~ Die Achate der Immerlande ~

 

AchatAchate


Achate gibt es in zahllosen Farbspielereien und Unterarten. Im Norden der Immerlande sind sie als Agate bekannt, in Laigin und den Drachenlanden nennt man sie An Clach, in Immerfrost Akaati und im Süden Achayta. Was sie von allen anderen Edelsteinen unterscheidet, ist ihre feinmaserige Bänderzeichnung, die immer und in jedem Stein vorhanden ist und an die Struktur von zarten Baumringen oder Wolkenrändern erinnert. Auch kommen sie in Dutzenden verschiedener Braun-, Honig- und Gelbtöne, in Rosa, hellem und dunklem Blau, in Silbergrau, Schwarz und auch schwarzweiß gebändert vor.  Behandelt man sie mit Hitze und Salpetersäure, ändern gelbe Achate ihre Farbe zu einem tiefen Grün. Achate besitzen den prächtigen Marmorglanz polierten Steins, sind schwach durchscheinend,  jedoch – bis auf winzige, kristalline Splitter, die sie manchmal in ihrem Herzen tragen -, in ihrem Inneren undurchsichtig.

Diese recht häufig vorkommenden und begehrten Edelsteine sind recht unempfindlich, obendrein leicht zu bearbeiten und schön zu schleifen und zu polieren. Außerdem zählen sie ob ihrer reichhaltigen Vorkommen und ihrer Verschiedenartigkeit zu den eher erschwinglichen Edelsteinen, auch wenn sie natürlich als solche nach wie vor wertvoll und kostbar sind. Achate sind bei nahezu allen Völkern bekannte und beliebte Schmucksteine, werden jedoch dank ihrer Anspruchslosigkeit, was die Verarbeitung angeht, auch zu allerlei Zierrat und Einlegearbeiten verwendet wie etwa zu Dolchgriffen, Kelchen und Pokalen und Schalen, für Mosaike und Intarsien an kostbaren Möbeln, Schmuckkästchen, an Statuen oder Tempelmauern. Reiche, wohlbetuchte Adlige und prunksüchtige Herrscher speisen gar von reinen Achatgeschirren und verwenden ganze Platten dieser herrlichen Steine als Essbretter und Teller, Suppenschalen und Trinkgefäße.

Doch nicht nur wegen ihres schönen Aussehens, auch als Heilsteine sind Achate schon seit den Tagen der Gründerrassen bekannt. Anirani wie Heilkundige und natürlich auch Alchemisten verwenden sie wegen ihrer Heilkräfte in Salben, Pulvern und Tinkturen. Achate sind aber nur äußerlich anzuwenden und müssen stets zu Pulver zermahlen werden, um ihre heilenden Kräfte zu entfalten, können dann aber eine mächtige Wirkung besitzen. Sie fördern und beschleunigen nämlich die Wundheilung. Bei alten und großflächigen Narben sind sie sogar das Heilmittel schlechthin.

Unterarten der Achate sind den immerländischen Völkern viele bekannt, etwa  Baumachate, Flammenachate, Himmels- und Honigachate, Moosachate, Rosenachate, Onyxe und Sardonyxe.


Fundorte:
Achate aller Art sind in den Immerlanden weit verbreitet und nahezu überall zu finden. Die meisten Vorkommen dieser Edelsteine liegen in den Bergen der Herz- und Drachenlande, in den Rabenbergen bei Alayz in den Ostlanden, im südlichen Wolkenthron, in Immerfrost, dem Dunkelwald und in den Elbenlanden. In den großen Wüstengebieten des Kontinents und auf den Inseln des Südmeeres kommen sie hingegen nur sehr, sehr selten vor.

 

BaumachatBaumachat


Diese eher unscheinbaren Kostbarkeiten erinnern auf den ersten Blick an glänzende Kiesel mit dunklen, faserigen Mustern und erst bei nochmaligem Hinsehen erkennt man, was für ein kleines Wunderwerk man hier vor sich hat. Ihre Farbe reicht von strahlendem Weiß bis zu mattem Elfenbein, doch immer tragen sie dunkelgrüne oder schwarze Zeichnungen auf ihrer hellen, glatten Haut, die an feine Wurzeln, Farnwedel und Moos erinnern. Es heißt, als Sil Amitari mit in sein unterirdisches Reich nahm, um ihre seine steinernen Blumen zu zeigen, habe die Göttin der Pflanzenwelt wie stets ihren Mantel und ihre Krone aus allen Gewächsen der Immerlande getragen, und überall dort, wo ihr Gewand einen Achat gestreift hat, blieb etwas von ihren Kleidern daran haften - so entstanden die Baumachate. Sie sind vor allem im Osten der Immerlande häufig und sowohl in den Freien Städten, als auch bei den Steppenvölkern beliebte Steine für kostbare Schalen und anderes prächtiges Geschirr.


Fundorte:
Überall im Osten und Nordosten der Immerlande, besonders häufig jedoch in den Rabenbergen und im südlichen Wolkenthron.

 

FeuerachatFeuerachat


Feuer - oder Flammen - achate zählen zu den auffälligsten und farbenprächtigsten Edelsteinen dieser Art, und ihre leuchtenden, feurigen Zeichnungen sowie ihre orangerote Farbe sind wahrlich von beeindruckender Schönheit. Neben ihrem außergewöhnlichen Äußeren und ihrem inneren Funkeln, die sie natürlich als Schmucksteine geradezu prädestinieren, besitzen Flammenachate jedoch auch große Heilwirkung bei Verbrennungen aller Art, vom einfachen Sonnenbrand bis zu schweren Brandwunden. Solche Verletzungen werden von den Heilern der Immerlande bevorzugt mit Flammenachatsud behandelt, wenn sie ihn bekommen können. Hierzu werden die Steine bis zu acht Stunden in klares Quellwasser eingelegt, an das sie ihre heilenden Kräfte abgeben, bis all ihre leuchtenden Farben und ihr Glanz verblasst sind – danach sind sie jedoch stumpf und grau, und vollkommen wertlos.


Fundorte:
Die meisten Feuerachate finden sich in den Bergen der Herz-, Drachen- und Rhaínlande, im Süden Immerfrosts und des Dunkelwaldes.  Grundsätzlich kommen sie jedoch überall vor, wo man Achate findet. Sie zählen allerdings zu den etwas selteneren Steinen dieser Art.

 

HimmelsachatHimmelsachat


Himmelsachate besitzen von allen Achaten die feinste Bänderzeichnung, die auch eher an die weichen Ränder sich auftürmender Wolken erinnert. Zudem umfassen ihre Farbnuancen  alle Töne des blauen Himmels, von zartestem Blaugrau bis hin zu leuchtendem Vergissmeinnicht, von strahlendem Eisblau über violett blauem Lavendel und tiefstem Indigo. Sie sind nicht sonderlich selten, liegen aber meist tief im Gestein verborgen, so dass ihr Abbau mühsam und nicht ungefährlich ist, was sie zu teureren Exemplaren dieser Steine macht.


Fundorte:
Überall, wo es normalerweise Achate gibt, also fast in allen Gebieten der Immerlande außer in den großen Wüsten und Dschungeln des Südens.

 

HonigachatHonigachat


Namensgebend war die wundervolle, gelbgoldene Färbung dieser Steine, die von milchigem Zartgold bis zu tiefem Goldbraun reichen kann, ganz wie der Honig der emsigen Bienen, je nachdem, welchen Blütennektar sie naschen. Es gibt zwar allen möglichen Aberglauben um diese Edelsteine, der besagt, sie würden diese oder jene Eigenschaft besitzen, etwa sie würden Redegewandtheit und Selbstsicherheit verleihen, das Charisma verstärken und allerlei mehr in diese Richtung, doch das gehört leider alles ins Reich der Fabeln und Märchen. Nachgewiesen werden konnte dem Honigachat bisher keine einzige zauberkräftige Eigenschaft - er ist nichts weiter als ein hübscher Stein, der vor allem im Westen der Immerlande gern zu Einlegearbeiten auf Möbeln und Fliesen, Geschirr und Schmuckgegenständen verwendet wird.


Fundorte:

Grundsätzlich überall dort, wo man generell Achate findet, also nahezu in jedem Gebiet der Immerlande außer im Süden, besonders häufig sind sie im Westen, also in Immerfrost, in den Rhaínlanden und in den Elbenlanden, dort jedoch nur im Norden Erryns und in Logren.

 

MoosachatMoosachat


Auch der Moosachat trägt seinen Namen völlig zu Recht, denn die Einschlüsse in dieser Achatart besitzen immer eine moosgrüne Färbung und erinnern von ihrer Form und Struktur her an zartes Moos und filigrane Pflanzentriebe. Moosachate sind von grauer, fast trüber Grundfarbe, die grünen Kristalle, welche die Äderung und Marmorierung bilden, können jedoch glitzern und funkeln, so dass ein Moosachat alles andere als ein unscheinbarer Edelstein ist.  Diese Achatart ist Tapio Bärkönig, einem Archon der Anukis und Herr der Totems und Tiergeister, heilig und daher vermögen sie es, die spirituellen Kräfte der Schamanen auf dem Weg der Totems zu stärken. Außerdem sind Moosachate mächtige Heilsteine. Sie sind in der Lage – als Pulver zerstoßen und unter Flüssigkeit gemischt – selbst hohes Fieber zu senken und wirken stark entzündungshemmend. Da sie keinerlei  Wechselwirkungen mit irgendwelchen Heilkräutern oder anderen Heilsteinen haben, werden sie gern bei Infektionen jeglicher Art angewandt. Moosachate wirken jedoch nur auf Fieber und bekämpfen Entzündungen im Körper, sie beseitigen nicht die möglichen Ursachen derselben, die gesondert behandelt werden müssen.


Fundorte:
Überall in den Immerlanden, wo Achate vorkommen. Besonders aber in den Flüssen des Dunkelwaldes und aus dem Dunkelwald, also in den nordöstlichen und nördlichen Rhaínlanden und im Grünen Herzen.

 

RosenachatRosenachat


Der Rosenachat wird mancherorts in den Immerlanden auch Morgenrotstein genannt, weil seine zart rosa und milchorangene Nuancen an die Farben der Morgenröte an einem schönen Tag erinnern. Ihren eigentlichen Namen trägt dieser Achatstein natürlich ebenfalls seiner Farbe wegen.  In den Rhaín-, den Herz- und Drachenlanden sind sie vor allem für junge Mädchen und Frauen beliebte Schmucksteine und gelten als traditionelle Steine jungfräulicher Bräute. Schmuck aus Rosenachat wird daher gern an Töchter verschenkt, die ins heiratsfähige Alter kommen oder von verliebten, heiratswilligen jungen Männern an ihre Auserwählten. In den Drachenlanden tragen traditionelle Verlobungsringe immer einen Rosenachat als Stein. Man sagt diesen Achaten zudem alle möglichen Eigenschaften der Reinheit und Keuschheit nach, die jedoch eher abergläubischem Wunschdenken entspringen, als der Wirklichkeit.


Fundorte:
Rosenachate kommen hauptsächlich im Osten der Immerlande vor, also in den Bergen Laigins, in den Rabenbergen und in den Gebirgen der Drachenlande. Man findet ihn jedoch, wenn auch etwas seltener, nahezu überall auf dem Kontinent außer im Süden.

 

OnyxOnyx

Die pechschwarzen, seidenglatten und glänzenden Vertreter der Achatfamilie sind die Onyxe. Sie sind die einzige Achatart, die auch im Süden der Immerlande vorkommt, wo sie Nakhá genannt werden. Wegen ihres ganz besonders weichen Glanzes und ihrer tiefen Schwärze sind Onyxe natürlich sehr begehrte Schmucksteine, sie besitzen jedoch darüber hinaus noch andere Eigenschaften.  Zum einen stärken sie in geringem Maß natürliches Charisma und Selbstvertrauen - allerdings vermögen sie nur ohnehin schon vorhandene Eigenschaften positiv zu unterstützen - weswegen nicht selten die Zepter von Fürsten, Königen oder sonstigen Herrschern aus Onyx gefertigt werden,  zum anderen schützen sie, als Amulett oder Schmuck getragen, vor Alpträumen und bescheren ihrem Träger einen ruhigen Schlaf. Zu feinem Pulver zermahlen und in kleinen Dosen eingenommen, dienen sie vor allem reichen Damen (und Herren) als Schönheitsmittelchen, denn angeblich wirken sie auch noch verschönernd und pflegend auf Haut, Haar und Fingernägel. Ob an letzterem etwas Wahres ist, darf allerdings bezweifelt werden – aber da Onyxe ja das Selbstvertrauen anregen, kommt man sich vermutlich einfach viel hübscher vor, als man tatsächlich ist.


Fundorte:
Onyxe kommen im Gegensatz zu allen anderen Achatarten hauptsächlich im Süden der Immerlande vor, jedoch mehr in den Urwäldern als in der Wüste, also im Süden Azuriens im Sar Perduin, in den Bergen von Karkaar an der Rubinküste und auf den Inseln des Südmeeres. Man findet sie vereinzelt jedoch überall in den Immerlanden.

 

SardonyxSardonyx


Sardonyx ist eine Unterart der Achatfamilie und zwar nicht unbedingt von spektakulär schönem Aussehen, aber dafür sicherlich einer der mächtigsten Vertreter dieser Edelsteine. Rein äußerlich  gleicht er eher einem hübschen Kiesel mit braunen und weißen  Maserungen, als einem wertvollen Juwel.  Ihr weicher Seidenglanz ähnelt stark dem der Onyxe, sie sind jedoch von heller Grundfarbe und können entweder braunschwarz oder rotbraun gemustert sein. Sardonyxe sind die Steine zur Herstellung von Schatullen, Phiolen, kleinen Amphoren, Kästchen, Tiegeln und Döschen für Alchemisten, Anirani und Heilkundige und alle, die irgendetwas aufbewahren wollen, das nicht verderben soll. Denn was immer man in einem Behältnis aus Sardonyx lagert, wird durch die besonderen Fähigkeiten dieses Achats auf praktisch unbestimmte Zeit haltbar gemacht, ganz gleich ob es ein Trank oder ein Extrakt, ein gepflücktes Kräutlein vom Wegesrand, ein Puder, eine Salbe oder Paste, ein Zaubertrank oder Heilmittel ist. Der Inhalt eines solchen Behältnisses, sofern es auch noch luftdicht ist, versteht sich, wird nicht mehr verderben, sondern konserviert werden und auch all seine Eigenschaften und Wirkungen behalten. Diese besondere Wirkung gilt jedoch nicht auf Lebewesen oder irgendetwas lebendiges, obwohl der abergläubische Volksmund dem Sardonyx hier zumindest in einigen Gegenden der Immerlande ähnliche Eigenschaften nachsagt und dekadente Damen dekadenter Gesellschaften die absurdesten Anwendungsformen für solche Achate finden – innerlich, äußerlich und in jedweder Form.


Fundorte:
Sardonyxe kommen zwar in allen Gebirgen der Immerlande außer in den Südlanden des Kontinents vor, doch sie sind weder sonderlich häufig, noch sind sie dem Leib Rohas leicht zu entreißen, was sie nicht nur recht rar, sondern auch sehr kostspielig macht, gemessen an den üblicherweise doch einigermaßen erschwinglichen Achaten.

 

 

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