Das Unterreich
Name:
Gemeinhin sind die weitläufigen, vollkommen unterirdischen Höhlensysteme, welche große Teile der südlichen und südöstlichen Immerlande durchziehen als Unterreich bekannt. Im Volksmund werden sie jedoch auch gerne als "Vorhof der Neun Höllen" bezeichnet.
Hauptstadt:
Mitnichten eine anerkannte Hauptstadt, aber sehr wohl die Größte ihrer Art ist Chaorbror, Steinfreund oder vielmehr Steinbruder, die heilige Festung der Fro'gar.
Landeswappen:
Es existiert kein offizielles Wappen, unter dem sich sämtliche Bewohner des Unterreichs sammeln. Sofern je davon gesprochen wurde, war es ein Stein in Form eines Wappens mit einem eingemeißelten Tor. Die Zwerge führen eine sehr archaische Heraldik, welche sich noch auf die Ursprünge der ersten Clans bezieht. So etwas wie Stadtwappen kennen sie zwar mittlerweile, haben sie jedoch nie übernommen.
Die Shasad'ya haben keinen Sinn für derlei heraldische Symbolik. Untereinander können sie im wahrsten Sinne des Wortes 'riechen', wer zu welchem Stamm gehört und für Außenstehende ist es manchmal aufgrund der unterschiedlichen Schuppenfärbung und -musterung ersichtlich.
Bevölkerungszahl:
Das Unterreich ist mit ungefähr 20.000 Bewohnern nur sehr karg besiedelt. Allerdings hat sich noch niemand an eine Volkszählung gewagt, weswegen die Zahl lediglich als sehr vage Richtlinie gilt.
Bevölkerungsanteile:
64% Fro'gar, 30% Shasad'ya und ungefähr 6% niedere Dämonen teilen sich das unterirdische Reich. Die wenigen Besucher anderer Völker, die sich in die Tiefe wagen, stellen nicht einmal eine Handvoll.
Sprachen:
Die Allgemeinsprache ist kaum bekannt und wird nur sehr selten genutzt, da die Fro'gar untereinander das Zardakh und die Shasad'ya das Srisar, die Sprache der Schlangen, sprechen.
Regierungsform:
Es existiert keine einheitliche Regierungsform. Die Fro'gar und die Shasad'ya leben in distanzierter Friedfertigkeit Höhle an Höhle, doch so verschieden wie sie selbst, sind auch die Formen ihres Zusammenlebens. Die Fro'gar leben in einer Clanmonarchie mit einem gewählten Hochkönig, dem Charor, der als höchste Instanz über alle elf Clans Gericht hält. Dieser König hält sich einen von ihm ausgesuchten Rat, der sich aus dem letzten noch lebenden Chaorrorayr (Steinsinger), dem königlichen Meisterschmied, dem Thyr Nir Kalarra (Wächter der Schwarzen Felsen), dem Lothayassamak (dem Dämonenjäger), dem Adinyer Ardzanthyr (Erster der Torwächter) und dem Verwalter der Volksschätze zusammensetzt. Jeder Clan wiederum wird geführt von einem dem Hochkönig treu ergebenen Clanhäuptling, Char genannt, und seinen drei Ratgebern, bekannt als seine Hrakkatvarr.
Die Shasad'ya leben in matriarchalischen Stammesverbänden von bis zu hundert Köpfen, die von einer Sriss, einer Mutter, angeführt werden. Die Hierarchie innerhalb eines Stammes ist sehr streng und die Sriss als höchste Instanz unantastbar. Die Stämme haben nichts miteinander gemein, bis auf die Ssrissais, die Älteste aller Mütter, welche die Gesetze und Geheimnisse des gesamten Volkes hütet. Auch ist es an ihr, bei den großen Zusammenkünften, genannt Ssais, die alle zehn Jahre stattfinden, die Stämme für einen Siebentag zu einen und die Gespräche zwischen den Anführerinnen zu leiten.
Herrscher:
Der Charor der Fro'gar und sein Rat. Die Chars und ihre Hrakkatvarr sind unter den wichtigen Persönlichkeiten aufgeführt.
Charor Zvaron, genannt Zadars Sohn, vom Clan der YRRONLIATHÔR, Hochkönig aller Fro'gar
Bræn Ohneclan, Ch'reyer Chaorrorayr, der letzte noch lebende der ersten zwölf Silpriester, welche das Volk aus ihrem langen Schlaf sangen
Vicharr Schwarzgesicht vom Clan der KOSTARRCHAOR, königlicher Meisterschmied und ein sehr alter Zwerg, der mit den sieben Königsschmieden, seinen Gesellen und seinen Lehrlingen in den unendlichen Verzweigungen des Byrinth lebt
Brak vom Clan der MOGOYASSAMAKKA, Adinyer Ardzanthyr und oberster Bote der Fro'gar
Karthor vom Clan der LOTHRAZZŒR, der königliche Lothayassamak, Anführer aller Niryassamakka und erwählter 'Sohn' des legendären Nykur Dämonenfresser
Cholk vom Clan der AURTHÔR, Thyr Nir Kalarr und das bereits seit Anbeginn der Zeit
Tærun Juwelenzähler vom Clan der CHIRTHÔR, Verwalter der Volksschätze und erster Hüter von Sils Kammer
Die höchste aller Mütter aller Stämme der Shasad'ya Ssrissais Issis Izsay, das Siegel der Hölle genannt, Mutter des Stammes der Höhlenkobra, Älteste der Shasad'ya und Bewahrerin der Gesetze und Geheimnisse aller Stämme
Die größten und bedeutendsten Stämme der Shasad'ya werden unter den wichtigen Persönlichkeiten aufgeführt. (Es ist zu beachten, dass es an die hundert Stämme gibt, einige zählen jedoch nicht mehr als zehn bis zwanzig Köpfe!)
Lage und geographische Grenzen:
Das Unterreich liegt, wie der Name bereits impliziert, unterirdisch. Es erstreckt sich im Südosten des Kontinents entlang der Rubinküste bis hinauf zum großen Riss und streift mit seinen letzten Höhlenarmen gerade noch das nordöstliche Ufer des Ildorel unter Blurraent. Es untergräbt Azurien in Teilen – also nicht immer durchgehend – im Norden bis zum Tal der Stille, im Westen bis an die östlichen Ausläufer des Mondfallgebirges und den Sar Perduin, und im Süden bis an die Küste. Das Unterreich ist das größte zusammenhängende Höhlensystem Rohas – wovon man an der Oberfläche allerdings nicht wirklich etwas weiß, auch wenn es die Gelehrten, welche sich überhaupt damit befassen, ganz zurecht vermuten.
Klima und Landschaft:
Im Unterreich herrschen verschiedenen Höhlenklimas, wobei gilt, dass der Norden eher kühl und feucht und der Süden warm und trocken ist. Die jeweils vorherrschenden Temperaturen unterliegen nur geringfügigen Schwankungen und so etwas wie Jahreszeiten gibt es nicht. Die größten Unterschiede werden bestimmt von Wasserreichtum und Trockenheit.
Wichtige Gewässer:
Der Styrrjerrem in der Blauen Grotte, im Süden des Unterreichs, fast genau unterhalb des Sees Argwathiel, ist der größte unterirdische Süßwassersee des Unterreichs und von einer geheimnisvollen, tiefblauen Farbe, die alles widerspiegelt.
Etwas westlicher, Lebensspender der grünen Oase um Sar Perduin, findet sich der Khortomchatyl, der Klageweiher, ein See, der wesentlich kleiner ist als der Spiegelblau, aber dafür unendlich tief erscheint. Die Shasad'ya hüten sich vor dessen felsigen Ufern, denn zufolge einer ihrer Legenden soll jeder, der es wagt sich dem Gewässer zu näher, von einer Gestalt aus der Tiefe verschlungen werden.
Im Norden des Unterreichs, südlich der Wyrmschwanzberge, liegt der Chat tsa korrustren Dusharren, der See der verlorenen Seelen, dessen nordöstliches Ufer für die Fro'gar als unsichtbare Grenze zum Schattenreich gilt, denn dahinter liegen die Pfade Sauuras. Obwohl sehr groß und reich an Fisch, Schalentieren und schmackhaften Wasserpflanzen meiden die Dunkelzwerge ihn wie die Pest. Darin entsorgt wurden im Jahre 1569 des 3 ZA auch die wenigen verbliebenen Schwarzen Charor, deren Fund einen ausgewachsenen Clankrieg und die vollständige Auslöschung zweier Clans zur Folge hatte.
Der Fluss der Sieben Fälle, benannt nach den sieben treppenförmigen Felsvorsprüngen, über welche er sich auf seinem langen Weg stürzt, zieht sich vom Norden des Unterreichs, unterhalb der Runenseen, bis in den weiten Südosten, wo er anschließend in den Karkaarberge zu Tage tritt und sich auf der Oberfläche als Nauro in die große Perlenbucht ergießt. Von ihm ab gehen zwei Nebenarme: der Schattenarm, welcher Agutrot unterirdisch im Osten und die Geisterwasser, welche die Stadt unterirdisch im Westen umfließt. Beide ergießen sich in die Bucht der Schatten. Der Schattenarm verzweigt sich kurz vor Agutrot noch einmal und verästelt sich unter Navassa in kleine, sprudelnde Ströme, die als Schattenfinger bezeichnet werden. Ebenfalls in der Bucht der Schatten endet die Saphirschlange, die den gleichen Quellen entspring, wie die Rubinwasser, sich allerdings unterirdisch von Dûn Iluc bis nach Loan Arc schlängelt. Von ihr ab geht ein einzelner Seitenarm, der Mitternachtsstrom, der die Stadt Cabrystan unterwandert und sich unter dem Wasserspiegel in der Bucht der Schatten verliert. Alle diese Flüsse, welche die Bucht der Schatten von Westen, über Norden bis Osten nähren, werden zusammengefasst die Klaue genannt.
Von den Drillingen, zusammengesetzt aus der Ruchren, der Karmut und der Raun, die in den Drachendornen viele hundert Fuß unter der Erde dem Fels entspringen, erreicht nur Letztere den wärmeren Süden. Die Ruchren sprudelt zwischen den Hängen des Wyrmschwanz an die Oberfläche und zieht sich als Grauschlange bis etwas oberhalb von Mar'Varis, wo er sich in den Blutfluss ergießt. Die Karmut macht einen weiten Bogen um das östliche Ufer des Ildorel und nährt südlich des Risses, in vielen Tausendschritt Tiefe, den Ssyes, den Flüstersee, eine Ansammlung kleinerer und größerer Quellen, deren Plätschern wie das Wispern hunderter Geister an den Wänden widerhallt. Verborgen in diesem See liegt die Dämonentiefe, eine Art magisches Portal zu den Neun Höllen. Die Raun windet sich schlangengleich quer durch Chaorbror, kreuzt die Tuarrdtsasvla und endet schließlich immer noch unterirdisch in der Blauen Grotte im Styrrjerrem.
Die S'chaar, die Zyar, die Chor und das Schlangenbett, das im Schlangenkopf endet, sind mittelgroße und kleine Ströme, Bäche und Rinnsale, die sich wie ein Gitternetz quer durch das Unterreich ziehen und hie und da aus dem Fels treten. Sie dienen den Fro'gar und Shasad'ya vornehmlich als Trinkwasserquellen.
Wichtige Städte und Dörfer:
Chaorbror, Tvayryer Kovat und Tvarytreskot sind die größten und am dichtesten besiedelten Städten der Dunkelzwerge. Alleine in Chaorbror leben ungefähr 5000 Fro'gar. Mazandor, Kesdorok, Semyer Valdor (das Siebte Bollwerk), Varrdhûr an der Borborron (Rote Wehr), Qeylenktor (die Weinende Tiefe – eine Höhle irgendwo entlang des Flusses der sieben Fälle mit einem riesigen Wasserfall, der mehrere hundert Schritt tief in die Dunkelheit stürzt), Shirokkryk und Khortomrazryv (die Klagekluft) sind mittlere bis kleinere Höhlenanhäufungen, beziehungsweise Siedlungen, die sich über den ganzen noch begehbaren nordöstlichen und nordwestlichen Teil des Unterreichs verteilen.
Srisschazs, das Mutternest, nahe den Ufern des Schlangenkopfs, ist der Hauptsitz der Shasad'ya, wobei es sich hierbei weniger um eine Stadt, denn um ein labyrinthisches System von Höhlen, Grotten, Gängen und Ritzen handelt, das sich wabenartig bis viele hundert Fuß in die Erde hinab frisst, und zu dem es nur einen einzigen, bekannten Zugang gibt: das Slangszan, das Schlangentor. In Srisschazs hausen die drei größten Stämme, während die anderen in über mehr als hundert kleineren Nestern wie Schimmersand, Szaranszas und Smaragd im Ganzen östlichen und südlichen Teil des Unterreichs verstreut leben.
Wichtige Institutionen der Fro'gar:
Die Kchadaranchaorren in Chaorbror
Die Tvayryer Aktor tsa Rêtsilarrar in Tvayryer Kovat
Die Tvayryer Aktor tsa Semthôr in Tvayryer Kovat
Die Pjatyer Aktor tsa Chuk arn Tshort in Tvayryer Kovat
Varrdhûr an der Borborron, Sitz der Nachewarr tsa Borborron
Wichtige Verkehrswege:
Der Orrokyl tsa Arzaz, der Pfad des Lichts, ist der einzige in der Oberwelt bekannte Gang, in dem ein unvorsichtiger Besucher des Unterreichs nicht sofort zum Tode verurteilt scheint. Der Name ist wörtlich zu nehmen, denn ein Netz von phosphoreszierenden Flechten weist dem Wanderer den Weg, auf den die Torwächter ihn zu Beginn aufmerksam machen: "Folge dem Licht, und nur dem Licht, sonst werden die Schatten dich holen." Wer diesem weisen Rat nicht folgt, findet schnell heraus, dass ein Shasad'ya niemals lügt und ein Fro'gar immer meint, was er sagt.
Zum Handel untereinander nutzen die Fro'gar und die Shasad'ya die Tuarrdtsasvla, die Glühende Straße, die vonChaorbror über Kesdorok und Shirokkryk in den Südwesten zur Blauen Grotte, dem heiligen Versammlungsplatz der Shasad'ya, unter der Sacaleyndawüste des Südlichen Azurien reicht. Sie überquert dabei die Ohneendkluft mit der berühmt-berüchtigten Nemchey Orok, der 'Kein-Weg-Brücke'. Diese Straße ist jedoch lediglich von Blätterfall bis Taumond durchgängig begehbar, da während des Restes des Jahres die Brandzeit der Kchurcha herrscht. In dieser Zeit versprüht das hochgiftige Pilzgewächs, welches flächendeckend ganze Abschnitte der Tuarrdtsasvla überzieht, ihre nebelfeinen Sporen, welche die Gänge mit einem grellen, rubinroten Glühen erfüllen und schreckliche Wunden in Haut und Fleisch ätzen.
Die Bortsasvla führt von Kesdorok nach Tvarytreskot. Sie ist das einzige Überbleibsel der sehr alten und vormals sehr prächtigen Harrachtsasvla, der Rubinstraße, welche den Osten Sil'Usthors einst mit dem Norden des Fro'garreichs verband.
Besondere Örtlichkeiten:
In den vielen tausend Jahren seit ihrem Erwachen, haben die Fro'gar unzählige Wunder aus dem Stein geschlagen und beinahe genauso viele sind in den unzähligen Schlachten und Kriegen, im Wirken der Zeit und in den großen Fluten am Ende des vierten Zeitalters auch wieder verloren oder untergegangen.
Das größte, mächtigste und gewaltigste Beispiel fro'garscher Baukunst und Untergang ganzer Generationen ist mit Sicherheit Nirlia, das Schwarze Herz von Zharen Usthor, mit seiner tief- und weitreichenden, in sich selbst verschachtelten und für Außenstehende absolut orientierungsvernichtenden Tempelanlage Sil'Usthor. Die Stadt wurde in puren Varrayr geschlagen, gehämmert und gemeißelt. Sie wurde während der Schlacht der Letzten zu Zeiten des Verborgenen Krieges samt und sonders dem Erdboden gleichgemacht. Von dem heiligen Tempelkomplex, einst der größte seiner Art, sind nur noch ein paar lose, bröckelnde Wände aus Schattenmarmor und ein paar stämmige Säulen aus Dræwkharglas übrig – doch inmitten dieses traurigen Anblicks erhebt sich Sils Statue in Bronze und Gold, in Chir und Vyl, in Silber und Charor, in Kupfer und Eisenherz so erhaben und stolz wie eh und je aus den uralten Trümmern. Hundertzwei Tage lang bemühten sich die Dämonenscharen das letzte Wahrsiegel der fro'garschen Stadt zu zerstören, doch weder unheiliges Feuer, noch dämonischer Zorn brachten die Statue zu Fall. Die Zerstörung Sil'Usthors wurde zu einem der größten Erfolge des dämonischen Heerführers – die Statue seine bitterste Niederlage. Trotz Sils Sieg über die niederen Kreaturen finden nur sehr wenige Fro'gar den Weg zurück zu diesem Ort – zu bitter die Erinnerungen an die aussichtslose Schlacht, zu rot und blutig die Wunden, welche die Dämonen geschlagen haben, zu laut das Wehklagen ihrer Brüder, das nach all den Jahrtausenden noch immer an den Wänden widerhallt.
Die Mazanjerrem, auch bekannt als das Blaue Reich oder die Blaue Grotte, ist die heilige Versammlungsstätte der Shasad'ya, wo am Ufer des Styrrjerrem, des Spiegelblau, einmal alle zehn Jahre das Ssais, die rituelle Zusammenkunft der Schlangenelben, stattfindet. Zwischen diesen 'Festlichkeiten' wird die Höhle lediglich als Handelsplatz für Warenaustausch mit den Fro'gar genutzt.
Diese Grotte ist die größte ihrer Art des Unterreichs und gilt sowohl den Schlangenelben, als auch den Dunkelzwergen als mystischer Ort. Ihren Namen erhielt sie aufgrund des tiefblauen, perlmuttähnlichen Gesteins, dem Karrejerrem (Immerblau), aus dem sie besteht und natürlich wegen dem weitläufigen, auf den ersten Blick eher seichten See, der beinahe die Hälfte der Höhle für sich beansprucht und von keiner sichtbaren Quelle genährt wird. Obwohl in diesem abgelegenen Teil des Unterreichs die Luft nur selten zirkuliert, scheint die Wasseroberfläche des Sees nie wirklich zur Ruhe zu kommen. Zirkel silbergeränderter Wellen ebenso unbekannten, wie unerklärlichen Ursprungs erreichen in regelmäßigen Abständen das steinerne Ufer und lassen schimmernde Lichtflecken über die Wände und die Decke tanzen. Sowohl Pflanzen, als auch Tiere meiden diesen Ort, und kein Fro'gar hat es je gewagt hier nach Edelmetallen zu schürfen oder nach Schätzen zu graben.
Die Pfade Sauuras, von den Fro'gar auch Techratakma, Ohnerückkehr, genannt, liegen auf der schwer zugänglichen Nordseite des Chat tsa korrustren Dusharren. Sie sind einer von zwei bekannten Wegen hinab zur ersten Ebene der Hölle, dem Schattenland. Von dem wenigen, das Gelehrte und Abenteurer darüber zu berichten wissen – es gibt kaum eine Handvoll Fro'gar, die lebend und im Besitz ihres vollen Verstands aus den Schattenlanden zurückgekehrt sind – lässt sich schließen, dass es sich bei Sauuras Pfaden um ein im Grunde genommen verdächtig unscheinbares Geflecht an langen, schmalen Gängen handelt. Doch man darf nie vergessen: Hier endet die Herrschaft des Steins und die Schatten schwingen sich zu den ungekrönten Königen auf. Ihr unheilvolles Wispern, das gleich dem Säuseln und Schmeicheln zuckersüßer Hurenzungen aus der Schwärze des Eingangs dringt, ist der einzige Vorbote des Unglücks, das ein argloser Wanderer in ihren Fängen finden kann. Wer erst einmal in das Schwarz dahinter eingetaucht ist, wird schnell merken, dass kein Licht die Dunkelheit weichen lässt… und dass die Dunkelheit lebt. Die Pfade Sauuras sind auch das Gefängnis des namenlosen Jägers, der dazu verdammt ist, endlos die Dunkelheit zu durchwandern.
Weniger als zweihundert Tausendschritt von den Pfaden Sauuras entfernt, füllt Semyer Valdor, die Siebte Feste, wie ein mächtiger, muskelbepackter Torwächter das Gebiet zwischen dem nördlichen Ufer des Chat tsa korrustren Dusharren und dem nordwestlichen Ende des Unterreichs. An ihr gibt es kein Vorbeikommen. Sechsmal wurde sie bereits von den Heeren der Finsternis überrannt, sieben Mal von den Fro’gar wiederaufgebaut und neu bemannt.
Die Razvry tsa Karmutakr, die Kluft der Purpurbögen, ist gleichermaßen ein Wunder der Natur, wie ein Meisterwerk der fro'garschen Steinmetzkunst. Als sich vor vielen Jahrtausenden der Fluss der Sieben Fälle immer tiefer und tiefer in Rohas Gebeine fraß, entstand eine Schlucht, die an ihrer breitesten Stelle weniger als zehn Schritt zählt. Aus den glatt geschliffenen Felswänden spannten sich Bögen von Purpurglas, einem leuchtend roten bis pflaumenfarbigen Gestein mit gläsernen Einschlüssen, dem das Wasser nichts anhaben konnte. Als die Fro'gar diesen Teil des Unterreichs besiedelten, fanden sie hunderter solcher natürlichen Brücken vor und um sie herum schlugen sie eine Stadt in den Felsen, die sie später Tvarytreskot, Zwiespalt, tauften. Die Fro'gar nutzen die Bögen als Verbindungswege zwischen verschiedenen Vierteln oder Häusern der Stadt, oder sogar nur als kleine Brücke zwischen zwei Darraka (Bereichen) einer Behausung.
Im Osten des Unterreichs, unterhalb des Treibsandfeldes des Glizdûr, liegt Schimmersand. Es ist das Nest des Stammes der Sandtänzer, das über mehr als sieben verschiedene Ebenen verteilt liegt und durch ein ebenso kompliziertes, wie tödliches Netz an mit Treibsand gefüllten Klüften, Felsspalten und Vorhängen aus rieselndem Wüstensand in sich selbst verflochten ist. Einzig und allein die Sandtänzer wissen, welche der trichterförmigen Einsenkungen im Boden als Durchgänge dienen können und welche in tödlichen Sackgassen enden, hinter welchem Sandfall sich ein weiterer Gang befindet, wo man gegen eine Mauer prallt, welche Felsspalte sich zum Klettern als zweckdienlich erweist und welche in bodenloser Leere versinkt.
Die Skyrrdraînmazan, die Quecksilbergrotten, sind eine Ansammlung gigantisch großer Tropfsteinhöhlen, die im Südosten des Unterreichs, südwestlich der Weite, am Ende des Risses so dicht an der Oberfläche liegen, dass an einigen Stellen die Decke einstürzte und kreisförmige Löcher von bis zu drei Schritt Durchmesser offenließ. Durch diese Jerrem Otpacharra, die blauen Abgründe, wie die Fro'gar sie nennen, fallen tagsüber blassgelbe Finger Sonnenlicht und des Nachts füllt Faerys Glanz die Grotten mit einem geheimnisvollen, schimmernden Silbernebel, der die perl- und sandfarbenen Stalagmiten und Stalaktiten mit einem glitzernden Schleier Taus überzieht. Da weder die Fro'gar, noch die Shasad'ya Tageslicht gewöhnt sind, halten sie sich für gewöhnlich zu den "hellen Stunden" von diesem Ort fern, zu den "dunklen Stunden" aber nehmen sie den mühevollen Weg über dem glatten Felsen gerne auf sich, um aus den Mondwasserbecken den Tau zu schöpfen, der sich dort gesammelt hat.
Am tiefsten den Shasad'ya und Fro'gar bekannten Punkt des Unterreichs liegt Roharralia, Rohas Herz, eine Höhle, die bei den Schlangenelben S'cha, die Wahre, heißt. Sie ist weder besonders groß, noch aus einem auffälligen Gestein und in ihr finden sich auch keine Reichtümer. Für Außenstehende wäre sie nicht mehr als eine relativ geräumiges Sinkgrube, unter den Shasad'ya und den Fro'gar aber gilt sie als heilig, denn nirgendwo sonst im Unterreich findet sich Erde – und selbst für Oberflächenmaßstäbe wäre sie fett und schwarz. Ihr Duft, warm und lebendig, steigt von unten nach oben und verdrängt zu großen Teilen den metallenen Geruch, der von den nackten Felswänden aus geht. Die Legende erzählt, dies sei der Fußabdruck Amitaris, den sie hinterließ, als sie hinabstieg in den Leib Rohas, um sich ihren Garten anzusehen, den Sil für seine hohe Gemahlin geschaffen hatte.
Die Fro'gar horten Schätze, deren materieller Wert nicht in Zahlen zu fassen ist, doch ihr Prunkstück, der Beweis schlechthin für das wahre Ausmaß ihres Reichtums, ist Sils Kammer, eine Höhle in der sich alle Edelsteine finden, die er jemals erschaffen hat – sie ist auch bekannt als Amitaris Garten.
Kränze aus purpurnem Damarian und lindgrünem gespaltenem Seelenquarz wachsen aus dem Boden, den Wänden und der Decke. Dazwischen funkeln Mundusglanz und Lalaidfeuer in schrillem Orange und sattem Braun, Sonnensaphir und Schattentanz in feurigem Gold und dunklem Violett, bedeckt von dem kräftigen roten Glanz des Dämonenrotrubins. Dunkelblaue Lachen geschmolzenen Indigoturmalins schmiegen sich an türkis und silbern schimmernde Ufer aus Loignarin und Höllensturm, Ssirkaansaar und Seelenglanz füllen die Ritzen mit Feuer und Wasser, während der Griffinstein bei Lügen dunkle Schatten wirft, das Finsterseesiegel bannt sämtliche Magie aus dem Edelsteinhort und veredelt wird der schillernde und unendlich kostbare Anblick durch das unheilige Funkeln des Goldenen Charors und des Drachenschuppencharors, sowie des milchweißen Lichts des Hoffnungsschimmers. Einzig und allein der Schwarze Charor wurde bis auf den letzten Splitter ausgebeutet, oder aber zerstört. Sil's Kammer ist das am besten gehütete Geheimnis der Fro'gar. Zurzeit existieren nur drei Fro'gar, die Wächter von Sils Kammer genannt, welche die Wege in dieses Heiligtum kennen.
Ausgenommen der bereits aufgezählten Sehenswürdigkeiten gibt es noch folgende Besonderheiten, die einen Besuch wert wären, oder denen man erst recht aus dem Weg gehen sollte: Die Razorrdarakusama, die Totentränen, eine Anhäufung kleinerer, augenförmiger Höhlennester aus Blutfels entlang der Bortsasvla, die Blutfelsöl 'weinen'; Nir Kalarra, sieben kunstvolle Metzarbeiten aus Schattenmarmor an den Ufern des Schwarzen Sees, in denen eingeschlossen sieben dunkle Seelen verrotten; Nemchey Orok, der 'kein-Weg', die unsichtbare Hängebrücke, fast vollständig aus Dræwkharglas, welche sich über die unendlichen Tiefen der Techbratskrazryv, der Ohneendkluft, schlängelt; die Tuarrdtsasvla, die Glühende Straße, ein langer Gang, der großflächig mit Kchurcha bewachsen ist, und zu guter Letzt Die Siebzehn Gesichter von Chaorbror, monströse, mit allerlei Edelsteinen besetzte Steinarbeiten, die den Thronsaal des Hochkönigs in Chaorbror zieren und die lange, oft blutige und dunkle Geschichte Zharen Usthors und seiner Clans erzählen.
Regionale Tier- und Pflanzenwelt:
Wer glaubt, dass Amitaris und Anukis Schöpfung unter der Erde ein Ende fände, hat sich getäuscht. Gerade das Unterreich beherbergt eine unglaublich üppige und vielfältige Tier- und Pflanzenwelt von bizarrer, geheimnisvoller Schönheit, wie sie sonst nirgendwo auf den ganzen Immerlanden zu finden ist. Hier wachsen Pflanzen, die ohne jegliches Sonnenlicht gedeihen, Blumen, deren Blüten wie glühende Kugeln den Weg säumen, phosphoreszierende Flechten und Pilze von unglaublicher Größe, Sträucher, die ganze Höhlengänge füllen, ausgedorrte Dornengewächse, die sich bei ausreichend Wasser in einen Traum aus goldleuchtenden Knospen verwandeln, gläsernes Schilf, das die unterirdischen Seen säumt und Insekten frisst, Unterwasserpflanzen von überwältigender Farbenpracht, und sogar Bäume, die sich auf der Suche nach Nährstoffen mithilfe ihrer Wurzeln durch Höhlen und Gänge fortbewegen. Sauuras Rose, Glasfinger, Blutkuppen, Schleierdorn, Geisterlilie, Ssrechasz, Bluthand, Tränenkelche, Wasserkronen, Perlöl, Wanderwurzel, Menhirpilz, Kchurcha und Schnappginster sind nur ein kleiner Auszug aus den abertausend Pflanzen, Blumen, Sträucher und Bäumen, die sich den unwirtlichen Gegebenheiten des Unterreichs auf wundersame Weise angepasst haben oder aus ihnen entstanden sind. Natürlich gibt es auch Krettakrettpilze und Chrettchretts.
Auch die Tierwelt hat einen ganz eigenen Charakter entwickelt und wird in vielen Schriften als ebenso wunderlich, wie todbringend beschrieben. Die Wesen, die der Dunkelheit trotzen, sind in vielerlei Hinsicht gnadenloser und wilder, als ihre oberflächlichen Äquivalente, denn zwischen fleischfressenden Pflanzen, blutsaugenden Flechten, nacktem Fels, salzhaltigem Gestein und launischen Gewässern gilt mehr als irgendwo sonst das Recht des Stärkeren. Oder Schnelleren. Oder Lautloseren. Die Tiere des Unterreichs haben die seltsamsten Techniken entwickelt, um sich in der fast immer herrschenden Finsternis und dem sehr gefährlichen Lebensraum zu behaupten. Glasschädelquallen können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Wassers überleben, Sternenmotten schrecken ihre vielen Feinde durch Blendeffekte ab, der Ssirkaan gleitet absolut geräuschlos durch sein Territorium und wird erst gesehen, wenn es zu spät ist, der Grünknopf lockt seine Opfer mit einer kleinen, grün leuchtenden Angel direkt vor sein Maul voll scharfer, spitzer Zähne, das Dämonenköpfchen bewegt sich mit Tasthaaren fort, die Salzwürmer mahlen sich durch alles, was sich ihnen in den Weg stellt, die Höllenratten treten nur in großen Rudeln auf, die Blutlemuren ernähren sich vom Salz des Blutsteins, die Srissayaskobra und die Silberspindeln fressen wenn nötig ihre eigene Brut, die Glasflügel sind aufgrund ihrer durchscheinenden Haut fast nicht zu entdecken, der Felsenspringer (nicht zu verwechseln mit dem possierlichen Felsenspringer der Oberwelt) passt sich seinem Untergrund an und die Fro'garchol, auch bekannt als Zharbraks, müssen sich durch ihren steinharten Panzer vor niemandem im Acht nehmen. Sogar Vögel, wie etwa die Schattenschwinge und die Skorpionkrähe hausen in den Tiefen, doch am häufigsten anzutreffen sind Fledermäuse, Insekten, Fische, Schlangen, Molche, kleinere Nagetiere und Eidechsen. Besonders berühmt-berüchtigt sind die Wertiere des Unterreichs, die je nach Stimmung Gestalt und Form verändern können. Größte Gefahr für die Shasad'ya ist der Sevagai, ein großes, schlangenfressendes Raubtier.
Vorherrschender Glaube:
Der Glaube an das Pantheon der Zwölf beschränkt sich bei den Fro'gar auf Sil und dessen Archonen Berkural und Loignar, sowie Bran und dessen Archonen Thorosh den Unbeugsamen.
Die Shasad'ya beten niemanden anderes an, als ihre Mütter.
Wichtige Tempel:
Der Schwarze Tempel des Sil in Chaorbror ist der einzige noch stehende Tempel seiner Art im Unterreich.
Wichtige Handelspartner:
Im Gegensatz zu den Shasad'ya, die nur selten Gefallen daran finden unnötige Waren von der Oberfläche zu erstehen und eigentlich nur mit den Kobolden von Lynt Charbal regelmäßigen Kontakt haben, unterhalten die Fro'gar rege Handelsbeziehungen mit den 'verweichlichten' Lichtkindern, wie sie die Oberflächenbewohner spöttelnd nennen. Sie tun dies vor allem über die Semanga der Sahil Sahyun, doch sowohl die Piraten aus der Bucht der Schatten, der azurianische Städtebund, die Templer des Ordens der Weißen Sonne, sowie vereinzelte Händler aus anderen Reichen wissen ihren Profit aus den begehrten Gütern des Unterreichs zu schlagen. Daneben existieren ein paar kleinere Nomadenstämme, einzelne gewiefte Schmuggler, Hehler und Abenteurer, die unregelmäßig die Handelsposten der Fro'gar aufsuchen, um einige besondere, unterreichsspezifische Waren zu erstehen und sie an der Oberfläche für sehr viel Geld wieder zu verkaufen. Allerdings hüten sich die Fro'gar tunlichst davor, von einem Material oder einem Gut der Oberfläche abhängig zu werden (da Fro'gar einfach keinerlei Geschmacksnerven besitzen, gilt das sogar für Oberflächenessen) oder aber ihre Güter in zu großem Maß zu verteilen, so dass es immer an den Lichtkindern ist, um dafür zu sorgen, dass die unterirdischen Quellen nie versiegen.
Wichtige Bodenschätze und Ressourcen:
Unter Schmieden, Steinmetzen und Edelsteinschleifern nennt man das Unterreich auch die Schatzkammer des Dunklen, denn seine Höhlen sind eine wahre Fundgrube an Bodenschätzen. Darunter sind viele, die man nirgendwo sonst in den Immerlanden finden kann. Dementsprechend kostspielig werden sie gehandelt. Dazu zählen Edelmetalle wie Vyl, Chir und Charor, aber auch das nahezu unmöglich zu verarbeitende Yrronlia, das Eisenherz, und eine Handvoll verschiedener Gesteins- und Erzsorten, wie Schattenmarmor, Purpurglas, Blutfels, Dræwkharglas, Feuerfang und Pergamentgestein. Außerdem ist der 'Vorhof zur Hölle' reich an einzigartigen Edelsteinen, die an der Oberfläche nicht zu finden sind: Herz-, Mitternachts- und Dämonenaugenopal, Zwergenhaar- und Gespaltener Quarz, Dämonen- und Blutachat, Mundusglanz, Erdenwarm und Voshlorspitz als Berylle, Diamanten in Form des Graulichts und des Drachenschuppencharors, Schattentanz und Rosentod als Granate, Loignarin, Höllensturm, Felsensaphir und Dämonenrotrubin zählen zu den Korunden, zu den Jaspissteinen gehören der Skal, der Ssirkaansaar und der Schwarzjaspis, Königskrone und Seelenglanz werden zu den Kristallen gerechnet, derweil man den Spiegelseetopas und den Finsterseesiegel zu den Wassersternen zählt. Einige wenige Edelsteine des Unterreichs lassen sich keiner Kategorie zuordnen. Dazu gehören der eher unscheinbare Chaororon, der den Fro'gar heilige Raîrn, besser bekannt als Hoffnungsschimmer, das nahezu unerschwingliche Silberherz, die lieblichen Funkenperlen und die sechzehn Sündensteine: Schädelauge, Goldener Charor, Schwarzer Charor, Ykchor, Dämonenherz, Steinträne, Ewigwandernd, Rhankchhar, Nimmermehr, Götterhohn, Seelenmörder, Kriegerschand, Schattentanz, Aderbrand, Dunkler Narr und Zungenmeister.
Auch gewöhnliche Gesteine, Metalle und Edelsteine finden sich im Unterreich in Hülle und Fülle: Gold, Kupfer, Silber, Eisen, Mangan, Nickel, Pyrit, Kalktuff, Granit, Sandstein, Feuerstein, Bims und Basalt sowie Obsidian. Dazu gibt es diverse herkömmliche, also auch an der Oberfläche bekannte Edelsteine, etwa Onyx, Malachit, Türkis, Lapis, Mondstein, Granat, Karfunkelstein, Rosengranat, Ambarin, Rubin, Azurin, Amethyst, Grünquarz, Pantherauge, Quarz, Zitrin, Blautopas, Honigtopas, Rauchtopas, Topas, Sonnensaphir, Diamant, Saphir, Damarian, Smaragd, Hyazinth, Mitternachtsstern, Seharimträne, Feenschimmer, Chalzedon, Eisenglanz, Blutjaspis, Carnelian, Meeresjaspis, Feueropal, Eordalin, Barsait, Regenbogen- und Rubinküstenkristall, Eisenglanz, Blutjaspis und Carnelian, um nur einige zu nennen.
Hauptimportgüter:
Grundsätzlich benötigen die Fro'gar keine Güter der Oberwelt, aber über den Lauf der Zeit haben sie manche Waren zu schätzen gelernt, unter anderem Holz, Stoffe, Leder, Nutzvieh, Kohlen und Luxusgüter aller Art. Woran sie besonders interessiert sind, sind alle Materialien die sich für die Kunst des Schmiedens verwenden lassen und die im Unterreich nicht zu finden sind.
Hauptexportgüter:
Zu den Gütern, die mehr oder weniger regelmäßig ihren Weg aus dem Unterreich an die Oberfläche finden, gehören Vyl (Rohmaterial, oder zu Schmuck oder Waffen verarbeitet, wobei Letzteres nahezu unbezahlbar ist), Chir, Charor, Schattenmarmor, Dræwkharglas, Pergamentgestein, Feuerfang, allerlei verschiedene Edelsteine, Blutfelsöl, Rotes Salz, Yrronbor und Karrejerrem (Farbpigmente), Rüstungen, Schilde und Pfeilspitzen aus Zharbrakschuppen, Mereøl, sowie unterreichspezifische Kräuter und Pflanzen.
Sozialstruktur:
Das Unterreich kennt nur die vage Konstruktion einer funktionierenden Sozialstruktur, die wenig bis gar nichts mit den bekannten Formen auf der Oberfläche gemein hat. Die Fro'gar leben in einer Clansmonarchie und die Shasad'ya haben sich innerhalb ihrer Art streng in matriarchalischen Stammesverbänden eingegliedert. Darüber hinaus gilt im Unterreich nur ein Gesetz: Das des Stärkeren. Während die Fro'gar im weitläufigen Sinn den Norden und die zentrale Mitte für sich fordern, haben sich die Shasad'ya im Süden eingenistet, doch wirkliche Besitzansprüche wurden nie gestellt und Grenzen zu ziehen wäre unsinnig, da sich das labyrinthische Geflecht von Gängen, Spalten, Kluften, Höhlen und Schluchten über viele hundert Ebene hinweg erstreckt. Im Grunde genommen weiß niemand, wie groß das Unterreich wirklich ist und keiner ist verrückt genug, es genau zu kartographieren.
Grob wurde das Unterreich nach den Dunklen Fluten im Jahre 2734 bis 2740 des 4 Zeitalters, als Sethenes der Schattenwanderer versuchte den Namenlosen zu wecken und dabei die halben Immerlande in Schutt und Asche legte, in zehn Gebiete eingeteilt, die sogenannten Dakkrar (Areale):
Das Dakkra Skyrrdmrtvarra (Schnellwasser), das Korrustren Dakkra (das verlorene Gebiet), das Dakkra Ch'renadzat (die Dreizehn), das Dakkra Iæsren Avaz (der fließende Sand), das Dakkra Vechrkat arn Roharraheyat (Windwut und Weltengeflüster), das Dakkra tsa Braid arn Jevit (Glanz und Schimmer), das Dakkra Morrdar (das Weiße Feuer), das Dakkra Nirchat (der Schwarze See), das Dakkra Jerremlia (das Blaue Herz) und Dakkra Dorm tsa Rarzorr (dort, wo der Tod haust). Die fast schon poetischen Namen sind wörtlich zu nehmen und geben Einblick in die charakteristischen Merkmale des jeweiligen Dakkra.
Während es sich bei den Shasad'ya eingebürgert hat, dass die verschiedenen Stämme alle ihr eigenes Territorium besitzen, wo sie ihre Nester bauen und jagen – ohne es als einen feindlichen Akt anzusehen, wenn ein Jäger eines anderen Stammes auf ihrem Grund und Boden nach Beute sucht -, spielt es bei den Fro'gar keine Rolle welcher Clan sich wo aufhält. Es ist nicht zwingend notwendig, dass ein Mitglied der Donnerschritt sein Leben lang in Mazandor verweilt, wo sein Clan seine Wurzeln hat. Innerhalb der Siedlungen gelten die Gesetze des jeweiligen Volkes. Sobald man allerdings die Sicherheit einer Stadt oder eines Nestes verlässt, verfällt jeglicher Status und jeder Titel. Dann ist man nur noch so viel wert, wie der nächste hungrige Magen, der einem in der Dunkelheit auflauert.
Politik:
Kein Land, kein Fürstentum, kein Stadtstaat, noch nicht einmal die rücksichtslosen und stolzen Bewohner der freien Städte, oder die immer rechtschaffenen Templer kämen auf den Gedanken, Politik mit dem Unterreich betreiben zu wollen. Wie kein anderes 'Reich' genießt das Unterreich den Vorteil einer schwer zugänglichen Lage und einer Geschichte, die so lang, wie blutig ist, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sein Beiname 'Vorhof der Höllen' lautet und vernünftige Wesen für gewöhnlich einen weiten Bogen um Rohas verdorbene Gedärme machen.
Die Politik, sofern die schwachen Handlungsbeziehungen eine derartige Bezeichnung überhaupt verdienen, zwischen den Shasad'ya und den Fro'gar baut auf einer erzwungenen Zweckgemeinschaft auf, wo weniger das 'wollen' als mehr das 'müssen' eine Rolle spielt. Unzählige Kriege gegen Dämonengetier und anderes unheiliges Gezücht hat die zwei so unterschiedliche Völker dazu gezwungen zunächst einen wackligen Frieden zu schließen, der, gestärkt durch die Zahl der Jahre, zu einem eisernen Bündnis herangewachsen ist. Kein Fro'gar würde um einen toten Shasad'ya weinen und kein Shasad'ya hätte einen zweiten Blick für einen toten Fro'gar übrig, aber wenn es um ihrer aller Erzfeind, die Dämonen, geht, stehen sie Seite an Seite und verteidigen das Leben des anderen bis zum bitteren Ende.
Geschichte:
1500 des 1 ZA: Die Fro'gar erwachen im Norden Rohas im Gebein der Erde. Für sie endet der Lange Schlaf des Zeitalters der Asche und das Zeitalter der Glut beginnt. Die zwölf Ersten ihrer Art waren Steinsinger, die auszogen die ersten Steingärten zu finden, die ersten Kinder aus dem Stein zu singen und so die zwölf ersten Clans zu gründen. Und ihre Namen waren: Vylthôr (Vylerz), Chirthôr (Chirerz), Charorthôr (Charorerz), Aurthôr (Golderz), Raînthôr (Silbererz), Yrronthôr (Eisenerz), Yrronliathôr (Eisenherzerz), Morrchaor (Feuerstein), Varrchaor (Blutstein), Dræwkharchaor (Nebelstein), Temnorchaor (Dunkelstein), Hrakkatchaor (Schattenstein)
1800 des 1 ZA: Die Fro'gar gründen ihr Reich Zharen Usthor tief unter der Erde, um auf Sils Geheiß hin, die großen Feuer, die im Leib Rohas brennen, zu bewahren. Dakbjartur vom Clan der Charorthôr wird erster gewählter Hochkönig. Mit der Erbauung ihrer ersten, größeren Festungen kommen sie den Grenzen der Unterwelt, dem geheimen Frevel des Dunklen Gottes, gefährlich nahe.
1807 des 1ZA: Die Fro'gar treffen zum ersten Mal auf die Shasad'ya, die von ihnen für Dämonen gehalten werden.
1807 – 1865 des 1ZA: Während des Chaor-Zeher-Krieges, des Krieges von Stein und Gift, drängen die Fro'gar die Shasad'ya, die davor nahezu den gesamten Süden des Unterreichs bewohnt hatten, in den Südosten zurück. Die Fehde zwischen den so grundverschiedenen Völkern soll schwelen, bis sie im Kampf gegen die Kreaturen des Dunklen eine Art Schicksalsgemeinschaft finden.
2005 – 2400 des 1 ZA: Die Zwerge erschließen weite Teile des Unterreichs, schlagen Städte und wunderprächtige Bauten aus dem Stein, entdecken sagenhafte Orte und erbauen ein Reich aus und in den Gebeinen Rohas, wie es an der Oberfläche niemals zu finden sein wird. Nirlia (Schwarzherz), Sil'Usthor (Silheim), Burrakbluir (Burraks Brücke), Harrachmônn (Rubinberg), Razryv tsa Berkural (Berkurals Kluft), Harrachyarrima (die Rubintürme), Tvayryer Kovat (Zweite Esse), Torrdhur (Nordwacht), Voyrusthor (Heldheim), Mrtvarasklava (Wasserstraße) und Tvarytreskot (Zwiespalt) wachsen aus den Knochen Ealaras. Die Fro'gar entdecken zahlreiche Edelsteine, Metalle und Gesteinsarten des Unterreichs. Sie stoßen auch auf viele weitere Steingärten und neue Clans entstehen. Doch das eifrige Hämmern und Meißeln ihrer Bergleute und die Gesänge ihrer Priester locken alsbald das Grauen aus der Tiefe.
2400 des 1 ZA: Die Fro'gar vollenden Adinyer Kovat, die 'Erste Esse'. Der Dunkle lässt die finsteren Geschöpfe der Unterwelt Zharen Usthor, das Reich der Dunkelzwerge, angreifen und so beginnt der erste und längste aller Kriege, der Krieg der Schatten, der verborgen vor den Augen der Welt unter der Erde geführt wird und in Wahrheit selbst noch heute, in unseren Tagen im fünften Zeitalter der Welt, fortdauert.
2405 des 1 ZA: Sil erfährt vom Leid seiner Kinder, im Krieg der Schatten und bringt den Frevel des Dunklen, die Erschaffung der Unterwelt und ihrer abscheulichen Völker, der Dämonen, im Ring der Götter auf den Himmelsinseln vor Gericht.
2420 des 1 ZA: Die Fro'gar ergründen das Geheimnis des Stahls. Bald erscheinen die ersten Meisterschmiede unter den Dunkelzwergen.
2450 des 1 ZA: Gerüstet in Stahl und bewaffnet mit Schlachthämmern und Kriegsäxten, gelingt den Fro'gar die erste Wende im Krieg der Schatten. Die unheiligen Legionen werden geschlagen und ziehen sich in die Tiefen der Unterwelt zurück.
2800 des 1 ZA: Die Meisterschmiede der Fro'gar erschaffen im Unterreich Thoroshs gewaltigen Hammer Krôechra, Zermalmer.
2907 des 1 ZA: Die Lange Schlacht beginnt, als Dämonenscharen unter dem Dämonenfürsten Abra'xach, der Geißel, die Erste Esse der Fro'gar, Adinyer Kovat, angreifen, um sich das Unterreich zu eigen zu machen.
2999 des 1 ZA: Bruder Tod, ein Dämon unbekannten Ranges, nistet sich im Osten des Unterreichs ein.
2907 des 1 ZA – 490 des 2 ZA: Tausende und abertausende Schlachten gegen die nachrückenden Dämonenscharen werden geschlagen, manche erfolgreich, manche nicht. Als Adinyer Kovat an die Dämonen fällt, werden die Fro'gar in den Südwesten des Unterreichs zurückgedrängt. Die großen Städte Chirktor, Burrakbluir, Harrachmônn, Razryv tsa Berkural (Berkurals Kluft), sowie die heilige Feste Nirlia samt der monumentalen Tempelanlage Sil'Usthor werden zerstört und bis auf die Grundmauern geschleift. Erst als Fro'gar und Shasad'ya sich zusammenschließen, gelingt es ihnen, das Dämonenheer samt seinem Anführer in die Ebenen der Hölle zurück zu verbannen. Zwischen den Völkern entsteht ein wackeliger Frieden. Der Fürst Abra'xach, Heerführer der 16 unheiligen Legionen, gilt fortan als der erklärte Erzfeind der Fro'gar.
3096 des 1 ZA: Die Feste Torrdhur der Fro'gar fällt nach acht mal zwölf Jahren der Belagerung durch die Dämonen der Neun Höllen. Darengil Grimskold führt die Überlebenden Fro'gar Torrdhurs aus dem Leib Rohas an die Oberfläche, wo sie ihre Unsterblichkeit verlieren. Er verschließt den Eingang zum Unterreich hinter sich.
499 des 2 ZA: Dakbjartur Erstkönig vom Clan der Charorthôr beginnt mit dem Bau von Chaorbror.
508 des 2 ZA: Die Fro'gar stoßen zum ersten Mal auf eine Vyl-Ader.
541 des 2 ZA: Kaldran vom Clan der Vylthôr schmiedet aus Vyl Karnlia, Frostherz, die doppelbärtige Axt der Fro'gar-Hochkönige.
490 – 1029 des 2 ZA: Während des Friedens des halben Jahrtausends erholen sich die Fro'gar von den Strapazen des Kriegs der Schatten, bauen alte Städte wieder auf (Chirktor und Undabratsk) und lassen andere ruhen (Torrdhur).
681 des 2 ZA: Der Bau von von Chaorbror wird beendet und die Stadt zum Hauptsitz Zaren'Ushtors ausgerufen.
733 des 2 ZA: Es entstehen erste, vorsichtige Handelsbeziehungen zwischen den Fro'gar und den Shasad'ya.
1035 des 2 ZA: Als das Chaostor vom Dunklen geöffnet wird, überschwemmen ganze Scharen an Dämonen vom Chaostor aus auch das Unterreich. Während auf der Oberfläche der Krieg der Geißel wütet, beginnt im Unterreich die Schlacht der Tiefe. Dakbjartur Erstkönig fällt bei der Verteidigung von Chaorbror und Runar vom Clan der Kostarrchaor (Knochenstein) folgt ihm auf den Thron. Fall von Mrtvarasklava. Auch Harrachyarrima fällt, seine Bewohner und Wächter, der Clan der Temnorchaor, werden bis auf den letzten Zwerg, genannt Verrjin Chaor, der Letzte Stein, weil sein wahrer Name verloren ging, ausgerottet. Verrjin Chaor sprengt die Türme, um den Zugang zum Unterreich vom Chaostor aus für immer zu verschließen.
1037 des 2 ZA: Während an der Oberfläche der Krieg der Geißel wütet, sind die Fro'gar noch immer unentdeckt im Unterreich, helfen den Menschen, Zentauren und Göttern jedoch unwissentlich durch die Zerstörung der Rubintürme und die damit einhergehende Versiegelung des Unterreichs, denn den zurückgedrängten Dämonen ist damit zumindest ein Fluchtweg abgeschnitten. Manche Geschichtsgelehrte rechnen die Fro'gar daher heute, im Fünften Zeitalter der Welt – und nicht gänzlich zu Unrecht – zum großen Bündnis der Freien Völker gegen die Unheiligen Legionen dazu. Im Unterreich wird nach dem Fall Harrachyarrimas der Clan der Lothrazzœr (Dämonenjäger) durch Nykur Lothshekhmar gegründet.
250 des 3 ZA: Die Shasad'ya breiten sich entlang der östlichen Grenze des Unterreichs bis hoch in den Norden aus. Gründung des Nestes Sshehezs in den Ruinen Torrdhurs.
666 des 3 ZA: Der Dunkle kehrt zurück. Ogres, Verhöhnung von Riesen, kommen zum ersten Mal durch den Muerr, den Riss, ins Unterreich. Die Fro'gar verachten die Kreaturen, werden ihnen aber im direkten Kampf nicht Herr.
667 des 3 ZA: Mittels eines Hinterhalts wissen die Fro'gar sämtliche Ogres in eine Grotte zu locken, welche sie daraufhin fluten. Der Gestank der faulenden Leichen verpestet jahrelang den gesamten westlichen Teil des Unterreichs, welcher erst nach über hundert Jahren wieder begehbar ist.
Rund um das 7te Jahrhundert des 3 ZA: Ein Hirtenjunge der Semanga stößt in den Bergen südlich von Khulda auf einen bis dahin unbekannten Zugang zum Unterreich. Bei der Erkundung der vermeintlichen Höhle auf einen Trupp der Frog'ar. Am Ende kehrt er beladen mit unvorstellbaren Schätzen zu seinem Stamm zurück. Angeblich, so will es die Geschichte, ist das Einzige, was er den Frog'ar im Tausch dafür gegeben hat, ein farbiges Sandkorn. Zukünftig treiben die Frog'ar immer wieder vereinzelt Handel mit den Semanga.
1212 des 3. ZA: Die Urazarrar von Saenycs stoßen bei Grabungen auf den durch Darengil verschlossenen Zugang zum Unterreich, brechen diesen auf und landen direkt in Sshehezs, einem größeren Nest der Schattenvacher. Es beginnt der Krieg der Zwerge Saênycs gegen die Shasad'ya.
1213: Fall von Saenyc und völlig Zerstörung der Feste. Die letzten Verteidiger Saenycs verschließen den Zugang zum Unterreich. Die Geschichte von Chaorlia, dem Steinherz, geht in die Annalen der Zwerge Saênycs ein.
1569 des 3 ZA: Als einige Fro'gar den Schwarzen Charor entdecken, entbrennt zwischen einer Handvoll Clans ein Krieg um das Vorrecht der Schürfrechte. Der bösartige Einfluss des Steins führt zur Ausrottung von zwei ganzen Fro'garclans, den Charorthôr und den Yrronchlankka, bevor man zur Besinnung kommt und den Besitz und das Schürfen der Steine mit einem Bann belegt. Die bereits gefundenen Schwarzen Charor werden in den Tiefen des Chat tsa korrustren Dusharren versenkt.
2733 des 4 ZA: Sethenes der Nekromant beginnt seinen Abstieg ins Unterreich. Fro'gar und Shasad'ya schließen sich zusammen, um die Eindringlinge zu vertreiben. Es kommt zum Nain Adin'Tysyat Zeherra, dem Kampf der tausend Gifte am Ch'reyer Taor, dem Dritten Fall. Mittels verschiedener Gifte der Oberfläche weiß Sethenes mehrere Schlachten zu seinen Gunsten zu entscheiden, bis ihm und fünf seiner Gefolgsleute die Flucht gelingt. Sieben seiner Streiter werden von den Fro'gar gefangen und bei lebendigem Leib in Schattenmarmor eingesargt. Der Herr der Nir Kalarra, der Schwarzen Felsen, wie man die sieben bizarren Felsformationen fortan nennt, wird ausgerufen, um die in Stein eingeschlossenen Seelen zu bewachen.
Jahr 2734 bis 2740 des 4 ZA: Es folgen die Jahre der Flut, als der Dunkle sich in seinem Schlaf regt und durch die Erdbeben dergesamte Norden des Unterreichs überspült wird. Tausende Fro'gar und Shasad'ya sterben. Allen voran die Fro'gar erholen sich nie wieder von dieser Katastrophe und der Norden des Unterreichs ist bis heute unbegehbar. Voyrusthor, Undabratsk, Chirktor werden vollständig überschwemmt und stehen noch heute unter Wasser.
Jahr 324 des 5 ZA: Zwanzigtausendundtot: Angelockt durch den Reichtum, der im Unterreich schlummert, schickt der habgierige Emir Imham al Khal'an von Sabratha tausend Männer, die den Fro'gar die begehrten Kostbarkeiten entreißen sollen. Sie alle sterben eines grauenvollen Todes, darunter auch Imhams Sohn, dessen Kopf ihm als Warnung zugestellt wird. Imham schwört Rache und rückt mit einer Heerschar von neunzehntausend Männern ins Unterreich vor. Man hört nie wieder etwas von ihm oder einem seiner Männer – aber in den Hallen der Toten marschiert nun ein einsames, verlottertes Heer von ehemals stolzen Kriegern. Niemals wieder versucht irgendjemand den Fro'gar ihre Steine abspenstig zu machen. Im Fünften Jahrhundert des 5 ZA: Noch immer handeln nur einzelne Fro'garclans mit wenigen Kaufleuten der Semanga. Ansonsten erscheint das Unterreich auffallend friedlich...
Einflussreiche Clans, Sippen und Personen:
Den größten Einfluss besitzen die elf Clans der Fro'gar, die Aurthôr, Chirthôr, Bluterwachte, Yrronthôr, Yrronliathôr, Morrchaor, Varrchaor, Dræwkharchaor, Kostarrchaor, Lothrazzœr, Mogokyassamakka und Tuarrthyren, im Speziellen deren Chars und Hrakkatvarra, sowie die vier größten Stämme der Shasad'ya; der Stamm der Höhlenkobra, der Stamm der Schattenvacher, der Stamm der Flammenschuppen und der Stamm der Fahlschwester, wobei nur deren Ssrissais und die Ssris wirklich Macht ausüben können.
Weiter von Bedeutung sind der Stamm der Sandtänzer, der weniger als zwei Dutzend Köpfe zählt, doch dessen Nest Schimmersand im Osten unterhalb des Glizdûr am Rande der der Dämonentiefe, einem weiteren Weg ins Schattenland, liegt. Daher fungieren seine Mitglieder als eine Art Unheilsboten, die Meldung machen, wenn sich in der Dunkelheit etwas regt. In jüngster Zeit ist es jedoch verdächtig still geworden im Osten des Unterreichs.
Die größten Stämme der Shasad'ya und ihre Anführer:
Ssrissais Issis Izsay, eher bekannt als das Siegel der Hölle, zählt viele dunkle Jahrhunderte und ist die Mutter des Stammes der Höhlenkobra und die Große Mutter aller Shasad'ya. An ihr ist es, die Gesetze und Geheimnisse aller Stämme zu hüten und zu achten, und die Geschichte ihres Volkes zu memorieren.
Saezss, der Schlangenkönig, der höchste Sisszasswsszzsyr (Höhlenflüsterer) des Stammes der Höhlenkobra
Seyess, Sridar (Höchster) der Kobrakrieger
Sayesssa, Hüter der Pforte und oberster Bote der Shasad'ya
Ssris Seysszays, die Große, Mutter des Stammes der Flammenschuppen
Sayssz Ewigfort, der höchste Sisszasswsszzsyr des Stammes der Flammenschuppen
Zsesseyr s Zs mit der gespaltenen Zunge, Saissz Nachfolger als Sisszasswsszzsyr
Ayzzs Dämonenfeind, Sridar der Flammenschuppenkrieger
Ssriss Sasszes, die Weiße, die Mutter des Stammes der Schattenvacher und ein Albino
Yssai s Szwen, der höchste der Sisszasswsszzsyr des Stammes der Schattenvacher
Essz und Esz, Yssais Nachfolger als Sisszasswsszzsyrs
Sazzawsz, Sridar der Schattenvacherkrieger
Sssz Nachtschatten, ein in der Unterwelt weithin bekannter Heilkundiger der Schattenvacher
Ssriss Sesssaysz, die Mutter des Stammes der Fahlschwestern
Ses, der höchste der Sisszasswsszzsyr des Stammes der Fahlschwestern
Zsaessz, die höchste der Sayssriss (Leihmütter) des Stammes der Fahlschwestern. Man sagt Zzaessz nach mit dem dritten Auge gesegnet zu sein und die Zukunft sehen zu können.
Soesszys S Suzss Einauge, Sridar der Fahlschwesterkrieger
Weitere bedeutende Persönlichkeiten der Shasad'ya:
Zsaal Kschaar vom Stamm der Vylaugen, Sridar seines Stammes und größter Krieger aller Shasad'ya
Syszka S Szaar vom Stamm der Nachtschattenschwestern, Mutter ihres Stammes und Nachfolgerin der Ssrissais Issis Izsay, der Großen Mutter aller Stämme
Szkzs Dämonenauge vom Stamm der Flammenschuppen, gilt als besonders weise unter den ihren
Shakszka vom Stamm der Stachelschwanz, die Schwarze Shak genannt, ist die älteste Sayssriss ihres Stammes und eine Heilkundige
Die Chars und ihre Hrakkatvarra:
Char Zadar, genannt der Große Zadar, vom Clan der Mogokyassamakka
Dreibart, der Greis, vom Clan der Mogokyassamakka, Zadars ältester Hrakkatvarr
Kracht Edelzahn vom Clan der Mogokyassamakka, auch der Hrakkatvarryl, der kleine Schatten, genannt
Brok vom Clan der Mogokyassamakka, Hrakkatvarr Zadars
Char Barkas vom Clan der Chirthôr
Cohur mit dem roten Bart vom Clan der Chirthôr, Hrakkatvarr Barkas
Cohur mit dem grauen Bart vom Clan der Chirthôr, Hrakkatvarr Barkas
Sol vom Clan der Chirthôr, Hrakkatvarr Barkas
Char Rærk vom Clan der Kostarrchaor
Ækur vom Clan der Kostarrchaor, Hrakkatvarr Rærks
Oskal vom Clan der Kostarrchaor, Hrakkatvarr Rærks
Rakvalkœr vom Clan der Kostarrchaor, Hrakkatvarr Rærks
Char Volnur vom Clan der Lothrazzœr
Tyr, genannt Da-und-weg, vom Clan der Lothrazzœr, Hrakkatvarr Volnurs
Traknur vom Clan der Lothrazzœr, Hrakkatvarr Volnurs
Stenar vom Clan der Lothrazzœr, Hrakkatvarr Volnurs
Char Arkhad vom Clan der Yrronthôr
Arkan vom Clan der Yrronthôr, Hrakkatvarr Arkhads
Blurkas vom Clan der Yrronthôr, Hrakkatvarr Arkhads
Skathnar vom Clan der Yrronthôr, Hrakkatvarr Arkhads
Char Freth vom Clan der Morrchaor
Lokarr Zweizahn vom Clan der Morrchaor, Hrakkatvarr Freths
Abrakyl vom Clan der Morrchaor, Hrakkatvarr Freths
Bærnei Zathchaor vom Clan der Morrchaor, Hrakkatvarr Freths
Char Noren vom Clan der Dræwkharchaor, auch genannt der Grimmige Char
Morkes vom Clan der Dræwkharchaor, Hrakkatvarr Norens
Kestur vom Clan der Dræwkharchaor, Hrakkatvarr Norens
Hchrn Ohneschatten vom Clan der Dræwkharchaor, Hrakkatvarr Norens
Char Kjarkan vom Clan der Aurthôr
Jorun vom Clan der Aurthôr, Hrakkatvarr Kjarkans
Flyt vom Clan der Aurthôr, Hrakkatvarr Kjarkans
Djrkas Halbbrut vom Clan der Aurthôr, Hrakkatvarr Kjarkans
Char Artæ vom Clan der Tuarrthyren
Erdyr vom Clan der Tuarrthyren, Hrakkatvarr Artæs
Ohnenam vom Clan der Tuarrthyren, Hrakkatvarr Artæs
Ymur vom Clan der Tuarrthyren, Hrakkatvarr Artæs
Char Kren vom Clan der Yrronliathôr
Ruvkh vom Clan der Yrronliathôr, Hrakkatvarr Artæs
Ivatren vom Clan der Yrronliathôr, Hrakkatvarr Artæs
Karmutkan vom Clan der Yrronliathôr, Hrakkatvarr Artæs
Char Ferrairdgil vom Clan der Varrchaor
Dragot vom Clan der Varrchaor, Hrakkatvarr Artæs
Kherrek vom Clan der Varrchaor, Hrakkatvarr Artæs
Thurn vom Clan der Varrchaor, Hrakkatvarr Artæs
Weitere bedeutende Persönlichkeiten der Fro'gar:
Thrarkandr vom Clan der Kostarrchaor, einer der sieben Königsschmiede und Meister des grünen Eisens
Belkkin vom Clan der Dræwkharchaor, einer der sieben Königsschmiede und Meister des blauen Eisens
Lothka Donnerschlag vom Clan der Yrronthôr, einer der sieben Königsschmiede und Meister des grauen Eisens
Arrkazhil vom Clan der Chirthôr, einer der sieben Königsschmiede und Meister des gelben Eisens
Kaelinn vom Clan der Yrronliathôr , einer der sieben Königsschmiede, Meister des roten Eisens und bis anhin einziger Schmied, der fähig ist Yrronlia erfolgreich zu verarbeiten
Svyr vom Clan der Yrronthôr , der einbeinige Svyr gerufen, einer der sieben Königsschmiede und Meister des silbernen Eisens
Chkor vom Clan der Aurthôr, einer der sieben Königsschmiede und Meister des goldenen Eisens
Urron vom Clan der Lothrazzœr ist der Vorsteher der Niryassamakka tsa Kush, der Schwarzen Jäger des Südens, ein eben gerade aus dem Steingarten gekrabbelter Fro'gar, dem das Moos noch hinter den Ohren wächst, dessen Jagdtalent aber nicht zu leugnen ist.
Bræk vom Clan der Kostarrchaorist der Vorsteher der Niryassamakka tsa Unda, der Schwarzen Jäger des Westens
Dhurok Narbenmund vom Clan der Chirthôr ist der Vorsteher der Niryassamakka tsa Keth, Schwarzen Jäger des Ostens und einer der wenigen Fro'gar, der einen Kampf mit einem Zharbrak nicht nur überlebt, sondern auch gewonnen hat
Blakaldur vom Clan der Varrchaor ist ein altgedienter Krieger, Bezwinger von Sauuras Pfaden, Held vieler Schlachten, Freund der Shasad'ya, Bruder Thua'Daeres Silberlöwe und Träger von Karrearzaz, Immerlicht, ein Geschenk des Archonen Loignar an einen Gefährten im Kampf und im Herzen
Turakk Chaorlia vom Clan der Dræwkharchaor , Oberhaupt und Vorsteher aller Steinmetze des Unterreichs und der wahrscheinlich berühmteste und hochgelobteste Vertreter seiner Zunft unter den Fro'gar. Unter seinem wachsamen Auge wuchsen sowohl längst untergegangene Städte, wie Nirlia und Harrachmônn, als auch Festen, die heute noch Bestand haben, unter anderem die derzeitige Hauptstadt seines Volkes, Chaorbor, aus dem Felsen.
Einon Diamantenauge vom Clan der Morrchaor ist der wohlbeleibte und immer vergnügte Vorsteher der Edelsteinschleiferei Ashtahormash, der Drachenschuppe, in Chaorbror, ein Meister seines Fachs, zweiter der drei Hüter von Sils Kammer und ein ziemlich extrovertiertes Exemplar eines Fro'gar
Bryk vom Clan der Yrronliathôr, Einons geschicktester Schüler
Char Barkas vom Clan der Chirthôr ist nach Bræn Ohneclan nicht nur der Älteste aller Fro'gar, sondern auch, glaubt man den Gerüchten, gern gesehener Gast in Comxorix und außerdem der Letzte der drei Hüter von Sils Kammer
Tarryk vom Clan der Kostarrchaor, Zeptor der Kchadaranchaorren zu Chaorbror
Hachtjarna vom Clan der Dræwkharchaor, die einzige lebende Halbzwergin des Unterreichs, Tochter des Belkenkin vom Clan der Dræwkharchaor und der Khelele ibn Shahid, Ehefrau des Thua'Daeres und vielgerühmte Kriegerin
Thua'Daeres Silberlöwe ist als Rhaskeda'ya ein seltener Anblick in den dunklen Tiefen des Unterreichs. Die Jagd auf einen Erzdämon hat den Shenrahklingentänzer in die unendlichen Weiten des Unterreichs gelockt, die raue Gastfreundschaft der Fro'gar hat ihm das Leben gerettet und die Liebe zu Hachtjarna vom Clan der Silberbärte, der einzigen lebenden Halbzwergin des Unterreichs, hat ihn dort unten gehalten.
Khelele ibn Shahid, die blinde Vorsteherin der Tropfsteinhöhle, dem Kuriositätenhaus – die fro'garsche Bezeichnung für ein Bordell – in Chaorbror
Lhayla Schmeichelmund, Sun, Malamenda, Opalhaut, Shae, Lynessa, Vergissmeinicht, Borshaar, Thaychi, Inniriam und Morregryn, die blinden Kuriositäten der Tropfsteinhöhle
Bêtirs Sorissohn ist ein gewiefter und beizeiten auch skrupelloser Händler der Semanga und einer der wenigen, der nicht nur freien Zugang zum Unterreich hat, sondern sich auch ein Freund der Fro'gar schimpfen darf. Wie kein zweiter weiß er die Zwerge des Unterreichs mit seinen Waren zu umwerben und verdient sich gleichzeitig eine goldene Nase an all den Gütern, die er dafür ersteht und zu Wucherpreisen an der Oberfläche verscherbelt.
Das Lachen der Hölle, auch genannt Bruder Tod, ist ein Dämon unbekannten Ranges, der sich im Osten des Unterreichs einquartiert hat – das lokale Dakkra heißt nicht umsonst Dakkra Dorm tsa Rarzorr - und sich bislang damit zufrieden gibt andere, niedere Dämonen zu jagen und zu verspeisen. Allerdings ist er kein Kostverächter und auch so mancher Fro'gar und Shasad'ya haben schon ihr Ende in seinem Rachen gefunden.
Regionale Fest- und Feiertage:
Die Fro'gar feiern ihren Sieg in der Schlacht der Tiefe und die erfolgreiche Verteidigung Chaorbrors gegen die unheiligen Legionen am 20. Anjantha. Am 8. Shenjatha, Sils Hochtag, gedenken sie schweigend ihren Brüdern, die seit der Erschaffung des Unterreichs ihr Leben gelassen haben. Berkurals Hochtag am 4. Shenjatha wird ebenfalls gefeiert.
Die Sprache der Shasad'ya kennt nicht einmal ein Wort für ‚Fest'. Das Einzige, was dem nahekommt, ist das Ssais, an dem sich alle Stämme für einen Siebentag zusammenfinden und die Mütter gemeinsam über das Schicksal der ihren entscheiden.
Regionale Währungen und Maße:
Gold-, Silber- und Kupfermünzen sind nutzlos im Unterreich. Dort beherrscht der Handel den Markt. Gelegentlich nutzen die Fro'gar untereinander Funkenperlen als Zahlungsmittel, derweil die Shasad'ya sich mit derlei materiellem Firlefanz gar nicht erst abgeben. Sie geben und nehmen untereinander, wie es gerade nötig ist, streng nach ihren hierarchischen Gesetzen.
In den Zeitangaben unterscheidet sich das Unterreich bedeutend vom Rest der Welt, denn hier spielen Tag und Nacht kaum bis keine Rolle, wodurch es auch nie zu einer vierundzwanzig Stunden Einteilung kam. Die Shasad'ya haben völlig auf eine Zeitsystem verzichtet. Die Fro'gar rechnen nicht in Tag und Nacht, oder in Stunden und Minuten, sondern in Steintropfen und Felsseufzern. Ihr Maßsystem was Längen-, Gewichts- und Raummaße angeht ist – angeblich – fürchterlich kompliziert und für einen Außenstehenden schlicht nicht zu verstehen. |