~ Das Buch der Worte ~

 

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m Anfang war das Lied und das Lied war bei Ealara und Ealara war das Lied. Dann erhoben sich neue, andere Stimmen und sie sangen mit ihr und zu ihren Ehren. So entstand Roha, unsere Welt...


Am Anfang war das Dunkel der ewigen Nacht. Dann erwachte Ealara, die Grüne Erdenmutter, die Eine, die war und ist und immer sein wird, und in der Finsternis des ersten Anbeginns sang sie ihr Lied. Aus ihrer Stimme erwuchsen die Großen Mächte, jene Wesen, die wir als Götter kennen. Sie waren bei ihr in der Dunkelheit und nach einer Weile erhoben sie ihre Stimmen mit jener der Mutter allen Lebens und gemeinsam mit ihr sangen sie das Calaramainis, das Weltenlied, das erste und längste aller Lieder. Und im Klang ihrer Stimmen begann etwas zu wachsen. Ealara aber nahm das Weltenlied und ließ es zu Licht werden in der Finsternis. Sie verlieh seinen Tönen Gestalt, gebar es in die Dunkelheit und erweckte es zum Sein. Sie gab ihm das Geheime Feuer, welches nur allein von ihr und aus ihr kommen kann, und hieß es, im Herzen der Welt zu brennen; und die Welt wurde Leben.


Da erhoben sich die Großen Mächte und betraten Ramain, die gewordene Welt. Nur Dunkel und Feuer herrschten auf ihr, doch die heilige Aufgabe der Götter war es nun, zu vollenden, zu vollbringen, zu gestalten und zu hüten. Lange dauerte ihr Lied und ihr großes Werk in den Sphären der Ewigkeit, die weiter sind, als alle denkenden Wesen wissen können, bis zur prophezeiten Stunde schließlich Roha erschaffen ward, wie es im Weltenlied vorhergesagt worden war. Da nahmen die Mächte Gestalt an und machten Roha zu ihrem angestammten Reich. Sie webten sich und ihre Kräfte an und in die Welt ein, verbunden mit ihrem Schicksal als ihre Herren und Hüter für alle Zeit.


Auszug aus dem Tjaêmbe ten Eores, dem "Buch der Worte", dessen älteste und vollständigste Abschrift in Fragmenten in der Sifer Chessed Bibliothek zu Qum'ran aufbewahrt wurde, bis sie am Ende des Vierten Zeitalters in den Zerstörungen des Großen Krieges endgültig verloren gingen.

 

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