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~ Sonstige Bodenschätze aus dem Erdreich ~
Neben den zahlreichen Gesteinen und Erzen,
Edelsteinen und Metallen birgt das Gebein Rohas noch viele andere kostbare
mineralische Schätze - und auch sie lassen sich von den immerländischen
Völkern zu den verschiedensten Zwecken nutzen, ob zur Herstellung von
Giften oder Farben, als Material für Künstler oder Brennstoff. Als
Bodenschätze aus dem Erdreich sind in den Immerlanden bisher vor allem
Alabaster, Arsenik, Gips und Graphit, Hôthquarz, Kalk und Kreide, Lehm, Rauschgelb und Rauschrot, Ocker, Schwefel, Steinsalz, Steinöl, Talkum, Ton, Umbra, Wüstenglas und Zinnober bekannt.
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Alabaster
Alabaster ist, da sind sich die Gelehrten, welche sich mit der Gesteins- und Bodenkunde beschäftigen, recht einig, eine Abart des Gipses. Er ähnelt rein äußerlich sehr edlem Marmor, ist jedoch viel weicher als dieser und härter als Gips. Alabaster gilt vor allem unter Bildhauern und Steinmetzen als edles Material und wird schon seit Jahrhunderten für kostbare Schmuck- und Kunstgegenstände verwendet, vor allem für Götterstatuetten, Skulpturen, Büsten und Reliefs in Tempeln, Palästen oder sonstigen kostbar ausgestatteten Gebäuden. Alabaster lässt sich jedoch auch hauchdünn schleifen und ergibt so prachtvolle, durchscheinende und schimmernde Scheiben für Fenster oder sonstige Einsätze. Das Mineral fühlt sich stets warm an, schmeichelnd und weich wie Samt und lässt sich ausgezeichnet bearbeiten.
Er ist recht häufig in den Immerlanden und auch wenn die größten Vorkommen entlang der Ostküsten des Kontinents liegen, so findet er sich doch in kleineren Mengen nahezu an allen Gestaden und im Grünen Herzen, den Eisigen Öden, in Immerfrost oder in den Ostlanden gibt es ganze Höhlen perlweiß schimmernden Gesteins. Am berühmtesten sind wohl die Weißen Grotten von Mazandar, wo die Eisenzwerge sich nicht nur eine zweite Heimat im Wolkenthron, sondern auch Wohnstätten von unvergleichlicher Schönheit geschaffen haben. Am berühmtesten ist wohl der weiße Alabaster in all seinen hellen Nuancen von reinem Schneeweiß bis zu goldschimmerndem Elfenbein, doch es gibt ihn auch in goldbraunen und rosafarbenen Varianten. Schwarzer Alabaster findet sich jedoch ausschließlich in den Ardain Samhach. Vor allem die Künstler der Drachenlande verstehen sich darauf, das kostbare Material zu verarbeiten, gehen sie doch schon seit Jahrhunderten damit um, doch auch die Elbenvölker schätzen Alabaster sehr. Sie fertigen daraus nicht nur Schalen und Ornamente für Säulen, Wände, Fensterrahmen und ähnliches, sondern auch durchscheinende Laternen von unvergleichlicher Schönheit und Eleganz, geformt wie die geschwungenen Kelche langstieliger Blüten und zart wie Feenschleier.
Fundorte:
Alabaster kommt hauptsächlich an den Ostküsten der Immerlande vor, grundsätzlich lässt er sich jedoch an nahezu allen Gestaden finden. Sowohl in Immerfrost, als auch im Grünen Herzen, im Wolkenthron und in den Ostlanden gibt es auch Alabasterhöhlen mit reichhaltigen Vorkommen. Schwarzer Alabastar, welcher äußerst selten und entsprechend kostbar ist, kommt nur aus den Ardain Samhach in Arnis.
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Arsenik
Arsenik natürlichen Ursprungs, die sogenannten Arsenikblüte, kommt in den Immerlanden nur in mineralischer Form, wenn auch selten vor. Häufiger gewinnen Alchemisten Arsenik durch das Rösten arsenhaltiger Erze in Gifthütten. Es ist pulverförmig, weißlich und wird farblos, wenn es feucht wird. Zudem ist es absolut geruchsfrei. Arsenik ist eine äußerst gefährliche, heimtückische Substanz und daher ein seit langem bekanntes und eines der mit Abstand am meisten verwendeten Mordgifte der Immerlande. Viele Herrscher, Fürsten, Stadträte, Gilden- und Ordensmeister und andere Führer bedeutender Organisationen (unter anderem, glaubt man den Gerüchten, auch der gesamte Hohe Magische Rat), nehmen deshalb zur Immunisierung geringe Mengen von Arsenik (und vermutlich auch andere Giftstoffe, bei denen dies Verfahren wirken soll) ein, um sich gegen Giftmordanschläge zu schützen.
Alchemisten und Heiler gehen davon aus, dass mehr als zwei Drittel aller Giftmorde auf den Einsatz von Arsenik zurückzuführen sind – und obwohl sie fieberhaft daran arbeiten, es irgendwie im Körper der armen Opfer nachzuweisen, ist ihnen das bisher noch nicht gelungen, denn Arsenik scheint keine Spuren zu hinterlassen. In ganz geringen Dosen findet es auch als Droge und Aufputschmittel Verwendung – und bedient dabei ein weites Feld. So setzen es etwa betrügerische Pferdehändler ein, um ältere und schwächere Tiere gesünder und feuriger wirken zu lassen, und reiche, gelangweilte Damen benutzen es als Schönheitsmittel, denn in kleinen Mengen wirkt Arsenik stimulierend und sorgt für rosige Wangen und glänzendes Haar.
Doch nicht nur als Gift oder Droge lässt sich Arsenik oder Hüttenrauch, wie es manchmal auch genannt wird, verwenden: Gerber und Kürschner benutzen es, um Häute und Felle zu konservieren und in der Glasherstellung kommt es zum Läutern und Entfärben der Schmelze zum Einsatz. Und unter nahezu allen Zwergenvölkern, die als Kinder Sils vollkommen immun gegen jedwedes mineralische Gift sind, ist die Sitte des Arsenikessens zur Stärkung weit verbreitet – Riesentöter, Himmelswachen und andere Krieger nehmen es regelmäßig vor Schlachten und Kämpfen zu sich und lutschen kleine Stücke wie Kandiszucker und das in Dosen, die für andere sofort tödlich wären.
Arsenik ist ein starkes Gift – wird es gegessen oder getrunken, können bereits weniger als ein Brôcel tödlich sein. Die ersten Symptome zeigen sich bereits nach wenigen Stunden durch krampfartiges Erbrechen und schwerste Durchfälle, zu welchen alsbald starke Schmerzen kommen. Das arme Opfer wird schwächer und schwächer, krampft in Armen und Beinen, ist nur noch bei getrübtem Bewusstsein und kann nicht mehr scharf und klar sehen. Auch langsames Erkalten, lange bevor der Tod tatsächlich eintritt, ist typisch für Arsenikvergiftungen.
Fundorte oder Gewinnung:
Arsenik kommt zwar auch gebunden als Arsenikblüte in der Natur vor, wird jedoch als Gift- und Handwerksstoff vornehmlich durch das Rösten arsenhaltiger Erze gewonnen, denn Arsenik entweicht dabei als flüchtiger Hüttenrauch. In den Giftfängen, langen Kanälen in den Schloten, verdichtet es sich zu einem weißen Pulver, das durch Sublimation gereinigt wird. Je nach Kondensationstemperatur erhält ein Alchemist so entweder Arsenikpulver, fein wie Mehl, oder aber kristallines, farbloses Arsenikglas.
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Hôthquarz
Die Gelehrten nehmen an, dass Hôtzquarz im Südwesten
Azuriens wahrscheinlich in ergiebigen Mengen vorkommt. Doch ob dies den
Tatsachen entspricht, und, wenn ja, wie groß diese Mengen wirklich sind,
vermag niemand mit Sicherheit zu sagen. Denn die namensgebende,
lebensfeindliche Wüste Hôtha, in welcher dieses Mineral vorkommt, hat
noch nie eine lebende Seele durchwandert, geschweige denn kartographiert
oder wirklich erkundet – es sei denn vielleicht ein abenteuerlustiger
Sandnarg, doch diese sind nicht gerade für ihre Vermessungskünste oder
ihre schriftlichen Abhandlungen bekannt.
Hôthquarz ist ein außergewöhnlich feiner, fast
pudrig wirkender, schimmernder Quarzsand, so schneeweiß wie die Wüste
Hôth selbst, doch noch viel reiner und ungleich funkelnder als bloßer
Wüstensand. Die winzigen Quarzkörner glitzern und funkeln wie
frischgefallener Schnee im Sonnenlicht und werden zur Herstellung
feinsten, luxuriösen Kristallglases und erlesener Glaswaren wie Linsen
für Teleskope und Fernrohre verwendet. Dieses Hôthglas ist
unvergleichlich rein, sehr selten und äußerst begehrt. Nichtsdestotrotz
heißt es über die hundertvierundvierzig Kristallleuchten, die den Saal
des Lichts im
Surra Man Ra'a,
dem Palast der Schahs von Naggothyr,
erleuchten, sie seien allesamt aus reinem
Hôthglas.
Gewonnen wird das
begehrte Hôthquarz seit jeher nur in geringen Mengen - meist von
wandernden Dünen, die, vom Wind getrieben, das begehrte Mineral
gelegentlich mit sich in die Grenzgebiete der Wüste tragen. Dort gelingt
es Targanomaden, Abenteurern oder Sandnargen hin und wieder kleinere
Mengen davon zu bergen und mit sich zu nehmen. Da Hôthquarz sonst nur in
den Weiten der Hôth selbst zu finden ist, ist eine Gewinnung in größerem
Maß schier unmöglich – entsprechend kostbar ist es und wird aufgrund
seiner Seltenheit zu obszön teuren Preisen gehandelt.
Fundorte:
Nur und ausschließlich in den Grenzgebieten
der Hôth oder in der Hôth selbst, wird nur in sehr geringen Mengen
gewonnen. |
Gips
Gips, manchmal auch Gipsstein genannt, ist ein in den Immerlanden weit verbreitetes Mineral und wird gern und häufig schon seit langer Zeit und bei vielen Völkern sowohl als Baumaterial zur Verzierung und Verschönerung der Innenräume, als auch in der Bildhauerei und als Verbandsmaterial in der Heilkunde benutzt.
Für gewöhnlich ist Gips farblos oder weiß, er kann jedoch durch Beimengungen von Sand, Lehm oder anderen Gesteinen und Mineralen auch gelb, rötlich, grau oder braun getönt sein. In Azurien kommt kalkhaltiger Gips auch als Mörtel zum Einsatz, in den mittleren und nördlichen Breiten der Immerlande wird hauptsächlich Ornamentik und Stuck aus ihm gefertigt. Gips kommt nahezu überall in den Immerlanden vor. Er ist gut formbar und leicht zu verarbeiten. Gemahlen, gebrannt und hernach mit Wasser vermischt, ergibt er einen wunderbar glatten und recht haltbaren Putz. Man verfugt Mauerwerk mit ihm oder facht Innenwände aus.
Maler strecken mit feingemahlenem Gips ihre Farben und Bildhauer fertigen Skulpturen, Reliefs und Ornamente aus ihm. Heilkundige hingegen fixieren gebrochene Knochen nicht nur mit Birkenrinde, sondern mancherorts – und wenn sie Kenntnis von diesem Verfahren haben – mit in feuchtem Gipsbrei getränkten Leinenbinden. Härten diese durch Trocknung aus, ergibt sich ein äußerst stabiler Gipsverband.
Fundorte:
Gips kommt in nahezu allen Gebieten und Regionen der Immerlande vor, besonders reichhaltige Vorkommen liegen in den gemäßigten und mediterranen Breiten. Im großen Stil abgebaut wird er vor allem in den südlichen Drachen- und Herzlanden.
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Graphit
Graphit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral, das undurchsichtige, grauschwarze Kristalle in schuppiger Form mit metallischem Glanz bildet. Schon die Gründerrassen der Immerlande kannten und nutzten Graphit – vor allem natürlich als Schreibmaterial. Graphit wird jedoch auch als Färbemittel für Keramiken eingesetzt oder um irdenes Kochgeschirr feuerfester zu machen.
Graphit färbt außerordentlich gut ab und ist daher ein begehrtes und auch erschwingliches Schreibmaterial. Hierzu wird Granitpulver mit Ton oder Harz vermischt und zu einer festen Masse gepresst. Diese formt man entweder zu Keilen oder dünnen Stäbchen und steckt sie zwischen eingeschnittene Bambus und Schilfgriffel oder Holzleisten oder formt sie einfach auf Stifte aus Holz, Knochen oder anderen harten, leichten Materialien. Es gibt auch reine Graphitgriffel, die jedoch nicht ganz so gut in der Hand liegen.
Für alle alltäglichen Schreibarbeiten und Notizen werden Graphitgriffel nicht nur von Skriptoren oder Baumeistern, Kastellanen und Stadtschreibern, die naturgemäß tagtäglich mit dem geschriebenen Wort oder planvollen Zeichnungen zu tun haben, sondern auch von allen anderen, die des Schreibens mächtig sind und nicht Tintenfass, Federkiel und Löschsand mit sich herumschleppen wollen, gern benutzt. Da Graphit sich jedoch äußerst leicht abreiben lässt, sind mit diesem Material geschriebene Worte längst nicht so haltbar, wie sorgfältig mit Tinte zu Papier, Pergament oder Papyrus gebrachte Schriftzeichen.
Fundorte:
Graphit ist recht weit verbreitet, seine reichhaltigsten Lagerstätten und größten Abbaugebiete liegen jedoch in den gemäßigten Breiten, also in den südlichen Rhaínlanden, den Elben-, Herz- und Drachenlanden.
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Kalk
Kalk ist ein sehr altes Baumaterial. Laut
Suidas' Suda
war schon den Zentauren Assuarans die Kunst bekannt, Kalkstein durch
Feuerhitze in Branntkalk umzuwandeln. Hierzu werden gebrochene
Kalksteine entweder gleich in den Kalksteinbrüchen in Bodenmulden oder
in Kalköfen – ähnlich den Hochöfen wie man sie auch zur Eisengewinnung
nutzt - gebrannt und anschließend zu Pulver zermahlen. Gut gebrannter
Kalkstein lässt sich leicht zu Pulver mahlen, schlecht gebrannte Steine
müssen nachgebrannt werden. Dieses Verfahren ergibt gebrannten,
ungelöschten Kalk, auch Ätz- oder Branntkalk genannt. Zu Kriegs- oder
Pestzeiten bestreut man vielerorts die Leichen in Massengräbern mit
Kalk, um das Entstehen oder die weitere Ausbreitung von Seuchen zu
verhindern. Kalk wird auch zur Herstellung von Pergament benötigt.
Vor der
Weiterverarbeitung zu Mörtel, Putz oder Kalkmilch wird Branntkalk mit
Wasser gelöscht, um Kalkbrei oder Löschkalk zu erhalten. Vermischt man
diesen dann mit Sand, entsteht Kalkmörtel, der als Farbgrundlage,
Bindemittel oder Putz verwendet werden kann. Üblicherweise wird der
durch das Löschen gewonnene Kalkbrei jedoch zunächst mit der zwei bis
dreifachen Menge Wasser aufgeschlämmt und dann für längere Zeit in
Gruben "eingesumpft".
Wird dieser Sumpfkalk nach Monden oder Jahren
wieder ausgestochen, ist er fein, geschmeidig wie lockerer Hefeteig und
von einer Konsistenz wie Sahnequark. Sumpfkalk dient zur Herstellung von
hochwertigem Mörtel, Putz und Wandfarben. Zur Gewinnung hochwertiger
Kalkfarbe wird er stark verdünnt, das heißt, es wird so lange Wasser
zugegeben, bis er durchscheinend milchig ist und, nach alter
Handwerkerregel, "auf einer Messerklinge noch das Metall
durchschimmert". Nach Belieben lassen sich dann auch Pigmente
untermischen, um andere Farben für Anstriche zu erhalten als nur reines
Weiß. Kalkfarben dienen jedoch keineswegs nur zum Tünchen von Wänden.
Sie sind ebenso beliebtes Arbeitsmaterial vieler Künstler, die zahllose
Fresken und Wandmalereien in Tempeln, Palästen, Ratshallen oder
herrschaftlichen Häusern der Immerlande mit ihnen gestalten.
Fundorte:
Vorkommen gibt es überall dort, wo Kalkstein
zu finden ist, also hauptsächlich in den Küstengebieten, in Normand und
Laigin, den Rhaín- und Drachenlanden, den Ostlanden und den Herzlanden
am Ildorel. |
Kreide
Als Kreide – genannt
cailc in Laigin und den
Drachenlanden, Sialc in den Herzlanden,
Krijt in den
Rhaínlanden, Liitu in Immerfrost und
Kridt
in Normand und den Ostlanden – werden sehr feine, rein weiße oder
cremefarbene und hellgraue Kalksteine bezeichnet. Die besonders weiche, porösen
Varianten, die hauptsächlich in einigen Gegenden an den Silbermeerküsten
vorkommen, werden in den Rhaínlanden und Immerfrost auch als
Schreibkreiden verwendet.
Kreide kommt allerorts vor, wo auch Kalkstein
zu finden ist, hauptsächlich also im Norden und in den Mittellanden.
Reichlich findet man sie an den Südwestküsten Immerfrosts, den Küsten
der Rhaínlande, in Normand und Laigin, an einigen Küsten der Ost- und
Drachenlande, sowie in den Herzlanden. Mancherorts prägen Kreidefelsen
gar das Landschaftsbild und an so manchen Küstenabschnitten des
Silbermeers oder des Ildorel existieren beeindruckende Klippen und
Felsformationen, die an sonnigen Tagen schneeweiß leuchten und weit zu
sehen sind.
Kreide wird vielfältig verwendet. Etwa als
Weißpigment, das durch Sieben, Mahlen und Schlemmen des Gesteins
hergestellt und gereinigt wird, und je nach Herkunftsort
unterschiedliche Namen trägt. So gibt es beispielsweise
Fa'sheeler
Weiß (reinweiß und sehr fein), Sûrmerakreide (mattweiß-cremefarben
mit goldenem Schimmer), Graukreide aus der Wolfsmark oder Alayzer Weiß
(mit bläulichem Stich). Künstler verwenden aufgeschlämmte Kreide auch
als Grundierungen. Vermischt mit verschiedenen Pigmenten lassen sich
Kreidefarben für Wand- und Tafelmalereien herstellen.
Kreide dient zudem
als Schleifmittel für verschiedene empfindlichere Edelmetalle, feines
Glas oder kostbare Juwelen, für die es die unterschiedlichsten Polier-
und Schleifrezepturen gibt. In Normand und Laigin ist Kreide außerdem
ein wichtiger Bestandteil von Walkerden, die in der Tuchmacherei
Verwendung finden, und mancherorts wird Kreide sogar bei der
Glasherstellung beigemischt, um besonders helle, weißschimmernde
Glaswaren anzufertigen.
Fundorte: Kreide, die
besonders weiche Variante des Kalksteins, kommt überall vor wo auch
dieser zu finden ist, Besonders reiche Kreidevorkommen gibt es an
einigen Küstenabschnitten des Silbermeers, am Südwestufer des Ildorel
und an den Küsten der Drachenlande. Kreide ist jedoch vielerorts in den
nördlichen und gemäßigten Breiten der Immerlande zu finden. |
Lehm
Lehm ist dem Ton sehr ähnlich, jedoch nicht so fein und
wasserundurchlässig, da er grobkörnigeren Sand und Schluff enthält. Lehm
ist außerdem weit verbreitet in den Immerlanden, kommt nahezu überall
und allerorts in ausreichenden Mengen vor, und stellt sowohl gebrannt
als auch ungebrannt einen der ältesten Baustoffe überhaupt dar.
Tatsächlich ist er so häufig, dass in vielen kalkärmeren Gegenden
praktisch jeder größere Weiler eine Lehmgrube sein Eigen nennt.
In feuchtem Zustand ist Lehm formbar, in trockenem Zustand fest. Bei
Wasserzugabe quillt er auf, beim Trocknen schwindet und schrumpft er
wieder, worauf man vor allem beim Lehmbau achten muss. Lehm ist ein
bemerkenswerter Baustoff mit einigen ganz hervorragenden Eigenschaften:
Lehm speichert im Winter Wärme und hält im Sommer kühl, er wirkt
regulierend auf die Luftfeuchtigkeit und ist abweisend gegen Schädlinge,
konserviert Holz und ist schwer entflammbar.
So ist es nicht verwunderlich, dass in Lehm vielerorts nicht nur das
bevorzugteste und älteste verwendete Bindemittel im Bauwesen ist,
sondern neben Holz in Form von Stampflehm auch das älteste Baumaterial.
Ob als Ziegel gebrannt oder ungebrannt, ob vermischt mit Stroh oder
Dung, ob als einfachste, strohgedeckte Hütte oder kunstvoll verzierter
Prunkbau, ob Dondon der Nandé oder turmhohes Stadtpalais in den
Nebrinórthares… Lehm ist ungeheuer vielfältig einsetzbar. Nicht nur
große und kleine Gebäude, selbst ganze Städte lassen sich aus Lehm und
Lehmziegeln und ein wenig Stützholz errichten, etwa Harkan'nar an den
Salzseen der nördlichen Wüsten oder Kheyris am Südmeer, eine Stadt,
welche für ihre Kharsifziegel aus rotem Lehm in ganz Azurien bekannt
ist.
Auch in den Mittel- und Nordlanden wird Lehm als
Baumaterial verwendet, wenn auch meist vermischt mit Stroh oder
getrocknetem Pferdedung in den Gefachen von Fachwerkhäusern, in
Geschossdecken oder als Lehmputz an den Innenwänden aus Holz und Stein
errichteter Gebäude. Lehmböden werden jedoch allerorts wegen der
feuchtigkeitsregulierenden und schädlingsabweisenden Eigenschaften des
Baumaterials bevorzugt in Kellerräumen, Tennen und Scheunen verwendet,
wo Nahrungsmittel und Feldfrüchte gelagert werden sollen.
Fundorte: Lehm ist weit verbreitet
und kommt praktisch in allen Regionen der Immerlande in verschiedenen
Varianten und Färbungen vor. Besonders berühmt und weithin bekannt ist der
rote Lehm von Kheyris, aus dem die berühmten Kharsif Ziegel gebrannt
werden.
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Ocker
Die Bezeichnung "Ocker" umfasst bestimmte Erdfarben und zwar solche, die aus einem unterschiedlich großen Anteil Brauneisenstein in Verbindung mit Tonmineralen, Quarz und Kalk bestehen. Es gibt drei Hauptrichtungen des Ockers und zwar gelben, roten und braunen, doch die wertvollste Variante ist der eher seltene Goldocker.
Gelber Ocker wird auch als "Erdgelb", roter als "Erdrot" bezeichnet.
Schon uralte Felsmalereien der Ersten Menschen oder sogar noch weit ältere der Gründerrassen zeigen schon Bildnisse aus Ocker. Wird dieses Pigment in großen Mengen abgebaut, so wird das Gestein, in dem es vorkommt, zerkleinert und gemahlen. Durch anschließendes Brennen lässt sich der Farbton des Ockers noch verändern.
So entsteht etwa der Großteil des roten Ockers - doch nicht aller -
durch Erhitzen des Pigments. Dort, wo viel Ocker abgebaut wird,
entstehen bizarre Erdgesteinsformationen mit changierenden Farben. Wird
ein Vorkommen stillgelegt, kommt es mitunter dazu, dass Wind und Wetter die Steine auswaschen und sich farbiger Sand am Boden sammelt.
Von Malern und Bildhauern wird Ocker sehr gerne verwendet, allerdings muss dafür die Naturfarbe noch mit einem Bindemittel gemischt werden. Dabei ist es relativ gleichgültig, was genau verwendet wird, ob nun beispielsweise Leim oder Kalk. Als Farbe ist Ocker lichtecht, sehr wetterbeständig und mit vielen anderen Pigmenten verträglich. Es ist außerdem hervorragend geeignet um Stoffe zu färben, wozu es auch häufig eingesetzt wird.
Fundorte:
Vor allem in den warm-gemäßigten, warmen und heißen Gegenden der Immerlande gibt es zahlreiche Vorkommen, die teilweise schon seit Jahrtausenden genutzt werden, doch auch im Norden kommt Ocker in kleineren Mengen vor. Das wertvollste Goldocker kommt nur in den Erikarbergen im Süden der Herzlande vor, besonders kostbarer, warm getönter Ocker findet sich auch in Tuathcoille im Norden Hochwalds. |
Umbra
Das sogenannte "Umbra" oder "Umbraun" bezeichnet ein Pigment, das aus Brauneisenstein gewonnen wird. Wie der weitere Beiname "Erdbraun" verrät, ist das Pigment Umbra ein mittel- bis dunkelbrauner Farbstoff mit einem Stich ins Graue, selten auch ins Grüne.
Wie lange den Völkern der Immerlande Umbra schon bekannt ist, lässt sich heute nicht mehr sagen, da es nicht ganz so wetterbeständig wie beispielsweise Ocker ist. Dennoch ist davon auszugehen, dass es ein schon seit sehr langer Zeit, schon von den Gründerrassen verwendeter Naturstoff ist. Zur Herstellung muss das Gestein pulvrig gemörsert und anschließend mithilfe von Wasser daraufhin das Pigment von noch anhaftendem Sand getrennt werden.
Umbra ist vielfältig verwendbar, sowohl als Öl- wie auch als Wasserfarbe, so wird es beispielsweise gerne für Anstriche genutzt, um das darunter liegende Material zu schützen. Es ist zudem gut geeignet, um Stoffe und sogar Wachstücher zu färben oder den Farbton von Holz zu verändern. Bei den Künstlern der Immerlande ist Umbra besonders beliebt als Grund beim Vergolden, da vor einem mit Umbra gefärbten Hintergrund Gold seine volle Wirkung entfalten kann. Doch Umbra wird auch gerne in der Kosmetik verwendet, da es sehr hautverträglich ist, so kann es zum Färben der Haare ebenso benutzt werden, wie auch um Augen zu schminken. Im Allgemeinen haben alle Braunabstufungen, die es von Umbra gibt, eine relativ beruhigende Wirkung.
Fundorte:
Umbra ist vor allem in den gemäßigt-warmen und warmen Gegenden zu finden, allerdings immer nur in bestimmten Bergen, deren Verteilung recht willkürlich wirkt. Die beste Sorte wird in Belgrave gefunden, diese Umbrasorte besitzt einen hellbraunen Ton mit einem deutlichen Graustich und ergibt in der Mischung mit Weiß ganz verschiedene Nuancen. Wird dieses Umbra gebrannt, so nimmt es eine gedeckte rotbraune Farbe an.
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Steinöl
Steinöl – oder Naphtha – trägt noch viele weitere Namen in den Immerlanden. Hráolía, Rohas Blut, Nabatu und Felsöl etwa, um nur einige zu nennen. Es ist den Völkern der Immerlande wohl schon seit langem bekannt, doch hatte man, abgesehen von den Zwergen, lange nur an jenen Orten, wo es von sich aus an die Erdoberfläche zutage tritt, etwa im Süden Ildalas oder in einigen Gegenden Azuriens, Kenntnis von Naphtha.
Die Zwerge nutzen es schon seit Sil sie seine Geheimnisse lehrte als Schmier-, Brenn- und Handwerksstoff, die Menschen lernten erst im Lauf des Vierten Zeitalters die Eigenschaften des Steinöls zu schätzen und es einzusetzen. Vornehmlich dient es als Brennstoff für Öllampen, die vor allem im Süden der Immerlande weit verbreitet und überall als Beleuchtungsmittel in Gebrauch sind. Aus einer Mischung von Steinöl, Sand, Schilf und verschiedenen Harzen stellt man in Azurien und auf den Sommerinseln auch Steinpech her, das zum Abdichten von Schiffsplanken dient. Alchemisten verwenden Naphta zu vielerlei Zwecken, doch hauptsächlich brauen sie mit ihm das gefürchtete Azurianische Feuer, welches äußerst leicht entflammbar ist und selbst auf Wasser brennt.
Fundorte:
Die Eisenzwerge des Wolkenthrons und auch die Grauzwerge Immerfrosts fördern Steinöl aus den Tiefen Rohas. Oberirdisch ist es nur an wenigen Orten zu finden. Die größten natürlichen oberirdischen Naphta-Vorkommen liegen im Süden Ildalas, in der Weite und in Azurien. |
Ton
Ton ist einer der bedeutsamsten Rohstoffe für die
Herstellung von Keramik, Kunst- oder Kultgegenständen. Er wird von
nahezu allen Völkern der Immerlande verwendet, von zierlichen Feen bis
hin zu Zentauren, Nargen und Ogern, von der Herstellung winziger
Tonpfeifen bis hin zu gewaltigen Lagerkrügen von mehr als zwei Schritt
Höhe.
Auch in der Heilkunde werden mineralreiche Tonerden
unterschiedlichster Zusammensetzungen seit Alters her eingesetzt:
Tonminerale absorbieren Giftstoffe und wirken entzündungshemmend, helfen
innerlich bei Entzündungen des Magen-Darmtraktes und äußerlich gegen
Unreinheiten und Ekzeme der Haut, und – kühl und feucht als Umschlag
aufgetragen – abschwellend und schmerzlindernd bei Verstauchungen,
Zerrungen und Prellungen.
Mischt man Ton mit Wasser, lässt er
sich hervorragend formen. Beim Trocknen und Brennen wird er spröde und
kann bei Belastung brechen. Gebrannter Ton werden als Tonzeug oder
Irdenware bezeichnet und gehört wie Steingut, Steinzeug und Porzellan zu
den Keramiken. Gefäße und Behältnisse aus gebranntem Ton, glasiert und
unglasiert, und mit mannigfaltigen Verzierungen versehen, sind nahezu in
allen Winkeln der Immerlande weit verbreitet.
Manche Gegenden
sind bekannt für ihre Töpferwaren, die oftmals sogar rohaweit gehandelt
werden, etwa das Freie Herzogtum Belgrave, woher das weithin bekannte
Tréna stammt, das Ordensland der Sturmschwerter
oder
Sgríodancòrsa, ein Lehen Hochwalds in den Drachenlanden. Harkan'nar und
Kheyris in Azurien sind ebenfalls berühmt für ihre Tonwaren.
Auch Kultgegenstände
wie Götterstatuen, Totemfiguren, Talismane
oder ähnliches werden aus Ton gefertigt. Vermischt mit Kalkstein dient
Ton zur Herstellung von Zement und als Bestandteil von Lehm zum Brennen
von Ziegeln, Kacheln und Fliesen.
Fundorte:
Ton kommt nahezu überall in den Immerlanden vor und wird auch in allen
Ländern und von nahezu allen bekannten Völkern als Material zur
Herstellung verschiedenster Alltags- und Kultgegenstände genutzt.
Besonders berühmt für ihre Tonvorkommen und Handkwerkskünste in der
Töpferei sind einige Regionen und Gebiete der Drachenlande und Azuriens.
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Wüstenglas
Als im Jahr der
Großen Schrecken
der Meteorit Nairkadar,
in manchen Schriften auch Nar
Yalma'a genannt, in Azurien
niederging, einen gewaltigen Krater westlich des Sar Perduin schlug
und die Gebirgszüge der Tafaraberge und des Mondfallgebirges für
immer voneinander trennte, brachte er furchtbare Zerstörung über
jene Gegenden. Seine gigantische Hitzewelle und der Feuerregen, die
seinen Einschlag begleiteten, schufen jedoch in weitem Umkreis um
den Krater auch ganze Brocken von Wüstenglas, wo der Sand in der
gewaltigen Hitze schmolz und sich verformte – manche nur so klein
wie ein Fingernagel, andere groß wie ein halbes Haus.
Wüstenglas, von manchen Gelehrten auch
Impakt- oder Feuerglas genannt, ist transparent bis milchig und
weist meist unterschiedliche Schattierungen von Gelb-, Bernstein-
und Blautönen auf. Am häufigsten ist es hellgelb, honigfarben oder
grüngelb, doch es gibt auch nebelgraue, milchweiße und türkis- bis
indigoblaue Varianten. Wüstenglas ist extrem hart und bruchfest,
lässt sich jedoch in Feuer gut formen. Uralte Legenden von der
Rubinküste erzählen, dass man schon lange vor dem Fall des
Feuersterns Nairkadar
auch im Yorundargebirge Wüstenglas finden konnte, dort, wo die
Urmutter der Drachen einst mit dem Dunklen kämpfte und ihr sengender
Feueratem den Sand zu Glas zerschmolzen hatte.
Heute, im Fünften Zeitalter der Welt,
kursieren in Mar'Varis auch Gerüchte, dass wohl bald im Hochland von
Mek'ele Wüstenglas gefunden werden könnte, nun, da
Allahab Almuzlim,
die 'Dunkle Flamme' wie man
Nigrésríta'e
Schwarzflammentanz in Azurien nennt, sich dort niedergelassen habe.
Wie dem auch sei, seit den ersten Funden von Wüstenglas fertigen die
Edelsteinschleifer und Juwelenschmiede sowohl der Zentauren als auch
der Menschen Schmuck und andere Kostbarkeiten aus dem seltenen und
entsprechend kostspieligen Wüstenglas.
Fundorte:
Wüstenglas ist äußerst selten und wurde -
bisher - nur am Rand einer uralten, gigantischen Senke zwischen dem
Mondfallgebirge und den Tafarabergen im Südwesten Azuriens gefunden, wo
die Sacaleynda in die Wüste Hôth übergeht.
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Zinnober
Zinnober ist ein in den Immerlanden häufig vorkommendes Mineral, das bereits seit einigen Jahrhunderten verwendet wird. Es kommt in ganz verschiedenen Formen vor, so kann es sehr flächenreiche Kristalle bilden, die wie Diamanten glänzen, doch ebenso Krusten auf anderen Mineralen, die dann eher matt sind. Stets ist Zinnober an seiner Farbe zu erkennen: dem kräftigen Rotton. Es ist ein eher weiches Mineral, das sich mit etwas Anstrengung mit dem Fingernagel ritzen lässt, ist jedoch relativ dicht.
Aus dem Mineral lässt sich das gleichnamige, leuchtend orange-rote Pigment herstellen, das in den Immerlanden gemeinhin unter den Namen "Zinnober" oder auch "Drachenblutrot" bekannt und weit verbreitet ist. Dieses Pigment entsteht, indem die getrockneten Erzklumpen gemahlen, mehrfach gewaschen und erhitzt werden. Je feiner Zinnober gemahlen wird, desto heller und orangener wird es. Zum einen wird Zinnober gerne als Pigment für kostbare Farben benutzt und Maler, insbesondere die Buchmaler, wissen es für ihre Kunstwerke sehr zu schätzen. Es ist für seine hervorragende Deckkraft bekannt und wird deshalb besonders gerne bei der Darstellung von Königen und anderen Würdenträgern verwendet. Allerdings kann es sich bei starker, lang anhaltender Sonneneinstrahlung dunkel färben, weshalb es vorrangig bei der Illustration von Büchern verwendet wird, da die einzelnen Seiten nur selten von der Sonne beschienen werden.
Zum anderen ist Zinnober zur Herstellung von Quecksilber von großer Bedeutung, da in dem Pigment stets Quecksilbersulfid vorkommt, welches von Alchemisten durch die Sublimierung abgetrennt werden kann. Wegen dieses Anteils am giftigen Quecksilber kann es nach dem Erhitzen von Zinnober zu üblen, schädlichen Dämpfen kommen und es sollte keinesfalls gegessen werden.
Fundorte:
Es gibt eine Vielzahl an wichtigen Lagerstellen, vor allem dort wo es vulkanische Tätigkeiten gibt, wie etwa an der Grünen See, in Ardun oder an der Rubinküste rund um die Ascheberge. Doch im Grunde ist Zinnober überall auf dem Kontinent relativ günstig zu bekommen und findet sich zumindest in kleinen Vorkommen in nahezu jedem Gebirge. |
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