~ Die Korunde der Immerlande ~

 

AmbarinAmbarin


Ambarine, so benannt nach dem Ort, an welchem sie zuerst gefunden wurden, nämlich in den Bergen nördlich der Freien Stadt Ambar, sind die Herrschersteine der Könige Laigins, wo sie auch Òrglais genannt werden. Ambarine kommen in allen goldenen und gelben Farbtönen vor bis hin zu Grüngelb, Olivgrün und rauchgelben Nuancen und Schattierungen, denn ihre farbgebenden Substanzen sind Eisen und Chrom. Neben ihrer Schönheit machen sie vor allem ihre Seltenheit und Härte zu wertvollen Steinen. Ambarine lassen sich dank ihrer fehlenden Spaltbarkeit und Härte leicht und wunderbar vielfältig verarbeiten. Sie werden in den allermeisten Fällen zu funkelnden Juwelen geschliffen und poliert, deren Glanz und Feuer schon ihresgleichen im Reich der edlen Steine und Gemmen suchen müssen. Ambarine liefern wahrlich prachtvolle und erlesene Schmucksteine, die gern als Besatz für Kronen und Diademe, Zepter, Broschen und Fibeln, Ringe, Ketten und Torquen verwendet werden, vor allem in Verbindung mit dunklem Gold und Silber. Diese Juwelen symbolisieren im Nordosten und Osten der Immerlande Macht und Herrschaft. Sie stehen für königliche Tugenden wie Gerechtigkeit, Strenge und Güte, Selbstbeherrschung und Disziplin, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie zu den Königsinsignien der Herrscher Laigins gehören. In der Krone des Ard-Rígh, des Hochkönigs, prangen daher neben anderen kostbaren Edelsteinen auch zwei fast hühnereigroße, reine Ambarine, und auch die reich verzierte Scheide des Schwertes Caledvwlch und das Schwert selbst sind mit funkelnden Ambarinen besetzt.


Fundorte:
Ambarine wurden zuerst nur im Wolkenthron nördlich der Pforten von Ambar gefunden, was ihnen auch ihren Namen eingebracht hat. Die Zwerge N'arkam Drors und Mazandars sollen jedoch heute, im Fünften Zeitalter, noch mehrere Ambarin-Minen  andernorts im Wolkenthron entdeckt haben und auch in ganz anderen Gegenden der Immerlande werden sie mittlerweile gefunden, beispielsweise in  Immerfrost, in den Eisenbergen des Nachtwaldes, in den Rabenbergen der Ostlande, im Dunkelwald und im Mondfallgebirge Azuriens, vor allem im Sar Perduin, auf einigen der Sommerinseln und auf den Schwesterninseln Tafraut und Tifilet. Immer jedoch ist der Ambarin ein Stein hoher Gebirge.

 

BerukalBerukal



Berukale sind Edelsteine, die im Gegensatz zu den allermeisten anderen, bei welchen Transparenz und Reinheit im Vordergrund stehen, für ihre Einschlüsse und Sprenkel am meisten geschätzt werden – sie können allerdings auch durchscheinend und klar wie Glas auftreten. Ihre Färbung zeigt einen warmen, goldgelben Honigton und je mehr elfenbeinfarbene, goldene oder funkelnde grüne oder bronzefarbene Einschlüsse ein Berukal in seinem Inneren zeigt, desto wertvoller und begehrter ist er. Diese Tatsache hat ihnen auch ihren Beinnamen "Honigstein" eingebracht. Berukal ist sehr hart, wie alle Korunde, und lässt sich dank fehlender Spaltbarkeit wunderbar zu prächtigen Schmuckstücken, zu Ringsteinen, Anhängern und allerlei anderen Kleinoden verarbeiten. Berukale sind beliebte Schmucksteine, dem Wolkenvolk Immerfrosts gelten sie sogar als heilig, denn in ihren Legenden und überlieferten Geschichten heißt es, die Steine würden Glück im Überfluss schenken und ein langes Leben verleihen. Das gehört zwar ins Reich des Aberglaubens, doch unbestritten ist, dass Berukale nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch mächtige Schutzsteine gegen dunkle Schamanenmagie und Blutflüche sind. Leider sind diese Tatsachen nahezu ausschließlich den Schamanen des Wolkenvolkes und der Barbarenstämme in Immerfrost bekannt, die mit solchem Wissen nicht gerade hausieren gehen, und die Steine sind ausgesprochen selten, extrem wertvoll und entsprechend teuer.


Fundorte:

Vorkommen von Berukalen finden sich im Norden der Immerlande, im Süden Immerfrosts, im Süden Arduns und im südlichen Wolkenthron.

 

FlammenrubinFlammenrubin


Der Flammenrubin wird ob seiner rubinroten Farbe so genannt. Er zählt zwar gleichwohl zu den Korunden, denn er ist nicht spaltbar und sehr hart, er ist jedoch eigentlich kein Rubin, sondern einer der fünf arkanen Elementsteine, welche die Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Energie symbolisieren. Der Flammenrubin steht natürlich für die Kraft des Elementes Feuer und verstärkt seine Macht. Seine Struktur, der seidige Glanz und seine tiefen, leuchtenden Farben sind dem Taubenblutrot wertvoller Rubine äußerst ähnlich, die Steine sind jedoch nicht so transparent und strahlend. Dennoch ist es selbst für erfahrene Kenner auf dem Gebiet der Edelsteinkunde oftmals auf den ersten Blick nicht leicht, einen Flammenrubin von einem echten Rubin zu unterscheiden. Im Herzen dieser Steine scheint ein geheimnisvolles Feuer zu brennen, das je nach Lichteinfall mal stärker, mal schwächer auflodert, Schatten werfen oder Funken sprühen kann. Weitaus mächtiger als die mysteriöse Ausstrahlung dieser Edelsteine ist jedoch die Kraft, die in ihnen schlummert.

Eingearbeitet in einen Stab, getragen als Amulett, Ring oder Armspange verleiht der Flammenrubin einem arkanen Magiekundigen des Elementes Feuer zusätzliche Kraft in Form von Mana. Die Menge dieser Kräfte ist jedoch an die Größe der Steine gebunden. Ein Flammenrubinsplitter vermag es, fünf Manapunkte mehr zu geben, ein Stein so groß wie eine Murmel Fünfzehn, in Taubeneigröße Fünfundzwanzig, in der Größe eines Goldstückes hingegen Fünfunddreißig. Flammenrubine zählen ob der nebligen Unheimlichkeit und der Gefahren ihres einzigen Fundortes zu den seltenen Edelsteinen, denn man findet sie nur und ausschließlich im Schnatermann am Unterlauf des Rhune, wo einst eine Schlacht zwischen Magiern tobte, die zahllose Leben forderte und zur Erschaffung jener außergewöhnlichen Steine führte. Die Legende erzählt, sie wären erstarrte Flammenzungen, außer Kontrolle geratene Feuerzauber verzweifelter Magier, die ihr Leben in den grünen, morastigen Tälern des Schnatermannwaldes ließen. Einer der größten Flammenrubine soll in den legendären Magierstab Fýratréow eingesetzt sein.


Fundorte:

Flammenrubine kommen nur und ausschließlich im Schnatermann am Unterlauf des Rhune vor. So manch Feuermagier jagt und sucht die seltenen Steine regelrecht in jenem geheimnisvollen sumpfigen Wald – und bezahlt dafür meist mit seinem Leben, denn der Schnatermann ist ein ungeselliger Wald, Heimat mysteriöser, zorniger Kreaturen und unheimlicher Wesen, die eifersüchtig ihre Geheimnisse hüten.

 

LaerinLaerin



Eines der wohl schönsten und außergewöhnlichsten Juwelen der Immerlande ist der funkelnde, farbenprächtige Laerin. Wie alle Korunde ist er extrem hart, nicht spaltbar und eignet sich daher vorzüglich als Schmuckstein, der in alle nur erdenklichen Formen geschliffen werden kann. Sie gelten unter den Juwelenschmieden und Edelsteinschleifern allerdings als spröde und wollen behutsam und geduldig behandelt werden. Besonders gut kommen sein ungewöhnliches Farbspiel, seine Brillanz und sein glühendes Feuer entweder in einem facettenreichen Schliff, oder aber schlicht mit einem runden oder ovalen Doppelcabochon zur Geltung. Laerine zählen wie auch die Zwielicht zu den seltenen und begehrten Farbwechselsteinen, allerdings verändern Laerine ihre herrlichen Farben nicht in der Dämmerung bei Tag und Nacht, sondern bei künstlichem Licht wie Kerzen, Feuerschein, Fackeln, Öllampen oder auch magisch erzeugten Lichtquellen. Bei normalem Tageslicht zeigen die Steine ein intensives Blaugrün oder Petrolgrün, das sich im Schein von Feuer oder Kerzen allerdings zu einem wunderbar funkelnden und glühenden Purpurviolett wandelt. Laerine von hoher Reinheit und mit deutlichem Farbwechselspiel zählen zu den seltensten und teuersten Edelsteinen der Immerlande und werden ausschließlich zu kostbarsten Juwelen verarbeitet, die nicht selten Herrscherkronen, Diademe, Zepter oder  königliche Insignien zieren.


Fundorte:
Laerine sind Edelsteine, die nur sehr selten gefunden werden, dafür sind sie bisher jedoch schon an zahlreichen Orten in den Immerlanden einmal aufgetaucht. So weiß man von ein oder zwei Laerinen, welche von den Grauzwergen Immerfrosts geschürft wurden und etwa ein halbes Dutzend Steine stammt wohl aus dem Wolkenthron im Nordosten des Kontinents. Doch auch in Berglanden der gemäßigten Breiten von West bis Ost tauchen diese besonderen Juwelen hier und dort vereinzelt auf... allerdings immer als solitäre Kristalle, nie in Schichten oder reichhaltigeren Lagerstätten und die wenigsten von ihnen sind rein und als Schmuckstein zu gebrauchen. Der in Tearlach Leòdhas Tiofáines Almanach erwähnte Vermerk eines frustrierten grauzwergischen Edelsteinschmiedes aus Aarkon schimpft sogar lautstark, auf nahezu vier Doppelzentner (!) dem Fels entrissener Juwelen komme gerade einmal ein einziger Laerin.

 

MalankarinMalankarin



Benannt wurden die Malankarine nach ihrem Fundort, den Malankarküsten im Südosten der Drachenlande, dem einzigen Ort, an dem sie in den Immerlanden vorkommen. Malankarine zählen zu den Korunden und sind selbst für diese extrem hart – nur noch der Diamant ist härter. Die durchscheinenden und stets klaren Steine besitzen ein wunderbares, einzigartig intensives Strahlen und einen außergewöhnlich starken, gläsernen Glanz. Sie sind fast immer rein, das heißt ohne Einschlüsse oder Verunreinigungen und sie bilden auch keine Mischformen mit anderen Mineralien, wie es bei den Quarzen so oft der Fall ist. Die Farben des Malankarins sind so unverfälscht und klar wie seine Struktur – leuchtendes Grün in allen kühlen und kalten Nuancen, von blassem Graugrün bis hin zu so tiefem Blaugrün, dass es schon beinahe schwarz wirkt, doch immer kühl, distanziert und geheimnisvoll. Niemals zeigt ein Malankarin auch nur einen Funken Wärme, was der Begehrtheit der grünen Edelsteine jedoch keinen Abbruch tut. Seine Grüntöne besitzen solche Leuchtkraft und solche Brillanz, dass er dem Feuer der Smaragde oder Saphire in nichts nachsteht. Das gilt leider – oder allen Göttern sei Dank, je nachdem von welchem Standpunkt aus man es betrachten will – auch für ihre Preise. Malankarine werden zudem kaum als Steine von mehr als fünf Karat gefunden, so dass ein geschliffenes Juwel bereits ab einer Größe von zwei Karat sehr selten und wertvoll ist. Eine weitere Besonderheit dieses Steins ist, dass er selbst in kleinen Größen seine starke Leuchtkraft beweist und im Gegensatz zu vielen anderen Steinen weder gebrannt noch geölt werden muss – Malankarine zeigen Farbe und Leuchtkraft von sich aus. In Brillantschliff gefasst offenbaren sie ein zauberhaftes Feuerwerk an kalten und blaustichigen Grüntönen, das wahrlich seinesgleichen sucht. Daher zählen sie völlig zu Recht zu den schönsten Juwelen der Immerlande. Sie besitzen jedoch keinerlei Heilwirkungen und haben auch keine besonderen Kräfte.


Fundorte:
Malankarin kommt, wie es sein Name schon verrät, an den Malankarküsten südlich von Ceresdor, einem der Vier Freien Herzogtümer der Drachenlande an den Ostküsten der Immerlande vor.

 

NarnarinNarnarin



Dieses glitzernde Juwel ist nach Narnara, der Herrin der Sterne benannt, und dies vollkommen zu Recht, denn die hellen, schimmernden Edelsteine leuchten und funkeln tatsächlich wie Sterne in einer klaren Nacht. Wie alle Korunde ist auch der Narnarin äußerst hart, nicht spaltbar und lässt sich wunderbar zu edlen Schmucksteinen schleifen.  Narnarin ist transparent und durchscheinend und besitzt einen sanften, aber dennoch strahlenden Glanz, der die Steine tatsächlich von innen heraus leuchten zu lassen scheint. Wie auch der Malankarin muss der Narnarin weder gebrannt noch geölt werden, er schimmert und strahlt von ganz allein mit sanftem Feuer. Vor allem die Elben des Westens stellen aus Narnarin wunderbare Geschmeide und Juwelen her, besetzen Stirnreife, Diademe, Hals- und Armbänder, Ringe oder Broschen mit ihnen oder tragen sie an den Säumen ihrer Gewänder, ja sogar als Besatz an kostbaren Kettenhemden und Harnischen, auf Prunkhelmen oder verzierten Schwertscheiden. Auch zahlreiche Faêyrispriester tragen Amulette oder Schmuckstücke aus diesen Edelsteinen. Den Narnarine sind nicht nur wunderschön anzuschauen und Symbole des Edelmuts und der Erhabenheit, sie besitzen auch noch ganz besondere Eigenschaften, die sie umso wertvoller machen. Wie kaum ein anderer Edelstein stehen sie für  die Reinheit von Herz und Geist, die Wahrheit und das Licht. Sie schützen vor finsteren Mächten und bewahren vor Verderbnis, Verzauberung durch Schattenwanderer oder Dämonen. 


Fundorte:
Narnarine kommen ausschließlich im Südwesten der Immerlande, in den Gebirgen der Elbenlande vor, vor allem in den Mondsichelbergen und den Berglanden Logrens.

 

RauchsaphirRauchsaphir



Rauchsaphire sind die dunkel und geheimnisvoll schimmernde, petrolfarbene Unterart des Saphirs. Es sind sehr reine und glasklare Steine ohne irgendwelche Einschlüsse oder Sprenkel, besitzen außerordentliche Brillanz und ein tiefes, funkelndes Feuer. Ihre Farbspektrum umfasst alle dunklen, intensiven Blaugrüntöne bis hin zu einem so schattendüsteren, rauchigen Petrol, dass es beinahe schwarz wirkt. Derart dunkle Rauchsaphire sind jedoch äußerst selten, aber durch die große Lichtbrechung dieser Edelsteine schillern und funkeln selbst nahezu schwärzliche Exemplare dieser Juwelen auf prächtige und wunderschöne Art und Weise. Sie werden meist reich facettiert geschliffen, um diesen Effekt noch zu unterstreichen und geben derart bearbeitet und verfeinert wahrhaft einmalige und exquisite Schmucksteine ab. Rauchsaphire werden fast ausschließlich zu schönen Juwelen verarbeitet, die als Besatz für edelste Geschmeide dienen und Ringe, Diademe, Armbänder, Kronen, Broschen, Halsketten und Anhänger zieren.

Rauchsaphire waren vor langer Zeit die erklärten Lieblingssteine der Königin Assuatanay, einer Dracayrenherrscherin Tamarlons. Sie brachte die Edelsteine nicht nur in Mode, sondern verschaffte ihnen auch ihren üblen Ruf. Denn Assuatanay war eine grausame, kaltherzige Königin, die schließlich an ihrer eigenen Eitelkeit und Habgier zugrunde ging - und all diese Eigenschaften bringt man – vielleicht völlig zu Unrecht, vielleicht auch nicht – ebenfalls mit dem Rauchsaphir in Verbindung. Böse Zungen behaupten gar, die Steine wären verflucht und brächten jedem, der sie trage, Unglück. Ihrer Begehrtheit und der Bewunderung, die man ihnen zollt, tut das nur wenig Abbruch, obwohl  nach ihnen deutlich seltener geschürft und sie in viel geringerer Zahl dem Leib Rohas entrissen werden,  als das bei gewöhnlichen Saphiren der Fall ist. Sammler, Herrscher und vor allem schöne und hochwohlgeborene Damen gieren dennoch immer wieder nach diesen raren Steinen – vielleicht sogar in der vagen Hoffnung, etwas von Assuatanays Macht, Ruhm und Schönheit würde auch auf sie abfärben.   


Fundorte:
Rauchsaphire sind Steine, die nur recht selten vorkommen und nur an wenigen Orten zu finden sind. Es gibt sie wohl im Eisenkamm im südlichen Immerfrost, in einigen Teilen des Wolkenthrongebirges im Norden, in den Rabenbergen der Ostlande, an der Rubinküste in den Bergen von Karkaar und auf den Sommerinseln.   

 

RimalainRimalain



Von allen Korunden erinnern Form und Erscheinung des Rimalains am ehesten an kristalline Quarzgebilde. Er gehört jedoch nicht zu dieser Gruppe der Edelsteine, sondern ist tatsächlich ein Verwandter des Ambarins, Rubins und Saphirs. Rimalaine besitzen Leuchtkraft und großen Glanz, doch wie auch beim Malankarin ist ihr Feuer kalt und eisig, und ihre Farbe ist das frostige Blaugrün klarer Bergseen oder Schmelzwassers auf Gletscherzungen. Rimalainen wird allerhand nachgesagt, vor allem, dass sie Traumsteine wären, welche vor bösen Alpträumen schützen und angenehme Schlafgesichte schenken könnten. Manchen Legenden nach soll sich sogar bewahrheiten, was man träumt, wenn man einen solchen Edelstein bei sich trägt oder unter das Kissen legt. Das gehört natürlich in die weitläufige Welt des Aberglaubens, und es gehört ebenfalls in die Kategorie Märchen und Sagen, dass Rimalaine lebhafte und wirklich erscheinende Träume zu schenken vermögen. Sie sind weder Heilmittel für Mondsucht, noch bringen sie den Segen erholsamen Schlafes.  

Schamanen jedoch, die dem Weg der Träume folgen und mit der Gabe des zweiten Gesichtes gesegnet sind, nutzen Rimalainkristalle, um  einen Blick in die Zukunft – oder die Vergangenheit – eines Wesens zu werfen. Dazu muss  ein Tropfen Blut dessen, für den gesehen werden soll, auf den Rimalain vergossen werden und er wird dem Schamanen eine Vision zuteilwerden lassen. Ob es sich dabei aber um etwas handelt, das noch geschehen kann oder um etwas, das schon lange vergangen ist, das vermag  der Edelstein selbst dem weisesten und kundigsten Schamanen nicht zu offenbaren. Aufgrund seiner - wenn auch kalten - Schönheit wird der Rimalain natürlich auch als Schmuckstein verwendet, doch er ist nicht gerade häufig und auch nur selten in solcher Qualität und Reinheit zu finden, dass es sich lohnen würde, Juwelen aus ihm zu schleifen.


Fundorte:
Rimalaine sind Steine des Nordens und der gemäßigten Breiten, man findet sie in den Bergen Immerfrosts und des Dunkelwaldes, in Ardun, Normand, den Eisigen Öden, auf Barsa und in Laigin, in den nördlichen Herzlanden und in den Eisenbergen des Nachtwaldes.

 

RubinRubin


Im alten, längst untergegangenen Aymara wird der Rubin Ratnaraj genannt, was so viel bedeutet wie 'König der Edelsteine'. Schon seit Tausenden von Jahren und den lange vergangenen Tagen der Altvorderenzeit zählen die Rubine zu den wertvollsten und begehrtesten Edelsteinen der Immerlande. Das auffallendste und natürlich bedeutendste an diesen wundervollen Juwelen ist ihre unvergleichlich lebhafte Farbe und vor allem deren Intensität und Leuchtkraft. Rubine sind immer und ausschließlich Rot, kommen aber in verschiedenen Nuancen dieses Farbtons vor, von Braun- bis Rosarot. Erst danach folgt die Transparenz, weswegen Einschlüsse Wert und Qualität dieser Edelsteine nicht sehr mindern. Sie gelten zwar nicht gerade als erwünscht, wie etwa beim Berukal, doch den Edelsteinkundigen dienen sie oftmals als Echtheitsnachweis und wenn die Farbe stimmt, sieht man gern über kleinere Verunreinigungen im Innern hinweg, die im Cabochonschliff dank des prächtigen Licht-, Schatten- und Farbenspiels der Steine zudem kaum noch auffallen. Die begehrtesten und teuersten Rubine besitzen ein kräftiges Rot mit einem feinen Stich ins bläuliche, das als "Taubenblutrot" bezeichnet wird und sind nahezu glasklar. Allen Rubinen ist zudem ein einzigartiger, seidiger Schimmer zu Eigen.

Rubine sind jedoch nicht nur prächtige Juwelen, deren Feuer und Glanz wunderschön anzusehen sind, sie gelten auch als Steine Inaris und aller im Grünglanz geborenen, und symbolisieren sowohl Leidenschaft, als auch Treue. Sie gelten auch als Steine des "Lebens und der Liebe" und verleihen ihrem Träger zudem angeblich mehr Macht, Tapferkeit und Würde. Vor allem im Süden der Immerlande zählen sie daher neben Smaragd, Saphir und Diamant als vierter Herrscherstein, als Stein des Bewahrens und der Stärke.  Wie alle Korunde lassen sich Rubine aufs trefflichste verarbeiten und in die schönsten Formen und Facetten schleifen.  Doch sie sind nicht nur begehrte und äußerst kostbare Kleinode für Schmuckstücke aller Art und größter Pracht, sondern auch klassische Besatzsteine für Kronen, Zepter und sonstige Insignien der Macht. Es versteht sich von selbst, dass Rubine zu den wertvollsten und teuersten Edelsteinen überhaupt gehören. Große, außergewöhnliche Steine wie etwa der "Prinzenrubin", ein Stein von satten 250 Karat, der die verschollene Krone Cobrins des Priesters zieren soll oder der "Inaristern", ein 168 Karat schwerer Sternrubin, welcher aus dem Kronschatz der einstigen Dornenkönige stammt und heute im Besitz der Fürsten Draingarads ist, wären mehr als nur ein beträchtliches Vermögen wert. Unvorstellbar was der Morrmogok für einen Preis hätte, müsste man ihn schätzen, der größte bisher gefunden Rubin, der über sagenhafte 1500 Karat besitzen und von allerschönster Farbe sein soll. Die Feuerzwerge Morr'Marzamas zählen ihn zu ihren Königsschätzen und hüten ihn verständlicherweise wie ihre Steingärten. Rubine zählen zu den Zwölf Ritualsteinen und sind die Steine der Inaripriester, deren Macht und Kraft sie verstärken.



Fundorte:
Diese Edelsteine kommen in reichhaltigen Lagerstätten ausschließlich im tiefen Süden der Immerlande vor. Rubine von den Sommerinseln werden Sommerrubine genannt, sind sehr rein und zeigen oft die begehrte Taubenblutfarbe, vor allem jene Steine der Insel Morr'Marzama, die weithin für ihre Schönheit berühmt sind. Auch rosarote Rubine von lebhaften Farben kommen von den Sommerinseln. Rubine von den Schwesterninseln hingegen sind zwar ebenfalls tiefrot, aber nicht taubenblutfarben und bestechen vor allem durch ihre außergewöhnliche Transparenz. Aus den Bergen von Karkaar an der Rubinküste stammen sowohl exquisite dunkelrote, als auch eher schlichte, braunrote Rubine. Sternrubine hingegen finden sich nur in Azurien, in den glühendheißen Regionen der Tafaraberge, und können in allen rubinroten Nuancen vorkommen.

 

SaphirSaphir


Der leuchtend blaue Saphir zählt neben Diamant, Rubin und Smaragd zu den vier traditionellen Herrschersteinen und ist eines der wertvollsten, edelsten  und kostbarsten Juwelen. Saphire sind stets und ausschließlich blau – abgesehen von ihren beiden Unterarten Sonnensaphir und Rauchsaphir, die jedoch als gesonderte Edelsteine betrachtet werden. Die begehrteste Farbe ist das sogenannte Kornblumenblau mit einer Spur von Purpur, doch beinahe ebenso schön und teuer sind die königsblauen Saphire. Daneben können diese Edelsteine noch eine ganze Reihe weiterer Blaunuancen aufweisen, vom seltenen, hellen Himmelblau bis hin zum dunklen Blau des Enzians.

Die meist geschätzten Saphire sind natürlich die klaren, kraftvoll leuchtenden Steine, die fast immer mit Facetten versehen werden, um Glanz und Transparenz besonders zu betonen.  Steine, die mehr oder weniger undurchsichtig sind, werden in der Regel zu einem Cabochon, einem  glatten,  kuppelförmiger Schliff, verarbeitet. Sehr selten zeigen Saphire der unterschiedlichsten Blaufärbungen darüber hinaus durch winzige Risse im Stein einen sechsstrahligen Stern. Diese sogenannten Sternsaphire besitzen ein wunderbares Lichtspiel und sind außerordentlich begehrt. 

Alle Saphire sind als Rohsteine recht unscheinbare, matte, schmutzig-graublaue Klumpen, denen man niemals die Schönheit zutrauen würde, sie geschliffen und poliert offenbaren. Wie alle Korunde sind sie sehr hart und nicht spaltbar, weshalb sie sich wunderbar schneiden, schleifen und bearbeiten lassen und aus den begehrten Saphiren werden vornehmlich wertvollste Juwelen, erlesene Geschmeide und kostbarster Schmuck gefertigt.

In vielen Ländern und Reichen sind Saphire gar den Herrschern und Adligen vorbehalten, stehen sie doch für Würde, Machtfülle, Schönheit und Reichtum.  Auch als Heilsteine haben Saphire eine gewisse Bedeutung, wenn auch nur – schon wegen ihrer Kostbarkeit – eine eher geringe. Sie wirken nämlich in gewissem Maße klärend auf Geist und Verstand, und müssen hierfür auch nur aufgelegt werden. Allerdings vermögen sie es nicht, wirklichen Irrsinn oder schwere geistige Verwirrungen zu heilen, sie können nur lindern.


Fundorte:
Saphire sind Steine des Südens. Ihre gut verborgenen Lagerstätten liegen in den Bergen der Rubinküste und des Nachtschattenwaldes, den Gebirgen Azuriens und der südlichen Elbenlande sowie auf den Sommerinseln. Sternsaphire wurden bisher nur in Azurien und in den südlichen Elbenlanden gefunden.

 

SonnensaphirSonnensaphir


Sonnensaphire sind die leuchtend gelbe Variante des Saphirs, strahlend wie die Sonne selbst, der heilige, lebensspendende Tagesstern. Die intensive Färbung dieser Edelsteine macht ihrem Namen auch alle Ehre, den sie sind tatsächlich goldgelb, sonnenhell oder feurig orangegelb getönt und dabei stets warm und kräftig, leuchtend und strahlend mit einem tiefen, satten inneren Glanz und von herrlichem Funkeln. Sonnensaphire sind wie alle Saphire und Korunde sehr hart und widerstandsfähig und lassen sich daher leicht und gut zu wundervollen Juwelen und Schmucksteinen schleifen und polieren. Sonnensaphire sind zudem sehr rein und werden kaum von Einschlüssen oder Sprenkeln, Rissen oder dunklen Flecken verunreinigt. Wegen ihrer großen Leuchtkraft und Reinheit werden diese Edelsteine daher bevorzugt zu edlen Schmuckstücken und prachtvollen Geschmeiden verarbeitet. Doch Sonnensaphire sind nicht nur begehrte und erlesene Edelsteine und Juwelen, sondern besitzen auch große verborgene Kräfte. Die alten Legenden verkünden, zu ihrer Erschaffung habe Sil nichts anderes als reines Sonnenlicht Shenrahs, seines Herrn und Bruders verwendet, daher wohne den edlen Steinen auch ein wenig vom Licht, der Macht und der Wärme der Sonne inne. Auf widernatürliche Geschöpfe der Nacht und der Finsternis wirken sie wie das Licht des Tagessterns, vor allem Vampire fürchten und hassen diese Steine und ihre helles Strahlen besonders, aber auch alle anderen lichtscheuen Kreaturen der Finsternis kann man mit Sonnensaphiren auf Abstand halten oder sogar blenden und verletzten. Die Augen der Shenrahstatuen in manchen Tempeln werden gern aus Sonnensaphiren gefertigt.


Fundorte:
Sonnensaphire sind selten und nur schwer zu finden. Abgebaut werden sie im Süden Azuriens in den Tafarabergen rund um den Crak von Rixa sowie an einigen Orten in den nördlichen und östlichen Drachenlanden, etwa in Arnis und im Nachtwald.

 

WaldherzWaldherz



Diese seltenen und wundervollen Edelsteine sind nicht nur durch ihre große Schönheit, ihr sanftes Strahlen und ihre gläserne Reinheit etwas ganz Besonderes, sondern auch durch ihre machtvollen, verborgene Kräfte. Ihre Farben sind die Farben tiefer Wälder, vom zarten Grün junger Blätter bis hin zu den schattendunklen Smaragdtönen im Moosteppich unter uralten Baumriesen, wo kaum ein Sonnenstrahl hinreicht. Sie können so blaugrün schimmern wie ein tiefer Tann in der Abenddämmerung und so gelbgrün leuchten wie sprießendes Laub im Grünglanzmond an einem sonnigen Tag. Waldherzen tragen ihren Namen nicht umsonst, sind sie doch tatsächlich Steine tiefer Wälder. So manche Legende behauptet gar, sie seien die versteinerten Herzen gestorbener Dryaden oder uralter, besonders mächtiger Bäume oder aber Sarnaisdors vergossene Tränen, die auf dem Waldboden zu funkelnden Kristallen erstarrten. Wie auch immer, Waldherzen geben, rund oder facettiert geschliffen, wundervolle Schmucksteine ab, deren tiefe und leuchtende Farben denen von  Smaragden in nichts nachstehen.  Weitaus kostbarer macht die Steine jedoch eine ganz andere Eigenschaft als ihre große Schönheit und ihr bezauberndes Schimmern. Waldherzen sind die Steine der Druiden und verstärken in ganz besonderem Maß deren Kräfte.



Fundorte:

Waldherzen sind wahrlich keine häufigen Edelsteine, dafür können sie, wenn auch selten, in allen größeren Waldgebieten der Immerlande gefunden werden, also in den Wäldern Immerfrosts, im Dunkelwald, im Hrankalhs im Süden Arduns, in den Taigawäldern des  Nordostens, in den Tiefen des Nachtschattenwaldes und der Wälder Hochwalds, im Larisgrün und natürlich in den Wäldern der Elbenlande. In den Dschungeln des Südens, im Sar Perduin, im Nachtschattenwald an der Rubinküste und auf den bewaldeten Inseln des Südmeeres sind sie ebenfalls zu finden, wo man sie nicht selten mit Smaragden verwechselt und ihren eigentlichen Wert vollkommen verkennt.

 

 

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