Sil... nun Sil, der Weltenschmied, wirkte im Geheimen, verborgen vor den Augen der anderen Götter tief, tief im Inneren, im Leib der Welt.


Dort schuf er die Gebeine Rohas, die Knochen der Welt, die Berge und Gebirge und Gesteine, die er im Inneren auftürmte und nach oben trieb, wo Vendis Atem sie schliff und polierte und ihnen Gestalt gab. So entstanden Sandstein und Marmor, Granit und Schiefer, Kalkstein und Basalt, Porphyr, Kohle und Flint und noch unzählige weitere. Im Inneren aber schmiedete Sil, so künden es die uralten Legenden der Fro'gar, auch die Ketten, die Rohas Leib zusammenhalten und Loas Glut und Feuerströme bändigen. So entstanden die Metalle, das weiche glänzende Gold und das harte Eisen, das ewig beständige Wahrsilber, das täuschende Narrengold, der blauweiße Zink, Mangan und Quecksilber und alle Erze, selbst die geheimnisvollen und mysteriösen Metalle, welche im Inneren der Welt verborgen blieben und nur von den Dunkelzwergen des Unterreichs gefunden werden können. Denn die Ketten der Welt, so wissen ihre Geschichten, bestehen aus allen Metallen Rohas. Gesteine und Erze, Mineralien und funkelnde, kostbare Kleinode, die Edelsteine, dies sind die Schätze, die Sil, der Weltenschmied, den Kindern Ealaras, den Völkern der Immerlande, hinterließ, auf dass sie sie finden, ihre Geheimnisse ergründen und sich zu Nutze machen können, und ihr Reichtum ist nicht weniger groß, bedeutend und kostbar, als jene Gaben Amitaris oder Anukis, Vendis oder Amurs, Loas oder Faêyris oder eines der anderen Zwölf.

 

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