Die Dryaden

Name:
Dryaden oder Baumgeister nennt man in der Allgemeinsprache auch Baum- oder Waldnymphen. In den Herzlanden heißen sie auch Nymff, in Normand Skogsnymfer, im Süden Nimfalar und bei den Elben Sarnalâraies. In Immerfrost nennt man diese Wesen Dryadit, in den Drachenlanden Ghillie Dhu.

Gattung
Dryaden zählen zu den vier großen Elementgeistern, den ältesten und ursprünglichsten Naturgeistern Rohas, ebenso wie Nereiden, Dschinns und Sylphen.


Aussehen:
Dryaden geben sich, treten sie in Erscheinung, für gewöhnlich menschliche Gestalt und sind oftmals von ätherischer, aber völlig fremdartiger Schönheit. Ihre Körper scheinen nicht aus Knochen und Haut, sondern aus Astwerk, Wurzeln, Rindenhüllen und Blättern oder Moos zu bestehen, ganz so, als habe ein schlanker Baum vage menschliche Gestalt angenommen. Ihre Farben sind die des Waldes und jede Dryade ist stets bestrebt, sich etwas von "ihrem" Baum zu geben, sei es die Farbe des Laubes, die Beschaffenheit seiner Rinde, sein Aussehen oder die Wuchsform. So gibt es schlanke, hochgewachsene Erscheinungsformen dieser geheimnisvollen Wesen ebenso wie völlig verwachsene, bucklige und krumme, mächtige und stolze ebenso wie zierlich-verschlungene. Eine zornige und auf Rache sinnende Dryade hingegen kann zu einer schreckenerregenden Kreatur werden: groß wie ein  mächtiger Baum, bewaffnet mit umherpeitschenden Zweigen und Dornranken, armdicken Ästen, die wie Keulen umherwirbeln und stampfenden, säulendicken Beinen mit klauenartigen Krallenfüßen aus steinharten Wurzeln. Dryaden sind uralte Elementgeister der Natur und stehen für die Erde mit allem, was auf ihr wächst. 


Größe:
Die Größe einer Dryade kann von gering bis mächtig variieren, im Normalfall haben sie jedoch in etwa menschliche Größe, treten sie in Erscheinung.


Gewicht:
Das Gewicht eines Naturgeistes wie einer Dryade ist nicht in Brôcel, Gran und Stein messbar – man nimmt jedoch an, dass sie ihr Gewicht ebenso anpassen können wie ihr Aussehen, geben sie sich eine Gestalt.


Ernährung:
Wie auch ihre Bäume, ernähren sich Dryaden von Licht, Luft und Wasser – so nimmt man jedenfalls an, denn noch kein anderes Wesen der Immerlande hat bisher eine Dryade irgendetwas anderes zu sich nehmen sehen.


Lebensraum und Lebensweise:
Dryaden kommen in den gesamten Immerlanden vor, sofern es dort Wälder und Bäume gibt, und auch wenn längst nicht jeder Baum einen Geist beherbergt, so sind sie doch weitaus häufiger, als man gemeinhin annimmt. Vor allem in alten Bäumen, die schon viele Jahrhunderte kommen und gehen sahen, die unzählige Geschichten mit dem Rascheln ihres Laubes erzählen und deren Wurzeln tief hinab in den Leib der Erde reichen, leben gern Dryaden, denn diese achten und schätzen sie besonders.  Als Sarnaisdor, ein Archon Amitaris und Herr der Bäume und Baumgeister einst die Dryaden erschuf, erschuf er sie nach Art der Bäume, heißt es im Buch der Götter, und ihr Leben, ihr ganzes Sein und ihre Seele ist aufs Engste und Tiefste mit ihrem Baum verknüpft.   

Bei vielen Völkern der Immerlande, vor allem in Normand, in Laigin, den Herzlanden und den Rhaínlanden gelten Dryaden als besonders achtbare Geister und es ist ein großes Tabu, einen Baum zu fällen, in welchem eine Dryade haust. Häufig sind ihnen alte Bäume in Haus- und Hofnähe geweiht, wo ihnen kleine Opfergaben gereicht und ihr Segen erfleht wird. Über die Lebensweise dieser "Baumgeister" ist nur wenig bekannt, aber sie gelten allgemein als hilfreiche, gute und wohlwollende Wesen, so lange man ihren Lebensraum achtet und ihre Bäume in Ruhe lässt. In manchen Gegenden werden allerlei Geschichten über Dryaden erzählt und in einigen heißt es sogar, sie würden achtsamen Holzfällern den richtigen Weg zu toten Bäumen weisen, damit sie diese gefahrlos schlagen können. Wer aber gierig und ohne auf Amitaris großartige Schöpfung in den Wald zöge, um sich dort wahllos zu bedienen, der bekommen den Zorn der Dryaden zu spüren. So sanft und scheu sie für gewöhnlich sind, bedroht man ihren Baum oder etwas, das ihnen wichtig ist, kann eine Dryade ein wahrhaft furchterregender Gegner werden.  

Verhalten gegenüber Artgenossen:
Dryaden sind untereinander sehr friedlich und leben in Harmonie mit Ihresgleichen, wenn sie aufeinandertreffen. Manche Dryaden leben in enger Nachbarschaft mit anderen ihrer Art, andere wieder bleiben allein und für sich.

 
Verhalten gegenüber Artfremden:
Dryaden gelten für gewöhnlich als freundliche und hilfsbereite Geschöpfe, die jedoch eher scheu sind und ihr Vertrauen nicht leichtfertig verschenken. Sie scheinen Kinder besonders zu lieben, Erwachsenen jedoch eher zu misstrauen. Dryaden leben meist im Verborgenen und zeigen sich selbst wohlgesonnenen Menschen oder anderen Wesen nicht immer. Druiden, Waldläufer und Schattenjäger hingegen treffen auf ihren Wanderungen durch die Wildnis oft auf Baumnymphen und pflegen von jeher Freundschaft mit ihnen. Eine Dryade sollte man jedoch wahrlich nicht gegen sich aufbringen, denn sie können unversöhnliche und gewaltige Gegner werden, stört man ernsthaft den Frieden ihres Waldes oder fügt ihren geliebten Bäumen Schaden zu.


Lebenserwartung:
Dryaden sind so langlebig wie ihr Baum und können daher ganz unterschiedlich alt werden - sie sind jedoch zumindest theoretisch sterblich. 


Besondere Fähigkeiten:
Dryaden können sowohl mit ihrem Baum, als auch mit der Natur in ihrer Umgebung kommunizieren und verstehen die Sprachen aller Tiere.


Items:
Dryadentränen trocknen zu einem magischen Harz von goldener Farbe, das einige bemerkenswerte Eigenschaften besitzt.

Legende:
Die Legende erzählt, Dryaden seien die Geister des Weltenbaumes, des ältesten und ersten aller Bäume, den Amitari auf Roha wachsen ließ, geboren aus Wurzel und Fels, tief in der Erde, dort, wo Seele und Herz eines Baumes leben. Aus ihm traten sie hervor, so wie die Dschinn aus dem Geist des ersten Feuers erschaffen wurden, das je auf Roha brannte, die Sylphen oder Luftgeister aus dem ersten Windhauch geboren wurden, den Vendis über die jungfräuliche Erde blies und die Nereiden aus den allerersten Tränen Amurs und seiner Archonen Gestalt annahmen, die sie vergossen und aus denen Meere, Seen, Quellen, Flüsse und Bäche Rohas werden sollten.