~ Die Wüste von Comxoriz ~

 

Die vierte Ebene der Hölle


"Bis der Traum mich aus dem Schlafe riss: Ich keuchte noch, hielt mein Gesicht,
 schrie laut auf, verstand noch nicht, denn ich wähnte mich in Comxoriz.
"

 Aus "Der Spieler von Klingenfall" des Dichters Einaari dem Bären, Viertes Zeitalter



Jenseits der Hallen der Vergessenen, die vermeintlich kein Ende besitzen, liegt Zarquataloz, die Treppe, ungefähr einen Tausendschritt breit und sicher über zehn Tausendschritt lang. Sie erstreckt sich von einer schmalen Plattform hinter der letzten Halle weit hinab in die Tiefe mitten in einen leeren Raum, einer riesigen Höhle nicht unähnlich, und endet schließlich auf staubigem Grund.  Zu ihren Füßen liegt die weite Geröllwüste von Comxoriz, eingekesselt von einem Ring unendlich hoher, perfekt glatter Wände aus einem glasartigen Stein dessen Innerstes von einem schmutzig-gelben Glühen erfüllt ist.

Wie groß Comxoriz genau ist weiß man nicht, doch es würde Monde dauern, sie zu durchwandern, nur um am Ende festzustellen, dass man keinen Sekhelrin vom Fleck gekommen ist. Viele Hundertschritt hohe Sanddünen, die immerzu wandern, ohne Richtung und ohne Ziel, und jede Orientierung zum Scheitern verurteilen, ziehen sich von Nord nach Süd und von Ost nach West, hier und dort unterbrochen von einem Felsmassiv, aus dessen löchrigen Inneren giftigen Dämpfe aufsteigen. Über diese Weite herrscht das schwefelgrüne Licht der Zwillingsstadt Zvi Qoduura, der Größten ihrer Art, und alle Arten von Dämonen haben hier ihr Zuhause, niedrige Kreaturen und mächtige Geschöpfe. Sie leben und hausen in Gruppen je nach Art in der Wüste, in Höhlen enormer Geröllbrocken oder einer der drei Dämonenstädte: Riztarxor, Nafalaz und Zvi Qoduura. Auf Roha mag es viele Orte des Schreckens geben, die Städte der Verdammten aber, die einzigen von Dämonen errichteten Reiche, sind beklemmender, grauenvoller und abscheulicher als alle anderen zusammen und doch von einer einzigartigen morbiden Schönheit.

Riztarxor gleicht einem durchlöcherten Berg, einem Termitenhügel, und in dessen Inneren, in dem sich unzählbar viele Kammern befinden, kreucht und fleucht die dunkle Brut. Im Herzen der Stadt liegt das blutige Becken von Goizlor, dem Körperfresser, ein Dämonenfürst des Wassers und alleinigem Herrscher über das Loch, wie Riztarxor auch genannt wird. Nafalaz liegt in einer Schlucht, wo Klauen, Zähne und Magie sie in den Fels geschlagen haben. Je tiefer die verschlungenen und verdrehten Gänge reichen, desto heißer wird es, bis schließlich Magmabäche in große Seen fließen, worin sich die widerwärtigen Gestalten baden. Hier herrscht ein Dämonenfürst des Feuers Carac Xyr’Cric, der Knochenbrecher und der Heerführer aller unheiligen Legionen.


Die Zwillingsstadt Zvi Qoduura, im Hohn auch als 'die Prächtige' betitelt, besteht aus zwei riesigen achteckigen Türmen, fensterlos und aus glattem, fugenlosem Gestein, die aus den höchsten Dünen ragen und entgegen jeder Logik mit ihnen wandern, ohne je wirklich vom Fleck zu kommen. Ihr widernatürliches Leuchten erhellt weite Teile der Ebene. Über Zvi Qoduura gebieten Vol der Herzspalter, ein Dämonenfürst der Luft, und seine Schwester Charix, die Totenmutter, eine Dämonenfürstin der Erde.


Bei aller Loyalität zu den Ältesten Dämonen und den Dämonenfürsten, herrscht in Comxoriz ein immerwährender Krieg zwischen den Verdammten, die um eine Vorherrschaft inmitten des Chaos kämpfen, die nie erlangt werden kann. Mitten in der Comxoriz befindet sich der Zugang zur nächsten Ebene und dem eigentlichen Reich des Namenlosen. Dort beginnen die vier Reiche des Schmerzes, die Heimatebenen der Ältesten Dämonen und Orte, die mit den zwar großen, aber doch endlichen Höhlensystemen der ersten vier Ebenen nichts mehr gemein haben. Orte des Wahnsinns und der Umkehrung aller Gesetze. Der Zugang ist der letzte Abgrund der Welt, eine gewaltige Schlucht am Rande der Comxoriz, an deren Grund sich die Knochenpforte befinden soll, die einem den Zugang zur nächsten Ebene ermöglicht.

Comxoriz
Comxoriz, die Vierte Ebene der Hölle

 

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